Der Kampf gegen den «Weltzionismus»

Alexander Hasgall 10.10.2003 15:16 Themen: Weltweit
Der Politologe und Publizist Matthias Küntzel vertritt die These, dass der Antisemitismus nicht nur eine Beigabe zum Islamismus darstellt, sondern vielmehr «dessen Kern» ausmacht. Ein Gespräch über die Einflüsse des Nationalsozialismus auf Ideologien der islamistischen Terrorgruppen.




T.: In Europa und anderswo werden Organisationen wie die Hamas gerne als Widerstandsorganisationen gegen die schwierigen Lebensbedingungen der Palästinenser in den besetzten Gebieten wahrgenommen. Weswegen kritisieren Sie diese Haltung?

Matthias Küntzel: Die europäische Öffentlichkeit hat sich mit dem bequemen Gedanken angefreundet, dass sich die Hamas und andere islamistische Gruppen - als eine Art antikoloniale Revolte - erst im Zuge des Kolonialismus entwickelt haben und so eine antikoloniale Berechtigung in sich tragen. Diese oberflächliche Betrachtungsweise ignoriert, wie stark die islamistischen Bewegungen durch die europäischen Faschismen und insbesondere durch den Nationalsozialismus beeinflusst worden sind. So wird in den meisten Darstellungen der Beginn dieses Islamismus etwa mit Ende der sechziger Jahre, nach dem Sechstagekrieg, angegeben. In Wirklichkeit ist jedoch unbestreitbar, dass der Anfang dieser Bewegung in den zwanziger und dreissiger Jahren lag. Sie wurde in den dreissiger Jahren vom Nationalsozialismus beeinflusst und zum Teil auch direkt gefördert. Dies zeigt sich auch anhand der Geldzuwendungen, mit denen die antijüdischen Manifestationen und Ausschreitungen der Moslimbruderschaften in Ägypten auch durch den Nationalsozialismus finanziert wurden.

T.: Würde also eine Ausrufung eines unabhängigen Staates in der Westbank und im Gazastreifen an der Politik der Hamas und anderer Islamisten nichts ändern?
Matthias Küntzel: Der islamische Fundamentalismus in Palästina, in dem die Hamas die stärkste Fraktion bildet, versteht sich als Bewegung, die sich gegen den "Weltzionismus" wendet. Der Kampf der Hamas ist also nicht alleine auf Israel beschränkt, sondern richtet sich gegen Juden überall in der Welt. Sicherlich wird deren Kampf so lange weitergehen, bis Israel als ganzes nicht mehr existiert. So erklärte Scheich Ahmed Yassin, der Gründer und Chef der Hamas, dass es Israel 40 Jahre nach Ausbruch der ersten Intifada, im Jahre 2027, nicht mehr geben wird. Das sind die Zeitdimensionen, in denen dort gedacht wird. @/italic@

T.:Wie liessen sich Gruppen wie die Hamas ansonsten schwächen?

Matthias Küntzel: Sie müssten schon ihre Financiers und ihre Unterstützer in der Welt verlieren. Das setzt voraus dass die arabischen Länder, desgleichen die Europäer, aufhören, die Hamas zu unterstützen. Doch auch der Entscheid des EU-Ministerrats vom 6. September, die Hamas auf die Liste der terroristischen Organisationen zu setzen, bedeutet nicht automatisch ein Ende der Unterstützung. Es fliesst weiterhin Geld an so genannte "Sozialunterstützungsgruppen", welche mit der Hamas eng zusammenarbeiten. Als zweites müsste der harte Kern der Ideologen von deren Unterstützern getrennt werden. Dieser harte Kern macht sich aus einer Verbesserung der Lage nichts, ganz im Gegenteil, die Kader der Hamas gehen davon aus, dass jede Verschlechterung ihnen nützt und jede Verbesserung der Lage ihnen schadet.

T.: Sie erwähnen in Ihrem Buch die ägyptische Muslimbruderschaft als eigentliche "Erfinder" der neuzeitlichen Jihad-Ideologie. Worin bestehen die ideologischen Anknüpfungspunkte zwischen der Bruderschaft und dem Nationalsozialismus?

