Erfolgreiche Spontandemo in Essen

Antifa Essen Z 21.09.2004 22:07 Themen: Antifa
Am gestrigen Abend fand im Essener Nordviertel eine Spontandemonstration
gegen einen dort wohnenden Neonazi statt. Die Demonstration zog von der Kleinen Stoppenberger Strasse bis zum Wohnhaus des Nazis Philipp Eder, Am Freistein 12.
Die 50 Antifaschistinnen und Antifaschisten machten die Nachbarschaft durch Transparente und Flugblätter darauf aufmerksam wer in ihrer Nachbarschaft wohnt.
Anlass dieses spontanen Hausbesuchs ist ein von der „Kameradschaft Terboven“ und Freien Nationalisten angemeldeter Aufmarsch am 9.10. in Essen. Der besuchte Nazi, der 17 Jährige Philipp Eder, ist einer der Hauptaktivisten der „Kameradschaft Terboven“ und hat sich 2003 bereits als Stellvertretender Vorsitzender des Kampfbundes Deutscher Sozialisten (KDS)-Essen hervorgetan.

Als Anlage, das an die Nachbarschaft verteilte Flugblatt:

Wir sind heute hier um sie über ihren Nachbarn Philipp Eder aufzuklären. Nazis bekämpfen heißt auch, ihnen an ihrem Wohnort, in der Schule, am Arbeitsplatz oder im Sportverein klar zu machen, dass sie dort unerwünscht sind.

Philipp Eder
Am Freistein 12
45141 Essen

Philipp Eder ist 17 Jahre alt. Er ist einer der Hauptaktivisten der Essener Naziszene. Seid Mitte des Jahres 2003 läuft Philipp Eder NRW-weit auf Nazidemonstrationen mit und hat Kontakte zu organisierten Essener Nazis aufgebaut. Seid Ende des Jahres 2003 ist Philipp Eder stellvertretender Vorsitzender des „Kampfbundes Deutscher Sozialisten“ -Essen (KDS). Der KDS ist laut Verfassungsschutzbericht des Jahres 2002 „eine Organisation die das parlamentarische System ablehnt“, und „offen antisemitische Hetze betreibt“. Der KDS ist hierarchisch nach dem Führerprinzip organisiert, und stellt sich selbst als die geistige Elite der deutschen Naziszene dar.
Als stellvertretender Vorsitzender des Essener KDS-Stützpunktes nahm Philipp Eder an der „2. Unterführertagung West“ des KDS teil. Seine Teilnahme an dieser internen Kaderveranstaltung zeigt, wie fest er bereits, trotz seines Alters, in neonazistische Strukturen involviert ist. In Essen tritt er neben Philipp Hasselbach als einer der Führungspersonen der örtlichen Naziszene auf.
Wohl aufgrund interner Streitigkeiten innerhalb der Naziszene und des schlechten Rufes des KDS-Essen in der hiesigen Naziszene, tritt die Gruppe seid Sommer 2004 unter dem Namen „Kameradschaft Terboven“ in Erscheinung.
Terboven war Bezirksleiter der Essener NSDAP und wurde später zum Reichsverteidigungskommissar, dann zum Reichskommissar für das von den Nazis besetzte Norwegen ernannt. Schon eine bewusste Bezugnahme dieser Kameradschaft auf solch eine Person, lässt deutlich ihre Geisteshaltung erkennen.
Im Frühjahr 2004 ist Philipp Eder auf betreiben eines Vertrauenslehrers von der Frida-Levy-Gesamtschule in Essen-Mitte geflogen. Mitendscheidend für diesen Rauswurf kurz vor dem Abschluss der 10. Klasse dürfte auch die Tatsache gewesen sein, das seine politische Einstellung im Lehrerkollegium kein Geheimnis war.

Anlass dieses für Sie vielleicht etwas überraschenden Besuches ist der von der „Kameradschaft Terboven“ und „Freien Nationalisten“ für den 09.10.2004 in Essen angemeldete Naziaufmarsch. Unter dem Motto“ Für ein Deutschland der Ehre, der Freiheit und des Rechts“ wollen Nazis ihre menschenverachtende Propaganda verbreiten.
Der letzte Naziaufmarsch der nahezu ohne Öffentlichkeit zum Tag des Kriegsbeginns durch das Südviertel zog liegt erst 1,5 Jahre zurück. Es ist zu erwarten das sich an dem Aufmarsch am 9.Oktober in Essen bis zu 200 Nazis beteiligen werden.

