Hans Filbinger + eine mächtige Lobbygruppe

egal 20.05.2004 15:25 Themen: Antifa
Der Orden der "Ritter vom Heiligen Grab zu Jerusalem"

Hans Filbinger der gerade im hohen Alter noch mal deutsche Geschichte schreibt
 http://www.de.indymedia.org/2004/05/83962.shtml
ist u.a. Mitglied im Orden der
"Ritter vom Heiligen Grab zu Jerusalem"

Hier Informationen über diesen gesellschaftlich (Politik/Wirtschaft) extrem einflußreichen Katholischen Orden, der in der Tradition der Kreuzzüge steht
Prolog:
Einflußreiche Lobby Gruppen (früher meist Männerbünde) gab und gibt es seit jeher Viele.
Aufklärung anhand von Fakten und Tatsachen ist wichtig und richtig, für eine fundierte und differenzierte Analyse.
Hier muß aber die klare Abrenzung zu Verschwörungsfantasien betont werden, da diese leider immer en vogue sind und deshalb auch immer wieder AnhängerInnen finden.
Gerade weil die Welt z.B. durch neue Erfindungen, Ereignisse...
immer unübersichlicher und komplexer wird.
Dieser Prozeß ist ein zentraler Faktor, der das Verlangens nach einfachen Rezepten, Lösungen, Konzepten... etc schürt.
Hier fallen Verschwörungstheorien auf fruchtbaren Boden.
Dem gilt es entschieden entgegenzutreten !!!

Deshalb Aufklärung statt Verschwörung !

Übrigens mir ist keine Verschwörungstheorie bekannt die nicht irgendwann ins Antisemitische kippt.

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Egmont R. Koch und Oliver Schröm haben 1994 eine WDR Reportage gemacht die am 24.03.94 zur besten Sendezeit in der ARD gesendet wurde:
"Das Geheimniss der Grabesritter"
Hinter den Kulissen eines katholischen Ordens
von Egmont Koch & Oliver Schröm WDR 1994

Begleitet wurde dieser Beitrag, durch einen in der selben Woche,
in "Die Zeit" abgedruckten Artikel, der hier dokumentiert wird.

Einige Zeit später erschien noch das gleichnamige Buch
soweit mir zugetragen wurde soll damals der "Schwarzen Faden"
 http://www.txt.de/trotzdem/sf_texte/sf_gesch.htm
 http://www.txt.de/trotzdem/sf_texte/intro.htm
 http://www.anarchismus.at/txt4/schwarzerfaden.htm
über juristische Auseinandersetzungen um das Buch berichtet haben.

Der investigative Journallist Oliver Schröm
 http://www.google.com/search?hl=de&ie=UTF-8&q=Oliver+Schr%C3%B6m&lr=
erzählte mir Anfang September 2003, daß der Film im Giftschrank des WDR verschwunden sei, da einige der hohen Herren des WDR, auch Mitglieder im Ordens sind.

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Deshalb hier Adressen wo der Film eventuell erhältlich ist:
 http://home.t-online.de/home/humanist.aktion/videothe.htm
 http://www.m-medienproduktionen.de/ueberuns/filmografie.htm
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Dunkle Ritter im weißen Gewand

Sie sind die "Besten der Besten". Sie sitzen in Aufsichtsräten und Vorstandsetagen bei Industrie und Banken. Die Ritter vom Heiligen Grab zu Jerusalem kämpfen für den Papst und die Ideale von gestern. In den Reihen des Kreuzritterordens agieren dubiose Gestalten und antidemokratische Gesinnungsträger.

von Egmont R. Koch und Oliver Schröm

"Meine Rechte führt das Schwert der Wahrhaftigkeit gegen das Unrecht in dieser Welt." Aus dem Gebetbuch der Grabesritter

HEINRICH MARIA GRAF HENCKEL VON DONNERSMARCK, der jetzt "HERR AUGUSTINUS" heißt, weiß, dass der Mantel mit dem fünffachen Jerusalemkreuz seine Nachteile hat. Dunkle Flecken zum Beispiel sind auf dem elfenbeinweißen Tuch sofort zu sehen.

Als seine Brüder und Schwestern in ihren Ordensmänteln durch Köln ziehen, regnet es. Über den Domplatz bläst ein, scharfer Wind. Es ist kalt. Außer den 500 Grabesrittern und Ordensdamen, die in Zweierreihen marschieren, ist an diesem frühen Sonntag des 3. Oktober 1993 noch niemand auf den Beinen.

Die Männer und Frauen sind Mitglieder im Ritterorden vom Heiligen Grab zu Jerusalem, einem Eliteorden, der unter dem Schutz des Papstes steht. "Die Besten der Besten" nennen sie sich selbst. Zum Orden gehören sowohl Laien als auch Geistliche. Ihre Aufgabe: "Die Verteidigung der Rechte der katholischen Kirche im Heiligen Land." Ihr Privileg: "Vollkommener Ablass durch den Heiligen Stuhl." Ihr Leitspruch: "Deus lo vult" (Gott will es).

An diesem stürmischen Morgen sind die Grabesritter auf dem Weg zur Kölner Minoritenkirche. Dort soll nach dem Sonntagsgottesdienst eine Kapitelsitzung stattfinden, die das Ende einer dreitägigen Versammlung krönt. Der Prozessionszug ist zwei, dreihundert Meter lang und windet sich durch die engen Gassen der Altstadt, vorbei an Benetton, Beate Uhse und Burger King Bastionen der Neuzeit, an denen Frauen und Männer vorbeischreiten, die in ihren wallenden Gewändern dem Mittelalter entsprungen zu sein scheinen. Die Männer marschieren vorneweg. Auf den Köpfen tragen sie Barette aus schwarzem Samt. An der rechten Seite der Mützen kleben die Kokarden. Die weißen Mäntel sind in Form eines Vollrades geschnitten und reichen bis weit unter die Knie. Wenn eine Böe bläst, plustern sie sich auf wie Pfauenräder.

Die Frauen, die am Schluss des Zuges laufen müssen, tragen Mäntel aus schwarzem Seidensamt, und ihre Häupter sind mit schwarzen Schleiern bedeckt. Wie die Mäntel der Männer zieren auch ihre Gewänder fünf blutrote Kreuze, Symbol für die fünf Wunden Christi. Sie nennen es Jesuskreuz, Jerusalemkreuz oder auch GOTTFRIED VON BOUILLON Kreuz.

"Miles Christi" "Krieger Christi", so bezeichnen sich die Grabesritter in ihren Gebetbüchern. Sie sehen sich in der Tradition des Kreuzritters GOTTFRIED VON BOUILLON, der am 15. Juli 1099 Jerusalem eroberte und unter dem Schlachtruf "Deus lo vult" ein Blutbad unter den Muslimen anrichtete. "lm Ritterorden vom Heiligen Grab", heißt es in einem Ordensstatut, "sollen die Ideale der Kreuzzüge in neuzeitlicher Form weiterleben." Während Gottfried von Bouillon noch mit dem Schwert für die Verteidigung des Heiligen Grabes kämpfte, zücken die Glaubenskrieger heute ihre Scheckbücher, um katholische Palästinenser in Israel, der Westbank, im Gaza Streifen und in ihrem Existenzkampf gegen Juden zu unterstützen. Der Ritterorden vom Heiligen Grab zu Jerusalem hat seinen Hauptsitz in Rom. Die Geschäftsräume des Ordens befinden sich auf dem 44 Hektar großen Gelände der Vatikanstadt, im Gebäudekomplex des Hotels "Columbus", einer noblen Herberge im mittelalterlichen Prunk. Sie gehört dem Orden.

An der Spitze des Ordens steht der Kardinal Großmeister. Zur Zeit ist es Kurierkardinal GIUSEPPE CAPRIO. Dem geistlichen Ordensführer steht das Großmeisteramt, die oberste Ordensleitung, zur Seite. Weltweit gibt es 18 000 Grabesritter, organisiert in 39 Statthaltereien in 25 Ländern. Die deutsche Statthalterei hat 1000 Mitglieder, verteilt auf 5 regionale Provinzen, die wiederum in 35 Komtureien aufgegliedert sind.

Das Mitgliederverzeichnis der deutschen Statthalterei ist geheim. Ein Hinweis für die Benutzer deshalb gleich auf der ersten Seite. "Diese Lieferung ist ein vollständiger Neudruck des Verzeichnisses. Bitte vernichten Sie alle früheren Lieferungen, ohne sie Dritten zugänglich zu machen." Ein Blick in das Buch macht deutlich: Im Ritterorden vom Heiligen Grab zu Jerusalem versichert sich der Papst einflussreicher Leute Politiker, Militärs, hochgestellte Beamte, Banker, Industrielle, Richter, Staatsanwälte, Wissenschaftler, Zeitungsverleger und Fernsehintendanten. Der frühere Bundeskanzler KONRAD ADENAUER gehörte zum Orden, heute laufen die ehemaligen Ministerpräsidenten MAX STREIBL und HANS FILBINGER in der Ordenskluft herum. Strumpf-Fabrikant ALBERT FALKE sowie BERND THIEMANN, Chef der skandalgeschüttelten Frankfurter DG-Bank, und VICTOR FREIHERR VON BAILLOU, Ex-Vorstand im Pharmakonzern Merck, sind ebenso Ordensbrüder wie KARL HOLZHAMMER, einst Intendant des ZDF, oder HUBERT ROHDE, ehemals Intendant des Saarländischen Rundfunks. Natürlich gehört auch ein gerüttelt Maß an katholischen Bischöfen zum illustren Reigen. Erzbischof JOHANNES DYBA darunter, der seinem Bistum in Fulda nicht nur durch das Glockenläuten gegen Abtreibung zu merkwürdigem Ruhm verhalf. Oder JOHANNES JOACHIM DEGENHARDT, Erzbischof von Paderborn, der sich als Verfolger des Kirchenkritikers EUGEN DREWERMANN einen Namen gemacht hat. Es gibt keinen wichtigen Entscheidungsbereich, in dem nicht ein Glaubenskrieger säße. Auch in der Commerzbank, der drittgrößten Privatbank Deutschlands: Vorstandsmitglied KURT HOCHHEUSER ist Grabesritter und gehört zur Komturei Düsseldorf, wie auch HEINZ KRIWET, Vorstandsvorsitzender des Krisenkonzerns Thyssen AG. HEINZ KRIWET verdient als Thyssen-Manager 1,7 Millionen Mark im Jahr. Dazu kommen noch 80 256 Mark, weil er bei Ordensbruder HOCHHEUSERS Commerzbank im Aufsichtsrat sitzt. Dort trifft er auch den Ordensbruder ERHARD BOUILLON, früher Vorstandsmitglied bei Höchst und nun Aufsichtsratsvorsitzender des Chemieriesen. ERHARD BOUILLON gehört allerdings zur Komturei Frankfurt. Dort jedoch, und im Aufsichtsrat der Nestl, AG, begegnet er wiederum seinem Ordensbruder RUDOLF BOSSLE, früher im Vorstand von Nestl,. Als BOSSLE, "Mister Nescafé", Anfang 1988 von seinem Vorstandsposten abtrat, schrieb die FAZ: "Die Anwesenheit von Bundeskanzler Helmut Kohl beim Abschiedsempfang war dessen 'Dankeschön' an BOSSLE für die Hilfe bei vergangenen Wahlkämpfen."

