Naziaktivitäten in der Sächsischen Schweiz -

Antifaschistische Aktion 13 [AFA13] 09.05.2004 19:59 Themen: Antifa
- eine unvollständige Chronik

In der folgenden Chronik nennen wir Naziaktivitäten in der Sächsischen Schweiz. Das umfasst nicht nur Übergriffe, sondern auch Veranstaltungen wie Demonstrationen und Konzerte. Die Auflistung erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Erläuterungen zu den Zahlen in Klammer: (1) Verurteilter im SSS-Prozess | (2) z.Z. angeklagt im SSS-Prozess.
1998

Juli
Mehr als 25 Nazis, darunter Rene Schwenke (1), Thomas Sattelberg (1), Enrico Köhn (1), Jörg Reuther (1), Andre Fritsche (1), Stefan Niedermeier (1), Daniel Bethke (1), Thomas Rackow (1), Martin Dinse (1), Sven Haupt (2), Frank Schröter (2) und Ronny Weber (1) überfallen Jugendliche auf den Elbwiesen bei Pirna. Opfer werden z.T. mehrmals zusammengeschlagen. 5 Jugendliche werden brutal misshandelt, 1 Jugendlicher in die Elbe gestoßen. Die Täter entstammen alle dem unmittelbaren Umfeld der SSS. Zuvor war eine Gruppe von 20 Nazis mit Schlagstöcken bewaffnet durch die Pirnaer Innenstadt auf der Suche nach Linken gezogen.

Oktober
Ca. 20 Nazis, darunter Marcel Chromik, Christian Schweigert, Mario Männschen (2), Daniel Bethke (1), Ferry Weihs (1), Sven Lange, Tino Karsch (2), Matthias Jacobi, Maik Neumann, der vermeintliche VS-Zuträger Lars Ulbrich, überfallen den Jugendclub in Gohrisch. Dabei rufen die Täter: "Wir sind von der SSS"

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1999

Mai
Eine Gruppe von 20 vermummten und mit Baseballschlägern bewaffneten Nazis, darunter Daniel Bethke (1), Mario Wiesner (1), Thomas Rackow (1), Martin Dinse (1), Mario Männschen (2), Ronny Weber (1), Andre Malheur, Michael Kühn, Nico Thomas, Jörg Zisler und Marco Preuß überfallen die Gäste einer Party in Liebethal bei Pirna. Dabei wurden mehrere Personen schwer verletzt. Eine Musikanlage wurde zerstört, eine Bassgitarre wurde gestohlen, es entstand erheblicher Sachschaden.

Juni
Mehrere Nazis, darunter Thomas Rackow (1), belagern die Wohnung eines Jugendlichen in Pirna und bedrohen ihn.

Juli
Durch ein Großaufgebot von Polizei wird in Pirna-Krietzschwitz ein Konzert der Band "14 Nothelfer" in einer Obstscheune verhindert. Es wird mit ca. 400 Besuchern des Konzertes gerechnet. Mitglieder der Skinheads Sächsische Schweiz hatten Räume in der Scheune genutzt und umgebaut.

September
Das Heidenauer Asylbewerberheim wird angegriffen und mit Feuerwerkskörpern beworfen. Bei den Tätern handelt es sich um Mitglieder des "Sturmtrupp Heidenau".

Dezember
Ca. 20 Nazis ziehen grölend durch die Pirnaer Innenstadt und bewerfen Personen mit Steinen und Flaschen.

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2000

Januar
In der Diskothek "COOL" in Borthen findet ein Skinheadkonzert statt. Dort spielte neben "Totenburg", "Sturm und Drang", "Might of Rage" und "Solution" auch die Gruppe "Sachsenfront" aus Pirna.

März
Eine Gruppe von ca. 30 Nazis versucht wiederholt den "Antalya-Grill" zu überfallen.

April
Mirco Hesse, Rico Münzberg, Thorsten Lietze, Mirco Schaffrath und weitere Nazis aus dem Umfeld der "Hammerskins Sachsen" greifen vor dem "Saxim" in Neustadt/Sachsen zwei Jugendliche an und verletzen diese schwer.

