Rechtes Konzert in Oberhausen

LOTTA - antifaschistische Zeitung aus NRW 30.07.2004 12:14 Themen: Antifa
Am Samstag, 31. Juli 2004, soll auf Burg Vondern (Oberhausen) ein vom extrem rechten Bottroper "Forsite-Verlag" organisiertes Dark Wave/Neofolk-Konzert stattfinden. AntifaschistInnen und der "Förderkreis Burg Vondern" versuchen das zu verhindern.
Die NRZ Lokalausgabe Oberhausen meldet heute:

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Burg Vondern soll keine braune Festung werden

EXTREMISMUS / Stadt prüft, ob ein Konzert der rechten Szene verhindert werden kann.

Ein offener Brief der antifaschistischen Zeitung "Lotta" und des Antifaschistischen
Bündnisses Oberhausen (ABO) wird vermutlich ein Konzert auf Burg Vondern verhindern, bei dem
morgen Bands spielen sollen, denen Experten Verbindungen zur rechten Szene nachsagen. Mit
ihrem Schreiben hatten sich Vertreter von ABO und "Lotta" gestern an den für die Vermietung
der Burg zuständigen Förderkreis Burg Vondern und an die Stadtverwaltung gewendet, die das
Konzert und den Getränke-Ausschank genehmigt hatte. "Wir prüfen, ob die Genehmigungen zu
halten sind", sagte Presse-Sprecher Rainer Suhr gestern auf NRZ-Anfrage.

Zu einem "Mitternachtsberg-Fest" auf Burg Vondern lädt ein Bottroper Verlag auf seiner
Internet-Seite: Ab 19 Uhr sollen drei Bands auftreten. Sie werden der "Darkwave"-Szene
zugerechnet - einer "auf Individualität, Romantik und religiöse Sinnsuche ausgerichteten
Szene", wie "Lotta" und ABO in ihrem Brief erläutern, in der "ein kleiner rechter Bereich"
existiere. Der sei zwar nicht mit der rechten Skinhead-Szene zu vergleichen; eine "Ablehnung
des demokratischen Denkens" sei aber auszumachen. Zwei der Gruppen veröffentlichten ihre CDs
bei einem Musik-Verlag, der "rechte Einflüsse im Darkwave fördert", so die Absender.

Wichtiger ist ihnen allerdings der Hinweis, dass der Konzert-Veranstalter der extremen
Rechten zuzuordnen sei: Auf der Internet-Seite seines Verlags werden etwa Standardwerke der
nationalsozialistischen "Rassenkunde" angeboten. Der Mann gehöre "seit langen Jahren der
neonazistischen Szene an".

Der Bottroper hat die Burg als Privatperson gemietet - und verkauft im Internet
Eintrittskarten für 14 Euro. "Die haben den Vertrag unter falschen Voraussetzungen
abgeschlossen", empört sich Förderkreis-Vorsitzender Reinhard Lerch; für ihn sei der Vertrag
damit hinfällig: "Wir werden alles tun, um das zu verhindern."
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zum Hintergrund der "Offene Brief":

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Absender:
- LOTTA ? antifaschistische Zeitung aus NRW
Am Förderturm 27, 46049 Oberhausen, www.free.de/lotta,  lotta@koma.free.de

- Antifaschistisches Bündnis Oberhausen (ABO)
Am Förderturm 27, 46049 Oberhausen


Offener Brief

An:
- Stadt Oberhausen ? Der Oberbürgermeister u.a.
- Förderkreis Burg Vondern e.V.


Nachrichtlich an:
- Regionale Presse
- Lokale Parteien, Organisationen, Initiativen und Einzelpersonen


KONZERT DER EXTREMEN RECHTEN AUF BURG VONDERN?

Oberhausen, 29. Juli 2004

Sehr geehrte Damen und Herren!

Am übermorgigen Samstag, 31. Juli 2004, soll laut Einladung des
Veranstalters ?im Burghof der Burg Vondern / Oberhausen (Ruhrgebiet)? ein so
genanntes ?Mitternachtsberg-Fest? stattfinden. Diese Veranstaltung wird von
Aktivisten der extremen Rechten organisiert.

Bei dem Event handelt es sich um ein musikalisch der Darkwave- bzw.
Gothic-Szene zuzuordnendes Konzert. In dieser auf Individualität, Romantik
und religiöse Sinnsuche ausgerichteten Szene existiert seit einigen Jahren
auch ein kleiner rechter Bereich. Dieser ist jedoch weder inhaltlich noch
von seinem Äußeren her z.B. mit der rechten Skinhead-Szene vergleichbar.
Hier wird Individualität zu Elitedenken erhöht, romantische Retrospektiven
wandeln sich zu einer Ablehnung der Moderne inklusive der Ablehnung des
demokratischen Denkens.

Auch in den Kreisen der extremen Rechten, z.B. der ?Neuen Rechten? wird
versucht, die Darkwave-Szene zu agitieren und den rechten Teil dieser Szene
zu fördern und daraus Nutzen zu ziehen. Sei es seitens der
rechtsintellektuellen Wochenzeitung ?Junge Freiheit? oder des wegen
Volksverhetzung vorbestraften Werner Symanek, der bis vor kurzem in
Oberhausen seinen extrem rechten Versand VAWS betrieb (1).

