Abwasserbehandlung im ländlichen Raum

Maria R. in coop mit s7ven, icke 14.01.2005 22:12 Themen: Globalisierung Ökologie
1995 waren 93 % der Einwohner in den alten Bundesländern an öffentliche Abwasseranlagen angeschlossen, während es in den neuen Bundesländern nur 62 % waren. Schon 3 Jahre später waren diese Werte auf 95 bzw. 71 % angestiegen. Heute gibt es gesetzliche Vorgaben für die Reinigung von kommunalem Abwasser und auch für häusliche Kleinkläranlagen.

Haben Zweckverband oder Kommune beschlossen, eine zentrale Entsorgung zu bauen, darf der Bürger keine KKA betreiben. Die Behörden verweigern die "Wasserrechtliche Erlaubnis" unter Hinweis auf die vorhandene Planung. Es gibt einige wenige Schlupflöcher.


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Die Mehrheit der Bevölkerung macht sich selten Gedanken darüber, was eigentlich mit dem Zeug passiert, das wir aus Küche, Toilette und Bad ablaufen lassen. 7% der Bürger in Deutschland müssen sich auf Dauer um die Entsorgung ihrer Abwässer selbst kümmern und ein noch viel geringerer Teil ist auch bei uns nicht an die öffentliche Trinkwasserversorgung angeschlossen.

Die heute noch übliche Art der Schwemmkanalisation gibt es ca. seit der Mitte des 19. Jahrhunderts. Man versuchte, die Verbreitung von Krankheiten zu verhindern, die durch verschmutztes Trinkwasser übertragen wurden. Damals wurden Schmutz und Dreck in dieselben Gewässer gekippt, aus denen man an anderer Stelle Trink- und Brauchwasser entnahm.
Um die gefährliche Vermischung zu vemeiden, wurden Abwasserkanäle gebaut, der Schmutz in zentralen Klärwerken zurückgehalten und das mehr oder weniger gut gereinigte Wasser in den nächsten Fluß eingeleitet oder auf Äckern verrieselt.


Grundsätzliches zur heutigen Wasserver- und entsorgung von der TU München
Zitat:
"Das herkömmliche Abwasserentsorgungssystem widerspricht in vielerlei Hinsicht sogar wichtigen Kriterien der Nachhaltigkeit und weist Nachteile ökologischer und ökonomischer Natur auf. So ist die Verwendung von Trinkwasser zum Wegspülen von fäkalen Ausscheidungen und anderen Abfällen - ökologisch gesehen - als Verschwendung der natürlichen Wasserressourcen einer Region zu bewerten.

Zitat: "Die Langnasen haben so viel Wasser vor ihrer Tür und pinkeln trotzdem in ihr eigenes Trinkwasser."
Die Eingabe von "Abwasser" in eine Suchmaschine fördert mitunter sehr Verwunderliches zutage. Mit den Zusätzen: Abzocke, dezentral oder alternativ kann man die Suche präzisieren.

M.E. kann sich der oft beklagte Anschlußzwang nur auf die ganz allgemeine Abwasserbehandlung beziehen. Natürlich muß derjenige, der Abwasser zustandekommen läßt, dafür sorgen, das dies weder der Umwelt noch sonstjemandem Schaden zufügen kann.
Wenn eine zentrale Abwasserentsorgung unwirtschaftlich ist - davon kann man ausgehen, wenn je Einwohner mehr als 6 m Kanal nötig wäre - dann obliegt den Behörden die Beratung (nicht Bevormundung) der Bürger und die Kontrolle der Abwasserbehandlung. Zum sparsamen Umgang mit Wasser und zur Reinigung der Abwässer sind wir verpflichtet (§1a Wasserhaushaltsgesetz), jedoch nicht dazu, uns für die "Daseinsvorsorge", die der Staat für uns leisten will, zu verschulden.
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Ergänzungen

Weiter wehren !!

