EuroMayday in Hamburg und anderswo

euromayday hamburg 02.05.2005 01:00 Themen: Globalisierung Soziale Kämpfe
Die Arbeit hat sich gewandelt, so auch der Tag der Arbeit. EuroMayday, das ist europaweite Mobilisierung und Vernetzung rund um prekarisierte Arbeits- und Lebensverhältnisse. EuroMayday, das ist Karneval für globale Rechte als eine Alternative zu Bratwürstchen, Blaskapellen und Funktionärsreden. Europaweit beteiligten sich Hunderttausende am EuroMayday, allein in Milano waren es 100.000. Ein Ableger der EuroMayday Parade fand in diesem Jahr erstmals auch in Hamburg statt, wo 3-4000 Menschen bei strahlendem Sonnenschein und tanzbarer Musik zu Orten prekarisierter Arbeits- und Lebensverhältnisse zogen.
Informationen und Berichte zum Hamburger Euromayday: hamburg.euromayday.org

Berichte und Fotos bei Indy.de: 1 | 2 | 3
Berichte vom MayDay in Europa: Italien | Milano | UK | Barcelona | Wien | Liege.... sowie auf hamburg.euromayday.org

Mayday, Mayday !! All over in Europe

Außerdem am 1.Mai: bundesweit folgten mehr als 500.000 Menschen den Aufrufen der Gewerkschaften. In vielen Städten fanden sog. "revolutionäre Maidemos" statt, in u.a. Leipzig und Nürnberg wurden erfolgreich Naziaufmärsche verhindert. Mehr dazu im Newswire.
Aus vielen deutschen Städten kamen die Teilnehmer der Parade. Doch nicht erst am 1. Mai, als die große und bunte Parade bei strahlendem Sonneschein durch die Stadt feierte, war EuroMayday in Hamburg. Denn EuroMayday ist eine Methode, die Fragen nach Bündnissen rund um prekäre Arbeits- und Lebensverhältnisse zu untersuchen. So bot das Veranstaltungsprogramm in Hamburg und Berlin schon durch den April hindurch ein Beitrag, um sich zu informieren, Fragen aufzuwerfen und zu diskutieren.

Featuretext von April:
Diese Woche Mittwoch hießen uns die „Intermettents du Spectacle“ aus Frankreich und „Das kleine postfordistische Drama“ „willkommen im Atelier Europa“. Beide Gruppen zeigten zunächst Filme und luden dann das Publikum ein, die Situation von KulturproduzentInnen im speziellen und die Dimensionen der Öffentlichkeit und öffentlichen Wirksamkeit ihrer Artikulationen zu diskutierten. Die französischen KulturproduzentInnen waren im letzten Jahr mit der Streichung ihres sozialen Sicherungssystems konfrontiert, worauf jedoch von einer sehr wahrgenommenen Streikbewegung reagiert wurde. Auf der Grundlage eines gerade entwickelten Konzeptes wollen die Intermettents auch die sozialen Sicherungssysteme in Europa diskutierbar machen. Und „KpD“, deren Praxis in der Analyse der eigenen Bedingungen begonnen hat sind auch auf der Suche nach kollektivierbaren Phänomene und Auswegen aus den prekären, individualisierenden Produktionsbedingungen.

Der EuroMayday ist eine Strategie gegen die Depression und für eine Vernetzung und Organisierung von Menschen, die heute nicht wissen, wie und wovon sie morgen leben. Und schon auf der Auftaktveranstaltung am 1. April ging es um Menschen die heute nicht wissen wo sie morgen leben. Viele Interessierte erfuhren von der jüngsten Hamburger Abschiebepolitik, hörten und sahen Dokumentationen vom Protest gegen ein solches Verständnis einer „Wachsenden Stadt“, von der NoLagerTour2004 und aus aller Welt.
Bei einer weiteren Veranstaltung wurde die Problematik starrer Gewerkschaftsapparate und Perspektiven für inner- oder außergewerkschaftliche Organisierung diskutiert.Seit Wochen gehen beim Radiosender FSK Hintergründe, Veranstaltungstipps und Interviews über den Äther und seit dieser Woche tourt das EuroMayday-Mobil durch Hamburg. Es hält an zentralen Orten der Stadt, informiert zu Prekarisierung und mobilisiert zum 1.Mai. Im Bus gibt es die Möglichkeit sich Filme über bisherige Maydays anzusehen, über Kopfhörer können sich die Leute die Radiosendungen anhören.

