"Myfest" will Kreuzberg spalten | Berlin
Inzwischen läuft der Countdown in Berlin... der Revolutionäre 1. Mai steht bevor. Aber auch die Gegenseite ist jetzt auf Hochtour gekommen und lässt die Katze aus dem Sack: es geht darum mittels dem sog. "Myfest" - einem kommerziellen Straßenfest, in dem die Polizei integraler Bestandteil sein soll, die Revolutionäre 1. Mai Demonstration zu blockieren.Hier ein paar News von der Myfest-Front.
Während die Polizei in Berlin von weniger Krawall als in den Jahren zuvor ausgeht, und somit auch weniger Bullen als im letzten Jahr nach Kreuzberg abkommandieren will, bereitet sich die sog. "Myfest"-Initiative intensiv auf ihren Counter-Auftritt am 1. Mai vor.Das sog. "Netzwerk MYFEST" besteht aus Bezirksamtsvertretern von Kreuzberg-Fhain, wie die Kulturreferentin Silke Fischer, Bezirksstadträtin Sigrid Klebba, der Quartiersmanagement-Initiative KoKo mit Marc Schulte als Vertreter (am Mariannenplatz ansässig) als auch einer eigens angeheuerten Security.Auf der heute stattgefundenen Pressekonferenz im Familiengarten in Berlin-Kreuzberg waren darüber hinaus VertreterInnen der Polizei (u.a. der Leiter der Polizeidirektion 5) anwesend sowie VertreterInnen von Kotti e.V. (Quartiersmanagement), der Chef einer türkischen Türsteher-Security als auch Herren in Uniform von der vom Quartiersmanagement finanzierten Sicherheitsfirma "Gegenbauer & Bosse".In den U-Bahnen in Berlin, wo ja seit langem Fernsehmonitore installiert sind, soll von der Myfest-Initiative ein Werbespot für das Myfest ausgestrahlt werden, mit dem Slogan "Keine Gewalt am 1. Mai". Erst spulten die Myfest-Initiatoren vom Podium ihre auswendig gelernten Sätze von den sog. "friedlichen Bürgern", die ihren Stadtteil "lebenswert" halten wollen usw., auf die Demo um 18 Uhr in Kreuzberg wurde mit keiner Silbe eingegangen.Eine angeheuerte HipHop Band gab zum besten, daß HipHop eine größere Jugendbewegung sei als die vor 1945, kritisierten aber auch später an den Myfest-Initiatoren, daß es nicht darum gehe in Kreuzberg, "straffällige zu rehabilitieren" o.ä.16 BÜhnen seien in Kreuzberg verteilt, unter anderem soll am Kottbusser Tor am 1. Mai eine Diskussionsveranstaltung mit der Bezirksamtsbürgermeisterin Reinauer stattfinden, ab 15:30 Uhr mit dem Thema: "Arbeit Bildung und Integration".Marc Schulte vom KoKo stellte seine Schnitzeljagd-Initiative in der Naunynstraße am 1. Mai vor. Nach seinem Willen sollen dort Feuerwehrleute mit echten Feuerwehrfahrzeugen als auch Bullen und das Technische Hilfswerk in Zusammenarbeit mit Koko "Räuber & Gendarme" Spielchen für die Kids aus Kreuzberg anbieten. (13 bis 17 Uhr, Start: KoKo, Mariannenplatz 6)Turbulenter wurde die Veranstaltung des Myfest, als die VertreterInnen der Presse fragen stellen durften, was auch kurzzeitig unterbrochen werden mußten, da spontan Menschen von der 18 Uhr Revolutionären 1. Mai Bündnis in den Raum kamen und spontan eine Rede an die Presse hielten. Dem Myfest wird vorgeworfen, die Demo um 18 Uhr verbieten lasssen zu wollen.Die Myfest-InitiatorInnen konnten dies nicht unterbinden, da die Presse die Infos haben wollte. Nach diesem Auftritt, der von Silke Fischer als "Demonstration" bezeichnet wurde, ließen die Myfest-Leute die Katze aus dem Sack.O-Ton Sigrid Klebbe: "Wir werden es ohne Polizei insgesamt nicht schaffen die Rahmenbedingungen für solch ein Fest zu