HEINRICH MARIA GRAF HENCKEL VON DONNERSMARCK, der jetzt einfach nur noch "HERR AUGUSTINUS" genannt wird, will im Zusammenhang mit dem Ritterorden vom Heiligen Grab zu Jerusalem nichts von einem katholischen Machtkartell hören: "Unter einer Pressuregroup verstehe ich etwas anderes. Darunter verstehe ich Absprachen, darunter verstehe ich bewusste, gezielte, gemeinsame Aktivitäten. Ich habe davon im Orden nie irgend etwas bemerkt."

HERR AUGUSTINUS ist seit 1967 Grabesritter, berufen vom damaligen Großmeister persönlich, Kurienkardinal EUGÈNE TISSERANT, von dem später noch die Rede sein wird. Kardinal TISSERANT weihte einst HERRN AUGUSTINUS zum Priester. Herr Augustinus nämlich gehört dem Prämonstratenserorden an und leitet das katholische Büro bei der Landesregierung von Nordrhein Westfalen. Er ist Berater der mächtigsten deutschen Wirtschaftsführer, predigt christliche Ethik im harten Geschäft, schimpft über VW-Manager López und lobt Ordensbruder KRIWET in Interviews mit Wirtschaftsmagazinen. HERR AUGUSTINUS war ein Freund von ALFRED HERRHAUSEN, dem ermordeten Chef der Deutschen Bank.

Herausragend ist auch seine Stellung im Ritterorden. Bei der Feier zum sechzigjährigen Jubiläum der deutschen Statthalterei gibt es nur einen Festredner: HERRN AUGUSTINUS. Und mit sonorer Stimme erinnert er die Schwestern und Brüder daran, wie schnell dunkle Flecken auf den hellen Mänteln zu sehen sind: Die "Leistungsbereitschaft der Besten" ist der Garant für eine makellose Vorbildfunktion. Und er findet es bezeichnend, dass die deutsche Statthalterei just 1933 gegründet wurde, "im Morgengrauen des schrecklichen 1000-jährigen Reichs, wider den Zeitgeist". Köln, 1933: Das Tragen von Titeln, Orden und Ehrenabzeichen, die nicht ihre waren, hatten die nationalsozialistischen Machthaber verboten. Am 8. Dezember marschierten trotzdem rund vierzig Grabesritter in ihren Mänteln und dem Ritterorden um den Hals zur Gründungssitzung des Ordens. Es geschah nichts. FRANZ VON PAPEN, Hitlers Vizekanzler, war Ritter vom Heiligen Grab zu Jerusalem. Der Führer erhielt ein nettes Grusstelegramm der Gründungsversammlung, die die damals 149 versprengten Ritter in Deutschland organisierte.

Grabesritter FRANZ VON PAPEN hatte Hitler zu internationaler Anerkennung verholfen. Er verhandelte federführend in Rom über das Reichskonkordat. Am 20. Juli 1933 besiegelten FRANZ VON PAPEN und Kardinalstaatssekretär PACELLI mit ihren Unterschriften die Aussöhnung zwischen Nazi Deutschland und dem Heiligen Stuhl. In den Augen der Katholiken in der Welt machte das Hitler zum legitimen Staatsmann.

Weitere führende Grabesritter in Deutschland suchten ebenfalls den Schulterschluss mit den Diktatoren. Allen voran der Kölner Kardinal KARL JOSEF SCHULTE, der nach dem Sieg über Frankreich die Kirchenglocken läuten ließ und eigens eine Erklärung herausgab, in der er "Gott für den großartigen Sieg dankt, den die deutsche Wehrmacht errungen hat".

Längst hatten zu diesem Zeitpunkt Radio Vatikan und L'Osservatore Romano, das Verlautbarungsorgan des Vatikans, berichtet, dass in Polen 214 Priester hingerichtet und weitere 1000 Welt und Ordenspriester in Konzentrationslager verschleppt worden waren. Militärpfarrer LORENZ JÄGER, nach 1945 als Großprior lange der führende geistliche Grabesritter in Deutschland, zeigte damals trotzdem viel Sympathie für den Ostfeldzug. Er mochte die "slawischen Untermenschen" nicht, die "durch ihre Gottfeindlichkeit und durch ihren Christenhass fast zu Tieren entartet sind".

Köln, 1993: Hunderte von Männern strömen durch die gläsernen Eingangstüren des Wallraf-Richartz-Museums. Alle sind schon etwas reifer, alle tragen schwarze Anzüge oder einen Frack, alle haben einen Koffer in der Hand oder einen weißen Mantel über dem Arm. Alle gehen eine Etage höher. Es sind die Ritter vom Heiligen Grab. Ein Museumsraum im ersten Stock dient ihnen als Umkleidekabine. Sie wollen ihre Ordensmäntel anziehen, um danach Einzug in den Kölner Dom zu halten.

James Dean blickt auf die Ritter herab. Ein riesiges Popart-Portrait des Kinohelden hängt an der Wand und gibt dem Raum etwas Farbe. Ansonsten herrscht das Weiß der Ordensmäntel vor, denn in dem schmalen Museumsraum stehen mittlerweile die vielen Ritter Schulter an Schulter und unterhalten sich. GEORG MAROHL, Oberst a. D., sagt "Glückwunsch" zu HANS-PETER LINSS, dem früheren Vorstandsvorsitzenden der Bayerischen Landesbank. HANS-PETER LINSS wurde nämlich gerade in den Verwaltungsrat der Rothschild Europe BV, Paris, berufen, CARL-FRIEDRICH BECKMANN, Diplomlandwirt, tritt hinzu und klopft kräftig Oberst MAROHL auf die Schulter: "Na, Du alter Krieger!" Die Stimmung ist prima.

Die Grabesritter treffen sich alle paar Wochen in ihren Komtureien, den kleinsten Verwaltungseinheiten im Orden. Dort findet auch HELMUT GEIGER, ehemaliger Präsident des Sparkassen und Giroverbandes, Gesinnungsgenossen und "seine weltanschauliche Heimat". In der Abgeschiedenheit alter Klöster kommen die Glaubenskrieger mehrmals im Jahr zu sogenannten Provinztagen zusammen. Dort werden dann hochgeistige Vorträge über die katholische Lehre gehalten, so wie der Papst sie versteht konservativ und reaktionär. Eine Diskussion kommt dabei selten auf, denn ohnehin sind alle einer Meinung. Zur Investitur, die zweimal im Jahr stattfindet, kommen die Grabesritter aus ganz Deutschland zusammen, um in einer mittelalterlichen Zeremonie neue Mitglieder, die ganz auf ihrer fundamentalistischen Linie liegen, in den Orden aufzunehmen.

In Köln sind es dieses Mal zwölf Kandidaten. Einer davon ist FRIEDRICH STRAUCH, Geologieprofessor in Münster. Der Wissenschaftler hält Ritterorden für durchaus zeitgemäß: "Wir sprechen auch heute von Ritterlichkeit. Das heißt nicht, dass ich wehrhaft mit Feuer und Schwert aggressiv irgendwo etwas zu zerstören versuche, sondern ich versuche im positiven Sinne Tugenden zum Tragen zu bringen." Eine Bewerbung um die Mitgliedschaft im Orden ist nicht möglich. Die Glaubenskrieger suchen sich ihre künftigen Mitstreiter selber aus. Die Auserwählten müssen eine einjährige Prüfung bestehen, ihre kirchlichen, politischen und wirtschaftlichen Aktivitäten offenbaren und Mitgliedschaften in anderen Organisationen angeben. Die Gutachten, Zeugnisse und Empfehlungen gehen nach Rom zum Großmeisteramt, der obersten Ordensleitung, und am Ende zeichnet der Papst die Listen ab. Ein Procedere, das nur "die Besten der Besten" überstehen. FRIEDRICH STRAUCH gehört zu ihnen. Und er ist stolz. "Wir brauchen doch Eliten", sagt er. "Welche Chance haben wir denn heute überhaupt in unserem Lande, unser Volk sonst am Leben zu erhalten?"

Stille Helfer und kalte Krieger
Wolfratshausen bei München, 1951: Am 7. Oktober wurde beim Registergericht ein gemeinnütziger Verein angemeldet. Der Name: "Stille Hilfe für Kriegsgefangene und Internierte". Das Vereinsziel ist löblich: "Der Verein will in stiller tätiger Hilfe allen denjenigen helfen, die infolge der Verhältnisse der Kriegs und Nachkriegszeit durch Gefangennahme, Internierung oder ähnliche von ihnen persönlich nicht zu vertretende Umstände ihre Freiheit verloren haben." Der Vereinsvorstand: vorwiegend ehemalige Nazis und Mitglieder der Waffen-SS. Im Vorstand auch RICHARD GRAF KERSSENBROCK, Ritter vom Heiligen Grab zu Jerusalem.

SIMON WIESENTHAL vom Dokumentationszentrum jüdischer Verfolgter des Naziregimes in Wien wusste bald von den Aktivitäten der "Stillen Hilfe": Der Verein besorgte Informationen von untergetauchten NS-Tätern, damit die verhafteten Nazis bei ihren Verhandlungen ihre Verbrechen toten oder untergetauchten Mördern anlasten konnten. GRAF KERSSENBROCK engagierte sich gleichzeitig im Ritterorden: Nur christlich leben und spenden, schrieb er 1958 an seine Ordensbrüder, könne nicht die alleinige Pflicht des Ritterordens sein. "Als alter Soldat möchte ich den Orden eher als ein Tätigkeitsabzeichen, wie etwa das Flugzeugführerabzeichen oder das U-Bootabzeichen, verstanden wissen." Bei Neuaufnahmen müsse darauf geachtet werden, schrieb der Graf weiter, dass die künftigen Ritter "an führender Stelle in der Politik oder in der Wirtschaft" tätig sind. Die Begründung: "Dem Diözesanbischof soll eine verlässliche und einflussreiche Truppe zur Seite stehen."

GRAF KERSSENBROCK warb auch im Orden für die Stille Hilfe (die dem angeklagten SS-Hauptsturmführer Schwammberger am Rande des Prozesses 1991 ihre Hochachtung aussprach). Das Werben des Grafen hatte Erfolg. Sogar WILHELM CLEVEN, Weihbischof in Köln, trat dem Verein bei und wurde später in den Vorstand gewählt. Im Ritterorden hatte CLEVEN in den sechziger Jahren das alleinige Sagen. Er war Großprior und damit ranghöchster Geistlicher im Ritterorden, gleichzeitig Statthalter, ein Amt, das eigentlich Laien vorbehalten ist. Bei seinem Amtsantritt verkündete er: "Unser Orden hat eine Eliteaufgabe, darum muss er auch in seinen Mitgliedern eine Elite darstellen."

Würzburg, 1955: Grabesritter FRIEDRICH AUGUST FREIHERR VON DER HEYDTE gründete die Abendländische Aktion. Ihr Credo: Abschaffung wesentlicher demokratischer Grundrechte. Mit von der Partie ist der Großprior der deutschen Grabesritter, Kardinal LORENZ JÄGER, der als Militärpfarrer während des Zweiten Weltkrieges gegen die "slawischen Untermenschen" gehetzt und für den Ostfeldzug geworben hatte. Nun gab Kardinal JÄGER in der Abendländischen Aktion und im Ritterorden die Marschrichtung vor. "Die Spielregeln der Demokratie haben das Denken weithin verbogen", sagte er bei einer Investiturfeier. "Da braucht es eine religiöse Führerschaft, die sich den ewigen Wahrheiten verschrieben hat."