Juli
Nazis gießen einem farbigen Hamburger Schüler Bier über den Kopf und bedrohen ihn. Die Schulklasse reiste sofort geschlossen aus Pirna ab.

November
Die "Bild"-Zeitung veröffentlicht die Schlagzeile "Neonazis ertränken Kind". Damit kommt der "Fall Joseph" und die Stadt Sebnitz bundesweit in die Schlagzeilen. Im Jahr 1997 war Joseph Kantelberg-Abdulla im Sebnitzer Petzold-Bad unter nicht geklärten Umständen ertrunken. Die Mutter von Joseph spricht davon, dass eine Gruppe von Nazis Joseph im Schwimmbad ertränkt hat. Die Ermittlungen laufen noch, doch eine Stadt, in der Naziüberfälle traurige Regelmäßigkeit sind, in der "Fremden" dumm nachgeschaut wird, deren Einwohner das rassistische Bürgertelefon des BGS dankend angenommen, behauptet, dass sei in Sebnitz niemals möglich. Die Volksgemeinschaft hält fest zusammen, vermeintlichen Nestbeschmutzern wird gezeigt wo es lang geht. Nach der Veröffentlichung kommt es täglich zu Provokationen, Beleidigungen und Angriffen gegenüber anwesenden PressevertreterInnen seitens der Nazis.

Nazis greifen eine Demonstration "Zeichen gegen Rechts" der Aktion Zivilcourage in Pirna mehrfach mit Flaschen und Steinen an. Drahtzieher dieses Übergriffs waren die NPD-Nachwuchskader Mirko Liebscher (Kandidat in Pirna zur Kommunalwahl 2004), Michael Wiegand (ehem. NPD-Stadtrat in Königstein), sowie der vermeintliche VS-Zuträger Lars Ulbrich.

Dezember
Eine Antifa-Demonstration in Pirna wird verboten. Die Chance nutzend, treten ca. 100 Nazis, darunter eine vielzahl Mitglieder der "Skinheads Sächsische Schweiz", durch gewaltbereites Auftreten in Erscheinung. Es kommt zu Auseinandersetzungen mit der Polizei.

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2001

Januar
Zum wiederholten Male provozieren Nazis eine Auseinandersetzung mit den Betreibern des Antalya-Grills in Pirna. Beteiligt sind auch Mitglieder der "Skinheads Sächsische Schweiz", darunter Ferry Weihs (1), Rene Schwenke (1), Stefan Niedermeier (1). Es werden mehrere Personen verletzt. Zuvor zogen Nazis angetrunken und Parolen skandierend durch die Pirnaer Innenstadt und "besuchten" mehrere Kneipen und Cafes. Ein Überfall auf den Antalya-Grill wurde auf den Internetseiten der "SSS" schon seit Wochen angekündigt.

Februar
Das Oberverwaltungsgericht bestätigt das Verbot der Demonstration der AG Sebnitz zum Nazimord an Joseph. Nazis nutzen daraufhin den Tag, um in größeren Gruppen durch Sebnitz zu ziehen.

April
Auf dem Grundstück von Ronny Weber (1) veranstalten Nazis ein "Mittelalterfest".

15 Nazis aus dem Dunstkreis der Hammerskins versuchen den Jugendclub in Mittelndorf bei Sebnitz zu überfallen.

Mai
Ein 21jähriger Aussiedler wird auf dem Bahnhofsvorplatz von Nazis angepöbelt und verprügelt. Er erleidet einen dreifachen Jochbeinbruch. Die Pirnaer Polizei meldet über Fax: "Zum gegenwärtigen Zeitpunkt kann eingeschätzt werden, dass es zu keinen besonderen Vorkommnissen gekommen ist."

August
Nazis plakatieren und besprühen die Innenstadt von Pirna und Heidenau.

Nazis wollen in Nentmannsdorf bei Pirna ein Black Metal Konzert veranstalten, das später abgesagt wird.