Auch bei dem ?Mitternachtsberg-Fest? existiert ein solcher Hintergrund und
es lassen sich Verbindungen zur extremen Rechten nachweisen. Als
Veranstalter wird der ?Forsite-Verlag? genannt. Über diesen in Bottrop
ansässigen Verlag können auch die Eintrittskarten bezogen werden. Dass es
sich hierbei um einen der extremen Rechten angehörigen Verlag handelt, zeigt
schon ein kurzer Blick in sein Internet-Angebot(2). In nahezu jedem Bereich
des Angebots finden sich Vertreter der extremen Rechten, sogar des
Nationalsozialismus. Im Bereich ?Frühgeschichte? wird z.B. die ?Rassenkunde
des deutschen Volkes? von Hans F. K. Günther angeboten und als ?gründliche
Untersuchung des bekannten Wissenschaftlers zur Eugenik? gepriesen. Bei dem
Werk handelt es sich um ein Standardwerk der nationalsozialistischen
?Rassenkunde?. Ebenfalls in diesem Bereich wird ?Die symbolhistorische
Methode? des Gründers der SS-Forschungsorganisation ?Ahnenerbe?, Herman
Wirth, beworben. Im Bereich der ?Kelten & Indogermanen? wird Karl Penkas:
?Die Herkunft der Arier? angepriesen, unter ?Mythologie? die Werke ?Guido
von List: Die Armanenschaft der Ariogermanen? und ?Jörg Lanz von Liebenfels:
Theozoologie?. Bei List und Liebenfels handelt es sich um äußerst
rassistische und antisemitische Mystiker der vorvorigen Jahrhundertwende,
die als Vordenker des NS bezeichnet werden können.(3) Ebenfalls im Angebot
zu finden sind die Schriften der neuheidnischen ?Goden? und ?Armanen?,
welche in der Fachliteratur als extrem rechts gewertet werden.(4)
In der Rubrik ?Zeit-Schriften? wird u.a. auch die Folge 2/1997 des Heftes
?Sol Invictus? angeboten. Das Heft zum Thema ?Mitternacht? umfasst nach
Angaben des Verlages ?Texte zum Mythenkomplex Mitternachtsberg - Schwarze
Sonne - Lichtbringer - Thule u.a Auszüge aus Wilhelm Landig, Julius Evola,
Otto Rahn, Kurt Eggers, Rudolf Mund, Werner von Bülow.? Das Titelblatt der
Publikation ist mit einem Foto der ?Schwarzen Sonne?, einem von der SS
entworfenen Bodenmosaik aus der Wewelsburg, gestaltet. Diese Wewelsburg
sollte unter Leitung von Reichsführer SS Heinrich Himmler zur Ordensburg der
SS ausgebaut werden und der mystische Mittelpunkt der Welt werden. Bei den
Personen, deren Texte abgedruckt sind, handelt es sich durchweg um Personen,
die mit dem Faschismus bzw. dem Nationalsozialismus in Verbindung stehen, so
z.B. um den italienischen Mussolini-Berater und antidemokratischen
Theoretiker Julius Evola, dem Dichter der SS Kurt Eggers, den SS-Mystikern
Otto Rahn und Rudolf Landig.
Es ist naheliegend, dass dieser Personenkreis und dieses Themenheft auch den
ideologischen Hintergrund des angekündigten ?Mitternachtsberg-Festes? bilden
und es sich bei diesem ?Fest? mitnichten um ein harmloses Konzert handelt.
Zumal sich auch die angekündigten Bands des Abends in einem Spektrum
bewegen, die eben jenen Ideologen huldigen. Womit hier nicht gesagt werden
soll, dass es sich bei den Bands zwingend um extrem rechte Formationen
handeln muss.

Angekündigt sind die Bands folgendermaßen: ?Aar (Apocalyptic-Folk
Österreich), Cawatana (Neo-Folk/Ungarn), Lux Interna (Neo-Folk/USA)?.
Zumindest die beiden Bands ?Cawatana? und ?Lux Interna? veröffentlichten
ihre CDs beim Dresdner Label ?Eis & Licht?. Bei diesem Label von Stephan
Pockrandt handelt es sich um das wichtigste Label in Deutschland, welches
rechte Einflüsse im Darkwave fördert. Pockrandt etablierte als Herausgeber
die rechte Musikzeitschrift ?Sigill? (später ?Zinnober?), welche eine
Mischung aus Ideologie und Musik darbot.(5) In diesem Spannungsfeld bewegen
sich auch die Bands, so ist ?Cawatana? mit einer Version des Gedichtes
"Michelsgebet/Wir rufen Deine Wölfe" von Friedrich Hielscher auf dem Sampler
?Wir rufen deine Wölfe? vertreten. Hielscher, einer der Begründer des ?Neuen
Nationalismus? und Kämpfer gegen die Weimarer Republik, wird auf dieser
Compilation von extrem rechten Bands wie ?Blood Axis?, ?Waldteufel? und
?Turbund Sturmwerk? interpretiert.
Es steht zu befürchten, dass sich der extrem rechte ?Forsite-Verlag? mit dem
Konzert am 31. Juli präsentieren möchte, dort gar extrem rechte Literatur
etc. angeboten wird. ?Daneben erwartet Sie ein Bücher-/Tonträger-Verkauf?
heißt es in der Einladung.

Inhaber des ?Forsite-Verlages? und damit Veranstalter des Konzertes ist der
31-jährige Dennis Henry Krüger, früher in Duisburg, dann in Mülheim/Ruhr und
heute in Bottrop wohnhaft. Er gehört seit langen Jahren der neonazistischen
Szene an und war bereits häufig auf neonazistischen Aufmärschen anzutreffen,
so z.B. in Dortmund, Bottrop, Frankfurt am Main, Hagen und in vielen anderen
Städten. Er wird dem Kreis um die neonazistische Zeitschrift ?Der
Förderturm? (FT) zugerechnet (6), die zunächst im Ausland, dann in Duisburg,
später in Mülheim/Ruhr erschien und aktuell über eine Bottroper Adresse zu
beziehen ist. Auch der nordrhein-westfälische Verfassungsschutz stuft diese
Postille als neonazistisch ein und spricht in diesem Zusammenhang sogar von
einer ?in dieser Weise noch nie da gewesene[n] kämpferische[n]
Aggressivität, was die Durchsetzung der neonazistischen Ziele angeht?.(7)

Wir gehen davon aus, dass Ihnen diese Hintergründe bisher nicht bekannt
waren. Wir bitten Sie hiermit höflichst und fordern Sie gleichzeitig
nachdrücklich dazu auf, das Ihrige zu tun, damit das Konzert nicht
stattfinden kann.