Matthias Küntzel: Der gemeinsame Nenner aller Faschisten auf der Welt ist - der Antisemitismus. Zwar konstituierte sich die Bruderschaft als regressive Bewegung gegen britische Herrschaft und "kulturelle Moderne": Sie war antiparlamentarisch, ihr ging es um Abschaffung von Zins und Profit zugunsten einer diktatorisch durchgesetzten Interessengemeinschaft von Arbeit und Kapital. Sie lehnte das Konzept des Individuums ab und kämpfte gegen die sinnlichen Versuchungen der "materialistischen" Welt.

Die "Jihad-Kampagnen" richteten sich jedoch nicht gegen die britische Herrschaft, sondern gegen den Zionismus und die Juden. Erst als antijüdische Bewegung wurden die Muslimbrüder zur Massenorganisation. 1936 zählten sie 800 Mitglieder, 1938 waren es 200000. In diesen zwei Jahren wurden antijüdische Massendemonstrationen, Judenboykotte und antisemitische Hetzkampagnen durchgeführt.

T.: Die Orientierung des Islamismus an der Politik und Ideologie der deutschen Nationalsozialisten wird kaum thematisiert. Meistens wird Antisemitismus als blosses Nebenprodukt der islamistischen Ideologie wahrgenommen, kaum als bestimmendes Moment.

Matthias Küntzel: Die Aktionseinheit zwischen dem Mufti von Jerusalem - auch er ist den Muslimbrüdern eng verbunden - und Adolf Hitler sollte eigentlich bekannt sein. Es finden sich Reden des Muftis, in denen er die ideologische Kohärenz zwischen der NSDAP und islamistischem Denken dargelegt hat. Darin schwärmt der Mufti von der deutschen "Arbeitsdisziplin" oder auch dem Führerdenken.

T.: Und im heutigen Islamismus?

Matthias Küntzel: Bis heute prägt der Antisemitismus das Denken der Islamisten. In der Charta der Hamas (welche übrigens, wie viele andere antisemitische Grundlagenwerke des Islamismus, nicht vollständig ins Deutsche übersetzt worden ist) werden unter anderem die "Protokolle der Weisen von Zion" zitiert, den Juden wird die Verantwortung für den Ersten und den Zweiten Weltkrieg in die Schuhe geschoben. Der Wahn einer jüdischen Weltverschwörung findet sich hier wieder. Arafat selbst war in seiner Jugend selbst Mitglied der Muslimbruderschaft und hat sich noch im letzten Jahr auf die Politik des Muftis positiv bezogen.

T.: In Ihrem Buch zitieren Sie aus einer 1936 veröffentlichten Schrift von al-Banna, dem Gründervater der Muslimbrüder: "Nur derjenigen Nation, welche die Industrie des Todes perfektioniert und die weiss, wie man edel stirbt, gibt Gott ein stolzes Leben auf dieser Welt und ewige Gunst in dem Leben, das noch kommt." Was für eine Rolle spielt diese Todessehnsucht für die islamistische Ideologie?
Matthias Küntzel: In diesem Punkt liegt die vielleicht wichtigste Unterscheidung zwischen dem Islam als Privatreligion und den Islamisten als religiös-politische Kampfgemeinschaft. Der religiöse Rassismus der Islamisten, der den völkischen Rassismus der Nazis ersetzt hat, erklärt Allah zum Führer und die Jihadisten zu seiner privilegierten Kampftruppe: Wenn man so will, zu Allahs SS. Der Zusammenhalt dieser Kampftruppe wird über die Jenseitserwartung von Hölle und Paradies, also über das Instrument der religiösen Angst, sichergestellt. Diese Selbstbildfantasie der Islamisten ist mit ihrer (zumeist antijüdischen) Feindbildfantasie untrennbar verknüpft
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Ergänzungen

Vorsicht: Feindpropaganda

ucb 10.10.2003 - 16:01
> Der gemeinsame Nenner aller Faschisten auf der Welt ist - der Antisemitismus.

Das ist in hohem Maße Geschichtsverfälschung. Der spanische Faschismus (Franco) zeichnete sich durch Indifferenz gegenüber dem Antisemitismus aus. Auch der italienische Faschismus neigte erst unter Einflußnahme der deutschen Nationalsozialisten zu Verfolgungsmaßnahmen gegen die Juden.

Aber um historische Fakten geht es ja auch nicht, weder in diesem Text, noch in den Plänen und Gedanken der Drahtzieher.