schaffenAli, der Chef von der angeheuerten türkischen Security gab zum besten, daß sie notfalls, wenn die Polizei nur zugucken würde, es auch mit handfesten Methoden schaffen wollten, die Mai-DemnonstrantInnen aus dem Kiez zu vertreiben. Er gab zum besten, das die Demo-OrganisatorInnen den Krawallim Anschluß an die Demo organisieren würden, und daß es die Arbeitslosen seien, die keine Familie und keine Arbeit haben, die am 1. Mai von außerhalb in Kreuzberg einfallen würden und alles kaputtmachen würden. Doch Silke Fischer betonte, damit die Presse ja nix in den falschen Hals bekommt, das es nicht darum gehen würde mit der Baseballkeule am 1. Mai herumzurennen. Es sei wichtig für die Myfest-OrganisatorInnen, daß sie "Gesicht und Namen" haben und sich in der Presse und am 1. Mai zeigen, denn es gehe darum, sich nicht "einschüchtern" zu lassen.Die kritischen Nachfragen eines Tagesspiegel-Korrespondenten, ob die Bühnen eine Demo blockieren sollen, und ob es das Ziel des Myfest sei, mittels Security und Polizei die Demo verhindern zu wollen, wurden nicht beantwortet.VOn den angeblichen Basisinitiativen aus Kreuzberg waren keine anwesend, die Veranstaltungen in Kreuzberg vom Myfest laufen alle über Bezahlung, d.h. Bestechung. Bezahlt werden Bands usw., das meiste Geld wird aber die Security erhalten.Darauf, daß es in Kreuzberg eine hohe Jugendarbeitslosigkeit dank Hartz IV gibt, wurde nicht eingegangen.Links:Infos zum Myfest:http://de.indymedia.org//2005/03/110170.shtmlInfos zur Revolutionären 1. Mai Demo:http://de.indymedia.org/2005/04/112361.shtmlhttp://www.myfest.tk
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Ergänzungen
Blutmai
Der so genannte Blutmai beschreibt die Unruhen am 1. Mai 1929 in Berlin.
An diesem sowie an den beiden darauf folgenden Tagen tötete die Schutzpolizei in Berlin im Gefolge einer Maidemonstration von Arbeitern, speziell in den Bezirken Neukölln und Wedding, 32 Demonstranten und Anwohner, darunter auch Unbeteiligte. Durch Einsatz von Schusswaffen und Schlagstöcken der Polizei wurden 80 Menschen verletzt. Unter anderem schoss die Polizei nach der Demonstration auf die Balkone und Fenster von Wohnhäusern, wobei sieben Frauen umkamen, darunter die Sozialdemokratin Elise Scheibe. Der Munitionsverbrauch der Polizei während dieser Maiunruhen lag nach eigenen Zahlen bei 11.000 Schuss.
Dieses Ereignis wird seitdem Blutmai genannt und trug maßgeblich zur Vertiefung des Grabens zwischen KPD und SPD bei, da die Berliner Polizei auf Anweisung des preußischen Innenministers Albert Grzesinski und des Berliner Polizeipräsidenten Karl Friedrich Zörgiebel (beide Sozialdemokraten) handelte. Diese hatten im Vorfeld Demonstrationen am 1. Mai in Berlin verboten, während die KPD jedoch weiter zu ihnen aufgerufen hatte.
Gegen das Vorgehen der Polizei kam es am 2. und 3. Mai zu Proteststreiks in 120 Berliner Betrieben. Keiner der Todesschützen und Verantwortlichen ist vor Gericht gestellt worden. Statt dessen gab es den Versuch, die Arbeiter, die an der 1. Mai Kundgebung teilgenommen hatten, zu kriminalisieren. Die Arbeiter wurden wegen schweren Landfriedensbruchs in Tateinheit mit Aufruhr angeklagt. Zur Vorbereitung der Verteidigung gründete der Strafverteidiger Hans Litten zusammen mit Alfred Döblin, Heinrich Mann und Carl von Ossietzky einen „Ausschuss zur Untersuchung der Berliner Maivorgänge".