FRIEDRICH AUGUST FREIHERR VON DER HEYDTE wurde 1958 Statthalter des Ordens. Als oberster deutscher Grabesritter betrachtete er den Orden als Stosstrupp des Vatikans im Kampf gegen den Bolschewismus, war gerngesehener Gast in FRANCOS Spanien, Berater der griechischen Militärjunta und stieg 1968 zum Brigadegeneral der Reserve auf. Ende der Achtziger engagierte er sich für die "Patrioten für Deutschland". Jedoch das meiste Aufsehen erregte der Würzburger Juraprofessor Anfang der achtziger Jahre im Zusammenhang mit der Parteispendenaffäre: Sein Institut für Staatslehre und Politik e.V. (ISP) in Würzburg wurde als Geldwaschanlage für Parteispenden enttarnt.

Bischof ANTON SCHLEMBACH ist Großprior des Ritterordens, damit höchster Geistlicher in der Hierarchie. Dass sein Vorgänger, Bischof CLEVEN, sowie andere Grabesritter in der Stillen Hilfe federführend Nazis vor Strafverfolgung zu bewahren versuchten, stört den Gottesmann nicht: "Nazi ist nicht gleich Nazi", sagt er.

Von seinen Grabesrittern erwartet SCHLEMBACH Tapferkeit. Schließlich gehöre Tapferkeit zu den vier Kardinaltugenden, neben Maß, Klugheit und Gerechtigkeit. Außerdem erwartet SCHLEMBACH noch, dass die Grabesritter in ihrem Privat und Berufsleben gegen den militanten Atheismus vorgehen und gegen den Kommunismus. "Wir wollen den politischen Bereich nicht aussparen", sagt SCHLEMBACH. "Wenn ein Ritter zum Beispiel in der Politik oder in der Gesetzgebung tätig ist, wenn er eine Funktion in einer Organisation hat, erwarte ich von ihm, dass er unsere Anliegen mit einbringt."

Zu den prominentesten Politikern im Ritterorden gehören die ehemaligen Ministerpräsidenten MAX STREIBL, der nach seiner Amigo-Affäre nun mit dem Republikaner-Chef FRANZ SCHÖNHUBER Kaffee trinkt, und HANS FILBINGER, früherer Marinerichter, der in seinem Weikersheimer Studienzentrum die deutschnationale Szene versammelt. Sein Studienzentrum, das über eine halbe Million Zuschüsse aus dem Bundeshaushalt erhält, war daher auch schon Thema einer Fragestunde im Bundestag. Der Hintergrund: Beim letzten Jahreskongress des Weikersheimer Kreises soll in einer Arbeitsgruppe über die "Auschwitz-Lüge" philosophiert worden sein. Mit dabei in Weikersheim sind stets mehrere Grabesritter, wie der Kölner Historiker PETER BERGLAR, der das Studienzentrum als "ein Reanimationszentrum für das gesamte deutsche Volk" verstanden wissen will.

In rechtsgerichteten Organisationen wie Stahlhelm Kampfbund für Europa, Konservative Aktion oder Internationale Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM) sind die Ritter gern vertreten. Der IGFM werden enge Kontakte zur NPD nachgesagt. Ehrenvorsitzender der IGFM ist der Exgeneralbundesanwalt LUDWIG MARTIN. Und mit LOTHAR BOSSLE und JOSEF STIMPFLE, Altbischof von Augsburg, saßen gleich zwei Grabesritter im Kuratorium der IGFM.

LOTHAR BOSSLE ist ein altbekannter Rechtsaußen. Der Würzburger Soziologieprofessor, "eine Zierde für Bayern", wie ihn FRANZ JOSEF STRAUSS lobte, gründete einst das Institut für Demokratieforschung. In den achtziger Jahren forschte BOSSLE mehrmals auf Universitätskosten nach Demokratie in der berüchtigten Colonia Dignidad, die als Folterzentrum des chilenischen Geheimdienstes gilt.

Der Ritterschlag
Köln, 1993: Grossprior Bischof SCHLEMBACH besprengt das Schwert und die Sporen mit Weihwasser. Zwölf Kandidaten, darunter FRIEDRICH STRAUCH, der Geologieprofessor aus Münster, sollen bei einer Investiturfeier im Kölner Dom zu Rittern geschlagen werden.

Vor dem Altar steht ein mächtiger Stuhl. SCHLEMBACH lässt sich behutsam darin nieder. Auf seinen Wink kommt der Zeremonienmeister des Ritterordens herbei und ruft den Namen des Professors. FRIEDRICH STRAUCH, im festlichen Habit, steht die Ergriffenheit im Gesicht. Langsam schreitet er zum Altar und geht auf den Stufen vor SCHLEMBACH in die Knie.
"Was wünschest du?" dröhnt durch den Dom die pfälzische Stimme SCHLEMBACHS.
"Ich bitte um die Investitur als Ritter des Heiligen Grabes."
"Bedenke!" sagt die Stimme. "Ein Streiter Christi muss bedacht sein, nie seinen Namen zu beflecken. [...] Versprichst du also aufrichtig, die Satzung dieser heiligen Streiterschar zu beachten?"
"Mit aufrichtigem Herzen erkläre und verspreche ich [...]", sagt Herr Strauch, "alles zu halten, was mir als Streiter Christi aufgetragen wird."
"Sei also ein treuer Streiter unseres Herrn Jesus Christus, ein Ritter Seines Heiligen Grabes", sagt SCHLEMBACH und legt seine rechte Hand auf das Haupt des Geologieprofessors.

Der Zeremonienmeister reicht Bischof SCHLEMBACH das gezückte Schwert, der es dem bewegten FRIEDRICH STRAUCH auf die Schulter schlägt.
"Kraft des mir gegebenen Auftrages erhebe und proklamiere ich dich zum Ritter des Heiligen Grabes unseres Herm Jesus Christus."

Dann legt der Bischof dem Professor das Ordenskreuz um den Hals. FRIEDRICH STRAUCH wandert auf die andere Seite des Altars, wo der Statthalter unter dem Ordensbanner mit der Aufschrift "Deus lo vult" steht. Der Zeremoniar legt Geologieprofessor STRAUCH den Ordensmantel um, und der Statthalter gibt ihm einen Bruderkuss. Herr Strauch ist jetzt ein Ritter.

Die Wirtschaftsritter
Frankfurt, 1971: HERMANN JOSEF ABS, der "führende Bankier der Welt" (David Rockefeller), wurde zum obersten Grabesritter in Deutschland, zum Statthalter, ernannt. HERMANN J. ABS, der erst kürzlich verstorbene einstige Vorstandsvorsitzende der Deutschen Bank, war zu diesem Zeitpunkt auf dem Höhepunkt seiner Macht. Der Bundestag hatte eigens seinetwegen ein Gesetz, die sogenannte Lex ABS, verabschieden müssen, wonach eine Person nur noch in zwölf Aufsichtsräten sitzen darf. HERMANN JOSEF ABS besaß bis dahin dreißig Aufsichtsratsmandate.

Bereits 1938 war ABS, damals 37 Jahre alt, in den Vorstand der Deutschen Bank gekommen und zuständig für die Arisierung jüdischer Vermögen. Sein erstes Aufsichtsratsmandat bekam er 1940 bei der I.G. Farben, wo er auch 1941 noch wirkte, als mit dem neuen Werk in Buna die Interessensgemeinschaft Auschwitz gegründet wurde. Nach Kriegsende wurde ABS kurz verhaftet, verhandelte aber bereits 1951 im Auftrag ADENAUERS in London über die deutschen Auslandsschulden und nahm auch auf die Gespräche in Den Haag Einfluss, wo mit Israel und jüdischen Organisationen über eine "Wiedergutmachung" verhandelt wurde.

HERMANN JOSEF ABS saß in mehreren Gremien des Vatikans. Als er schließlich Statthalter in Deutschland wurde, mehrte das den Einfluss der Deutschen auf das Großmeisteramt, die oberste Ordensleitung, und auch auf den Ordensgroßmeister selbst, damals der mächtige Kurienkardinal TISSERANT. ABS forderte von TISSERANT mehr Mitsprache der deutschen Ritter in Rom, denn "wir sollten nicht vergessen, dass Deutschland ein politisch zweigeteiltes Land ist und dass es weit gezogene Grenzen zu Gebieten des kommunistischen Ostens besitzt. Dies legt uns für die Haltung unseres Ordens Verpflichtungen auf." Kurz darauf wurde der deutsche GRAF PETER WOLFF-METTERNICH ZUR GRACHT Vizegouverneur im Großmeisteramt in Rom.

Mit der Ära ABS kam die Macht des Geldes in den Ritterorden. Seit seiner Regentschaft sind Wirtschaftsführer die stärkste Berufsgruppe im Orden, Männer wie der öffentlichkeitsscheue Milliardär AUGUST BRENNINKMEYER aus der C&A-Dynastie, einem Familienunternehmen, das 1937 HERMANN GÖRING in einem Brief zusicherte, "seit der Gründung niemals einen Nichtarier" beschäftigt zu haben.

Oder der konsequente Wirtschaftssanierer FRANZ JOSEF DAZERT, ehemaliger Vorstandsvorsitzender der Salamander AG; oder der machtbewusste HANS HEINRICH FASSBENDER, ehemaliger Vor standsvorsitzender der ARAG AG, Europas größter Rechtsschutzversicherung (Prämienaufkommen des Konzerns 1991: 1,6 Milliarden Mark) und im Besitz des Fassbender-Clans.

Aber vor allem Banker tummeln sich im Ritterorden. Bei der Bayerischen Hypotheken und Wechselbank zum Beispiel könnten Vorstands, Aufsichtsrats und Beiratssitzungen fast ausfallen, die Hauptpersonen treffen sich sowieso mindestens einmal im Monat in der Münchner Komturei des Ritterordens. Angeführt vom Vorstandsvorsitzenden EBERHARD MARTINI und Vorstandsmitglied HANS HUBERT FRIEDL sind insgesamt acht Banker der Bayerischen Hypo im Ritterorden vertreten.

°Milliarden-Coup und Mafia
München, 1972: Ein FBI-Agent war seit Monaten der Mafia auf den Fersen. Die Spur führte nach München. Am 27. Februar wurde deshalb mit richterlicher Genehmigung die Suite 354 des "Palace Hotel" verwanzt. Das Ergebnis der Horchaktion: Ein gewisser Dr. LEDL, dem Dialekt nach Österreicher, bestellte bei amerikanischen Mafiosi gefälschte Wertpapiere im Nennwert von 950.000.000 Dollar. Sein Auftraggeber: ein Kurienkardinal des Vatikans. Sein Beleg: eine Bestellung auf dem Briefpapier eines vatikanischen Ministeriums, der "Kongregation für die Ordensleute", worauf die erwünschten Wertpapiere, Preis, Lieferfristen vermerkt waren sowie die Garantie, die Ware nicht vor dem 1. Juni 1972 weiterzuverkaufen. Unleserliche Unterschrift mit Datum: Rom, den 29. Juni 1971.

Ein Wiener Vorort, 1993: LEOPOLD LEDL hat sich zwischenzeitlich einen neuen Namen zugelegt. Seine Villa gleicht einer Festung: Alarmanlage, schusssichere Fenster, und im Garten wachen hünenhafte Killerhunde der Mastino-Napolitano-Rasse. LEDL ist vorsichtig. Verschiedene Gaunereien brachten ihm ein paar Jahre Gefängnis, ein paar Feinde, aber auch ein paar dicke Bankkonten ein. Dass er seine berufliche Karriere als Metzger begann, davon zeugt nur noch seine rechte Hand, an der drei Finger fehlen.