Für Rückfragen steht Ihnen ein Vertreter des ?Antifaschistischen Bündnis
Oberhausen? (ABO) heute und morgen von jeweils 14.00 bis 16.00 Uhr unter der
Telefon-Nummer 0208 / 23037 zur Verfügung.

Mit freundlichen Grüßen

Jan Brüsser (i.A. der Absender/innen)


FUßNOTEN:

1. Zu VAWS siehe: Martin Dietzsch/Helmut Kellersohn/Alfred Schobert: Jugend
im Visier, Duisburg 2002, Duisburger Institut für Sprach- und
Sozialforschung, S. 57 ff.

2.  http://www.forsite-verlag.de

3. Vgl. Nicholas Goodrick-Clarke: Die okkulten Wurzeln des
Nationalsozialismus, Graz 1997

4. Vgl. Jens Mecklenburg: Handbuch deutscher Rechtsextremismus, Berlin 1996,
S. 368, 372

5. Vgl. zu dem gesamten Bereich: Andreas Speit: Ästhetische Mobilmachung.
Dark Wave, Neofolk und Industrial im Spannungsfeld rechter Ideologien,
Münster 2002

6. Vgl. JD/JL Duisburg: Duisburg ? rechts um!? Neonazismus im Großraum
Duisburg/Oberhausen, Duisburg 2002, S. 60-64, sowie: Der Rechte Rand, Nr.
88, Mai/Juni 2004, S. 9

7. Innenministerium des Landes NRW: Verfassungsschutzbericht des Landes NRW
über das Jahr 2003, S. 34. Siehe auch WAZ Lokalausgabe Bottrop vom
08.02.2003: ?Volksverhetzung bleibt jetzt doch ungesühnt?. Bei dem Halter
des dort genannten Fahrzeuges, in dem Neonazi-Material transportiert wurde,
handelte es sich um Dennis Henry Krüger, sein damaliges Autokennzeichen:
DU-FT 1488, wobei ?FT? hier für ?Förderturm? stehen dürfte, die ?14? als
Code für eine neonazistische Formel dient, die aus 14 Wörtern besteht (?14
words?: ?We must secure the existance of our people and a future for white
children?) und die ?88? für ?Heil Hitler? (die ?8? für den 8. Buchstaben im
Alphabet, also das ?H?) steht.



die Reaktion des extrem rechten "Forsite-Verlages" von heute:


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"Das Forsite-Verlag Sommerfest, im Burghof der Burg Vondern / Oberhausen (Ruhrgebiet) am 31. Juli 2004 unter dem Titel:

"Mittternachtsberg - Fest"

findet wie geplant statt.

Nachdem wir mehrere Anfragen erhalten haben und einige geistig degenerierte Personen wohl
versucht haben müssen, den Forsite - Verlag mit politischen Tendenzen in Verbindung bringen zu
wollen, weisen wir noch einmal darauf hin, daß weder der Versand / Verlag noch das Sommerfest
in einem Zusammenhang mit einer wie auch immer gearteten politischen Ausrichtung steht.

Es ist allerdings bezeichnend für das herrschende gesellschaftliche Klima, in welchem jedwede
Beschäftigung mit der deutschen Frühgeschichte pawlowsche Reflexe bezüglich einer politischen
Affinität hervorruft. Genau gegen dieses Klima und die damit verbundenen Vorurteile versuchen
wir mit einer breiten wissenschaftlichen Aufklärung bezüglich der gesamt - europäischen
Vergangenheit entgegen zu wirken."

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LOTTA - antifaschistische Zeitung aus NRW, www.free.de/lotta
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Ergänzungen

Rechtes Konzert darf stattfinden

AntifaschistInnen aus dem Ruhrgebiet 30.07.2004 - 17:02
Leider darf das Konzert jetzt wohl doch stattfinden, wenn auch mit diversen Auflagen. "Förderkreis Burg Vondern" und Stadt Oberhausen sehen sich wohl aufgrund des bestehenden Mietvertrages nicht in der Lage, den Event zu canceln.
Nun, dann bis morgen! Offizieller Einlaß ist übrigens ab 18.30 Uhr, um 19.00 Uhr geht das Gejaule dann wohl los. Burg Vondern liegt an der Arminstraße, Oberhausen-Osterfeld. Vergesst die Ritterrüstungen nicht ;-)!

Naja

BlackRose 30.07.2004 - 19:24
Naja, das Konzert wird auch viele politisch nicht-rechte Leute aus der schwarzen Szene anziehen, denk ich. Ob das so klug ist, denen dann vors Maul zu hauen bzw. freundlich beim Aufstehen zu helfen? Beim Wave Gothic Treffen 2002 hat sich die Antifa-Bewegung mit solchen Aktionen auch keinen Gefallen getan. Klassisches Eigentor damals.

@BlackRose

Anita 30.07.2004 - 20:56
Wer redet denn von "vors Maul zu hauen"?? Ich stimme dir übrigens tendenziell zu, dass es nicht angeht, die Leute alle über einen Kamm zu scheren. Was bleibt ist aber, dass das Konzert von Faschos organisiert wird und einige der Bands auch nicht gerade weit vom Forschungsgegenstand entfernt sind. Das Publikum wird zumindest in Teilen entsprechend drauf sein. Und allen anderen wäre die Frage zu stellen, was sie da wollen. Die Szene ist scheiße-unpolitisch, ich weiss, aber was folgt daraus? Sie einfach machen lassen ohne Protest? Man sollte ihnen zumindest die Sache so schwer wie möglich machen. Und in der Öffentlichkeit für das Thema sensibilisieren. Leider hat sich immer noch nicht rumgesprochen, dass Nazis nicht immer mit Glatze, Bomber, Springer und Baseballkeulen ausgerüstet daherkommen. Daran wäre zu arbeiten...
Oder fällt dir was besseres ein?