Und das Programm dauert an. Am Freitag gibt die Veranstaltung „Vom Jobberladen zum Workerscenter“ Gelegenheit eingeladene Gäste zu Initiativen der 80er Jahre, und als aktuelles Beispiel das WorkersCenter Rhein Main kennen zu lernen und nach ihren Strategien und Kampagnen zu befragen.

Informationen über weitere Veranstaltungen in Hamburg gibt es auf der Webseite http://www.euromayday.tk bzw. http://hamburg.euromayday.org

Doch nicht nur in Hamburg läuft der Euromayday Prozess. Vorbereitungen für einen gemeinsamen 1.Mai laufen allerorts. Aus Berlin, Bremen, München und Frankfurt, aber auch aus einer Vielzahl anderer Städte gibt es bereits Nachfragen nach noch mehr Infomaterial, nach Flugblättern und Schlafplätzen. Wir bekommen Berichte von Bastelvorhaben und Mobilisierungsveranstaltungen. Aus dem Rhein-Main-Gebiet erwarten wir einen Hochzeitswagen zum Thema "Schutzehe", Soundsystems wie Silly Walks Movement und U-Site legen auf, Samba-Gruppen begleiten die Parade, es gibt Agitprop von Pink-Silver und andere Aktionen.

In Mailand und Barcelona haben in den letzten Jahren bis zu 80 000 Menschen an den Euromayday-Paraden teilgenommen und haben so dazu beigetragen, dass sich viele Menschen europaweit vernetzt haben, rund um Prekarisierung in Europa und Armut in der Welt, denn globale Rechte sind ein zentrales Thema. Auf dem Sozialforum in London gab es die Versammlung der Prekarisierten und die „Middlesex Declaration“, in der bekräftigt wird, dass die Diskussion um Prekarisierung nicht zu Depressionen führt. Der EuroMayday will keine Betroffenheit erzeugen sondern neue Formen von sozialen, kulturellen, gewerkschaftlichen und politischen Kooperationen ausprobieren, befragen und überprüfen. Dieses Jahr werden EuroMayday-Paraden quer durch Europa stattfinden, die die verschiedenen Aspekte von Prekarisierung veranschaulichen und damit unübersehbar machen.

Und auch nach dem 1.Mai wird es weitergehen mit Vernetzung und Bewegung, denn vom 6. bis 8. Mai findet, auch in Hamburg, der BUKO statt, auch dort wir der EuroMayday vertreten sein.

Mehr Infos gibt es auf:http://www.euromayday.tkhttp://hamburg.euromayday.orghttp://www.euromayday.org
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Ergänzungen

Euromaydayweek in Berlin!

Durruti 15.04.2005 - 01:39
In Berlin gibt es in der Woche vor dem 1. Mai eine Euromaydayweek!
Es finden Kostüm- und Streeart-Bastelaktionen, Kinoabend und Parties statt!
Am Ende der Woche wollen wir dan gemeinsam nach Hamburg fahren.

Mehr unter  http://www.prekarisierung.de/mayday.htm

Revolutionärer 1. Mai budesweit

Kreuzberg 15.04.2005 - 04:41
Rotfront nach Hamburg,

hier die Termine für Berlin, auch im Rahmen der Mai-Steine 2005:

18. April

Schnarup-Thumby, Internationalistischer Abend, ab 21 Uhr
"breaking dogmatism - about the middle east". Über linksradikalen, basisorientierteny
Widerstand im Nahen Osten. Queer Rights, feministische, anarchistische Positionen
gegen Krieg, Besatzung und repressive Regimes. Film: "Anarchists against the wall".


22. April

19.30, Veranstaltung, Mehringhof, Blauer Salon, Gneisenaustr. 2, U-BHF Mehringdamm
Klassenkampf in Argentinien, Berichte über die Betriebsbesetzungen bei Zanon und Bruk- man, die Piquetero (Arbeitslosen)-Bewegung, und die Politik des IWF.