September
Ca. 20 Nazis skandieren Parolen in der Innenstadt von Pirna und jagen Linke durch die Stadt.

Bei der “Schloßfete” der Kirchgemeinde in Dürrröhrsdorf-Dittersbach stören und pöbeln ca. 10 Nazis. Es kam zu Äusserungen wie "Adolf Hitler hat Jesus ans Kreuz genagelt" oder "Ihr langhaarigen Bombenleger ". Ausserdem versuchen die Nazis eine gewalttätige Auseinandersetzung zu provozieren.

Bei einer Veranstaltung des Urania e.V., zum Thema "Ist unsere Heimat durch Rechtextremisten gefährdet?" im Pirnaer binationalen Internat kommt es zu erheblichen Störungen durch ca. 15 Nazis. Unter ihnen befinden sich auch Mitglieder der seit 05.04.01 verbotenen Skinheads Sächsischen Schweiz (SSS) und der NPD. Sie beschimpfen und beleidigen den Referenten. Ein Mitarbeiter des Urania e.V. erteilte ihnen nach mehreren Ermahnungen Hausverbot welchem die Nazis nicht nachkommen.

Oktober
Der 23-jährige Nazi Enzo Kleist (1), sowie Dirk Schitzkat (2) und Sebastian Oehme (Magog, 14 Nothelfer) verletzen einen drei Jahre jüngeren Pirnaer vor dem Jugendhaus "Hanno" in Pirna mit einem Fußtritt ins Gesicht schwer. Das Opfer erleidet eine Gehirnerschütterung und Knochenbrüche im Gesicht.

Zu Beginn der Veranstaltung “Hallo Nazi” im Hanno Pirna tauchten ca. zehn Nazis, darunter auch führende Mitglieder der inzwischen verbotenen “SSS” und dem NPD Kreisverband Sächs. Schweiz auf und versuchen zu stören. Den Nazis wurde der Zutritt zum Hanno verwehrt.

Eine Garagenfeier in der Geibeltstraße wird von 12 Nazis überfallen. Jugendliche werden Springerstiefeln getreten, eines der Opfer muß mit starken Verletzungen ins Krankenhaus gebracht werden.

November
Nazis überfallen in Geising eine 12jährigen und versuchen von ihr Geld zu erpressen. Die beiden Täter beschimpfen das Mädchen mit rassistischen Parolen und schlagen es mehrfach.

Dezember
Ein in Liebstadt wohnender Mocambiquaner berichtet von Drohungen und Angriffen gegen seine Familie. "Nachts hat jemand bei uns die Scheiben eingeschlagen und Parolen gerufen, dass Deutschland den Deutschen gehören soll". Auch ein Hammer wurde schon durch das Fenster ins Zimmer geworfen.

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2002

Januar
In der Dropgerie "Sonneneck" werden "ausländische" Kunden mittels eines Schildes im Schaufenster aufgefordert "vor dem Geschäft zu warten und das Geschäft nur in Begleitung der Chefin oder einer Angestellten zu betreten". Die Lokalpresse berichtet, das Schild verschwindet. Der Pirnaer Tourismuschef Kandalofsky nennt die Lokalpresse daraufhin eine "Nestbeschmutzerin".

Februar
Im Landkreis Sächsische Schweiz findet das zweite Fußballturnier der so genannten "freien Nationalen Kräfte" statt. Bei diesem Turnier sollen sich acht Mannschaften, unter anderem aus Chemnitz, Löbau, Dresden, Sebnitz und Pirna beteiligen. Im Anschluss daran soll eine Party mit 100 Personen im Landkreis stattfinden. Das erste Nazi-Fußballturnier dieser Art fand Anfang 2001 in Dresden/Gorbitz statt.

Nachdem in Sebnitz wiederholt Papierschnipsel mit dem Aufdruck "Freiheit für Mirko Hesse" auftauchen, stellt die Stadt Anzeige gegen Unbekannt, da sie nach Aussage von Bürgermeister Ruckh keine "Vermüllung" duldet.