@antia

ROTE FRAKTION 30.07.2004 - 23:01
jeder, der sich in subkulturen bewegt und sich auch damit identifiziert ( durch tragen von kleidung, übernehmen von verhaltenskodex etc. )weis doch in soweit bescheid, um wen es sich letztendlich handelt.unwissenheit ist in dem fall nicht desinteresse sondern schlichte dummheit. keine musikrichtung ist vor der infiltration durch faschistisches gedankengut bzw. faschisten an sich gefeit. umso mehr liegt es doch an jenen, die sich in den szenen bewegen dafür zu sorgen, daß solch ein scum erst gar nicht die möglichkeit der einnahme bekommt.ist ist daher absolut notwendig mit allen (!) mitteln vor zu gehen und nicht erst vor ort anfangen zu sortieren. gerade die goth - schwarze szene dürfte doch durch die vorfälle der letzten zeit sensibilisiert sein.
von daher ist dies ein weiteres indiz dafür, daß die leute die morgen kommen bescheid wissen was sie erwartet.
da die leute ja so viel wert auf ästhetik legen, kann ja nichts dagegen sprechen wenn man dem einen oder anderen ästhetisch aufs maul haut.

frage

horst 30.07.2004 - 23:50
gibt's vielleicht nen sicheren treffpunkt für gegenaktionen??wie wär's mit 18:00h druckluft?!

kann man auf die unterstützung der örtlichen antifas hoffen??

wär schön, wenn sich die autoren hierzu äußern könnten!!

NRZ-Artikel zum Konzert vom 31. Juli 2004

LOTTA - antifaschistische Zeitung aus NRW 31.07.2004 - 10:53
NRZ, Lokalausgabe Oberhausen, 31. Juli 2004

Konzert auf der Burg wird nicht gestoppt

EXTREMISMUS / Die Stadt sieht keine Möglichkeit, die Genehmigung zurückzuziehen.

Das für heute Abend geplante Konzert auf Burg Vondern darf stattfinden. "Es gibt leider keine juristische Handhabe für uns, das Konzert zu verhindern", teilte Ordnungsdezernent Dirk Buttler gestern der NRZ mit. Wie berichtet, veranstaltet ein Bottroper ein "Mitternachtsberg-Fest" im Hof der Burg, bei dem drei Bands der "Darkwave"-Szene spielen werden. Antifaschistische Aktivisten rechnen den Inhaber eines Verlags, der auch Bücher zur nationalsozialistischen "Rassenkunde" vertreibt, der extremen Rechten zu und hatten die Stadt und den Förderkreis Burg Vondern in einem offenen Brief darauf hingewiesen.

Die Stadt habe Kontakt mit dem Staatsschutz und dem Landesamt für Verfassungsschutz aufgenommen, erklärte Presse-Sprecher Rainer Suhr. Doch formal gebe es keinen Grund, die Genehmigung für die "Beschallung", also ein Konzert bis 22 Uhr und die Erlaubnis zum Ausschank von Getränken, die der Bereich öffentliche Ordnung erteilt hatte, zurückzunehmen. "Aber wir werden sorgfältig beobachten, was da passiert", erklärte Suhr.

Neben Mitarbeitern des Ordnungsamtes wird auch die Polizei vor Ort sein. "Uns liegen keine Hinweise vor, dass es sich um eine rechte Veranstaltung handelt", sagte Sprecher Michael Brüning, "aber wir werden sie im Auge behalten", bei Bedarf werde selbstverständlich eingeschritten.

"So schwer wie möglich"

Reinhard Lerch, Vorsitzender des Förderkreises, der für die Vermietung der Burg zuständig ist, hat aus der Situation bereits Konsequenzen gezogen: In Zukunft müssen Interessenten im Vertrag die "Art der Veranstaltung" beschreiben, anschließend soll jedes Mal mit dem Ordungsamt Rücksprache genommen werden. Lerch schien im Gespräch mit der NRZ niedergeschlagen, dass das Konzert nicht verhindert werden kann: "Die haben das gut getarnt. Aber wir werden es denen so schwer wie möglich machen. Es tut uns furchtbar Leid."

NRZ-Artikel zum Konzert vom 31. Juli 2004

LOTTA - antifaschistische Zeitung aus NRW 31.07.2004 - 11:46
NRZ, Lokalausgabe Oberhausen, 31. Juli 2004

Konzert auf der Burg wird nicht gestoppt

EXTREMISMUS / Die Stadt sieht keine Möglichkeit, die Genehmigung
zurückzuziehen.

Das für heute Abend geplante Konzert auf Burg Vondern darf
stattfinden. "Es gibt leider keine juristische Handhabe für uns, das
Konzert zu verhindern", teilte Ordnungsdezernent Dirk Buttler gestern
der NRZ mit. Wie berichtet, veranstaltet ein Bottroper ein
"Mitternachtsberg-Fest" im Hof der Burg, bei dem drei Bands der
"Darkwave"-Szene spielen werden. Antifaschistische Aktivisten rechnen
den Inhaber eines Verlags, der auch Bücher zur
nationalsozialistischen "Rassenkunde" vertreibt, der extremen Rechten
zu und hatten die Stadt und den Förderkreis Burg Vondern in einem
offenen Brief darauf hingewiesen.

Die Stadt habe Kontakt mit dem Staatsschutz und dem Landesamt für
Verfassungsschutz aufgenommen, erklärte Presse-Sprecher Rainer Suhr.
Doch formal gebe es keinen Grund, die Genehmigung für die
"Beschallung", also ein Konzert bis 22 Uhr und die Erlaubnis zum
Ausschank von Getränken, die der Bereich öffentliche Ordnung erteilt
hatte, zurückzunehmen. "Aber wir werden sorgfältig beobachten, was da
passiert", erklärte Suhr.