Das Konstrukt ist vielmehr ein anderes. Nimmt man als Axiom (also als un
belegte Voraussetzung) an, daß der "gemeinsame Nenner aller Faschisten auf der Welt der Antisemitismus" ist und gelingt es einem zusätzlich, jede noch so vorsichtige Kritik an dem rassistischen Apartheidsstaat Israel als antisemitisch zu zu verleumden, so hat man eine geeignete ideologische Konstruktion, um jeden Widerstand gegen den Weltimperialismus weltweit zu verleumden, denn in der gegenwärtigen weltpolitischen Konjunktur bedient sich der US-Imperialismus des israelischen Apartheid-Rassismus und ist mit diesem eng verbunden.

Der moderne, aktuelle Faschismus tritt im Gewande des Anti-Anti-Semitismus und mithin des Antifaschismus auf. Dreist, aber nicht originell.

Nun, die Drahtzieher verstehen sich auf derartige Geschäfte. Obwohl die Fakten über die Umstände, unter denen die Bush-Sippe zu einer der mächtigsten Familien der USA wurden, gut dokumentiert sind und auf dem Tisch liegen, gelingt es doch den Propagandaapparaten dieser Kreise immer wieder, mit Geschichtsverfälschungen Legenden zu stricken.

Die neueste Legende ist die, daß der Antisemitismus der "Kern" des Islamismus sei.

Die das ausstreuen, sind bezahlte Propagandisten derjenigen großen Familien in den USA, die an der Förderung der NSDAP bis zu ihrer Machtgreifung, an der Wiederaufrüstung der deutschen Wehrmacht und sogar über ihre Verflechtungen mit Thyssen und IG Farben an den KZs und den Judenmorden verdienten.

Genau diese Drahtzieher verbreiten jetzt die Legende, der Antisemitismus sei der "Kern" des Islamismus, um propagandistisch den Boden zu bereiten für die kolonialen Eroberungskriege der näheren Zukunft.

Es ist sicher richtig, daß Antisemitismus nicht unbedingt der Kern der rassistischen "Skulls & Bondes" - Sekte darstellt, die gegenwärtig die US-regierung okkupiert hat. Sie sehen das unsentimental, gestern wurden Juden massenweise umgebracht, heute werden Juden aufgehetzt, um andere umzubringen. Sie sind auch nicht "links" oder "rechts", sondern sie bedienen sich derjenigen politischen Bewegungen, die sich mißbrauchen lassen (wie z.B. die "Anti"deutschen).






Unterscheidung

-- 10.10.2003 - 16:31
Wir wollen doch wohl noch bei einer Unterscheidung von Faschismus und Nationalsozialismus bleiben.

 http://de.indymedia.org//2003/08/59882.shtml

Islam contra Judentum?

Mathieu, Nahostbeobachter 10.10.2003 - 16:48
So einfach zu erklären ist es leider nicht dass es das Böse gibt, weil es das Gute gibt.

Die Terroraktionen auf israelischem Gebiet gegen Soldaten und Zivilisten basieren nicht auf ein Hassgefühl der Mehrheit, gegen den starken Besatzer, sondern vielmehr dem Willen einer Minderheit gegen den Verlust ihrer Machtverhältnisse durch einschüchterung vorzugehen.

Der überfluss an Selbstmordbereiten Jugendlichen erklärt sich wie folgt:

Hohe Arbeitslosigkeit, Perspektivlosigkeit, Leben im Notstand neben einem raubenden Nachbarn, fehlendes Wissen um die Folgen der Anschläge, überfühlte Häftlingslager, Flüchtlinge in angrenzenden Länder, Stärkung der Gewaltbereiten durch gestärkte Gefühle von Ungerechtigkeit, Martyrertum und seine Folgen für Heranwachsende, wachsende Zahl an Unmut gegen das politische system, Kurzsichtigkeit der israelichen rechten Partei und das Ausnutzen der Opferbereitschaft von und zugunsten von Organisationen und andere Sachverhalte.

Der Frieden liegt auch in der Hand der israelischen Regierung jedoch möchte diese nachweisslich ihre Gebiete ausbauen bevor das Siedlungsvorhaben wieder geschwächt wird.

Den Islamus darzustellen als ginge es ihm um die Abschaffung des Judentums ist ein Irrtum.

Der Islamismus ist der Kampf von radikalen gegen den Verlust ihrer Kultur und vor dem Verlust ihrer gültigen Machtverhältnisse.

Der Islamismus beruht auf die Angst vor den verhassten westl. Werten wie zum Beispiel den exportfähigen Feminismus, die durch den Dollar, so sehen es Islamisten, Ihre funktionierende Welt bedrohen.