LEOPOLD LEDL erinnert sich, einst Vertrauensmann des Vatikans gewesen zu sein, Strohmann für schwunghaften Handel mit Antibabypillen sowie Drahtzieher des versuchten Milliardenschwindels. Heute nennt LEDL seinen Auftraggeber von damals: Kurienkardinal EUGÈNE TISSERANT, einst Grossmeister des Ritterordens vom Heiligen Grab.

Rom, 1972: Kardinal TISSERANT wollte die gefälschten Wertpapiere über die Vatikanbank IOR einschleusen und dann bei der italienischen Nationalbank Banca d'Italia und beim Banco di Roma als Sicherheit für legale Geschäfte deponieren. Bedenken wischte Kardinal TISSERANT vom Tisch. Die Direktoren der Banken waren schließlich seine Glaubenskrieger, Ritter vom Heiligen Grab zu Jerusalem.

Allerdings schon die Mustersendung im Wert von 14,5 Millionen Dollar flog auf. Das Schriftstück des Vatikans wurde später in LEDLS Wohnung sichergestellt. Doch der Vatikan blockierte die Ermittlungen. Erst 1973, TISSERANT war tot, empfing man drei FBI-Beamte in Rom.

Die Beamten hatten das Schriftstück dabei. Es war echt, die Priester bestätigten das. Dann erklärten sie den FBI-Beamten, dass der Vatikan ein souveräner Staat sei und sie das Gespräch als "inoffiziell" betrachteten. Danach wünschten sie den Beamten einen guten Heimflug.

Palermo, 1993: Das Hotel "La Torre" befindet sich etwas außerhalb der Stadt. Die Hotelterrasse, mit Blick aufs Meer, wird plötzlich von acht schwerbewaffneten Männern eingenommen. Es sind die Bodyguards von LEOLUCA ORLANDO, Kopf der Anti-Mafia-Partei La Rete, für die er auch im römischen Parlament sitzt.

ORLANDO war Mitte der achtziger Jahre für fünf Jahre Bürgermeister von Palermo. Jetzt wurde er wiedergewählt. Aber schon seit seiner ersten Amtsperiode ist er die Nummer eins auf der Todesliste der Cosa Nostra und lebt schwerbewacht an geheimgehaltenen Orten. Trotzdem entging er Weihnachten 1992 nur knapp einem Attentat. ORLANDO sieht müde aus, gehetzt, hat dunkle Ränder unter den Augen. Er setzt sich auf einen Stuhl, mit dem Rücken zum Meer. Sofort stellt sich einer der Bodyguards hinter ihn. "Ich bin ein praktizierender Katholik", sagt ORLANDO, "aber diesen Ritterorden muss die Kirche schließen."

ORLANDO weiß, wovon er spricht: Sein Vater steht noch im Mitgliederverzeichnis der sizilianischen Statthalterei des Ritterordens vom Heiligen Grab zu Jerusalem, ist aber wegen der Mafia-Connection des Ordens mittlerweile ausgetreten. "Die Kirche muss kämpfen. Aber nicht mehr der Kommunismus ist der Feind, sondern geheimbündlerische Logen und Orden wie die P-2, das Opus Dei oder der Ritterorden vorn Heiligen Grab Feinde also innerhalb der Kirche, oft als Bischöfe verkleidet."

Zum Beispiel der Bischof von Montreale, SALVATORE CASSISA, Grossprior der sizilianischen Grabesritter: Millionenbeträge aus windigen Grundstücksspekulationen mit Mafiosi wanderten auf sein Konto bei der Vatikanbank, so kann man es in der italienischen Presse lesen. Als 1993 ein Pater in Palermo von einem Mafiakommando erschossen wird, schreiben acht Priester an den Papst und weisen darauf hin, dass der Bischof CASSISA Mafiakontakte hat.

Oder GRAF ARTURO CASSINA, jahrzehntelang Statthalter der sizilianischen Grabesritter: größter Grundbesitzer auf der Insel. Wo immer in Palermo gebaut wird, hat CASSINA die Finger im Spiel und mit ihm, so heißt es, die Cosa Nostra. ORLANDO verweist auf das Schicksal seines Vorgängers: GIUSEPPE INSALACO. Der frühere Bürgermeister von Palermo führte Tagebuch. Aus einer Eintragung Mitte Januar 1988 geht hervor, dass er GRAF CASSINAS mafiosen Machenschaften auf der Spur war, die ihn zum Ritterorden führte. INSALACO vertraute sich nicht nur seinem Tagebuch, sondern auch dem Geheimdienstchef Siziliens, BRUNO CONTRADA, an. Der sitzt mittlerweile wegen seiner Mafiaverbindungen im Gefängnis. Aber da von konnte INSALACO damals nichts wissen. Ebenso wenig konnte er wissen, dass CONTRADA auch ein Grabesritter ist. Wenige Tage nach dieser Tagebucheintragung starb Insalaco im Kugelhagel der Mafiakiller.

°Im Heiligen Land
Jerusalem, 1993: In der Grabeskirche geben sich die Anhänger der verschiedenen christlichen Konfessionen und Strömungen die Türklinke in die Hand. Ein Gottesdienst folgt dem anderen, der erste beginnt morgens um fünf. In der Stadt leben 10 000 Christen. Im gesamten Heiligen Land, das sich für die Christen aus Israel, dem Gaza-Streifen, der Westbank und Jordanien zusammensetzt, sind es 65.000. Sie sind eine Minderheit. Doch im Namen des Papstes sollen sie die Fahnen der katholischen Kirche hochhalten. Das kostet Geld.

"Über Geld rede ich nicht", sagt MICHEL SABBAH. Der schmächtige Mann mit der braunen Hornbrille ist Palästinenser und der Lateinische Patriarch von Jerusalem und damit nach dem Kardinalgroßmeister der ranghöchste Grabesritter. Wie viel Geld überweisen ihm die "Krieger Christi"? "No comment!" sagt Sabbah. Dann erwähnt er zögerlich ein Altenheim, eine Schule, dafür würde das Geld verwendet. Das meiste zumindest. "Als Orden vom Heiligen Grab mischen wir uns nicht in die Politik ein", sagt SABBAH, "aber jeder Ritter tut in seinem eigenen Leben, je nach Stellung und Beruf, alles, was er kann, um eine positive Entwicklung zu erreichen." Im politischen Konflikt zwischen Israelis und Palästinensern steht er auf der Seite der Araber: "Wir müssen das gleiche Leid ertragen. Und wenn man mit den gleichen Problemen zu kämpfen hat, schweißt das die Menschen eben zusammen."

Die Hilfe der Grabesritter im Heiligen Land ist nicht nur soziales Engagement, sondern auch Wahrung christlicher Ansprüche. "Ich kann mir vorstellen, dass die Israelis nicht immer alles gerne sehen, was wir dort tun und was wir dort möchten", sagt Bischof ANTON SCHLEMBACH, Grossprior der deutschen Grabesritter. "Aber Konflikten würden wir nicht aus dem Wege gehen, im Gegenteil, man muss unter Umständen auch mal etwas durchfechten." Und "HERR AUGUSTINUS", HEINRICH MARIA GRAF HENCKEL VON DONNERSMARCK, sagt kurz und bündig: "Der Orden ist kein Mädchenpensionat."

Mitarbeit: Angela Klose und Maria Galluzzo Do., 24. März, in der ARD um 20.15 Uhr. "Das Geheimnis der Grabesritter" Ein Film von Egmont Koch und Oliver Schröm

°Mafia, P-2 und die Ritter
In Italien hat mittlerweile der Kampf gegen Korruption einen Namen: Operation "Saubere Hände". Mutige Mailänder Staatsanwälte ermitteln gegen prominente Politiker und mächtige Staatsdiener. Zum Beispiel gegen die früheren Ministerpräsidenten GIULIO ANDREOTTI und AMADO FORLANI und gegen den ehemaligen Sisde-Geheimdienstchef Siziliens, BRUNO CONTRADA.

ANDREOTTI wird verdächtigt, mit der Mafia kooperiert und einen Mord in Auftrag gegeben zu haben, Forlani ist in einen Schmiergeldskandal verstrickt, und CONTRADA sitzt im Gefängnis, weil er ein Maulwurf der Mafia sein soll. Aber die drei haben auch noch andere Gemeinsamkeiten: Sie sind Ritter vom Heiligen Grab zu Jerusalem.

Das Großmeisteramt, die oberste Ordensleitung in Rom, musste mittlerweile die geheimen Mitgliederlisten an die Staatsanwaltschaft aushändigen. Die Ermittlungen laufen noch. Ein Blick in die Listen ergibt: Einfädler, Nutznießer und Hintermänner nahezu aller großer Finanzskandale und politischer Machenschaften der letzten 25 Jahre sind oder waren im Ritterorden vertreten. Die spektakulärsten Bankpleiten gehen zwar auf das Konto der Mafiafinanziers MICHELE SINDONA und ROBERTO CALVI, Rechtsterrorismus und Putschversuche auf das von LICIO GELLI, Faschist und Großmeister der mittlerweile verbotenen Freimaurerloge Propaganda Dü (P 2) in der zweiten und dritten Linie jedoch wimmelt es von Grabesrittern.

MICHELE SINDONA wurde von BARON MASSIMO SPADA, damals Vatikanbankchef und Grabesritter, in die Gesellschaft der Hochfinanz eingeführt. Später wurde SINDONA Berater der Vatikanbank IOR, für ihn die ideale Geldwaschanlage, bis man ihn 1980 in den USA wegen betrügerischen Bankrotts zu 25 Jahren Gefängnis verurteilte. In Italien wurde auch gegen SINDONA ermittelt. BARON MASSIMO SPADA, SINDONAS alter Mentor, LUIGI MENNINI, Generalsekretär des IOR, und MARIO BARONE, Direktor des Banco di Roma, wurden verhaftet. Alle drei sind Grabesritter. Als SINDONA 1986 nach Italien ausgeliefert wurde, wollte er auspacken. Am 21. März 1986 lag er tot in seiner Gefängniszelle: Rattengift im Kaffee.

1981 kamen die dunklen Machenschaften der geheimen Freimaurerloge Propaganda Due (P 2) ans Licht: Logenmeister LICIO GELLI hatte Wirtschaftsbosse, Kardinäle, Militärs und Politiker um sich geschart. Er wollte "einen unblutigen Staatsstreich mit Hilfe der Kirche". Dennoch wurde der Bombenanschlag von Bologna, bei dem 85 Menschen starben, der P 2 zugeschrieben. Über den Skandal stürzte die Regierung FORLANI, die P 2 wurde verboten. Aber einige Logenmitglieder waren längst im Ritterorden organisiert, allen voran GELLIS Adlatus UMBERTO ORTOLANI.

Die Vatikanbank befindet sich in einer Festung. Auf den ersten Blick ist es eine Bank wie jede andere. Aber dass die Vatikanbank keine normale Bank ist, verrät schon ihr Name: Institut für religiöse Werke, kurz: IOR (Istituto per le Opere di Religione). Der exklusive Kundenkreis: Bürger des Vatikanstaats oder Diplomaten sowie Angehörige der Kurie und des italienischen Hochadels und Leiter religiöser Orden. Seit dem Zweiten Weltkrieg ist die Leitung der Bank durchgehend in den Händen von Grabesrittern: zuerst BARON MASSIOM SPADA, der für das IOR in diversen Aufsichtsräten italienischer Banken (und dazwischen im Gefängnis) saß, dann Generalsekretär LUIGI MENNINI und Chefbuchhalter PELLEGRINO DE STROBEL.