Neben Mitarbeitern des Ordnungsamtes wird auch die Polizei vor Ort
sein. "Uns liegen keine Hinweise vor, dass es sich um eine rechte
Veranstaltung handelt", sagte Sprecher Michael Brüning, "aber wir
werden sie im Auge behalten", bei Bedarf werde selbstverständlich
eingeschritten.

"So schwer wie möglich"

Reinhard Lerch, Vorsitzender des Förderkreises, der für die
Vermietung der Burg zuständig ist, hat aus der Situation bereits
Konsequenzen gezogen: In Zukunft müssen Interessenten im Vertrag die
"Art der Veranstaltung" beschreiben, anschließend soll jedes Mal mit
dem Ordungsamt Rücksprache genommen werden. Lerch schien im Gespräch
mit der NRZ niedergeschlagen, dass das Konzert nicht verhindert
werden kann: "Die haben das gut getarnt. Aber wir werden es denen so
schwer wie möglich machen. Es tut uns furchtbar Leid."

Kurzer Rückblick auf das Konzert

Ein Beobachter 01.08.2004 - 12:14
Das Konzert des extrem rechten "Forsite-Verlags" hat gestern Abend auf Burg Vondern stattgefunden. Von einem Erfolg für den Veranstalter kann allerdings nicht gesprochen werden. Max. 60 zahlende Gäste verirrten sich auf dem Burghof, alles wirkte sehr improvisiert und lieblos (von "Ästhetischer Mobilmachung" hat "Forsite" jedenfalls noch nicht viel gehört...) Inklusive Veranstalter (der etwas von "Medienhetze" berichtete, weswegen auch nur wenige Leute gekommen seien), Security (darunter auch militante Neonazis, u.a. aus Duisburg) und Bands nebst Begleitung werden es max. 80-90 Leute gewesen sein, darunter auch einige Staatsschützer u.ä. in zivil. Nicht zivil präsentierte sich eine Einsatzhundertschaft, die sich großteils in hundert Meter Entfernung um die Burg herum aufhielt. Offenbar hatte man polizeilicherseits einmal mehr übertrieben, diesesmal um sich später nicht nachsagen lassen zu müssen, man wäre nicht am Ball gewesen (es bleibt die Frage, wieso der Vermieter der Burg von ANTIFAS informiert werden musste, hat der zuständige Staatsschutz Essen kein Internet??? Zu dumm? Oder ideologisch zu verstrahlt?). Auch Ordnungsamt und Vermieterkreis waren zahlreich vor Ort vertreten. Punkt 22.00 Uhr bestanden sie wie angekündigt auf eine Beendigung der Veranstaltung. Alle drei Bands traten auf, die erste durfte aber aufgrund der Zeitbegrenzung nur einige wenige Stücke präsentieren.

Die Besucher/innen (ein wenig Partypublikum, natürlich rechte und "unpolitische" Dark-Wave-Szene, aber auch einige klassische Neonazis um den Veranstalterkreis) kamen großteils aus der Region OB/BOT/MH. Einige wenige aus anderen NRW-Regionen, z.b. aus Ostwestfalen, Region Düsseldorf und dem Siegerland.

Unterm Strich darf die Sache also trotz des Stattfindens vorsichtig als kleiner Erfolg für AntifaschistInnen verbucht werden.

Die Presse hat umfangreich berichtet, wodurch eine Sensibilisierung für das Thema möglich wurde, die Stadt stand unter Druck und reagierte immerhin durch Stress machen gegenüber dem Veranstalter.

Das blabla im Vorfeld, dass durch die antifaschistische Intervention Leute erst recht zum Konzert gehen würden, hat sich als Unfug herausgestellt, vermutlich war sogar das Gegenteil der Fall. Wie auch immer: Rechtsentwicklungen, gar faschistische Tendenzen totzuschweigen hat noch NIE etwas gebracht, außer den Rechten!

Jedenfalls ist es ratsam, dem "Forsite-Verlag" weiter auf die Finger zu schauen/klopfen und weiter am Thema zu bleiben.

Ein Dank gebürt dem Vorsitzenden des "Förderkreises Burg Vondern", Herrn Lerch, der sich sofort und ohne wenn und aber für eine Absage der Veranstaltung eingesetzt hat - leider ohne Erfolg. Und der NRZ Oberhausen für eine engagierte Berichterstattung (die WAZ schwieg einmal mehr). Und natürlich dem Antifaschistischen Bündnis Oberhausen und der LOTTA - antifaschistische Zeitung aus NRW, dass sie sich des Themas überhaupt angenommen und interveniert haben.

talking is over, action is on!

Perforated 01.08.2004 - 15:44
erstmal etwas Grundsätzliches für alle die das noch nicht kapiert haben: Neo-Folk ist immer(!) (zumindest teilweise) faschistisch und deshalb von Antifaschisten zu bekämpfen! die Musik dient der Pflege völkischer "Kultur" und entsprechendem Gedankenguts, von "nur" patriotisch-nationalistsich über Konservative Revolution bis hin zu unverholenem NS! und selbst wenn die Texte mal nicht direkt in diese Richtung gehen ist zumindest die propagierte und gepflegte Ästhetik deutschtümelnd, völkisch und von "Dritten Reich" abgekupfert, was auch dazu beiträgt das NS-"Kultur" verbreitet wird und deshalb schon zu bekämpfen ist! die Behauptung es gäbe von Natur aus sowas wie Völker die zu erhalten seien ist nicht nur Unfug, da das reine Konstrukte sind sondern auch die Wurzel und Vorraussetzung des Rassismus und Faschismus!
also: das Übel an der Wurzel packen, neu-völkische und konservatistische Musik bekämpfen!