März
Nazis ziehen "Sieg Heil"-Rufe gröhlend durch Pirna und versuchen die Betreiber des "Antalya-Grills" zu provozieren.

April
Ein vierzehnjähriger Jugendlicher wird in Pirna von drei Nazis geschlagen . Die Nazis entwendeten ein Nietenarmband und drückten eine glühende Zigarette auf dem T-Shirt des Jugendlichen aus.

In Sebnitz werden Jugendliche von Nazis verprügelt. Einem der Opfer wird dabei eine Pistole an den Kopf gehalten.

An den Elbwiesen überfällt eine Gruppe von 12 Nazis andere Jugendliche. Die Opfer werden zusammengeschlagen. Eines der Opfer erleidet starke Blutergüsse im Gesicht.

Mai
Auf der Grohmannstraße in Pirna werden drei Jugendliche, zwei Jungen im Alter von 16 und 20 Jahren und ein Mädchen, von mehreren Nazisn angepöbelt und geschlagen. Die Angreifer sind vermummt und treten mit Springerstiefeln den zwei männlichen Opfern in Brust und Rücken. Das Mädchen wird ins Gesicht geschlagen. In der gleichen Nacht schlagen fünf Nazis zwei Jugendliche an der Schwimmhalle zusammen. Eines der Opfer erlitt Schnittwunden an der Hand und Prellungen im Gesucht, es muß ambulant behandelt werden.

Auf dem Markt in Neustadt/Sachsen werden 2 Jugendliche von 5 Nazis, darunter Thorsten Lietze, angegriffen. Dabei verwenden die Nazis Totschläger. Eines der Opfer wird so schwer verletzt, dass es im Krankenhaus behandelt werden muß.

An einer Feuerstelle an den Pirnaer Elbwiesen überfallen 20 Nazis eine Gruppe von 5 Jugendlichen und verfolgen diese bis in die Innenstadt von Pirna. In der gleichen Nacht kommt es vor der Pirnaer Bibliothek zu weiteren Übergriffen auf nichtrechte Jugendliche.

Juni
Nach mehr als 14 Überfällen auf ihren Dönerimbiß und einer Negativpresse der "Sächsischen Zeitung" beschließt die Familie Sendilmen den "Antalya-Grill" in Pirna zu schließen und aus der Region wegzuziehen. Mittlerweile steht die Familie auch selbst wegen angeblicher Körperverletzung vor Gericht, weil sie Angreifer selbst in die Flucht geschlagen haben. Opfer werden zu Tätern gemacht.

Das Landesamt für Verfassungsschutz sieht die Sächsische Schweiz als einen Schwerpunkt der rechtsextremen Szene. Allein von Mitte April bis Ende Mai wurden 28 Menschen im Landkreis Opfer rechter Gewalt.

Im Pirnaer Stadtteil Copitz wird ein Jugendlicher von mehren Nazis überfallen.

Juli
Nazis überfallen zwei Jugendliche aus dem Umfeld der "JUMAWA", die sich auf dem Heimweg von einer Feier befinden. Eines der Opfer muß ambulant behandelt werden.

August
In der Nacht vom 28.08 zum 29.08. werden auf dem Sonnenstein in Pirna meherer zum Teil 1,8 m große Hakenkreuze an Wände und Werbetafeln mit roter Farbe gesprüht. In der vorhergehenden Nacht sprühten bislang Unbekannte an die Euthanasie Gedenkstätte Pirna-Sonnenstein ein Hakenkreuz, eine SS-Rune sowie den Spruch "Wir sind wieder da". Mehrere Zeugenaussagen bestätigen, dass diese Taten von Helfern der im Hochwassergebiet eingesetzten Bundeswehrsoldaten verübt worden.

September
Nazis drücken einem Jugendlichem eine Zigarette am Hals aus, danach ziehen sie zu den Elbwiesen um dort Jugendliche zu provozieren.

Oktober
Nazis überfallen einen Jugendlichen auf dem Weg zum Bahnhof Pirna und mißhandeln ihn schwer.

