Militante Action gegen Nazis in Köln-Kalk

paula 16.10.2004 20:08 Themen: Antifa
Zwar erreichten die militanten Proteste gegen den Naziaufmarsch in Köln-Kalk nicht die gleiche Qualität wie am 3.10. in Leipzig, aber auch in Köln kam es immer wieder zu Angriffen auf die Nazidemo, die trotzdem bis zum Ende durchgeführt werden konnte.
Bereits bei der Ankunft der Nazis in Köln-Kalk starteten mehrere Dutzend Antifas an der Trimbornstraße einen Blockadeversuch. Die AktivistInnen waren in den abgesperrten Bereich gelangt und befanden sich direkt an der Anreiseroute der Nazis. Die Polizei unterband aber eine effektive Blockade und drängte die Antifas brutal ab. Währenddessen hatte sich die in Köln-Kapelle eingefundene Gegenkundgebung in Bewegung gesetzt und versuchte zur Naziroute zu gelangen. Nachdem einige Fensterscheiben zu Bruch gegangen waren, kesselte die Polizei zahlreiche, meist unbeteiligte, friedliche, bürgerliche Protestler.

Die Masse der Gegendemonstranten verteilte sich über gesamt Kalk und fand sich an neuralgischen Punkten immer wieder zusammen. Es kam zu Eier- und Gemüsewürfen auf die mittlerweile stark verkürzte Naziroute, an einigen Punkten der Route kam es daraufhin zu massiven Auseinandersetzungen mit der Polizei. Steine und Flaschen flogen, Barrikaden wurden gebaut, Polizeiwannen angegriffen, die Nazis konnten aber nicht direkt angegangen werden. Die Abschlusskundgebung der Nazis in Kalk-Kapelle wurde von zahlreichen Flaschenwürfen begleitet, aufgrund der Distanz erreichten aber leider nur wenige Wurfobjekte ihr Ziel.

Die Polizei ging wie gewohnt in Köln den ganzen Tag mit unangebrachter Härte vor und erteilte zahlreiche, unbegründete Platzverweise. Taktik war scheinbar, den antifaschistischen Protest in zahlreiche kleine Blöcke zu zersplittern. Diese Taktik ging oftmals auch auf, aber immer wieder konnten Antifas auf die Route gelangen oder am Rande der Nazidemo für ordentlich Troube sorgen. Dabei waren gerade viele Jugendliche aus dem Viertel beteiligt.

Militanter Protest ist auch in Köln möglich - Naziaufmarsch fast total zerkloppt!
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Ergänzungen

polizeibericht

ich 16.10.2004 - 20:51
POL-K: 041016-1-K Demonstrationsgeschehen in Köln-Kalk


16.10.2004 - 18:35 Uhr
Köln (ots) - Für den heutigen Samstag, 16.10.04, hatte eine als
rechtsextremistisch eingestufte Organisation eine Demonstration in
Köln-Kalk angemeldet. Gegner dieser Veranstaltung hatten zu
Gegendemonstrationen aufgerufen. Diese angemeldeten Demonstrationen
verliefen ohne besondere Vorkommnisse.

Starke Polizeikräfte verhinderten bereits im Vorfeld ein
Aufeinandertreffen der beiden Gruppierungen. Als etwa 500 Personen
die Auftaktkundgebung der Rechtsextremen an der Kalker Post stören
wollten, wurden sie vorübergehend an der Rolshover
Straße/Sieversstraße von den Beamten festgehalten. Von etwa 400 von
ihnen wurden Personalien festgestellt und Platzverweise erteilt.
Neben Flaschenwürfen auf Polizeibeamte versuchten etwa 20 - 25
militante Personen vergeblich, die Absperrung zu durchbrechen.

Insgesamt wurden 28 Personen fest- oder in Gewahrsam genommen.
Gegen die Festgenommenen werden Strafanzeigen wegen Verdacht des
Landfriedensbruchs, Verstößen gegen das Versammlungsgesetz oder
Körperverletzungsdelikte gefertigt. Bei einem der Rechtsextremisten
wurde ein Springmesser gefunden. Ihn erwartet ein
Ermittlungsverfahren wegen des Verstoßes gegen das
Versammlungsgesetz.


Die Absperrmaßnahmen im Bereich der Kalker Hauptstraße konnten kurz
nach 17.00 Uhr aufgehoben werden. (us)



ots-Originaltext: Polizei Köln

Blockade

Hendrik 16.10.2004 - 21:43
Nachdem die Polizei die Demo gekesselt hatte schafften es beim Eintreffen der Nazis SAV-Genossen Antifas und andere linke wie vom Kölner Wahlbündniss gegen Sozialraub und unorganisierte sich mit ca 25 Personen auf die Demoroute zu stellen und ließen sich nur unter gewaltsamem Polizeieinsatz abdrängen. Wären da mehr Leute gewesen hätten die Widerständler es leichter gehabt, da die Polizei mit bestimmt dreifacher Stärke in die Blockade reinlief. Das nächste mal heißt es also:
Sucht euch ein nettes Plätzen in der roten Zone und schaut was sich machen lässt.