die Aktionen auf dem Wave-Gothic Festival waren sehr wohl ein Erfolg, denn 1) es gingen darauf weniger Gothics zu den Neo-Folk Konzerten und 2) die Versanstalter werden früher oder später keine solchen Bands mehr dulden, wenn immer mehr militnte Antifas auftauchen! wer nicht hören will muss eben fühlen! demnächst sollten deshalb viel mehr Antifas vor Ort sein und ruhig auch mal auf der Bühne der Faschos... smash fascism!

nun zum Konzi in Oberhausen: WO WAR DIE ANTIFA!!! kaum stht die Polizei in der Nähe laßt ihr die Typen in den schwarzen Uniformen und anderen 188prozentigen NS-outfits in Ruhe?! die Polizei und die Stadt verhindern solche Konzerte ebensowenig wie Nazi-Aufmärsche!
selbst sind die Antifaschistin und der Antifaschist!
nicht soviel reden und schreiben sondern mehr action vor Ort!

unter 70 Faschos - das wäre mit etwas Mobilisierung zu schaffen gewesen, denen den Spaß zu versauen! die Polizei hätte dann sofort die gesamte Versanstaltung des BRD-Friedens wegen auflösen müssen, wenn wir die Burg belagert oder gar gestürmt hätten!

doch nein, statt dessen nur vereinzelt in der Gegeng rumstehen und hoffen Stadt und Polizei würden es regeln... wieder eine Chance vertan!



realistischer Bericht

Anononono 01.08.2004 - 23:02
Esteinmal: Der Bericht von "Ein Beobachter" ist ziemlich unglaubwürdig. Wäre er auf dem Konzert gewesen hätte er andere Infos über das Nazi-Festival hier gepostet. Ein klOIner Antifa der sich wichtig machen will.

Auf dem Konzert waren ca. 200 Besucher. Ein Security-Team von ca. 10 Mann. Um wen es sich dabei handelte ist unbekannt. Es ist aber davon auszugehen das es sich um örtliche Neonazis handelte.

Es spielten die vom "Forsite-Verlag" angekündigten drei Bands. Außerdem spielte ziemlich Anfang noch zusätzlich die österreichische Band "Allerseelen".

Gegen 22.30 Uhr hörte die letzte Band auf zu spielen. Kein Grund für die Nazis zu verschwinden. Ungefähr 40 Nazis feierten noch bis ca. 01.00 Uhr weiter. Ohne Bullen u. Ordungsamt.

Ich denke doch es ein Erfolg der Nazis war. Vielleicht nur der Anfang, ein Test ob sowas realisierbar ist. Es ist davon auszugehen dass die örtliche Naziszene auch in Zukunft versuchen wird alternative Neo-Nazi Konzerte durchzuführen.

@Anononono, "realistischer Bericht"

Anwesender 02.08.2004 - 12:38
Auf dem Konzert waren ca. 80-100 Besucher, ca. 60 zählende Busucher, und 20-30 Gäste.
Die letzte Band spielte bis 22.08 Uhr.
3 Bands spielten auf der Verantstaltung. Außerdem nichts/niemand.

Und habt ihr je z.B. Lux Interna gehört? Namentlich Du, "Perforated". Du bist gefährlich. Aber man kann mit Dogmatikern nicht diskutieren.

"You are the real nazis"

inflation des wortes rechte

H.Adler. 02.08.2004 - 16:44
48 mal tauchte hier bisher das wort "rechts" - (etliche male noch mit dem zusatz "extrem" davor) auf. ich frage mich, wodurch sich dies für euch eigentlich definiert ... wenn schon harmlose grufties so genannt werden, wie sollte man euch noch zukünftig glauben, wenn es inhaltlich mal um wirkliche rechte geht ?
meine feststellung beim lesen der kommentare zeigt ein erbärmliches bild der neuen linken - da wird unmut darüber geäussert, daß sich die antifax wegen der polizei zurückgehalten habe, anstatt (im kontext suggerierbar) zuzuschlagen. ja, gehts denn noch ?

und am ende wird dieses klägliche scheitern im kampf gegen die windmühlen auch noch als erfolg abgefeiert - natürlich ohne dabei etwas vorzeigbares in der hand zu haben. entschuldigung, aber ich lese zukünftig lieber bei anderen nach, dort wo ich über wirkliche rechtte informieren will.

Infos zum Konzert und grundsätzliches

Perforated 02.08.2004 - 21:40
1) da hier ja anscheinend Unklarheit über die ungefäre Größe und den Hergang des Konzertes herrscht, gebe ich mal kurz an was ich an dem Abend so gesehen habe:

- es waren alle zusammen etwa 150 Leute da

- ein Teil davon war zwischenzeitlich weg und wohl billigeres Bier holen, daher zeitweise auch nur halbsoviele oder weniger gleichzeitig in der Burg

- nur 3 Security (mit weißem T-shirt wo das Wort draufstand)

- es sind drei arg rechtslastige Bands aufgetreten die angekündigt waren: erst "Cawatana", dann "Lux Interna" und dann "Aar"

- genau 22,10 Uhr war schluß mit Konzi, danach gröhlende Faschos am Feiern bis etwa Mitternacht

- Polizei tat natürlich nix, wie zu erwarten!

2) Faschos eine Abreibung zu verpassen hat nichts mit Dogmatismus zu tun! es wird das politische Klima und die Lage der Menschen mit Migrationshintergrund hierzulande und generell sicher verbessern wenn neu-völkische deutschtümelnde/germanentümelnde "Musik" in Mode kommt!! klar, so 'n bischen rechts sein und Hitler-Scheitel tragen ist doch nicht schlimm! wie könnte man jemanden am besten dafür mal spüren lassen, was dieser Mist für andere Menschen bedeutet und anrichtet?!