Der Hauptverantwortliche der Berliner Polizei, Polizeipräsident Zörgiebel, wurde nach 1945 SPD-Vorsitzender in Mainz, und ab 1947 für zwei Jahre Polizeipräsident von Rheinland-Pfalz. 1953 erhielt er das Große Bundesverdienstkreuz. Eine West-Berliner Straße wurde nach ihm benannt.
1.Mai-Demo verboten!
das Demonstrationsrecht in Kreuzberg verteidigen!
1.MAI | 18 Uhr | O-Platz
www.mai-steine.de
korektur
Die spinnen, die Bullen...
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Pressedienst - Aktuelles
Eingabe: 22.04.2005 - 16:20 Uhr
1.Mai-Demonstration nicht verboten - Wegstrecke geändert
Tempelhof (# 0754)
Die von XXXXXX XXXXXX für den 1.Mai um 18 Uhr angemeldete sogenannte "Revolutionäre 1.Mai-Demonstration" kann unter Auflagen stattfinden.
Der Anmelder wurde bereits in einem Vorbereitungsgespräch am 16.März von der Polizei darauf hingewiesen, daß die zunächst für seinen Aufzug vorgesehene Wegstrecke nicht genutzt werden kann. Zur selben Zeit findet dort das "My-Fest" statt.
Die Behörden haben ihrerseits weiterhin das Gespräch mit Herrn XXXXXX gesucht, um gemeinsam mit ihm eine Alternativroute für seine Demonstration zu finden.
Trotz Nachfrage reagierte er nicht auf die ihm unterbreiteten Vorschläge und Gesprächsangebote.
Um Herrn XXXXXX ein Verbot seines Aufzuges zu ersparen, wurde nun seine Anmeldung mit einer Wegstreckenauflage bestätigt. Die Route weicht nur geringfügig vom ursprünglich geplanten Weg ab und wird vom Moritzplatz bis zum Schlesischen Tor in Kreuzberg führen. Über die Auflagen wurde Herr XXXXXX mit einem Schreiben vom 21.April informiert.
Die Spatzen pfeifens von den Dächern...
yorck59 13.00 uhr
In Zeiten der extremen Minimierung der sozialen Sicherungssysteme, Prekarisierung der Lebens- und Arbeitssituationen und steigender Armut wächst die Frage nach verbleibenden Alternativen.
Vor allem, aber nicht nur MigrantInnen wird EU-weit Stück für Stück die Möglichkeit der Selbstbestimmung entzogen. Gesundheitswesen, Altersvorsorge, Bildung, städtische Betriebe, Wohnungsbaugenossenschaften etc. werden privatisiert, gleichzeitig alternativen Projekten das Wasser abgegraben. In diesem Zusammenhang sehen wir auch die drohende Räumung der Yorckstr. 59 oder der Offenen Uni Berlin [und z.B. des EKH in Wien oder bundesweiter Wagenplätze wie in Hamburg und Kassel], die bis jetzt andere Lebens- und Arbeitskonzepte ermöglichen. Die BewohnerInnen des Waldekiez versuchen der Privatisierung und damit verbundenen Mietsteigerung durch den Kauf ihrer Häuser als Genossenschaft zu begegnen.
In der Yorck 59 finden sich Initiativen wie die ARI (Antirassistische Initiative), in der MigrantInnen und Biodeutsche gemeinsam für die Durchsetzung der Rechte von MigrantInnen kämpfen und arbeiten, aber auch das Radioprojekt Onda, der Infopool Lateinamerika Poonal, das Anti-Hartz-Bündnis und die Veranstaltungsräume der Druzbar.
Wir wollen am 1.Mai gegen den stetig wachsenden Arbeitsfetisch und die Prekarisierung in allen Lebensbereichen demonstrieren.
Die Häuser denen die drin wohnen, Grenzen auf für alle und natürlich alles für alle und zwar umsonst!
Demonstration am 1. Mai, 13.00 Uhr
von der Yorck59 zum Waldekiez!
Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen
Bitte, bitte — def
... — ...
Nee sehen wir nicht ein — anticop
ali der arsch kriecher — kurde
01. Mai, wir sind dabei — Peppone