In Sebnitz kleben Unbekannte Aufkleber mit Hakenkreuzen und den Sprüchen "NS-Verbot aufheben" und "Freiheit für Mirko Hesse".

November
15 Nazis, darunter Enrico Leiteritz, Steffen Schwenke, Ronny Höfer, Daniel Kaindl, Piere Wustmann, überfallen eine Gruppe Jugendlicher an den Elbwiesen in Pirna, die Opfer werden dabei mit Fußtritten und Faustschlägen traktiert. Ein Jugendlicher wird in die Elbe geworfen.

Mitglieder des Vereins "JUMAWA" werden nach der Aufführung eines Theaterstückes von Nazis bedroht und geschlagen. Die Nazis sind namentlich bekannt.

Zwei Nazis überfallen im Stadtpark in Neustadt/Sachsen einen 14jährigen wegen dessen dunklerer Hautfarbe.

Dezember
Drei Jugendliche, ein Mädchen und zwei Jungs, werden von mehreren Nazis in Pirna-Zehista überfallen, getreten und geschlagen. Einer der Jugendlichen mußte ambulant behandelt werden.

Die Polizei beendet eine Party im Jugendclub Schöna, nachdem dort "Sieg Heil"-Rufe gerufen wurden. Der Bürgermeister schließt daraufhin den Jugendclub vorübergehend.

In Ottendorf bei Sebnitz wird die Geburtstagsparty eines Nazis von der Polizei beendet, nachdem dort Naziparolen gerufen werden.

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2003

Januar
Zwei Vietnamesen werden von Ralf Rachel, Latzke, Thomas Schaller und Rocco Müller in Porschendorf angegriffen und geschlagen. In der gleichen Nacht werden drei algerische Asylbewerber von den gleichen Tätern in Porschendorf mit einer Pistole bedroht. In Thümsdorf bei Königstein wird ein Nazikonzert von Polizei aufgelöst. Mehr als 100 Nazis bekommen Platzverweise ausgesprochen.

Im SSS-Prozess wird klar, dass Thomas Rackow (1) mit seinem "Zeckenerfassungs-Programm" zahlreiche AntifaschistInnen ausspioniert hat. Festgehalten sind Personen, Autos, Wohnungen und Treffpunkte. Der Richter stellt die Frage, wer besser gearbeitet hat: der Verfassungschutz oder der Nazi Thomas Rackow.

Nazis mieten sich in der Geibeltstraße in Pirna ein und versuchen ein nationales Zentrum, ähnlich dem Thor in Dresden aufzubauen. Auf Druck der Öffentlichkeit kündigt der Vermieter den Mietvertrag mit Dirk Schitzkat (2).

Februar
Eine Geburtstagsfeier im Jugendklub Rosenthal wird von 20-30 Nazis, überfallen. Mehrere der Jugendlichen werden verletzt, zum Teil schwer. Mindestens eines der Opfer muss derzeit immer noch in der Dresdner Uniklinik behandelt werden. Die Angreifer schlagen und treten auf die Jugendlichen ein. An diesem Überfall waren Sven Hönicke, Enrico Leiteritz und Rene Wuttke beteiligt. Nach Zeugenaussagen soll auch Dirk Shitzkat (2) im Umfeld des Überfalls gesehen worden sein.

Ihren Hass auf die USA und Israel können Nazis im Zuge einer Friedensdemo in Pirna öffentlich zur Schau stellen. Mehr als 20% der 400 DemonstrationsteilnehmerInnen sind Nazis. Sie treten mit antisemitischen Transparenten auf. Der Protest von anwesenden AntifaschistInnen wird von der Polizei abgedrängt, AntifaschistInnen werden zum Teil verhaftet. Die Zivilgesellschaft stört sich an den anwesenden Nazis nicht. Sven F. von der "Aktion Zivilcourage" meint, dass die anwesenden Nazis nicht ins Gewicht fallen.

Nazis versuchen in Rosenthal Räume für ein nationales Zentrum zu finden.