Wegen illegaler Geldtransfers kommt die Vatikanbank hin und wieder in die Schlagzeilen. Weil der Vatikan seit Abschluss der Lateranverträge mit MUSSOLINI ein eigenständiger Staat ist, ist das IOR nicht an die italienischen Devisengesetze gebunden. Bankangestellte römischer Banken beispielsweise bringen Bargeldsummen zum IOR und deponieren es dort auf den Namen einer Person, die ein Konto unterhält. Das IOR wiederum überweist dann die Summe auf das Konto des ursprünglichen Besitzers, am liebsten bei einer Schweizer Bank.

1982 war die Vatikanbank im Zusammenhang mit dem 1,4MilliardenDollarBankrott des Banco Ambrosiano in die Schlagzeilen geraten. Die Riesensumme war mit Hilfe von Garantiebriefen der IOR-Banker am internationalen Finanzmarkt zusammengerafft worden und anschließend in karibischen Briefkastenfirmen verschwunden. Eigentümer der Tarnfirmen war das IOR.

Der Heilige Stuhl ließ verkünden: Das IOR sei unschuldig und Opfer finsterer Machenschaften geworden. Eine siebenköpfige interne Kommission, darunter Grabesritter Herman JOSEF ABS und Kurienkardinal MAXIMILIEN DE FÜRSTENBERG, damals Großmeister des Ritterordens, sollten die Affäre Ambrosiano/IOR untersuchen. Ein Jahr lang prüften Grabesritter ABS und de Fürstenberg das Geschäftsgebaren ihrer Ordensbrüder, der IOR-Manager MENNINI und DE STROBEL. Das Ergebnis stand am 1. Juni 1984 im L'Osservatore Romano, dem Verlautbarungsorgan des Vatikans: "Das IOR trägt keine Verantwortung an dem Zusammenbruch des Banco Ambrosiano."

Aber die Mailänder Staatsanwaltschaft ermittelte weiter. Im Februar 1987 erließ sie Haftbefehl, unter anderem gegen die beiden IOR-Manager MENNINI und de Strobel. Der Vorwurf: Beihilfe zum betrügerischen Bankrott des Banco Ambrosiano. Die beiden entzogen sich der Haft, indem sie ihren Wohnsitz in den Vatikanstaat verlegten.

L'Osservatore Romano hatte am 30. Juni 1989 eine neunzehn Zeilen lange Meldung veröffentlicht. Reform in der Vatikanbank: Fünf anerkannte Finanzexperten wurden in den neu eingerichteten Aufsichtsrat des IOR berufen die Konsequenz aus den "unglücklichen" Verwicklungen des IOR in den letzten Jahren, heißt es später. Zu dem erlauchten Kreis gehört auch der deutsche THEODOR E. PIETZCKER, ehemaliger Direktor der Deutschen Bank in Essen. Wie das? "Ich bin katholisch", sagt THEODOR E. PIETZCKER. Er ist aber auch Ritter vom Heiligen Grab zu Jerusalem, wie auch ein weiteres Mitglied des IOR-Aufsichtsrats. Und im IOR-Kardinalsrat, der die Aufsichtsräte beruft, sitzen Grabesritter. "purer Zufall", sagt THEODOR E. PIETZCKER.

Trotz Aufsichtsrat steckt die Vatikanbank wieder in einem Finanzskandal. 150 Millionen Mark an Schmiergeldern haben Manager des Ferruzzi-Konzerns an Politiker der einstigen Regierungsparteien bezahlt. Mittendrin in der Bestechungsaffäre steht Grabesritter ARNALDO FORLANI und die Vatikanbank samt Aufsichtsrat. Das IOR soll für eine Provision von zehn Millionen Mark die illegalen Gelder auf Konten in Luxemburg weitergeleitet haben. Die zwei Topmanager der beteiligten Firmen haben sich im vergangenen Sommer umgebracht.

Quelle: www.zeit.de 24. März 1994

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Webseiten die Bezug nehmen auf den Artikel bzw Film...

RIESIEGER THREAD Thema: Vatikan: Der erhängte Bankier - War es doch Mord?
 http://www.wallstreet-online.de/ws/community/board/threadpages.php?fid=96&tid=704341&offset=0&page=0&

Egmont R. Koch / Oliver Schröm:
"Verschwörung im Zeichen des Kreuzes. Die Ritter vom Heiligen Grabe",
Hamburg 1995 und München 2002,
bei Wohlthat’s Versand, Pf 110505, 10835 Berlin für 9,95 Euro
 http://www.luebeck-kunterbunt.de/seite/Ritter.htm

 http://66.102.11.104/search?q=cache:8aK7VazfproJ:www.carookee.de/forum/Externsteine/771708.0.01103.html+%22Das+Geheimnis+der+Grabesritter%22+&hl=de

 http://homepages.compuserve.de/abswer/literatur/buchb/elias/9_5_elias.htm

Traditionslinien der Ritter vom Heiligen Grab Aus: MIZ 3/95
 http://www.ibka.org/artikel/miz95/hlgrab.html
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Selbstdarstellung des Ordens:

Ritterorden vom Heiligen Grabe zu Jerusalem
 http://www.ritterorden.de/frameset1.htm

Ritterorden vom Heiligen Grab zu Jerusalem
Frühjahrsinvestitur der Deutschen Stadthalterei des Ritterordens vom Heiligen Grabe zu Jerusalem 23.04. - 25.04.2004 Kongresszentrum Westfalenhallen
Ansprechpartner Dr. Jürgen Gödde Rotgerweg 18
44229 Dortmund Tel: 0231/735045 Fax: 0231/9417215  http://www.westfalenhallen.de/3075.php

Investitur in Köln vom 16. - 18. Mai 2003
 http://www.fuldaerzeitung.de/sixcms/detail.php?template=ritter_detail&id=65017

Ritterorden vom Heiligen Grabe zu Jerusalem Statthalterei Österreich
 http://www.oessh.at/

Ritterorden vom Heiligen Grabe zu Jerusalem Statthalterei Schweiz
 http://www.oessh.ch/

Artikel über die 3 Papsttreuen Orden in der Tradition der Kreuzzüge:
Malteserordens, Deutscher Orden und de Orden vom Heiligen Grabe zu Jerusalem
 http://www.schlesische-johanniter.de/akt-nachwuchstagung2003.html

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Peter Paul Pergler, Johann Stolzer:
Deus Lo Vult. Der Ritterorden vom Heiligen Grabe zu Jerusalem
Graz 2001 ISBN 3-85333-064-9
170 Seiten mit Farbabbildungen EUR 25,-
Zu beziehen über den Buchhandel oder bei H. Rochowanski
("Antiquitäten zum Doppeladler", Opernring, 1010 Wien)

Neben dem Malteser-Ritterorden und dem Deutschen Orden zählt der Ritterorden vom Hl. Grabe zu Jerusalem zu den einzigen vom Vatikan anerkannten Ordensgemeinschaften.

Die beiden Autoren versuchen eine nur wenig bekannte, alte Institution des Hl. Stuhls vorzustellen. Durch seinen breit gestreuten Inhalt ist das Buch für Historiker, historisch sowie an Orden und Uniformen Interessierte genauso wie für Ordensangehörige lesenswert. Dazu werden Geschichte, Struktur und Ziele des Ordens und die vom Orden verwendeten Dekorationen auf 170 Seiten (davon 25 in Farbe) mit über 100 Abbildungen präsentiert. Darüber hinaus zeigen die Autoren u. a. auch historische Uniformen und die heute getragene Ordenskleidung. Eine Übersicht über Persönlichkeiten, die dem Orden in den Jahrhunderten angehörten, rundet das informative Werk ab.

 http://www.ordenskunde.at/publikationen.html

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und wer den Grabesritter Film gesehen hat und auch "Black Box BRD",
der erkennt den verschlagenen Vertrauten Alfred Herrhausens und Helmut Kohls, Pater Augustinus (mit dem Spitzbart und Schneutzer) sofort wieder

Lebenslauf mit Foto
Augustinus O. Praem. Heinrich Graf Henckel von Donnersmarck, Geschäftsführer der Unicorn Consultants GmbH Düsseldorf
 http://www.magdeburg.ihk.de/2299.html
 http://www.ivg.org/gafa2003/cv-augustinus.pdf

Pater Augustinus Freund von Alfred Herrhausen
 http://www.black-box-brd.de/gespraechspartner.html

ZITAT:
Der herausragendste Zeitzeuge ist ein enger Freund Alfred Herrhausens, Pater Augustinus. Eine neutrale Instanz. Er entfernt sich als einziger klar vom politischen und ideologischen Diskurs. Dieser Mann denkt nicht in den engen Grenzen eines Staates oder einer Ideologie. Er ist der einzige der Gesprächspartner, der einen Weg in die Zukunft weist, einen Weg in eine deutsche Zukunft. Alle anderen sind noch zu sehr mit Vergangenheitsbewältigung beschäftigt.
 http://www.br-online.de/kultur-szene/film/kino/0309/01481/index.shtml

den Schuldenerlass für Länder der Dritten Welt forderte er ebenso vehement wie vergeblich. Mit den Worten seines Freundes Pater Augustinus: "Was ist ein System wert, dass in einer so entscheidenden Frage zu kurz greift oder versagt?"
 http://www.berlinonline.de/berliner-zeitung/archiv/.bin/dump.fcgi/2001/0523/feuilleton/0007/

Kurzportrait Augustinus Heinrich Graf Henckel von Donnersmarck
"Mann der Kirche" Heinrich Graf Henckel von Donnersmarck, 67, leitete von 1985 bis zum 15.04.2000 das Katholische Büro, Kommissariat der Bischöfe Nordrhein- Westfalens, in Düsseldorf.
Seit 1953 gehört er unter dem Namen Augustinus den Prämonstratensern an und läßt sich heute schlicht Henckel-Donnersmarck nennen.
Der 1120 von Norbert von Xanten gegründete Orden entstand aus der mittelalterlichen Klerikerreform.
Die Prämonstratenser sind kein Mönchsorden mit einer spezifischen
Aufgabenstellung wie etwa die Mission, sondern verstehen sich als eine
Genossenschaft von Priestern, die relativ bescheiden in Gemeinschaften
leben und überall dort eingesetzt werden, wo die Kirche sie braucht und
sie ihre Begabungen und ihr Wissen einbringen können.
Donnersmarck, der an verschiedenen Ordensschulen und der Päpstlichen Universität Gregoriana in Rom studierte, hat 1959 die Abtei Hamborn in Duisburg mitgegründet und war dort nach der Priesterweihe 1961 zunächst als Seelsorger und Gymnasiallehrer tätig.
Danach war er geistlicher Rektor und Dozent an der Diözesanakademie des Bistums Essen (1970-75) und leitete von 1976 bis 1986 die Katholische Arbeitsstelle Rhein-Ruhr. Zu Fragen der Wirtschaftsethik berät er Unternehmen, hält Vorträgeund leitet Seminare.
 http://www.ivg.org/gafa2003/kurzportraet.pdf

Augustinus Heinrich Graf Henckel von Donnersmarck
"Ich bin über zwei Zentner lebende Lobby," sagt der Mann, der auf der Kanzel so zu Hause ist wie in den Chefetagen der deutsche Wirtschaft. "Luxuspfaffe" nennen ihn seine Gegner. Denn der Adlige liebt ein standesgemäßes Leben mit Havanna-Zigarren und gutem Wein. Und trotzdem ist der Priester ein scharfer Kritiker - gegenüber Wirtschaft und Kirche: "Die Kirche gibt zu viele Antworten auf Fragen, die keiner stellt." Das hat seinem Ansehen nicht geschadet. In Düsseldorf ist er Chef einer bedeutenden Unternehmensberatung und nicht nur dort der Mann für das Wesentliche.
 http://www.wdr.de/tv/muellerlive/archiv/20031213.phtml