22. April

12 Uhr, Aktion, U-Bhf. Frankfurter Tor, Friedrichshain. Gehe einmal nicht in die LIDL-
Filiale, sondern direkt ins Paradies! Freie gewerkschaftliche und politische Betätigung
für alle lohnabhängig Lidl-Beschäftigen! Vollständige Entwaffnung der Security-Scherg-
Innen! Zur Hölle mit der LIDL-Konzernleitung! Sofortige Verdoppelung der Stundenlöhne
für alle Lidl-VerkäuferInnen

16 Uhr, Kundgebung, Boxhagener Platz, Friedrichshain, Den Widerstand im Stadtteil
organisieren! Gegen soziale Ausgrenzung – Die Vereinzelung überwinden.
Infostände • Kleinkunst • Musik • Kostenlose Essenstafel • Luxus für alle!


25. April

Aktionstag in Neukölln gegen Hartz IV + Bezirksbürgermeister Buschkowsky.
Infotisch, Beratung zu Hartz IV, Kaffee und Kuchen
ab 10.00 Uhr vor der Arbeitsagentur Neukölln, Sonnenallee 282
(S-Bhf. Köllnische Heide, M41 ab Hermannplatz, Nähe S-Bhf. Sonnenallee)
Kultur (Gerald Wolf, Geigerzähler), "Warenkorbaktion", sowie Auftaktkund-
gebung mit Redebeiträgen
ab 12.00 Uhr Arbeitsagentur Neukölln.
Im Anschluss: Demo gegen HartzIV und Bezirksbürgermeister Buschkowsky.
Kultur (Stefan Körbel angefr.), Essen für Alle und Kundgebung gegen unseren
"Fascho-Bürgermeister" Buschkowsky nach der Demo, am Rathaus Neukölln,
Karl-Marx-Str. (U-Bhf. Rathaus Neukölln). Infos hier


26. April

Lunte, Stadtteilladen Neukölln, 20 Uhr
Film, "Der vierte Weltkrieg" von Indymedia New York
Widerstand gegen Neoliberalismus und kapitalistische Globalisierung
Aktuelle Kämpfe in Mexiko, Argentinien, Israel/Palästina, Korea,
Südafrika, Nordamerika und Europa

20.00 Uhr, Verlängertes Wohnzimmer (Frankfurter Allee 91)
18 Jahre Revolutionärer 1. Mai in Berlin Gernsehabend. Die Besten 1. Mai-Videos
von 1987 bis 2004. Dokumentationen, Interviews und viel, viel Krawall, dazu wird
Popcorn, Salzstangen und Bier serviert.


27. April

Heinrichplatz, Kreuzberg, ab 15 Uhr
"1. Mai-Warm-Up-Jam gegen Repression und Polizeigewalt!"
Mit DJs, Rap-Acts, B-Boys Sprayern, politischen Ständen
sowie Filmen, VoKü und Cocktails, incl. "Barrikaden Contest"


28. April

14 Uhr, Kundgebung, AWO-Zentrale, Blücherstr. (U-Bhf. Hallesches Tor)
Gegen die Repressionspraxis von Staatsanwaltschaft und AWO-Leitung. Zwangs-
arbeit abschaffen.

15 Uhr, Demo, Aktion vor Innenministerium, Alt Moabit 101 D, Moabit
Antirassistischer Spaziergang

19 Uhr, KATO, U-Bhf. Schlesisches Tor, Internationale Solidarität
SOS: Kolumbien braucht aktive Solidarität! Mit VertreterInnen der kolumbian-
ischen linken Kleinbauernvereinigung


30. April, Walpurgisnacht>

abends, Boxhagener Platz - Gegen Yuppiesierung und Umstrukturierung
mit Infoständen, Redebeiträgen und Bands


1. Mai

vormittags - Oppositioneller Block auf der Gewerkschaftsdemo
Klassenkampf statt Co-Management
Treffpunkt: 10.00 Uhr, Brandenburger Tor (pünklich kommen)

nachmittags - Vor-Demo des von Räumung bedrohten
linken Hausprojekts Yorkstr. 59
zur Revolutionären 1. Mai Demonstration in Kreuzberg

17 Uhr - Oranienplatz - Auftaktkundgebung mit Redebeiträgen und Bands
18 Uhr - Oranienplatz - Revolutionäre 1. Mai Demonstration


4. Mai

20.30 Uhr, Open-Air-Kino, Admiralbrücke/Paul Hertz Ufer, Kreuzberg
Nähe U-Kottbusser Tor.
Film: Der Gewöhnliche Faschismus, UDSSR, 1965 von Michail Romm


6. Mai

Antifaschistischer und antikapitalistischer Konvoi
ab 16 Uhr, Winterfeldstraße/Potsdamer Straße
Auto- und Fahradkonvoi zum Tag der Befreiung vom deutschen Faschismus
Infos und Anmeldung: www.Gegeninformationsbuero.de
8. Mai 1945 – Tag der Befreiung | 8. Mai 2005 – Kein Vergeben! Kein Vergessen!