@Paula

RoterIgel 16.10.2004 - 21:49
Ich war ausnahmsweise mal vor Ort und was Du in Deinem Text schreibst ist übertrieben!
Da stimmt ja fast gar nichts von!
Wenn ich so ne Selbstdarstellerische Scheisse lese könnte ich kotzen!
Tschuldigung ist so!

@ roterIgel militante Action?

oigen 17.10.2004 - 06:00
sicherlich ist der artikel in seiner wortwahl etwas übertrieben, du warst aber scheinbar zwar vor ort, aber immer an der falschen ecke. sonst hättest du wahrscheinlich sowohl die anwohner mitbekommen, welche die naziroute aus den häusern mit obst und auch flaschen beworfen haben, als auch die sonstigen würfe auf den demozug mitbekommen, übrigens mit treffern. bei einem flaschenwurf hat der "black block" der nazis dann auch versucht aus der demo auszubrechen und den werfern zu stellen, was ziemlich kläglich scheiterte. insgesamt waren die "autonomen nationalisten" aber schon nicht mehr ganz so dumm wie zuvor.

und wenn sich die kids aus dem veedel randalieren, weil sie keinen bock auf die nazis haben und sich dann "nur" mit den bullen fetzen, ist das keine militante action? sicherlich trägt paula dick auf, aber der kern stimmt schon.


@Fragender

was man in köln so gerne als antideutsch und fahnenschwenker bezeichnet, war unter anderem an dem blockadeversuch an der trimbornstr. beteiligt, den die polizei dann ja aber räumte, genauso wie die spätere blockade auf der kalk-mülheimer str.

mehrere fensterscheiben?

Ergänzer2 17.10.2004 - 12:07
"Nachdem einige Fensterscheiben zu Bruch gegangen waren, kesselte die Polizei zahlreiche, meist unbeteiligte, friedliche, bürgerliche Protestler."

wenn wir über den gleichen kessel sprechen (und ich meine das wir das tun), so hat sogar die Polizei von nur einer fensterscheibe gesprochen...

blockade trimbornstr.

resist 17.10.2004 - 13:30
finde die infos zur trimbornstr. besetztung sehr schwammig und auch falsch.war selber vor ort und es spielte sich so ab:
die nazis sammelten sich am anfang der trimmbornstr. als plötzlich ca.30 antifaschistinnen aus einem hauseingang gerannt kamen und sich mit transparent den nazis in den weg stellten und sie mit parolen,obst und festeren gegenständen eindeckten.nun räumte aber nicht die polizei die blockade sondern die nazis griffen die wenigen antifas an(welche sich übrigends aus allen möglichen spektren der linken zusammen setzten(anti-d,klassische antifas,u.s.w.)).da die nazis aber in überzahl die wenigen bullen umrannten und die blockierer angriffen zogen diese sich schnellstmöglich zurück(rennen wie die sau).die flucht endete aber an der näxten kreuzung da die bullen diese mit gittern abgesperrt hatte und die antifas nicht durchlassen wollte.sie meinten die leute seien selber schuld wenn sie nun von den nazis auf maul bekommen würden da sie in dieser str. ja auch nix zu suchen hätten.die nazis liesen vom linken jagen ab als sie merkten das auf ihre ,,kameraden'' die folgen wollten von der polizei eingeschlagen wurde und sie zogen sich zurück.die bullen erteilten den antifas nen platzverweis und liesen diese raus.

Platzverweis & Photospass

blabla 18.10.2004 - 03:06
Super fand ich den Kommentar vom Polizisten auf die Frage, wie das denn mit dem Platzverweis den ich grade gekriegt haette funktionieren soll, wo ich doch in der Trimbornstr. wohnen wuerde... Er meinte: Bleiben sie heute doch einfach mal zuhause.

Andere Anekdote: Maedel macht Photo von Polizistin, die uns die Videokamera ins Gesicht haelt. Polizist sagt: Sie wissen, dass sie keine Portraitaufnahmen von Polizisten machen duerfen. Ich frage ihn warum die Polizei das darf. Er sagt, weil sie die Sachen auswerten und danach loeschen. Ich sage, genau das machen wir auch. Er sagt, das koenne ja niemand ueberpruefen. Ich frage wer das bei ihnen ueberprueft. Er sagt, das Gesetz. Aha.

Kann man sich die Baender eigentlich von der Polizei anfordern ? Wuerde gerne was nettes draus zusammenschneiden.

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