Angst führt zu Terror, nicht das bestehen des jüdischen Volkes.

Historisch nicht ganz korrekt

Alfons Kilad 10.10.2003 - 17:50
1. hat der Islam seit seinem Bestehen den jüdischen Anspruch Gottes auserwähltes Volk zu sein abgelehnt.
(hierum dreht sich der ganze Streit von religiöser Seite betrachtet). Wesentlich für die Entstehung des Antisemitsmus
war jedoch nicht der Islam, sondern das Christentum mit seiner Behauptung, die Juden wären an der Ermordung
von Jesus schuld.
2.Bekanntlich führten die Araber zunächst mit den Engländern einen Kampf gegen die osmanische Besetzung, wobei
bekanntlich gerade die Araber für die Befreiung Jerusalems eine entscheidende Rolle spielten.
3.Später wurden sie von ihren ehemaligen Verbündeten verraten. Im 2. Weltkrieg kämpfte bekanntlich Rommel für Hitler
um eine Vertreibung der Engländer, um den Nahenosten unter deutsche Besetzung zu bringen. Dies misslang wegen
der Spaltung der Araber, die weder die Engländer noch die Deutschen als Besatzer haben wollten.
4.Für viele arabische Menschen ist die Entstehung Israels bis heute Resultat der englische Besetzung.. Erst seit diesem Zeitpunkt entstand der eigentliche Judenhass. Was vorher war sind antisemitische Strömungen im Islam. Grundsätzlich ist der Islam nach dem Koran auf Koexistenz, jedoch unter islamischer Führung aus.
5. Die Bruderschaften entstanden erst nach 1945 und haben sich mehr und mehr radikalisiert. Ein Seitenflügel ist die Hamas. Aber deren "Charta" ist viel jünger als oben behauptet wird.
Aber, was solls.... Jeder sieht es halt so, wie es am Besten passt. Und das Wesentliche, nämlich den Anspruch des Judentums im Unterschied zu anderen Religionen nun von Gott allein ausgewählt zu sein, wird gar nicht angesprochen, obwohl sich der ganze Konflikt darauf zurückführen lässt.

kritik an küntzel

leser 10.10.2003 - 18:45
Matthias Küntzel und der Islamismus

Der "Krieg gegen den Terror" und das Abdanken linker Politik

Die radikalen Islamisten seien in gewisser Weise die Wiedergänger der Nationalsozialisten - diese These vertreten eine Reihe linker oder ehemals linker Persönlichkeiten im Zusammenhang mit den Attentaten vom 11. September 2001. Daher sollte man sich auch des Protests gegen den Krieg der führenden Mächte der Erde, beispielsweise im Mittleren Osten, besser enthalten. Jedenfalls vorläufig. Auf nicht ganz so platte Art wie in der Zeitschrift Bahamas geht Matthias Küntzel in jüngeren Ausgaben von konkret und Jungle World an das Thema heran. (1) Aber auch er landet bei einem - verklausulierten - ja zum Krieg gegen den "Terrorismus", der bei ihm "Djihadismus" heißt.

Küntzel sieht "die jetzt" - also zwischen dem 11. September 2001 und dem Beginn der Bombardierungen im Mittleren Osten (2) - "besonders enge Kooperation zwischen Washington und London" nicht in einer traditionellen Sonderbeziehung zwischen zwei Großmächten begründet, die seit längerem als special relationship ihren Namen hat und bereits bei anderen internationalen Waffengängen zu Tage trat. Die Kooperation sei vielmehr Ausdruck bürgerlich-liberaler Ideale, die Küntzel "die britische und US-amerikanische Vorstellung vom Individuum als politischem Subjekt" nennt. Diese stehe dem islamistischen "Identitätswahn" und der "Doktrin der Deutschen" diametral entgegen. Damit würde die Einteilung der Welt in "Deutsche" (im Geiste) und "Antideutsche", vulgo Antisemiten und militante Antiantisemiten, einmal mehr hinhauen.

Diese Sätze belegen vor allem eins:

Küntzels völlige Unkenntnis der islamistischen Akteure und ihrer Ideologie. So ignoriert er, dass ausgerechnet London sehr lange als "Hauptstadt des europäischen Islamismus" galt. Sämtliche extremistischen Strömungen des internationalen Islamismus hatten dort ganz legal ihren Sitz oder vertrieben von dort ihre Publikationen. Von London aus bekannten sich etwa algerische Islamistengruppen zu den blutigen Massakern in ihrem Land.

