J20 - Protest gegen Amtseinführung von Bush

does it really matter? 04.01.2005 00:25 Themen: Weltweit
Mit der offiziellen Amtseinführung und dem Beginn der zweiten Legislaturperiode von G.W.Bush als Präsident der USA, sindim Januar 2005 nochmal zwei größere Proteste geplant.
   Block the Vote! - Protest gegen die Amtseinführung von G.W.Bush  

Am 6. Januar, wenn die Wahlmännerstimmen der einzelnen Bundestaaten im amerikanischen Kongress laut verlesen werden,wird es in Washington/DC eine Demonstration, "Block Bush Insurrection Rally", geben.
3 Tage vorher, am 3. Januar 2005, sollen in Boston und Columbus Protestaktionen stattfinden. Ein Tagspäter ist in San Franscisco ähnliches geplant.

Am 20. Januar dann, am Tag der Amtseinführung des Präsidenten, sind in Washington/DC, Los Angeles und San Francisco massive (so hofft man zumindestens) Demonstrationen zu erwarten. Seit vielen Wochen planen Gewerkschaften,Friedensorganisationen sowie anarchistische Gruppen vom 15.-20. Januar ihren Unmut über die Wiederwahl von G.W.Bush laut zu äußern.
Wie dies im einzelnen ablaufen wird, ist, abgesehen von einer angemeldeten Großdemonstration, noch ungewiß.

Der Protest im allgemeinen hat teilweise einen patriotischen Anstrich, der möglicherweise auf viele Nicht-US-Bürger sehr befremdlich wirkt.

   6. Januar - Washington/DC-Protest  

Bevor am 6. Januar der Protest in Washington erwartet wird, soll am 3. Januar in Boston eineKundgebung und am 4. Januar in San Francisco eine Demonstration stattfinden.
Die Veranstalter wollen damit gegen die ihrer Meinung nach unfaire und manipulierte Präsidentschaftswahl'04 protestieren.Auf den jeweiligen Kundgebungen sprechen Vertreter von kleineren Parteien und unabhängige Wahlbeobachter. An Beispielensoll auf Irregularitäten am Wahltag aufmerksam gemacht werden sowie auf Unregelmäßigkeiten bei der Stimmenauszählung.
Schließlich sollen mehrere Petitionen an Vertreter des Kongresses überreicht werden, in denen weitere Untersuchungengefordert werden.

Zusätzlich sollen sich bis zum 6. Januar Leute vor den Studios der TV-Konzerne ABC, CBS und NBC in New York City versammeln um auf die schlechte und einseitige Berichterstattung der Medien aufmerksam zu machen.
Seit der Wiederwahl von G.W.Bush finden die von verschiedenste Gruppen vorgebrachten Manipulationsvorwürfe bei derWahl '04 kaum Gehör in den Massenmedien. Indem man direkt vor die Studios der Nachrichtensender geht, will manzumindestens den Angestellten dort zeigen was man davon hält.

   15.-20. Januar - Protest zum Amtsantritts von G.W.Bush  

Als am 2. und 3. November '04, dem Wahlabend bzw. am Tag danach, die Ergebnisse bekannt wurden, gingen spontanviele tausend Menschen auf die Straßen um gegen ein in ihren Augen korruptes Regime zu protestieren, egal ob unter G.W.Bush oder John Kerry.

Im Großraum Washington bzw. im selbigen Bundesstaat hatten sich in einigen Gegenden bis zu 90% gegen Bush als Präsident ausgesprochen. Daher ist die Energie und die Bereitschaft entsprechend groß um dem designierten Präsidenten zu zeigen wie hoch sein Rückhalt in vielen Teilen der Bevölkerung ist.

Eine Koalition von sozialen, politischen und auch religiösen Aktivisten haben sich zusammengefunden um die"Krönung" von G.W.B. dementsprechend zu stören bzw. ihren Widerstand gegen 4 weitere Jahre zu zeigen.
Sie laden ein sich ihnen anzuschließen und sich zu Zehntausenden in den Straßen von Washingtonzu versammeln.

Inzwischen, in all dem Vorbereitungstrubel, hat der "Kampf" zwischen den Veranstaltern und den Behördenbegonnen. Die Organisation ANSWER klagt momentan für die Freigabe bestimmter Demonstrationsrouten, nahe der Strecke die G.W.Bush abfahren wird, die zuvor von der Stadt verweigert wurden.
Der Secret Service hat ebenfalls einige Auflagen erteilt. So soll entlang der Paraderoute das Zeigen bestimmter Transparente und Schilder verboten werden, darunter entfallen z.B. übergroße Stoffpuppen, Objekte aus Pappmachè, Särge (um die Toten im Irakkrieg zu symbolisieren) und generell Schilder dieeine Größe von 90cm Breite, 6m Länge und eine Dicke von 0.6cm überschreiten.

Neben den üblichen Protestkundgebungen und Demonstrationen soll eine weitere symbolische Aktionstattfinden. Entlang der Paradestrecke wollen die Veranstalter von Turn Your Back On Busherreichen das sich tausende von Menschen abwenden und somit G.W.Bush den Rücken zeigen. Man erhofftsich die Teilnahme von ca. 10.000 Demonstranten bei dieser Protestform.