20 Uhr, Volxküche, Kino, Lunte, Weissestr. 53, U-Bhf. Boddinstr.
Russische Volxküche zum Tag der Befreiung im Stadtteilladen Neukölln.
Mit Pelmini • Vodka • Film.
Film: Befreiung - Schlacht um Berlin

22 Uhr, Party, Soliparty, Zielona Gora, Grünbergerstr. 73, am Boxhagener Platz,
Friedrichshain. Solidarität mit den Magdeburgern! Kein Knast für Daniel & Marco!
Kriminell ist das System, und nicht der Widerstand! Cocktails • DJ’s • nette Leute.


8. Mai

Naziaufmarsch verhindern! Achtet auf Ankündigungen!

Link zum revolutionären 1. Mai in Hamburg

P 15.04.2005 - 19:47
Wer sich für die revolutionäre 1. Mai Demo in Hamburg ab Bahnhof Sternschanze (17 Uhr) interessiert, der klicke hier:

 http://www.revo1mai.de.tt/

@Kreuzberg

berliner VesserwisserIn 15.04.2005 - 21:09
das sind nicht alle Mai-Steine und die Termine:
"28. April

14 Uhr, Kundgebung, AWO-Zentrale, Blücherstr. (U-Bhf. Hallesches Tor)
Gegen die Repressionspraxis von Staatsanwaltschaft und AWO-Leitung. Zwangs-
arbeit abschaffen.

15 Uhr, Demo, Aktion vor Innenministerium, Alt Moabit 101 D, Moabit
Antirassistischer Spaziergang"
sind falsch (erst am 29.)
wirklich am 28.4. ist um
15 Uhr ne Demo die am u-Bhf Spittelmarrkt losgeht

Der Mai wird heiß...

jogger 18.04.2005 - 18:02
1. Mai Hamburg

8. Mai Berlin
 http://www.08mai2005.de.ms/

12.-15. Mai Mittenwald
 http://www.nadir.org/nadir/kampagnen/mittenwald/

Was geht in Kiel?

unwichtig 30.04.2005 - 15:23
Läuft in Kiel am Sonntag auch noch was anderes als die DBG-Demo?

Radio-Livestream aus Hamburg

blubb 01.05.2005 - 16:56
Einen Livestream mit Berichten vom Euromayday in Hamburg gibt's unter

 http://stream.nadir.org/

Mayday in Wien

m. 02.05.2005 - 23:58
an der demo in wien nahmen ca. 700 menschen teil.

bilder:  http://no-racism.net/image/1203/
demobericht:  http://no-racism.net/article/1203/

Interviews zum Euromayday

Bernard Berger 13.05.2005 - 13:09
Zwei spannende Interviews zum EuroMayDay finden sich in der Graswurzelrevolution Nr. 299 (GWR, Monatszeitung für eine gewaltfreie, herrschaftslose Gesellschaft, Mai 2005):

1.) Kunst und Revolution. Interview mit Gerald Raunig über die Pariser Commune, das Prekariat und den EuroMayDay; findet sich leider nur in der gedruckten Ausgabe der Graswurzelrevolution, nicht im Netz.

2.) Der Heilige der Prekarisierten. Ein Interview mit Aktivistinnen der Gruppe "Assalti-a-Salti"; findet sich in der GWR und auch auf der GWR-Homepage:  http://www.graswurzel.net/299/precarity.shtml

Lesen! Lesen! Lesen!
Öhöm.
Li(e)bertäre Grüße,
Bernard Berger

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und was folgt daraus — wenn man

@jobber — verliebte

@verliebte — jobber

jajaja — egal

Bezüglich 1.Mai in Hamburg — tut nix zur Sache

@verliebte — jemand anderes

@jobber — kein Name

@ **** — I.

Mayday – den 1.Mai zur Loveparade machen? — (muss ausgefüllt werden)

So nicht Indy! — verärgert

@²VERÄRGERT — ICH KOMME AUCH

Hans-B.-Stiftung supporteter Event — wird eh verschoben...

Viiel refolluzionärer — Ausrufezeichen

Bitte wenden. — s.o.

... — unwichtig