Der algerische Islamistenpolitiker Anouar Haddam wiederum gab seine Erklärungen zu den Gräueltaten seiner Gefolgsleute ausgerechnet in Washington ab. Nicht ohne Grund. Die US-Administration setzte im algerischen Konflikt bis zum Jahresende 1995 auf eine Machtübernahme der Islamisten in Algerien - die die CIA bereits für 1994 fälschlich vorausgesagt hatte. Dieser Machtwechsel wurde vor allem deshalb so energisch befürwortet, um Frankreich aus seinem "Hinter- hof" im Maghreb zu verdrängen. internationale Politik hält sich eben wenig an bürgerlich-liberale Ideale. Auf die US-Politik gegenüber Afghanistan während der 80er und 90er Jahre soll hier nicht näher eingegangen werden, um nicht allgemein Bekanntes zu wiederholen.

Doch wenn man Küntzels Analyse des politischen Islamismus folgt, sind solche Zusammenhänge auch gar nicht von Bedeutung. Denn sie besteht vor allem darin, Züge des deutschen Nationalsozialismus in den Islamismus hineinzulesen. Der Mühe, den Islamismus mitsamt seinem gesellschaftlichen Kontext zu analysieren, unterzieht er sich erst gar nicht; er reduziert ihn auf einen einzigen ideologischen Faktor, den Antisemitismus, der die eindrucksvollste Parallele zur deutschen NS-Geschichte zu ziehen erlaubt.

Küntzel zeigt anschaulich, wie diese Art der Analyse funktioniert. Sein konkret-Artikel beginnt mit Ausführungen von Adolf Hitler (3), der "nicht zufällig" die Vernichtung des vorgeblich jüdisch dominierten New York herbeifantasiert habe. Einige Absätze weiter wird dann der "eliminatorische Hass gegen das jüdische New York" als einziges Motiv der Attentäter fraglos vorausgesetzt. Ferner ist die Rede von den Anschlägen des 11. September als "bisher monströseste(r) Offenbarung eines erneut auf Vernichtung zielenden Antisemitismus". Was bezweckt die Verwendung des Wortes "erneut", wenn nicht, einen Wiederholungszwang gegenüber dem historischen Vorbild des NS, letztlich eine Neuauflage von Auschwitz, zu suggerieren?

Andere mögliche Beweggründe der Attentäter, etwa eine extrem verzerrte Feindschaft gegenüber den USA als imperialistische Führungsmacht und ihre Präsenz im Mittleren Osten, werden schlicht nicht erwogen oder auch nur andiskutiert. Dass New York - ausschließlich - wegen seines vorgeblich jüdischen Charakters angegriffen wurde, hat Küntzel ja bereits "bewiesen" - mit Zitaten nicht aus dem ideologischen Umfeld der Täter, sondern von Hitler. Zwar zitiert Küntzel in den Absätzen davor islamistische Stimmen, vor allem Vordenker der ägyptischen "Muslimbrüder" aus den 30er und 50er Jahren des 20. Jahrhunderts - einer Bewegung, die in der damaligen Phase tatsächlich zahlreiche Versatzstücke des Faschismus und Nationalsozialismus übernommen hatte. Doch das Bild von der Vernichtung New Yorks als Antisemiten-Traum wird in dem Artikel an Ausführungen Adolf Hitlers aufgehängt, der bereits eingangs des Textes zitiert wird. Mit einer solchen "Beweisführung" durch suggestive Analogieschlüsse würde jeder Student der Gesellschaftswissenschaften schon im ersten Semester gnadenlos durchfallen.

Islamismus und koloniale Aggression

Nun haben andere Islamisten schon in den Jahren 1995/96 in Paris mehrere blutige Attentate auf voll besetzte Metro-Züge verübt. Oder im Januar 1995 in Algier einen voll besetzten Bus in eine rollende Bombe verwandelt, um das Hauptkommissariat zu treffen. Diese Attentate haben dieselbe Qualität wie das von New York: sie nahmen die Vernichtung einer größeren Zahl von Menschen in Kauf und waren nur quantitativ auf deutlich niedrigerer Stufe angesiedelt. Küntzel hätte große Mühe, einen vorgeblich jüdischen Charakter der getroffenen Orte zu behaupten - oder aber nur um den Preis, das antisemitische Gerede von der jüdischen Allgegenwart und Allmacht einen gedanklichen Moment lang für bare Münze zu nehmen.

