Barrikaden gegen Naziaufmarsch in Leipzig

LVZ Leserin 03.10.2004 17:50 Themen: Antifa
Leipzig ist nach wie vor kein guter Platz für die Nazis.
Bilder und kleiner Bericht aus der LVZ:
Krawalle um Neonazi-Demo in Leipzig

Leipzig (dpa) - Vor einer Neonazi-Demonstration in Leipzig haben rund 1000 linke Gegendemonstranten für Krawalle gesorgt. Vor allem Jugendliche aus der autonomen Szene errichteten Barrikaden und setzten sie in Brand. Die Polizei löschte mit Wasserwerfern. Bei der Ankunft der rund 150 Neonazis flogen Feuerwerkskörper. Die Stadt prüft nach Angaben einer Sprecherin zur Stunde, ob sie den Marsch der Rechtsextremisten noch wegen Gefährdung der öffentlichen Ordnung untersagt, obwohl das Oberverwaltungsgericht ihn genehmigt hatte.
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Ergänzungen

was noch so von Agenturen gemeldet wird

nachleser 03.10.2004 - 18:17
dpa (16:57 Uhr):
Krawalle um Neonazi-Demo in Leipzig

Leipzig (dpa) - Nach ersten Krawallen vor einer Neonazi- Demonstration in Leipzig hat die Stadt den Rechtsextremisten eine neue Route vorgeschlagen. Der Hamburger Neonazi Christian Worch und seine Anhänger wollten ursprünglich zum alternativ geprägten Stadtteil Connewitz marschieren. Überwiegend Angehörige der linken Szene verhinderte das unter anderen mit Barrikaden im Süden Leipzigs. Das Oberverwaltungsgericht hatte den Marsch der Rechtsextremisten genehmigt.

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ddp (16:01 Uhr)

Krawalle am Tag der Deutschen Einheit in Leipzig - Rechtsextreme um Hamburger Neonazi Worch durften aufmarschieren

Leipzig (ddp-lsc). Ein Aufmarsch rechtsextremer Demonstranten hat am Tag der Deutschen Einheit in Leipzig zu massiven Krawallen im linksalternativ geprägten Stadtteil Connewitz geführt. Dem Hamburger Neonazi Christian Worch war gerichtlich erlaubt worden, am Sonntag mit rund 500 Anhängern im Süden der Stadt aufzumarschieren. Das Oberverwaltungsgericht Bautzen (OVG) hatte am Samstag einen Beschluss des Verwaltungsgerichts Leipzig aufgehoben, wonach die von der Stadt Leipzig verfügte geänderte Strecke als rechtmäßig anerkannt worden war.

Nach Polizeiangaben hatten sich am frühen Nachmittag etwa 150 Rechtsextreme im Stadtzentrum versammelt, waren zunächst aber wegen Verzögerungen bei der Überprüfung von Auflagen nicht losgelaufen. Unterdessen lieferten sich entlang der geplanten Demonstrationsstrecke an der Karl-Liebknecht-Straße rund 2000 linke Demonstranten Auseinandersetzungen mit der Polizei, bei denen ein Polizist aus Dresden eine Kopfplatzwunde erlitt. Die linken Demonstranten errichteten Barrikaden aus brennenden Müllcontainern. Die Polizei nahm fünf Demonstranten vorläufig fest, es gab eine so genannte Präventivfestnahme. Die Polizei war mit mehreren Hundertschaften aus Sachsen und Brandenburg unter anderem mit Wasserwerfern, Hunden und Pferden im Einsatz.

Weil die ursprüngliche Marschroute voller Gegendemonstranten sei, habe die Stadt die Route geändert, sagte eine Sprecherin der Stadtverwaltung am Nachmittag, ohne jedoch Details zu nennen. Worch habe dies nicht akzeptiert und wollte den Angaben zufolge mit seinen Anhängern bis 20.00 Uhr ausharren. Die Sprecherin kündigte für diesen Fall eine Auflösung der Versammlung durch die Polizei an.

Dem Aufmarsch hatte sich ein breites Bündnis aus Parteien, Verbänden und Kultur entgegen gestellt. Am Mittag wurde ein Interkulturelles Fest für mehr Toleranz und gegen Fremdenfeindlichkeit auf dem Augustplatz eröffnet. Leipzigs Oberbürgermeister Wolfgang Tiefensee (SPD) bedauerte, dass der Tag der Deutschen Einheit in Leipzig von Kundgebungen der Neonazis «beschmutzt» wird. Er sagte, mit Abscheu nehme man zur Kenntnis, dass am «Tag der Einheit in Vielfalt» wieder solche «unsäglichen Parolen» skandiert würden. Er bedauerte auch, dass sich die Stadt vor Gericht nicht habe durchsetzen konnten. «Wir wünschen uns, dass die Gerichte eine einheitliche Sprache sprechen», sagte der Oberbürgermeister, dass die Gerichte die «wenigen Auflagen» respektierten, mit denen versucht werde, die Stadt sicher zu machen.