Heinrich Graf Henckel von Donnersmarck Geburtsjahr: 1935
Position: Geschäftsführer Firma: Unicorn Consaltants GmbH
Adresse: Mannesmannufer 6 D-40213 Düsseldorf
Kontakt: +49-211-86719-0 +49-211-134705
 http://anbieter.brainguide.de/de/brains/show/13474.html

 http://www.google.com/search?hl=de&ie=UTF-8&q=%22Heinrich+Graf+Henckel+von+Donnersmarck%22+&btnG=Suche&lr=

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übrigens der Geldbeschaffer Hitlers, Ur-Vater der "Deutschen Bank"
und Grabesritter Hermann Josef Abs erhielt von "Bruder Johannes" aka Johannes Rau das Bundesverdienstkreuz...
Hermann Josef Abs der Geldbeschaffer der Nazis
 http://www.rasscass.com/templ/te_bio.php?PID=1033&RID=1
Eberhard Czichon: Die Bank und die Macht – Hermann Josef Abs, die Deutsche Bank und die Politik
 http://www.humanist.de/kultur/literatur/politik/czichon.html

1994 erschien in "Forum Wissenschaft"
ein guter Artikel zu Hermann Josef Abs (leider online nicht erhältlich)
 http://www.bdwi.de/forum/forum.htm
 http://www.bdwi.de/forum/forum-alt.htm

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in diesem indy posting  http://de.indymedia.org//2003/02/42151.shtml
steht u.a. etwas über die Connection des nationalistischen rechten SPD Hardliners Helmut Schmidt und Hermann Josef Abs
Helmut Schmidt der stolze Wehrmachtssoldat, "Deutsche Herbst - Kanzler" und "Die Zeit"- Herausgeber

der mit einer Reihe seiner Freunde die
"Deutschen Nationalstiftung"
 http://www.nationalstiftung.de/
gegründet hat
Dazu gehörten: Hermann Josef Abs , Gerd Bucerius , Kurt Körber und Michael Otto
Johannes Rau Der Bundespräsident ist Schirmherr der Stiftung
Vorstand:
die extrem- rechten SPDler
Helmut Schmidt (Ehrenvorsitzender)
Prof. Dr. Richard Schröder (Vorsitz)
Henning Voscherau

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AUS DEM MUNZINGER ACHIV
Hermann Abs deutscher Bank- und Finanzfachmann; Dr. rer. pol. h. c.
Geburtstag: 15. Oktober 1901, Bonn
Todestag: 5. Februar 1994, Bad Soden
Klassifikation: Bankier
Finanzfachmann, Finanzmakler, Financier
Nation: Deutschland

Internationales Biographisches Archiv 18/1994 vom 25. April 1994 (st)
Ergänzungen um Nachrichten durch MA-Journal bis KW 12/2001

Herkunft
Hermann Josef Abs war der Sohn eines Wirtschaftsjuristen und einer Fabrikantentochter.

Ausbildung
Nach dem Abitur, das A. am Humanistischen Städtischen Gymnasium seiner Heimatstadt Bonn ablegte, wollte er eigentlich Mathematik und Musik studieren, wandte sich dann aber angesichts der unsicheren Wirtschaftslage zunächst den Rechtswissenschaften und der Volkswirtschaft zu. Schon nach einem Semester entschied er sich aus familiären Gründen für das Bankfach und absolvierte in Köln eine Banklehre. In langjähriger Auslandstätigkeit in London, Amsterdam, Paris und in den USA schuf er die Voraussetzungen für seine spätere erfolgreiche Laufbahn.

Wirken
1935 wurde er bereits Teilhaber des Bankhauses Delbrück, Schickler & Co. in Berlin, in das er 1929 eingetreten war. Ab 1937 saß er im Aufsichtsrat des Konzerns IG Farben, der später in die Auschwitz-Vernichtungsmaschinerie verstrickt war. Die Berufsbezeichnung Bankier behielt A. auch bei, als er 1938 Mitglied des Vorstands und Direktor der Auslandsabteilung der Deutschen Bank in Berlin wurde. In dieser Stellung ging ihm bei Verhandlungen über ausländische Stillhaltekredite der Ruf als bester deutscher Kenner des Problems voraus. Bei Kriegsende schied er zunächst aus der Deutschen Bank aus, behielt aber eine Reihe wichtiger Aufsichtsmandate. Große Verdienste erwarb sich A. um die 1948 gegründete Kreditanstalt für Wiederaufbau in Frankfurt/M., deren stellv. Aufsichtsratsvorsitzender er im Mai 1951 wurde. Als Ehrenvorsitzender des Verwaltungsrates blieb er diesem Institut, über das insgesamt 20 Mrd. DM Gegenwert-Gelder aus der US-Marshallplan-Hilfe für Investitionskredite an die deutsche Industrie verteilt wurden, bis zuletzt verbunden.

Eine glänzende finanzdiplomatische Leistung vollbrachte A., als er im Sommer 1952 die deutsche Delegation bei der Konferenz zur Regelung der Auslandsschulden in London leitete. A. erreichte damals in einer aussichtslos erscheinenden Position ein Abkommen (Londoner Schuldenabkommen vom 27.2.1953), das es der deutschen Wirtschaft möglich machte, im Ausland wieder Glaubwürdigkeit und Vertrauen zu gewinnen und mit dem die internationalen Grundlagen für die Souveränität der Bundesrepublik und für das Alleinvertretungsrecht der Bundesrepublik gelegt wurden.

Als sich die Nachfolgeinstitute der früheren Deutschen Bank (u. a. Süddeutsche Bank) 1957 wieder zur Deutschen Bank zusammenschlossen, wurde A. wie selbstverständlich Vorstandssprecher. 1967 wechselte er in den Aufsichtsrat der Bank, dessen Vorsitz er noch bis zu seiner Ablösung durch F. H. Ulrich (1976) innehatte. Die Deutsche Bank, der A. als Ehrenvorsitzender weiterhin eng verbunden blieb, verdankte A. viel, allerdings ist er auch für die "teilweise absolutistisch anmutende Machtstellung des deutschen Universalbankensystems" (FAZ) verantwortlich gemacht worden. Als Sprecher und Aufsichtsratsvorsitzender der Deutschen Bank sowie als Vorsitzender bzw. Mitglied in zahlreichen Aufsichtsräten führender deutscher Industriekonzerne übte A. einen finanz- und wirtschaftspolitischen Einfluß aus, der weit über die deutsche Industrie hinausreichte und schließlich auch die Politiker skeptisch stimmte. Zeitweise kontrollierte er als Aufsichtsratsvorsitzender bis zu 30 Aktiengesellschaften. Die 1965 vollzogene Neuregelung im Aktienrecht, die die Zahl von A.s inländischen Aufsichtsmandaten auf 14 schrumpfen ließ, wurde unverhohlen "Lex Abs" genannt. A., bekannt für ironisch-sarkastische Bonmots, meinte damals: "Von allen Maßnahmen, die je zum Schutze meiner Gesundheit getroffen wurden, war dies bestimmt die einschneidendste."

Mitte der 50er Jahre verhandelte A., den David Rockefeller einmal "den führenden Bankier der Welt" nannte, auch um die Freigabe des 1941 konfiszierten deutschen Vermögens in Amerika und weilte deshalb als Leiter deutscher Delegationen mehrfach in den Vereinigten Staaten. Verschiedene Versuche Konrad Adenauers, dem mit ihm eng befreundeten Ratgeber A. wichtige Ministerämter in Bonn anzubieten - etwa das Außenministerium und das Finanzministerium -, lehnte A. stets ab, weil Minister aus den Parteien kommen sollten, wie er meinte.

Im Nov. 1963 und im Frühjahr 1967 half A. der Firma Krupp in Essen aus Liquiditätsklemmen. Alfried Krupp von Bohlen und Halbach berief A. kurz vor seinem Tod 1967 in den damaligen Krupp-Verwaltungsrat. Nach der Umwandlung des Krupp-Konzerns in eine Kapitalgesellschaft Anfang 1968 wurde A. Aufsichtsratsvorsitzender des Unternehmens, legte dieses Amt aber bereits im Juni 1970 wieder nieder.

Einigen Staub wirbelte A.s Rechtsstreit mit dem Ostberliner Schriftsteller Eberhard Czichon auf. Im Nov. 1970 bestätigte die 17. Zivilkammer des Landgerichts Stuttgart die von A. und der Deutschen Bank erwirkte Einstweilige Verfügung gegen die Weiterverbreitung des Czichon-Buches "Der Bankier und die Macht - Hermann Josef Abs in der deutschen Politik". Der Widerspruch Czichons wurde zurückgewiesen. In einer Verlautbarung der Deutschen Bank hieß es zusätzlich: Es entspreche der bisherigen Taktik der Gegenseite (vertreten durch den Ostberliner Staranwalt Kaul), daß sie jetzt weiter versuche, "mit unbegründeten Strafanträgen gegen A." über ihren verlorenen Prozeß hinwegzutäuschen. Eine Delegation von Gewerkschaftlern der BR Deutschland wurde im Febr. 1971 bei A. vorstellig, weil Czichon in seinem Buch behauptet hatte, A. habe seinerzeit an der Arisierung von jüdischem Besitz mitgewirkt. A. unterbreitete den Gewerkschaftsvertretern umfangreiches Entlastungsmaterial. Im Juni 1972 wurden Czichon und sein Kölner Verleger Pahl-Rugenstein von der 17. Zivilkammer des Stuttgarter Landgerichts verurteilt, an die Deutsche Bank und A. Schadenersatz in Höhe von insgesamt 20.000 DM zu zahlen. Das Gericht kam zu der Auffassung, daß keiner der im Prozeß behandelten Vorwürfe gegen A. und die Deutsche Bank zutreffe.

Ungeachtet seines Alters blieb A. bis in die 80er Jahre hinein ein gefragter Ratgeber, wenn er sich auch mit seiner Meinung nicht immer durchsetzen konnte. U. a. stritt er vergebens gegen die Aufwertung der DM und machte kein Hehl aus seiner Skepsis gegenüber flexiblen Wechselkursen. Im Nov. 1982 wurde er in das internationale Beratergremium des Vatikans berufen, das die umstrittenen Finanzbeziehungen zwischen der Vatikan-Bank und der zusammengebrochenen Mailänder Ambrosiano-Bank untersuchen sollte. In der Auseinandersetzung um die Entschädigung der Alteigentümer in den neuen Bundesländern machte er 1993 noch mit einem eigenen Entschädigungsmodell auf sich aufmerksam.

Zu erwähnen ist auch A.s Bedeutung als Kunstmäzen. Er hat musikalische Talente wie den Flötisten Aurèle Nicolet, die Cembalistin Edith Picht-Axenfeld oder auch das Stuttgarter Melos-Quartett entscheidend gefördert. Verschiedentlich zog er bei bedeutsamen Kunstauktionen die Fäden, so bei der Versteigerung des Welfen-Evangeliars im Dez. 1983 in London. 1987 stiftete er aus seiner Privatschatulle eine Mio. DM für das Bonner Beethoven-Archiv. Große Verdienste erwarb er sich auch als langjähriger Vorsitzender der Administration des Frankfurter Städel-Museums, war allerdings in dieser Position wegen seines "imperialen Gestus" (FR, 9.2.94) nicht unumstritten. Als er 1992 die Ablösung des Städel-Direktors Klaus Gallwitz durchsetzte, meinte der Hessische Rundfunk, A. kommandiere das Städelmuseum wie seinen Privatbesitz (art, 10/92).