Im Islamismus gibt es keine Herrenrasse

In einer Fußnote zu seinem konkret-Text deutet Küntzel an, welche Schlussfolgerung aus den Attentaten vom 11. September zu ziehen sei. Vorsichtig in der Formulierung, plädiert er dafür, "die kommunistische Politik im Zuge des Zweiten Weltkriegs kritisch zu reflektieren." Denn auch wenn islamistischer Extremismus und NS nicht identisch seien, so stellte sich doch "für die damalige Linke ein vielleicht vergleichbares Problem" - was umgekehrt bedeutet, dass das heutige mit dem damaligen Problem vergleichbar sei. Dessen Lösung - so heißt es in der Fußnote mit Bezug auf den NS, und im Text im Hinblick auf den radikalen Islamismus - bestehe darin, die imperialistischen Führungsmächte nicht deswegen zu kritisieren, weil sie ihre Gegner verfolgen, sondern "weil sie diese nicht zielgenau und konsequent genug verfolg(en)". Anfang Oktober 2001 bedeutete dies - objektiv - zweierlei: Dass erstens ein Krieg im Namen des Kampfs gegen den Islamismus, der sich damals bereits klar abzeichnete, nicht zu kritisieren sei; und zweitens, dass es der US-amerikanischen Politik vielleicht gar nicht darum gehe, den Islamismus konsequent zu bekämpfen. Letzteres mag stimmen: Es trifft zu, dass die US-Außenpolitik den politischen Islamismus nicht konsequent aushebeln, sondern ihn "zähmen" und in ihren eigenen Vorherrschaftsanspruch einbinden will (wie z.B. Saudi-Arabien). Dagegen ist die erstgenannte Aussage die Aufforderung zum "zielgenauen" und "konsequenten" Kampf gegen den Islamismus - eine politische Katastrophe und bedeutet nicht weniger als das Abdanken linker Politik.

Die von Küntzel vorausgesetzte Behauptung, der Antisemitismus sei nicht nur das zentrale Motiv des Nationalsozialismus, sondern auch des Islamismus ist in dieser schlichten Form unhaltbar. Richtig ist, dass viele Formen des politischen Islamismus auch eine mal mehr, mal weniger ausgeprägte Judenfeindschaft befördern. Diese Differenzierung ist kein Plädoyer für einen politischen Kompromiss mit dem Gesellschaftsprojekt des Islamismus: Ein solcher ist weder möglich noch wünschenswert. Denn ein sich direkt auf das "Wort Gottes" berufender politischer Diskurs kann per se keine Widerrede dulden und ist daher in seinem Wesenskern "totalitär" - in diesem Fall trifft der umstrittene Kampfbegriff zu, zumal der Islamismus sich alle Lebensbereiche unterzuordnen sucht.

Das Hauptmotiv des radikalen Islamismus ist die Vorstellung, die Krise der muslimischen Gesellschaften sei durch eine Rückkehr zu einer vermeintlich verschütteten "kulturellen Identität" zu lösen. Von einer absolut realen Erfahrung dieser Gesellschaften ausgehend, nämlich der - im kollektiven Gedächtnis eingespeicherten - kolonialen Aggression, interpretiert der Islamismus unterschiedliche Phänomene der heutigen Gesellschaftsformationen durch sein ideologisches Raster.

Von der Massenarmut bis zur Emanzipation der Frauen und der Jugend werden die (teilweise durch den Imperialismus und die Ungleichheit der weltwirtschaftlichen Strukturen, teilweise durch den Übergang von traditionellen zu moderneren Sozialbeziehungen zu erklärenden) Verwerfungen und Umwälzungen auf eine ausschließliche Ursache reduziert. Nämlich auf die westliche Aggression, die aber nicht herbeihalluziniert ist, sondern in einer bestimmten Form tatsächlich existiert. Auf diesen realen Kern werden dann die angenommenen Ursachen unterschiedlicher Frustrationen projiziert. Dies ergibt eine höchst brisante Mischung aus antiimperialistischer Kritik, verschwörungstheoretischer Halluzination und reaktionärem Gesellschaftsprojekt.