3) das Bands wie "lux Interna" durch Texte auch gerne jüdische Intelektuelle versuchen zu vereinnamen um besser in den mainstream eindringen zu können und ihr Gedankengut zu tarnen ist doch nichts neues! Kirlian Camera verwenden auch Texte jüdischer DichterInnen auf der einen Seite und des rumänischen Faschisten-Führers Codreanus auf der anderen. und leider fallen Linke und manchmal sogar Antifas drauf rein!


ich meine nicht wie hätten hier irgendwen totschlagen sollen!

aber ein Antifa sollte sehr wohl in der Lage sein mal auf einer Gothic-Veranstaltung unangemeldet reinzuschauen, sich auf die Bühne zu gesellen und rechtslastige Musiker gerade zB bei dem Wave-gothic Treffen oder einer Großveranstaltung öffentlich bloßstellen und als Faschos entlarven und deren Auftritt zumindest verzögern versuchen. oder eben bei einem Nazi-Konzi selbiges auch von innen stören.

oder bedeutet Autonome Antifa heute nur noch, der Polizei bescheid zu sagen und zu hoffen, daß die was täte?







@ Perforated betreffs LUX INTERNA

Levi 03.08.2004 - 09:21
Die Behauptung, die Musikgruppe um Herrn Joshua Levi Gentzke (sic) "auch gerne versucht jüdische Intelektuelle zu vereinnamen" ist kurz und bündig ein Beweis dafür das sie die Band gar nicht kennen. Es ist daher traurig wenn Leute wie Sie hier irgendwelche Lügen verbreiten, die jeglicher Grundlage entbehren.

@ die Kritiker meiner Postings

Perforated 03.08.2004 - 13:53
fassen wir also zusammen: aus eurer Sicht sind weder die neu-völkischen Bands noch die (meisten) dort anwesenden zT schwarz-uniformierten Goths Nazis gewesen, ja?? und die paar dutzend bekannten Gesichter von NPD-Demos, was solls! wenn man so denkt wäre das Thema hier ganz überflüssig gewesen und auch sonst sollte die Antifa nur gegen prügelnde Skins mit gut sichtbaren tätowierten Hakenkreuzen vorgehen und nie gegen "nur" extreme Rechte in der Gothic-Szene, in Burschenschaften, von Zeitungen/Verlagen usw. wer so denkt, der erkennt nicht, dass man Faschismus an der Wurzel bekämpfen muss! und seine Ürsprünge in der Mitte der Gesellschaft!

sonst hätte man zu dem Konzert auch gar kein Thema aufmachen und die Stadt alarmieren sollen, wenn das nicht faschistisch wäre! aber das war es eben, auch wenn viele das nicht kapieren!


ach und mit Lux Interna habe ich mich sehr wohl beschäftigt. der Typ von der Band ist trotz seines Namens kein Jude, wie er in dem rechten Neo-Folk Magazin Zinnober erklärte, das von dem ebenso rechten Verlag herausgegeben wird, wo Lux Interna auch ihre Tonträger veröffentlichen. doch ich habe ja null Ahnung!

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rattatosk 03.08.2004 - 15:11
wenn ich es einmal erleben sollte, daß sowas auf einem gothic-konzert passiert, dürft ihr mal nen pieps zum thema vom besten geben. alternativ einfach mal die klappe halten und vor der eigenen tür kehren, ich habe diesen pseudo antifaschismus gestrichen satt!
 http://www.n-tv.de/5388251.html

das war ein Schuß in den Ofen!

insoluner 04.08.2004 - 12:53
also ich kenne mich zwar nicht sonderlich mit der Gothic-Szene aus, aber nach allem was ich so gelesen und mich erkundigt habe, war das sicher kein Fascho-Festival, auch wenn der Organisator wohl solche Tendenzen hat.
die Bands sind sicher nicht sonderlich rechts und die meisten Leutchen da waren es wohl auch nicht.
der Brief von Lotta an die Stadt war deshalb überflüssig und eher kontraproductiv.
was bringt es der Antifa, ein paar Gothics ein Event so zu erschweren (22 Uhr Schluss, massenweise Polizei, Meldungen in der Presse), außer das sie sich unbeliebt macht und den Rechten in die Hände spielt?
ist genauso Unsinn wie dauernd Pagan Metal Sachen als Nazi-Konzerte darzustellen, weil zB eine Band oder Veranstalter sich nicht genug abgrenzt oder privat sogar solche Tendenzen hat oä. damit macht man sich nur die ganze Szene zum Feind und erleichtert es den Faschos!
und da die Polizei sicher mitbekommen hat, dass ihr Einsatz eher überflüssig war: was wenn das nächste Mal wirklich ein Fascho-Konzert stattfindet und Antifas die Behörden benachrichtigen? dann werden die wohl denken schon wieder falscher Alarm. zumindest wenn wir uns sowas noch ein paarmal leisten!

die Literatur vom Forsite Verlag anzuprangern ist natürlich richtig, aber bei den garantiert nicht-rechten Gothics denen übereifrige Antifas grundlos Ärger gemacht haben sollte man sich entschuldigen und auch der Stadt mitteilen, dass man übereifrig war.
und falls der Forsite Verlag demnächst ein ebenfalls nicht-rechtes(!!!) Konzert plant, sollte man sowas natürlich unterlassen - im Interesse der Antifa und ihrer Glaubwürdigkeit!!

Beschäftigungstheraphie für Antifaschos

T. Strahl 05.08.2004 - 11:52
Beschäftigungstheraphie für Antifaschos, die ein Feindbild brauchen.

Und wieder einmal haben Antifaschos ein harmloses Konzert zu verhindern versucht und sich insgesamt damit wohl eher mehr geschadet als genutzt.