31. Juli 1998: Die Deutsche Bank hat mit der Vorlage des Berichts einer von ihr beauftragten Historiker-Kommission erstmals eingeräumt, daß ihrer Führungsspitze, namentlich dem damals für die Auslandsgeschäfte zuständigen Hermann Josef Abs, vermutlich bekannt war, daß von ihr zur Zeit des Nationalsozialismus gehandeltes Gold aus dem Besitz ermordeter Juden stammte. Die Bank betont, sie bekenne sich zu ihrer moralisch-ethischen Verantwortung für das dunkelste Kapitel ihrer Geschichte. Sie stehe deshalb auch mit dem World Jewish Congress in Verbindung. Im Zusammenhang mit dem Raubgold ist gegen die Deutsche Bank und die Dresdner Bank eine Milliardenklage des amerikanischen Anwalts Edward Fagan anhängig.

Werke
Veröffentlichung: "Entscheidungen. Die Entstehung des Londoner Schuldenabkommens" (91).

Literatur: "Hermann J. Abs" (92; Bildbiographie; hrsg. von Manfred Pohl).

2001: Harold James: "Die Deutsche Bank und die 'Arisierung'". 2001.

Auszeichnungen
Auszeichnungen: Ordenskapitel der Ritter des Ordens zum Heiligen Grabe (50), Großes Bundesverdienstkreuz mit Stern (53; Schulterband 66), Großkreuz des Verdienstordens der Bundesrepublik (88), Ehrendoktorate der Universitäten Göttingen, Mannheim, Sofia und Tokio, ferner Jabach-Medaille (67), Bernhard-Harms-Preis (68), Johann-Friedrich-Schär-Plakette, Hessischer Verdienstorden (90), Staatspreis Nordrhein-Westfalen (92) u. a. 1981 wurde er Ehrenbürger der Stadt Frankfurt/M. Mehrfache Bemühungen, ihm auch die Ehrenbürgerschaft seiner Heimatstadt Bonn zuzuerkennen, scheiterten jeweils am Widerspruch der Bonner SPD-Rathausfraktion, die ihre Zustimmung zuletzt im Febr. 1989 mit der Begründung verweigerte, die Deutsche Bank (und damit auch A.) habe während des Dritten Reiches "gemeinsame Sache mit den Nazis gemacht".

Mitgliedschaften
Mitgliedschaften/Ämter: A. war u. a. Mitglied des Kulturkreises im Bundesverband der Deutschen Industrie, Gouverneur der Europäischen Kulturstiftung in Amsterdam und Förderer der Max-Planck-Gesellschaft, ferner Vorsitzender des Freien Deutschen Hochstifts und Vorsitzender des Vorstandes für das Beethoven-Haus in Bonn. Sein letztes aktives Wirtschaftsmandat, den Aufsichtsratsvorsitz der Dahlbusch Verwaltungs-AG, Gelsenkirchen, gab A. nach über 50 Jahren (!) im Okt. 1988 auf. Als Ehrenvorsitzender des Aufsichtsrates war A. bis zuletzt zahlreichen großen Unternehmen verbunden.

Familie
A. war mit Inez, geb. Schnitzler, verheiratet. Er hinterließ einen Sohn Thomas Vincent, der A.s Gut Bentgerhof bei Remagen bewirtschaftet, und eine Tochter Marion Claude sowie sieben Enkel und sieben Urenkel. Er starb am 5. Febr. 1994 im Alter von 92 Jahren in Bad Soden.

Letzte Adresse: Bentgerhof bei Remagen

Quelle:  http://www.munzinger.de/

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Hessischer Verdienstorden
 http://www.hdg.de/Final/deu/page2076.htm
Verleihung: 12. September 1990
In der Nachkriegszeit ist der Bankier Hermann J. Abs eine der wichtigsten Persönlichkeiten beim wirtschaftlichen Wiederaufbau. Im Sommer 1952 gelingt es ihm, als Leiter der deutschen Delegation bei der Konferenz zur Regelung der Auslandsschulden eine Übereinkunft zu erzielen. Das Londoner Schuldenabkommen verschafft der deutschen Wirtschaft wieder Vertrauen und Glaubwürdigkeit im Ausland. Als Aufsichtsratsvorsitzender der Deutschen Bank, Chef der Kreditanstalt für Wiederaufbau und Berater von Konrad Adenauer genießt er hohes Ansehen. Der Ehrenvorsitzende der Deutschen Bank AG erhält den Hessischen Verdienstorden 1990.
 http://www.hdg.de/Final/deu/page2083.htm
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 http://www.deutsche-bank.de/geschichte/html/e0103.html
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Kleiner Politkrimi
mit großen Gestalten der deutschen Bankgeschichte
 http://home.pages.at/der-stoerenfried/zeitung/a07/12.htm
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(Moderationskriterien von Indymedia Deutschland)

Ergänzungen

Hans Filbinger + die Lage der NATION

egal 20.05.2004 - 16:26
Bericht zur Lage der NATION
 http://www.de.indymedia.org/2004/05/83962.shtml

Übersicht: Geschichtspolitik
 http://www.de.indymedia.org/2004/05/83939.shtml

Bundeswehr-Professor will foltern lassen
 http://de.indymedia.org//2004/05/82626.shtml

Alt-NAZI Filbinger, die SPD und der USUS
 http://de.indymedia.org//2004/05/82855.shtml

Loge p2

antipapist 21.05.2004 - 09:12
Die Recherchen scheinen mir auch sehr gründlich zu sein, auch die Verwicklung in und um die Loge p2 wurde dankenswerter Weise erwähnt. Leider saß der Autor wohl einer Fehlinformation bezüglich des Charakters der Loge p2 auf, die fälschlicherweise als Freimaurerloge klassifiziert. Soweit mir bekannt, werden Freimaurer immer noch aus der römisch-katholischen Kirche exkommuniziert. Ich glaube nicht, dass man eine Organisation, der Leute wie von Ossietzky und Tucholsky angehörten, und die im Dritten Reich verboten und verfolgt war (etliche Freimaurer landeten wegen ihrer Bundeangehörigkeit im KZ) mit der katholisch-fundamentalistischen p2 in Verbindung bringen sollte.
Es müssen ja nicht unbeteiligte wegen falschen Infos mit Nazis in einen Topf geworfen werden.

FAKTEN ÜBER FILBINGER

NN 21.05.2004 - 19:04
Es gibt kein Urteil von Hans Filbinger, durch das ein Mensch sein Leben verloren hätte. Filbinger hat aber mehreren Soldaten das Leben gerettet. Er hat erhebliche Risiken bei diesen Aktionen auf sich genommen.
Dafür gibt es Zeugen, die noch am Leben sind: Guido Forstmaier, Bundesbahn-Verwaltungsrat a. D., hatte im Frühjahr 1945 wegen Zersetzung der Wehrkraft ein mehrfaches Todesurteil zu befürchten. Filbinger hat in schwierigen und riskanten Maßnahmen diese Gefahr abgewendet. Er hat die Zeugenaussagen der Denunzianten entschärft und das Verfahren monatelang verzögert, so dass schließlich nur noch eine Freiheitsstrafe für Forstmaier herauskam.
Forstmaier saß in einer Zelle mit dem katholischen Marinepfarrer Karl-Heinz Möbius in Tromsö, Nord-Norwegen, der bereits ein zweifaches Todesurteil gegen sich hatte und mit der baldigen Vollstreckung rechnen musste. Filbinger hat die Wiederaufnahme des Verfahrens durchgesetzt und eine Reihe von Entlastungsmaßnahmen eingeleitet, die nach monatelangem Kampf zur Aufhebung des Urteils führten. Die Aktionen Filbingers waren für ihn lebensgefährlichgefährlich.

FILBINGER WAR UND IST EIN FASCHIST

egal 22.05.2004 - 02:11
ES GEHT NICHT NUR DARUM DAS FILBINGER MARINERICHTER WAR UND WAS ER GENAU GEMACHT HAT, WEIL DAS SICHER HEUTE SEHR SCHWER SEIN WIRD DAS DETAILIERT ZU REKONSTRUIEREN.
FAKT IST FILBINGER WAR MARINERICHTER UND HAT DIREKT ODER INDIREKT AN TODESURTEILEN GEGEN DESERTEURE MITGEWIRKT.
ER IST MITGLIED Des Ordens der "Ritter vom Heiligen Grab zu Jerusalem"
ER IST LANGJÄHRIGES MITGLIED DER CDU
ER WAR MINISTERPRÄSIDENT IN BA WÜ zu Zeiten des "Deutschen Herbst"
ER HAT DEN RECHTSAUSSEN THINK TANK "Studienzentrum Weikersheim"
gegründet und lange Zeit selber geführt

ER IST NUR EIN BEISPIEL UND SYMPTOM FÜR DIE VERSTRICKTHEIT BZW damals teilweise Deckungsgleichheit DER BRD-ELITEN MIT DEN NS-ELITEN.
Dazu gibt es unzählige Beispiele die hier den Rahmen sprengen würden.
Hier nur ein paar Namen die nicht ganz so oft genannt werden wie
Globke & Co
Die Erfinderin der Demoskopie und Chefin des Meinungsforschungsinstituts
Elisabeth Noelle-Neumann  http://www.noelle-neumann.de/ hat für "Das Reich" geschrieben,
Sowohl Bogart als auch Simpson brachten Beispiele ihres Schreibens und ihrer Publikationen bei (hauptsächlich aus "Das Reich", der von Goebbels seit 1940 herausgegebenen Wochenzeitung), in denen Noelle-Neumann harte antisemitische, rassistische und pro-nationalsozialistische Einstellungen zum Ausdruck gebracht hat.
 http://216.239.59.104/search?q=cache:v37ko6tNOjoJ:www.dgpuk.de/aktuell/poettker/weimann_vollstaendig.htm+N%C3%B6lle+Neumann+Das+Reich&hl=de
 http://www.google.com/search?hl=de&ie=UTF-8&q=N%C3%B6lle+Neumann+Das+Reich&lr=

Theodor Heuss hat dem Ermächtigungsgesetz zugestimmt und wurde Bundespräsident.
In Berlin brennt auf dem nach im benannten Platz die ewige Flamme der Vertriebenen...

der Vater des Weizecker Clans hat für Hitler mit Stalin gemauschelt
siehe dazu auch: Gerd Kaiser Katyn Das Staatsverbrechen - das Staatsgeheimnis AtV Aufbau Taschenverlag Verlag 2002. 476 S., brosch.

Multimilliadär Otto Beisheim Mister METRO ein Kapitel für sich  http://www.google.com/search?q=Otto+Beisheim+Nazi&restrict=Deutsch

Beispiel "Der Spiegel"
Trotzdem kamen auch sie in den fünfziger Jahren zum Zuge, wie Lutz Hachmeister in seinem Beitrag über den Spiegel zeigt: Horst Mahnke und Georg Wolff, beide SS-Offiziere und Mitarbeiter in Reinhard Heydrichs "Sicherheitsdienst", nun Ressortchefs für "Ausland" und "Internationales". Bernhard Wehner, Polizeireporter, vor 1945 Kriminalrat und SS-Hauptsturmführer. Paul Karl Schmidt, einst SS-Obersturmbannführer und Pressechef des Auswärtigen Amtes. Ihre Anstellung räumte Rudolf Augstein später ein.  http://www.dradio.de/dlf/sendungen/politischeliteratur/131661/
Vertuschte Vergangenheit, der Fall Schwerte und die NS-Vergangenheit der deutschen Hochschulen.&dquot;
Beck Verlag, 340 Seiten, 24 Mark
 http://www.dradio.de/dlf/sendungen/buechermarkt/164312/
NS-Verstrickungen": Konzerne, Ärzte, Hochschulen, Justiz, Historiker, Architekten....