Ein bedeutender Unterschied zum NS-Antisemitismus ist evident. Dieser zielte darauf ab, die gesellschaftliche Krise der 30er Jahre zu lösen, indem die jüdische Bevölkerung vernichtet wurde. Wer hingegen der "Herrenrasse" angehörte, sollte besser leben. Im islamistischen Gesellschaftsprojekt gibt es keine solche "Herrenrasse". Im Gegenteil, niemand hat so sehr unter einem islamistischen Regime zu leiden wie die muslimische Bevölkerung. Denn wodurch haben die islamistischen Regime - im Iran, in Saudi-Arabien und bis vor kurzem in Afghanistan - denn die internationale Aufmerksamkeit auf sich gezogen? Vor allem durch die zahlreich verhängten körperlichen Züchtigungsstrafen, die insbesondere den Muslimen selbst einbläuen sollen, ihrer vorgeschriebenen Identität treu zu bleiben.

Hinzu kommt, vor allem in der Anfangsphase islamistischer Regime, eine oftmals blutige "Säuberung" der Gesellschaft von so genannten inneren Feinden - wie Linken, lästigen Intellektuellen und Feministinnen. Diese Vision vom "Reinigungsbad", das der muslimischen Nation wieder zu ihrer ursprünglichen und später geraubten "Identität" verhelfen soll, weist tatsächlich faschistoide Züge auf. Doch lassen sich hier Parallelen eher zur Verfolgung politischer Opposition bspw. in den Anfangsjahren des NS-Regimes ziehen als zur späteren Vernichtung der jüdischen Bevölkerung. Denn die Repression setzt hier nicht an der "biologischen" Qualität des Individuums an, sondern an seinem (politischen oder gesellschaftlichen) Verhalten - das es entweder aus Furcht vor dem Terror ablegen, oder unter hohem Risiko beibehalten kann.

Auch in einem anderen Aspekt stimmt der nationalsozialistische Antisemitismus mit dem des Islamismus nicht überein. Im Nationalsozialismus gab es keine Möglichkeit für einen Juden, seiner "Natur", seiner "Rasse" zu entrinnen. Ein jüdischer SS-Mann war nicht vorstellbar. Doch selbst die extremsten Fraktionen des radikalen Islamismus, wie AI-Qaida, haben durchaus ehemalige Andersgläubige in ihren Reiben: im Erwachsenenalter zum Islam konvertierte weiße Franzosen oder US-Amerikaner. Die These, die Haltung der radikalen Islamisten gegenüber den BewohnerInnen der USA sei vergleichbar mit dem Verhältnis der Nazis gegenüber den Juden, trifft nicht zu.

Aus den genannten Gründen dient der Islamismus auch imperialistischen Mächten, beispielsweise den USA, in manchen Situationen als willkommenes Instrument der Krisenverwaltung, das für "Stabilität" in den zu kontrollierenden Ländern sorgt. Am Beispiel Saudi-Arabiens machen die USA das seit den 30er Jahren des 20. Jahrhunderts vor.

Prinzipielle Voraussetzung dafür ist natürlich, dass der Islamismus eigene politische Ansprüche nach außen hin, auf internationaler Ebene, zurückschraubt und sich auf eine "Moralisierung" der von ihm beherrschten Länder eingrenzen lässt oder aber eine pro-westliche Außenpolitik betreibt. Die US-Politik unterscheidet daher auch zwischen einem nach außen hin pro-westlichen und daher ungefährlichen Islamismus einerseits und dem "gefährlichen" Islamismus, etwa dem iranischen "Modell" der 80er Jahre, andererseits. Und selbst im iranischen Falle sollte man zwischen Rhetorik - die eher der "Eindämmung" und Gefügigmachung eines nicht grundsätzlich verworfenen Regimes dient - und realer Gegnerschaft unterscheiden.

Selbstverständlich kann sich die auf Repression im Inneren der muslimischen Gesellschaft ausgerichtete tiefste Natur des islamistischen Projekts in der politischen Praxis mit chauvinistischen und verschwörungstheoretischen Elementen mischen. Das tut es im Übrigen nicht allein im Hinblick auf den israelisch-palästinensischen Konflikt. Andere Orte, wo der internationale Islamismus mindestens ebenso viel Gewalt entlädt, sind Bosnien, Kaschmir, der Südsudan und die von Kopten bewohnten Regionen Ägyptens.