August
Ein Nazikonzert in Struppen bei Pirna wird von der Polizei aufgelöst. Dabei wird der Sänger der Berliner Naziband D.S.T., Peter Bramann, von einem Flaschenwurf am Kopf getroffen und erblindet auf dem linken Auge.

In Gersdorf wird das Auto einer Sinti&Roma-Familie von Nazis abgefackelt. Einer der Täter, Andre Fritsche (2), ist mittlerweile zu einer Bewährungsstrafe verurteilt.

September
Zum "Tag der Sachsen" nutzen Nazis aus der Region, von der JLO und vom "Nationalen Bündnis Dresden" die Gelegenheit sich als Teil der Zivilgesellschaft zu präsentieren. Die Stadt stellt ihnen ohne Widerspruch Platz für Stände zur Verfügung. Eine Podiumsdiskussion zum Thema "Rechtsextremismus" wird derweil von den anwesenden Nazis durch Provokationen vorzeitig beendet, nachdem Holger Apfel (NPD und Nationales Bündnis Dresden) auf dem Podium Platz für ein Gespräch mit Jan B. von der "Aktion Zivilcourage" und seine Hetze eingeräumt wurde. Am Abend werden alternative Jugendliche zielgerichtet von anwesenden Nazis, darunter Tino Karsch (2), Matthias Jacobi, Sven Lange und Tobias Paufler zusammengetreten und geschlagen. Ein Zeuge im SSS-Prozeß wird dabei so schwer verletzt, dass er stationär behandelt werden muß. Dieser Überfall geschah vor der Konzertbühne der Aktion Zivilcourage.

In Pirna wird eine Frau aufgrund ihres Aussehens (roter Iro) am bekannten Nazitreffpunkt Bushaltestelle "Friedenspark" von mehreren Nachwuchsnazis überfallen. Dabei wird ihr ein Piercing herausgerissen. Die Bushaltestelle ist seit längerem Ausgangspunkt von Übergriffen auf nichtrechte Menschen in Pirna. Die Nazis um Ronny Höfer, Sven Hönicke, Ronny Schröder, Daniel Kaindl, Stefan Schwarz, Michael Keller; Michael Sievers, Roco Kahnert und weitere Bezeichnen sich gern als "Jungsturm Friedenspark".

Das Denkmal der, bei der Befreiung Europas von Nazideutschland, gefallenen Sowjetsoldaten, wird mit Hakenkreuzen und anderem Müll beschmiert. Die Verantwortlichen der Stadt scheint das weniger zu interessieren.

Nazis nutzen das Pirnaer Weinfest um sich zu präsentieren. Anscheinend war es zu langweilig geworden und es mußte eine Geburtstagsfeier in der "Oase" angegriffen werden. Nachdem zwei Frauen von einer Gruppe Nazis geschlagen und getreten worden, wird einer der beiden Frauen eine Zigarette am Hals ausgedrückt. Beteiligt an diesen Übergriffen waren: Dirk Schutzkat (2), Marco Schitzkat, Ronny Weber (1), Daniel Bethke (1), Andre Vierig (1).

Zum ersten Cannabeat nach der Sommerpause kommen Frank Schmidt (mit KKK-Pullover) und Altmann, die schon zu den Tätern beim Überfall an der Oase gehörten. Nach altbekannten Schema: hinkommen --> provozieren --> provozieren lassen --> Verstärkung rufen, sollte es auch diesmal wieder funktionieren können. So stellten sie sich an die Treppe zur Schwimmhalle und pöpelten BesucherInnen der Party an. Später gesellten sich zu den beiden stark Angetrunken noch etwa 20 weitere Jungnazis. Unter ihnen auch Sievers, Guhr, Rudloff und Zünndorf (T-Shirt: "Wir sind die Guten!").

Dezember
In Sebnitz wird eine Gruppe nichtrechter Jugendlicher von mehreren Nazis angegriffen.

In der Silvesternacht provozieren Nazis in Pirna mehrmals Auseinandersetzungen mit nichtrechten Jugendlichen. Bei einem der Überfälle hält ein Nazi einem Jugendlichen eine Pistole an den Kopf. Herbeieilende Antifaschisten können schlimmeres verhindern und überwältigen die Angreifer.