Köhler, Otto : Rudolf Augstein. Ein Leben für Deutschland.
Droemer Knaur, Juni 2002, 416 S.
Die Elite der deutschen Presse nach 1945.
C.H. Beck Verlag München (Beck'sche Reihe) 2002, 326 Seiten, Euro 14,90

UND HEUTE APPLAUDIERT DIE DEUTSCHE ELITE, WENN MARTIN WALSER DAS EINFORDERT, WAS ALLE WOLLEN - RUHE - ENDLICH RUHE - ENDLICH MUSS DOCH MAL SCHLUSS SEIN MIT DER "BEWÄLTIGUNG" (welch ein Drecksbegriff, den da fast alle unreflektiert Nachkauen)

ROT/GRÜN DIE WEGEN AUSSCHWITZ (als FRIEDENSMACHT) KRIEGE führen und im Entsorgen der deutschen Geschichte, unbefangener und erfolgreicher sind als Martin Walser, Arnulf Baring, Ernst Nolte, Werner Maser und ihre Anhänger zusammen, sind jedenfall auf dem besten Weg zur "SELBSTBEWUSSTEN NATION" und sei`s als Europa unter deutscher Führung.

Bush wird ihnen ja vorraussichtlich schon am D-Day die Mitgliedschaft im Weltsicherheitsrat als Geschenk überreichen wie einige Zeitungen berichten
 http://www.de.indymedia.org/2004/05/83939.shtml

Filbinger beim "Tag der Heimat" 11.10.2003

egal 22.05.2004 - 02:24
Dokumentation über den Protest gegen den Filbinger-Auftritt
am 11. Oktober 2003
in Karlsruhe Oktober 2003

Die nachfolgende Dokumentation der Ereignisse um den Auftritt des furchtbaren Nazi-Marinerichters Hans Filbinger, der es bis zum Ministerpräsidenten von Baden-Württemberg brachte, beim "Tag der Heimat" am 11. Oktober 2003 in Karlsruhe soll einen Beitrag dazu
leisten, dass die unmenschlichen Handlungen der Täter nicht in Vergessenheit geraten, ebensowenig wie die Namen und Gesichter ihrer Opfer. Die ausgewählten Dokumente im
Anhang dienen vor allem dem besseren Verständnis der historischen Zusammenhänge.
 http://www.netpioneer.de/frieden/aktion/031011vvn.pdf

Information mit Niveau: DLF/DLR

egal 22.05.2004 - 02:31
Schuld, Verstrickung, Heuchelei
Zur erneuten Diskussion um Hans Filbinger
Von Stephan Detjen

Hans Filbinger war kein Nazi-Richter vom Typ eines Roland Freissler oder Hans-Joachim Rehse. Wenn man die beiden obersten Mitglieder des Volksgerichtshofs als Prototypen jener "Furchtbaren Juristen" ansieht, die das Recht zu einem Terrorinstrument der Gewaltherrschaft umfunktionierten, dann passt das Label nicht, das Filbinger jetzt wieder angehängt wird.

Filbinger war in den letzten Jahren des zweiten Weltkrieges an Marinegerichten tätig, zuletzt in Norwegen. Der junge Jurist mag schon zuvor geahnt haben, was dort auf ihn zukommen würde. Es ist belegt, dass Filbinger vergeblich versucht hatte, sich zu U-Boot-Einheiten versetzten zu lassen und den Dienst in der Kriegsgerichtsbarkeit nur widerwillig antrat. Filbinger war kein Nazi. Er war in der christlich-bündischen Tradition verwurzelt, jenem national-konservativen Millieu, dem auch die Verschwörer des 20. Juli entstammten. Einige von ihnen hatten Filbinger - ohne dessen Wissen - in ihre Pläne für eine Machtübernahme nach einem gelungenem Putsch eingebunden.

Auch die Verschwörer des 20 Juli haben sich erst spät und insgesamt zögerlich aus ihrer zum Teil tiefen Verstrickung in den nationalsozialistischen Macht- und Kriegsapparat gelöst. Filbinger hingegen ist dies bis zum Kriegsende nicht gelungen. Es gibt Hinweise darauf, dass er seine Spielräume in der Kriegsgerichtsbarkeit nutzte, um die Aufhebung von Todesurteilen zu erreichen oder ihre Vollstreckung zu verhindern. Offenkundig aber ist zugleich, dass er an der drakonische Durchhaltejustiz der letzten Kriegstage mitwirkte, wo er glaubte, diese Spielräume nicht zu haben.

Filbinger blieb somit ein Verstrickter. Die Frage nach seiner Schuld aber ist individuell schwer fassbar. Sie muss auch das Kollektiv in den Blick nehmen, das es möglich machte, diesen Krieg nicht als bloße Tat Hitlers, sondern als einen deutschen Feldzug bis in die völlige Aussichtslosigkeit hinein fortzusetzen.

Nicht sein Handeln als Marinerichter, sondern seine spätere Unfähigkeit, den Zusammenhang zwischen Verstrickung, individueller Schuld und kollektiver Verantwortung zu erkennen, hat Filbinger 1978 das Amt des baden-württembergischen Ministerpräsidenten gekostet. Die schlichte Feststellung, dass er an einem verbrecherischen Krieg teilgenommen und damit selbstverständlich Schuld auf sich geladen hatte, hätte Filbinger und einem großen Teil seiner Generation eine wichtige Perspektive der Politik und des Dialogs mit den Nachgeborenen eröffnet. Filbinger aber hatte den wütenden Vorhaltungen der 68er und dem obsessiven Anschuldigungseifer eines Rolf Hochhut nichts als den indignierten Rückzug in eine konservative Wagenburg entgegenzusetzen.

Dass Filbinger das politische Exil auch bei den letzten Bundespräsidenten-Wahlen verließ und - einer parlamentarischen Tradition folgend - Mitglied mehrerer Bundesversammlungen war, ist mit gutem Grund nie aufgefallen. Auch in diesem Jahr nickten SPD und Bündnis-Grüne in Baden-Württemberg die Entsendung Filbingers auf einer gemeinsamen Wahlliste des Stuttgarter Landtags regungslos ab.

Die Auseinandersetzung der Demokratie mit Hans Filbinger ist längst entschieden. Was bleibt ist eine Fehde unter Greisen und eine Woge geheuchelter Empörung.
 http://www.dradio.de/dlf/sendungen/kommentar/266067/

21.5.2004 Debatte um Hans Filbinger
Interview mit Gerd Langguth, ehemaliger CDU-Bundestagsabgeordneter
Moderation: Doris Simon
 http://www.dradio.de/dlf/sendungen/interview_dlf/265891/

21.5.2004 Kubicki wirft SPD und Grünen in der Filbinger-Debatte Scheinheiligkeit vor
Interview mit Wolfgang Kubicki (FDP), Wahlmann in der Bundesversammlung
Moderation: Martin Zagatta
 http://www.dradio.de/dlf/sendungen/interview_dlf/265991/

Henckel von Donnersmarck

egal 08.05.2006 - 19:16

wikipedia +Heinrich Graf Henckel Donnersmarck

egal 29.08.2006 - 00:15

 http://de.wikipedia.org/wiki/Ritterorden_vom_Heiligen_Grab_zu_Jerusalem

 http://de.wikipedia.org/wiki/Henckel_von_Donnersmarck

8. Frankfurter Immobiliengespräche
am 10. Juni 2005
Sinn für die Wirklichkeit - Selbstdisziplin - Persönlichkeit

Augustinus Heinrich Graf Henckel von Donnersmark, geboren am 29. Juni 1935 in Naklo, Oberschlesien, leitete von 1985 bis 15. April 2000 das Katholische Büro, Kommissariat der Bischöfe Nordrhein-Westfalens in Düsseldorf.

Seit 1953 gehört er unter dem Namen Augustinus den Prämonstratensern an und lässt sich heute schlicht Henckel-Donnersmarck nennen.
Der 1120 von Norbert von Xanten gegründete Orden entstand aus der mittelalterlichen Klerikerreform.

Augustinus Heinrich Graf Henckel von der Donnersmarck, der an verschiedenen Ordensschulen und der Päpstlichen Universität Gregoriana in Rom studierte, hat 1959 die Abtei Hamborn in Duisburg mitgegründet und war dort nach der Priesterweihe 1961 zunächst als Stiftskämmerer, Seelsorger und Gymnasiallehrer tätig.

Von 1975 bis 1998 wirkte Augustinus Heinrich Graf Henckel von Donnersmarck als Domprediger an der Kathedralkirche in Essen.

1994 wurde er Ehren-Domherr des Ehrwürdigen Metropolitankapitels an der Hohen Domkirche zu Köln und 1997 Ehren-Domherr an der Hohen Domkirche zu Essen.

Von 1970 bis 1975 war er geistiger Rektor und Dozent an der Diözesanakademie des Bistums Essen und leitete von 1976 bis 1986 die Katholische Arbeitsstelle Rhein-Ruhr.

Zu Fragen der Wirtschaftsethik berät er Unternehmen, hält Vorträge und leitet Seminare.
 http://www.frankfurter-immobiliengespraeche.de/index.php?id=171

Artikel, Film, Buch

Initiative Recherche 23.01.2012 - 12:41
"Die Zeit" 25.03.1994

Mafia, P 2 und die Ritter
 http://www.zeit.de/1994/13/Mafia-P-2-und-die-Ritter

Dunkle Ritter im weißen Gewand
Von Egmont R. Koch und Oliver Schröm
 http://www.zeit.de/1994/13/dunkle-ritter-im-weissen-gewand

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TV FILM

"Das Geheimniss der Grabesritter. Hinter den Kulissen eines katholischen Ordens",
Film von Egmont Koch und Oliver Schröm, WDR 1994, gesendet 24.März 1994 in der ARD
 http://www.berliner-zeitung.de/archiv/in-gottes-namen-,10810590,8821780.html

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BUCH

Egmont R. Koch, Oliver Schröm:
Das Geheimnis der Ritter vom Heiligen Grabe. Die Fünfte Kolonne des Vatikans..
2. Auflage. Hoffmann und Campe, Hamburg 1995, ISBN 3-455-11064-9, S. 334 Seiten.

wikipedia: Filbinger etc

"Initiative Recherche" 24.01.2012 - 16:04
Hans Filbinger
 http://de.wikipedia.org/wiki/Hans_Filbinger

Augustinus Heinrich Henckel von Donnersmarck
 http://de.wikipedia.org/wiki/Augustinus_Heinrich_Henckel_von_Donnersmarck

Ritterorden vom Heiligen Grab zu Jerusalem
 http://de.wikipedia.org/wiki/Ritterorden_vom_Heiligen_Grab_zu_Jerusalem

beim Ritterorden Artikel hat aktuell ein wikipedianer die Links zu den Zeit Artikeln gelöscht,
ebenso die Bezeichnung NS Marinerichter für Filbinger, sowie die Information das
Augustinus Heinrich Henckel von Donnersmarck Berater und Freund von Kohl und Herrhausen war

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

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