Im Gegensatz zu den wohl in geordneten Rahmen ablaufenden Demonstrationen rufen Gruppen aus dem anarchistischen Spektrum zu eher direkteren Aktionen auf.
Dazu zählen Reclaim the Streets, ziviler Ungehorsam sowie Assembleas und ähnliches.Auch ruft man Gruppen aus dem Bereich des elektronischen zivilen Ungehorsams und des Hacktivismus auf, ihrerseits aktiv zu werden.

Ein paar Links zu aufrufenden Gruppen und Gegenveranstaltungen

Ebenfalls am 20. Januar ist in Downtown San Diego eine "Kochtopfdemonstration" im Stil der Proteste in Argentiniengeplant, sprich die Leute sollen mit Kochtopf und Löffel (oder ähnlichem) ankommen und ordentlich Krach machen. DieseVeranstaltung wird einzig und allein unter dem Motto NOT MY PRESIDENT! stehen.
Außerdem findet eine Kundgebung vor dem Gebäude von NBC statt. Zusätzlich ist auch eineReclaim the Streets Party geplant.

Angesichts der Proteste und überhaupt um dem Sicherheitsbedürfnis von Bush zu entsprechen, werdenmehrere Tausend Polizisten und unter Umständen eine 4000 Mann starke Armeeeinheit für einen"ordnungsgemäßen Ablauf" sorgen.
Die erste Amtseinführung nach dem 11.September und der Schaffung des Homeland Security Department wirdsicherheitstechnisch alle bisherigen Zeremonien zur Amtseinführung der letzte Jahrzehnte in den Schatten stellen.
Diesmal werden deutlich mehr Checkpoints, Metalldedektoren und Agenten der verschiedensten Sicherheitsbehörden im Einsatz sein.

   Independent Media - Berichterstattung  


Vom 10. Januar bis zum 24. Januar werden sich unabhängige Medienaktivisten in der Hauptstadt, Washington, treffen um eine durchgängige Berichterstattung in Form von Videos, Photos, Radio, Zeitungen und Internetartikeln zugewärleisten.

Eine Gruppe von Aktivisten bereitet sich seit Wochen auf dieses Ereignis vor. Wie schon vor 4 Jahren, bei der letzten US-Wahl, hatte gut die Hälfte aller stimmberechtigten Amerikaner gegen G.W.Bush gestimmt. Trotzdem wurde dieser Fakt und die auch damals stattfindenen Proteste bei der Amtseinführung in den meisten Mainstreammedien totgeschwiegen.
Damit dies nicht ein zweites Mal geschieht, plant man eine umfassenden Berichterstattung die weltweit vernommmen werden soll.

Auf folgenden Seiten wird man mit Nachrichten versorgt werden:

Ein Radio-Piratensender hat bereits im Dezember im Raum Washington zu massiven Protesten am 20. Januar aufgerufen.
Wie stark der Protest schlussendlich werden wird, kann man momentan noch nicht beurteilen. Auf oben genanntenWebseiten wird man aber bis zum 20. Januar und natürlich am Tag selbst immer aktuelle Informationen bereitstellen.

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Ergänzungen

Bush kommt wieder nach Berlin!

The great GATSby 04.01.2005 - 14:06
Der Imperator besucht seinen Freund und Helfer Schröder:

 http://www.bushinberlin.de

Erg.

every time I planed to see.. 04.01.2005 - 22:10
Heute ist mein land
ein land fremder

Öl-Krieg in Kolumbien
 http://de.indymedia.org/2004/12/102228.shtml

Die Privatisierung von Krieg
 http://de.indymedia.org/2004/11/98887.shtml
 http://de.indymedia.org/2004/11/98889.shtml

Rüstungslobbyismus
 http://de.indymedia.org/2004/11/100305.shtml

URAN - der ignorierte Krieg
 http://de.indymedia.org/2004/11/99625.shtml

Info-Update

no use for a name 05.01.2005 - 14:42
Kleines Update für die wenigen die es interessiert:

San Diego - 02.01.2005
Ungefähr 200 Leute protestierten am Sonntag (2.Januar) für eine richtige und komplette Zählung jeder Stimme, da es in ihren Augen zu großen Unregelmäßigkeiten bei der Wahl'04 gekommen ist.
Am 03.01.2005 ging der Protest weiter mit einem Sit-In vor dem Büro von Barbara Boxer, einer Senatorin, und übergab ihr eine Petition mit 10.000 Unteschriften aus Kalifornien und 30.000 aus dem Rest des Landes mit der Forderung das sie, als Politikerin, die Wahl anfechtet.
Am 05.01.2005 hat sie nun bekanntgeben das sie dies im Kongress tun wird.

Boston - 03.01.2005
Rund 400 Leute kamen an diesem Tag mit dem gleichen Anliegen wie schon in San Diego zu einer Kundgebung zusammen.