Wir rufen dazu auf am 09.10 dem Naziaufmarsch mit allen Mitteln entgegen zutreten.
Treffpunkt: Essen Hauptbahnhof, 10:00 Uhr.

Nichts und niemand wird vergessen!!!

Antifa Essen Z und Jugendantifa Essen
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Ergänzungen

Ergänzung

(muss ausgefüllt werden) 21.09.2004 - 23:08
es war heute abend. außerdem wurde heute der aufmarsch durch den pp verboten:

21.09.2004 - 14:16 Uhr
Essen (ots) -

Steele, 21.9.2004: Die für den 9.Oktober 2004 von Mitgliedern der
sog. rechten Szene angemeldete Demonstration in Steele darf nicht
stattfinden. "Die Anmelder bieten von ihrem Alter (16,19), ihrer
Persönlichkeitsstruktur und ihrem Verhalten im Vorfeld nicht die
Gewähr dafür, dass die Demonstration friedlich verläuft. Sie war
daher zu verbieten", bringt der Essener Polizeipräsident Herbert
Schenkelberg die Gründe der Verbotsverfügung auf einen Nenner. Die
Verfügung wurde heute den Anmeldern zugestellt. Besonderen
Niederschlag in der Verbotsbegründung hat ein Vorfall gefunden, der
sich am 2.9.2004 vor dem "Grend" in Steele abgespielt hat (wir
berichteten). Dort hatten sich interessierte Bürger zu einem Runden
Tisch zusammengefunden, der unter dem Motto "Essen stellt sich quer"
eine Gegendemonstration organisieren wollte. Während dieser
Veranstaltung bauten sich zehn bis zwölf junge Männer, die der
"rechten Szene" zuzuordnen sind und die mit Baseballschlägern und
ähnlichen Hölzern bewaffnet waren, in drohender Haltung vor dem
Kulturzentrum auf. Unter ihnen waren auch die Anmelder der
Demonstration. Die Staatsanwaltschaft hat mittlerweile ein
Strafverfahren eingeleitet, die Polizei ermittelt. Dazu heißt es in
der Verbotsverfügung u.a.: "Die Anmelder der rechten Demonstration
wollten mit ihrer bewaffneten Aktion Angst verbreiten und potentielle
Gegendemonstranten einschüchtern. Ein derartiges Verhalten kann
versammlungsrechtlich nicht hingenommen werden. Ganz im Gegenteil
muss von den Veranstaltern erwartet werden, dass sie auch im Vorfeld
einer Demonstration öffentlich deutliche Signale setzen, die auf eine
gewaltfreie Durchführung gerichtet sind. Geschieht dies nicht,
besteht die Gefahr, dass die Demonstration unfriedlich verläuft. Das
gilt um so mehr, wenn die "Provokateure" identisch sind mit
denjenigen Personen, die nach dem Versammlungsgesetz die
Verantwortung für den friedlichen Verlauf der Veranstaltung tragen."
Der Polizeipräsident wird heute Nachmittag den Mitgliedern des
Polizeibeirates die Gründe seines Verbotes näher erläutern. (Nr.987/
U.K.)

gute aktion, wenn auch...

MediaManiac 22.09.2004 - 00:25
...das Verbot des Aufmarsches eher dem außerordentlich dämlichen Verhalten der Fascho-Kiddies zu verdanken sein dürfte...

Respekt für diese Aktion

idiotenhasser 22.09.2004 - 02:15
hoffentlich habt ihr auch genug flugblätter verteilt, schließlich will die ganze nachbarschaft über hässliche nachbarn informiert werden.

Weitere Infos

Informatiker 22.09.2004 - 17:27
...zu den Hintergründen:
 http://www.essen-links.tk

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@ schreibt — Erklärbär

Naja — Roter Engel

1-99 — SAR

Falsch! — Philipp Eder