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2004

Februar
Vier Nazis überfallen in Pirna einen Jugendlichen und verletzen diesen mit Tritten und Schlägen. Am 21. Februar werden zwei alternative Jugendliche aufgrund ihres Aussehens von Nazis aus dem Umfeld der verbotenen Skinheads Sächsische Schweiz (SSS) in der Pirnaer Südvorstadt angegriffen. Sie erlitten leichte Kopfverletzungen. Drei Tage danach werden zwei Punker grundlos in einer Berufsschule in Pirna-Copitz von zehn Nazis angegriffen. Initiiert wurde der Angriff von dem umtriebigen Nazi Rocco Raum, der auch dem Umfeld der verbotenen Skinheads Sächsische Schweiz (SSS) zuzuordnen ist.

März
In Nentmannsdorf bei Pirna soll ein Nazikonzert stattfinden. Auf Druck der Polizei wird dieses einen Tag vorher abgesagt.

Auf dem Weg zu einer Party werden zwei Jugendliche von ca. 10-12 Nazis überrascht. Sie befinden sich gerade auf einer Brücke als sie zunächst ein Auto überholt und am Ende der Brücke stehen bleibt. Gleichzeitig hält ein Auto am Anfang der Brücke, so daß die Beiden eingekesselt sind. Die Angreifer werden dann handgreiflich und schlagen dem einen Opfer auf die Brust. Außerdem versuchen sie das andere Opfer rückwärts von der Brücke zu stoßen.

Ein alternativer Jugendlicher überquert die alte Steinbrücke in Pirna als ihm drei Nazis entgegen kommen. Sie beleidigen ihn, und liefen dann quasi "durch ihn durch". Als die Beleidigungen nicht aufhören, kontert der Jugendliche. Die drei gehen auf ihn los und schlugen zu.

April
Zwei alternative Jugendliche werden auf dem Bahnhof von Pirna von Nazis angegriffen. Der jüngere wird heftig gegen eine Werbewand gestoßen. Der ältere erhält Tritte in den Bauch und Schläge ins Gesicht. Anschließend wirde er die Treppe hinunter geschubst. Bei seiner Flucht wird er von den beiden Tätern vergeblich verfolgt.

Drei Jugendliche werden von einer siebenköpfigen Nazibande angegriffen und geschlagen. Ein Täter droht: "Ich mach dich fertig". Ein Anderer zeigt den Hitlergruß in die Richtung der Opfer.

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Darum:

Antifa-Demo am 12. Juni 2004 in Pirna - KEIN SCHÖNER LAND - linke Strukturen stärken!

Nazis bekämpfen - Kapitalismus abschaffen!
Für den Aufbau antifaschistischer Strukturen - jetzt, hier und überall!

DEMO 12.06.04 | 15 Uhr | Dohnaischer Platz | Pirna
Auf nach Pirna!

more Infos:  http://afa13.antifa.net
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Ergänzungen

Is leider wahr

micha 10.05.2004 - 15:02
da ich aus familiären gründen öfter da unten war und auch im näheren umfeld der sss zwei bekannte hatte, muss ich leider sagen, das es alles stimmt. besoffen labern die ganz schön viel.

was ich mich frage: warum nicht auch andersrum? gewalt erzeugt gegengewalt, is nunmal so. einfach einzeln abgreifen, einen nach dem anderen... so klappts auch mit dem nachbarn.

Und so weiter... und so fort...

Punxatan 10.05.2004 - 15:54
Und vom Ortsausgang von Heidenau bis in die Dresdner Innenstadt tragen sämtliche(!) Laternen Plakate vom "NB" (NPD, DVU, REP, DP, JLO) in rot "Einigkeit macht stark" zum Kommunalwahlkampf, selbstverständlich in Leiterhöhe...

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

Zeige die folgenden 3 Kommentare an

Ach bist du — langweilig....

Lammy — lammy

Danke — Buddelflink