nah 15.01.2005 - 12:33
Der Technik-Wahn ging in unserer Region soweit, das Kleinstortschaften über zig Kilometer mit einem ungeheuerlichen Kostenaufwand an die öffentliche Entsorgung zwangsangeschlossen werden sollten. Mittlerweile hat aus Kostengründen ein Umdenken in den Ämtern stattgefunden. Pflanzenkläranlagen, oder auch sogenannte Schilfkläranlagen werden als gangbare Lösungen mehr und mehr akzeptiert. Auch die gute alte Grube muss nicht immer eine schlechtes Entsorgungmodell sein. Allerdings hat das Umdenken in den Behörden nur mit viel Wiederstand und Überzeugungsarbeit stattgefunden. Dass im Osten sinnloses Behördenhickhack und Bürgerschikane organisiert wird, könnte vielleicht auch ein wenig damit zusammenhängen, dass die Euch unsere ganzen ewig gestrigen Ekelbeamten rübergesetzt haben. Ich kann mich noch gut erinnern, das die auch aus unserem Landkreis einige Pappnasen zu Euch rübergesckickt haben um euch zu missionieren. Das waren Leute, die unter anderem bei uns für so Entschidungen verantwortlich waren, die sie heute beu euch treffen.

EU-Parlament zum Grundwasser

JS 15.01.2005 - 17:39
Mit den neuen EU-Richtlinien zum Grundwasser beschäftigt sich auch ein neues Feature auf  http://www.ngo-online.de
Die nach EU-Regelung zugelassene Nitratbelastung des Grundwassers ist mit einem Grenzwert von 50 Milligramm pro Liter festgeschriebn. Das ist doppelt so hoch als bisher zulässig. Nicht rückgängigmachbare Störungen im Ökosystem sind dann nicht mehr auszuschließen. Das Wasser verliert dann seine natürliche Fähigkeit zur Selbstreinigung.

Störungen, die nicht ...

Maria R. 16.01.2005 - 09:25
rückgängig zu machen sind, gibt es schon jetzt.

Läßt sich doch denken, wenn für Trinkwasser oder auch für wasserfressende Gewerbe immer tiefere Grundwasserbohrungen gelegt werden. Wo entnommen wird, entsteht ein Sog und es zieht Wasser nach. Schon jetzt wird gewarnt vor der Versalzung des Grundwassers.
Aber .. was tun wir nicht alles für ein paar (fremdbestimmte) Arbeitsplätze. Da wird nicht rechts oder links geschaut, da wird investiert auf Kosten der Zukunft.

Je mehr Klärwerke und sonstige Ableitungen es gibt, umso stärker wird das Wasser vom Land ins Meer transportiert. In Mecklenburg und Brandenburg ist der Grundwasserspiegel in den letzen 20 Jahren um 1,5 - 2 m gesunken.

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war spät gestern !?

nichtversteher 15.01.2005 - 05:52

hoffentlich versteht das keiner als angriff oder herumgetrolle:

was soll dieser artikel?

nichts gegen das thema, aber dieser artikel besteht aus exakt einer einzigen information, nämlich wieviele haushalte in deutschland ans öffentliche abwasserentsorgung angeschlossen sind. das ist nicht uninteressant und auch nicht falsch, aber warum findet man diese information als leitartikel auf einer indymedia seite?


kann es vielleicht sein, dass (heute morgen um 5:50 Uhr) aus irgeneinem grund der text bzw der html content nicht korrekt angezeigt werden?

ich sehe nur drei einleitende sätze und 2 querverweise ...

@ nichtversteher

eherversteher 15.01.2005 - 12:29
vielleicht weil indymedia eine webseite für grassrootsjournalismus ist und indymedia für berichterstattung über die dinge vor der eigenen haustür hundertmal wertvoller und besser geeignet ist, als für all die revolutions-blabla-sekten mit ihren wirren aufrufen?

Sinn des Artikels?

Katjusha 17.01.2005 - 12:08
Ich versteh auch nicht was dieser Artikel eigentlich will. Da steht was davon im Artikel, dass so und so viele Haushalte an Abwasserversorgung angeschlossen sind, dann wird ganz kurz etwas zur Geschichte der Abwasserversorgung angerissen. Dann lauter links. Worum gehts den jetzt? Was ist das Problem? Wo sind die alternativen Lösungsvorschläge? Was meint der erste Kommentarschreiber in diesem Zusammenhang mit Technikwahn?

Wenn ich allgemein was zu Abwasserversorgung wissen will, dann nutz ich google oder wikipedia.

Das hat nix damit zu tun, dass jemand gegen grassroot-berichterstattung ist, wenn mensch sich wundert, wie ein Artikel mit null Aussage als Leitartikel auf die Startseite von indymedia deutschland kommt. Zumal das hier mit grassroots nix zu tun hat, da hier scheinbar nur Eingeweihte wissen worum es geht.