Zuletzt hatte es am 1. Mai 1998 schwere Ausschreitungen bei einem Aufzug von Rechtsradikalen am Leipziger Völkerschlachtdenkmal gegeben. (Quellen: Tiefensee auf Interkulturellem Fest; Stadtverwaltung in Pressemitteilung und auf Anfrage; Polizei auf Anfrage)

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AFP (15:25 Uhr)

Randale bei Protesten gegen Neonazis in Leipzig

Leipzig (AFP) - Bei Protesten gegen einen Neonazi-Aufmarsch in Leipzig ist es zu schweren Ausschreitungen gekommen. Linke Gegendemonstranten hätten Container angezündet und machten Randale, sagte eine Sprecherin der Polizei. Die Lage sei "sehr unübersichtlich". Auch die Zahl der linken Gegendemonstranten sei unklar. Es seien etwa 1400 gezählt worden. Bei den Rechtsextremen hatten sich am Nachmittag etwa 150 Menschen versammelt.

Der schon ab dem Mittag geplante Aufzug der Rechtsextremen sei noch nicht vorangekommen, da die Sicherheit des Neonazi-Führers Christian Worch derzeit nicht gewährleistet werden könne, sagte die Polizeisprecherin weiter. Worch hatte die Demonstration angemeldet. Die Stadt hatte Auflagen wie ein Verbot von Springerstiefeln und Bomberjacken erteilt. Außerdem sei eine andere Strecke als die ursprünglich angemeldete vorgeschrieben worden.

Die Polizei hatte schon im Vorfeld des Neonazi-Aufmarsches vor einer möglichen Eskalation gewarnt. Nicht zuletzt wegen der jüngsten Wahlerfolge der NPD in Sachsen war mit einer starken Gegendemonstration der Linken gerechnet worden.

riesen erfolg

antifaschist 03.10.2004 - 20:35
unabhängig von der diskussion über den einsatz der mittel ist das ein riesen erfolg für leipzig.
1. es wurde verhindert, dass die nazis durch connewitz marschieren
2. wurden die nazis massiv gestört
3. wurden verdammt viele leute mobilisiert
4. sind das echt wenig faschos

glückwunsch nach leipzig!!!

Sauber!

... 03.10.2004 - 21:20

Sauber und weiter so!

Noch 10 mal und die Nazis haben ernsthaft ein Problem die erlaubnis zum demonstrieren zu bekommen, weil krawall immer die folge ist!!

Back to the roots! Zurück zur wahren antifa! Antifa heisst Nazis stöen, mit allen Mitteln!!!!!!!!!!

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

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geil

bla 03.10.2004 - 19:30
endlich passiert ma was, wendebeckendemonstranten sollte sich nen vorbild dran nehmen

...

.... 03.10.2004 - 19:46

Ja wendebecken sollte mal vorbild nehmen!

aber es wird ja keine wendebecken demo mehr geben!!

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Ich versteh sowieso nicht warum alle son problem mit sachbeschädigung haben!!

Solltest du z.b. gefasst werden und dir wird vorworfen etwas beschädigd zu haben musst du im schlimmsten fall den entstandenen schaden bezahlen!

Hingegeben bei nem wurf auf nen bullen wirst du gleich wegen schwerer körperverletzung angeklagt usw.... !!

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zu wendebecken:

son barriakden kannst ja schöecht während der demo bauen. nn paar leute müssen sich irgendwo an der route treffen und einfach welche bauen. die bullen werden dann schon kommen und das ganze auf die demo beziehn!

nich die barrikaden bei den bullen bauen, sondern barrikaden bauen und bullen kommen zu uns!!

warum

wird 03.10.2004 - 19:54
es keine WeBe demos mehr geben ?

RTL

.... 03.10.2004 - 19:56
gerade kam ein netter beitrag auf rtl zur demo!

antira antifa blablabla

blubb 03.10.2004 - 22:46
faschistischer antirassismus, hab ich net wirklich was dagegen, aber dann sollt ma sich hald antira nennen und net antifa... :p fascist, but always antiracist ;) www.wikipedia.org

Mehr Bilder gibts unter

finder 03.10.2004 - 22:59

 http://www.adf-berlin.de

 http://www.mobaction.de

Leipzig war nicht schlecht.... aber Pirna wird besser...

@geil

Landfreidensbrecher 04.10.2004 - 01:37
Was erzählst du da? Sachbeschädigung ist ja nicht gefährlich, wird ja nicht bestraft? Es ist vieleicht ethisch usw. vertretbar, aber gesetzlich sieht das mal anders aus. Wenn du aus einer Gruppe von linken Personen im Rahmen einer (Gegen)demonstration auch nur eine Mülltonne auf die Straße gibts(und sie leer ist) kann das evt. "gefährlicher Eingriff in den Straßenverkehr" UND "Landfriedensbruch" werden. Wenn du ein paar mal den "Landfrieden" gebrochen hast, bekommst du Einreiseverbot in die Städte wo du dich strafbar gemacht hast z.B. Hamburg. Oder es kommt noch schlimmer und du musst dich, wenn Demos im Ausland sind (z.B. G8 Gipfel o.Ä.)jeden Tag auf deiner lokalen Polizeiwache melden und bekommst "Ausreiseverbot".

Also, spiel so etwas bitte nicht herunter!