Warum?
Weil ein paar nahezu unbekannte und unwichtige Bands aus der Gothicszene gespielt haben.
Genauer CAWATANA aus Ungarn. Die seinen gefährlich, weil sie ein Gedicht von Friedrich Hielscher vertont hätten. Nur zu dumm das Frau Ina Schmidt in Ihrer Dissertation zu Hielscher (Schmidt, Ina, Der Herr des Feuers. Friedrich Hielscher und sein Kreis zwischen Heidentum, neuem Nationalismus und Widerstand gegen den Nationalsozialismus, Köln, SH-Verlag 2004, ISBN: 3-89498-135-0) beweist, dass eine planvolle und aktive Widerstandstätigkeit gegen das Dritte Reich von Hielscher und seines zweiten, vornehmlich aus den Reihen der bündisch orientierten Studentenschaft rekrutierten Kreises existiert hat.
Da Antifaschos aber natürlich nur ihre Sektenliteratur lesen und daher natürlich nur den kommunistischen und alliierten Widerstand kennen (und gelten lassen wollen) ist allerdings bekannt.
LUX INTERNA wirft man was eigentlich vor? Verdammt, ich kann nichts finden. Hat Herr Gentzke was schlechtes im ZINNOBER gesagt, Herr Perforated? Du hast ja die Ahnung, warum nutzt Du sie nicht?
Ach so, die beiden Gruppen veröffentlichen bei einem Label ?welches rechte Einflüsse im Darkwave fördert?. Das ist ja schon mal ein Ding! Sehe ich mir die Homepage des Labels (www.eislicht.de) an, kann ich nichts rechtes finden, allerdings ein paar recht deutliche Absagen ans Thema, d.h. an die politische Instrumentalisierung der Musik. Ich kann mich auch an noch deutlichere Worte des Labelchefs zur Abgrenzung von Nazismus und des Mißbrauchs seiner Arbeit erinnern...
Aber selbst wenn er ?rechte Einflüsse? fördern würde, was wäre daran schlimm? Die Rede ist ja nicht von ?Rechtsradikal? oder ?Rechtsextrem? und das in einem Statement der Antifaschos, die solche Begriffe gern inflationieren.

Zwischenstop: Den Band kann man nichts vorwerfen.

Hauptargument gegen das Konzert war aber der Background von Dennis Krüger. Der hat ganz gewiß was auf dem Kerbholz und das Buchprogramm muß niemand gut finden aber inwieweit man solch einen Affenzirkus veranstalten muß, bloß weil der Veranstalter in der Vergangenheit andere Musik gehört hat oder dämliche Bücher feil bietet, erschließt sich mir nicht. Okay, er hätte die Machwerke auch auf dem Konzert anbieten können aber erfahrungsgemäß verkaufen sich Bücher auf Konzerten (denn hier geht es um Musik) schlecht. Die Marktwirtschaft regelt so was von ganz allein, denn wer diese Bücher haben will bekommt sie so oder so.

Endzusammenfassung: Da war sie also mal wieder, die große Verschwörungstheorie die Antifaschos haben, wenn Ihnen Grillabende oder Punkkonzerte zu langweilig werden. Und da war er auch wieder, der leicht zu schlagende Feind, die Gothicszene, die sich vor allem deshalb so leicht schlagen läßt weil sie sich gar nicht als Feind von irgend jemanden versteht.
Schnell haben die Ideologen der Antifaschos irgendeinen Sprengsatz beisammen, faseln von völkischer Musik (Leute die von Musik etwas verstehen, vergleichen LUX INTERNA im Übrigen in Rezensionen mit Nick Cave, Leonhard Cohen und den späten SWANS - wohl auch alles Ikonen völkischer Musik?) und rufen zum ?aufs Maul hauen auf?. Anonym natürlich, feige bis ins Mark.
Aber das kennen und hatten wir ja schon.

Fazit: Die Antifaschos und damit die Linke haben sich einmal mehr unbeliebt gemacht, denn sie wollten wieder einmal beweisen, daß auch wenn sie rein gar nichts von der Materie oder von der Musik verstehen, trotzdem noch in der Lage sind etwas Destruktives vom Stapel zu lassen. Sie sind dabei deutscher als sie glauben.

Daher meine Aufforderung an Jan Büsser und all die anderen, werdet mal locker, glaubt nicht an jede Verschwörungstheorie und vor allem denkt nach bevor ihr Euch so weit aus dem Fenster lehnt. Getreu dem alten Sprichwort: Reden ist Silber, Schweigen ist Gold.

*seufz*

BlackRose 06.08.2004 - 02:09
*seufz*, mich ärgert am meisten, daß es jetzt hier wieder zu der unzulässigen Verallgemeinerung und Vermengung kommt. Antifa = Linke usw.. Dem ist eben nicht so. "Die Antifa" stellt zwar einen derzeit aktiven Part in einer weitgehend desillusionierten Linken dar, aber deshalb ist noch lange nicht alles toll, was von "der Antifa" so kommt und deshalb ist auch noch längst nicht alles links, was die so machen. Daher war diese Aktion auch (für mich bestätigend) "typischer" Antifa-Hurra-Aktionismus, aber noch lange nicht bezeichnend für eine irgendwie geartete linke Politik. Das ganze soll jetzt hier zu Wasser auf den Mühlen der Rechten instrumentalisiert werden (bezeichnend das Nazi-Vokabular "Antifaschos"). Kennen wir alles, ist JU-NPD-Jargon. So richtig die Kritik an dieser, für mich völlig unsinnigen, Aktion ist, so falsch ist das Pauschalurteil über emanzipatorische (=linke) Politik. Die wirklichen Brandstifter, um mal diesen total schwachsinnigen Brückenschlag von den Attacken auf Migrantinnen und Migranten zur Gothicszene anzusprechen, sitzen doch ganz woanders. Nämlich da wo man Abschiebepolitik betreibt und vom Wirtschaftstandort faselt, dessen Sozialabgaben (Ausländer kosten Geld bla) gesenkt werden müßten usw.. Und natürlich in den Parteizentralen derjenigen Gruppierungen, die auf alten Rasse-Klischees herumreiten. Sicher nicht in einer Musikszene, die ich als von Grund auf pazifistisch, aber eben auch romantisch-sensibel - und so ordne ich Neofolk ein - kennengelernt habe.

Mußte mir da einfach mal Luft machen.

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