Wer die Ursachen des gesellschaftlichen Erfolges des Islamismus - jene Mischung aus berechtigter Gesellschaftskritik und reaktionärem Wahn - nicht richtig analysiert und stattdessen militärische Lösungen fordert, könnte dazu beitragen, die reaktionäre Utopie noch zu bestärken. Der Krieg der US-geführten Allianz gegen den Irak von Anfang 1991 hat ebenso wie zuvor die sowjetische Invasion in Afghanistan, der islamistischen Schein-Alternative in der gesamten Region zu neuer Legitimität verholfen als Repräsentantin des Widerstandes gegen eine äußere Unterdrückung.

Anfang der 90er Jahre war Matthias Küntzel noch in der Lage, diesen Zusammenhang zu sehen. 1991, als Teile der radikalen Linken, auch der damaligen KB-Minderheit, wegen der antijüdischen Propaganda des Regimes in Bagdad den Angriff auf den Irak befürworteten, stellte Küntzel einem Wortführer der "antideutschen" Bellizisten die Frage: "Welche Länder der Region willst du eigentlich noch präventiv bombardieren?" Dies sei schließlich nur konsequent. Heute scheint es an der Zeit, genau diese Frage an Matthias Küntzel zurückzugeben.

Bernhard Schmid, Paris

Anmerkungen:

1) Die folgenden Zitate stammen überwiegend aus Matthias Küntzels Artikel in konkret 11/2001; in Jungle World vom 23. Januar 2002 nimmt er vorsichtiger Stellung, um die seit vergangenem Herbst in konkret mehrheitlich vertretenen Positionen zu kritisieren.

2) Matthias Küntzel hat den Autor dieses Artikels darauf aufmerksam gemacht, dass sein Artikel der im November 2001 in konkret erschien - auf Grund des Redaktionsschlusses (4. Oktober) kurz vor Beginn der Bombenflüge (7. Oktober) geschrieben worden sei. Freilich war zu dem Zeitpunkt den meisten Beobachtern klar, dass der Krieg unmittelbar bevorstand.

3) Küntzel hat den Verfasser vehement darauf hingewiesen, er zitiere doch gar nicht Adolf Hitler, sondern allenfalls Alfred Speer. Tatsächlich zitiert er - schon im zweiten Absatz seines konkret-Artikels - Adolf Hitler durch den Mund des NSDAP-Politikers Alfred Speer, welcher Hitlers mündliche Ausführungen in Partei- oder Führungskreisen wiedergibt und zusammenfasst.

 


Editoriale Anmerkung:

Der Artikel erschien in: ak (analyse & kritik), 459, 22.2.2002, S. 24f

Ist Widerstand gegen Zionismus religiös ?

Sandmann 10.10.2003 - 18:55
Warum soll der Wiederstand gegen den aus Europa importierten zionistischen Rassismus religiös motiviert sein oder antisemitisch.

Ist der Widerstand gegen Rassengesetze und gewaltsamer Besetzung nicht vielmehr ein typisch politisches Anliegen ?

Schließlich haben Muslime Christen und Juden über Jahrhunderte in diesser traditionell multikulturellen Region zusammengelebt, und diesser Status Quo wurde erst durch die zionistischen europäischen Kolonisten , mit ihrem rassistischen Anliegen eines reinen Judenstaates zerstört.

Denke es ist unlogisch hier islamismus zu behaupten, und auch säkulare Staaten wie Syrien des religiösen fundamentalistischen Terrorismus zu bezichtigen, und gleichzeitig fundamentalistische islamische Staaten wie Kuweit , ungefragt von den Kuweitern mit Waffengewalt aufrechtzuerhalten.

Tatsächlich sind doch despotische fundamentalistische Staaten wie Saudi Arabien , Kuweit, Katar, etc. die größte Stutze Israels in der REgion.

Antisemitismus auch im spanischen Fachismus

no 10.10.2003 - 19:38
>Vorsicht: Feindpropaganda
ucb 10.10.2003 15:01

>> Der gemeinsame Nenner aller Faschisten auf der Welt ist - der Antisemitismus.

>Das ist in hohem Maße Geschichtsverfälschung. Der spanische Faschismus (Franco) zeichnete sich durch Indifferenz gegenüber dem Antisemitismus aus. Auch der italienische Faschismus neigte erst unter Einflußnahme der deutschen Nationalsozialisten zu Verfolgungsmaßnahmen gegen die Juden.


Die Behauptung, "der gemeinsame Nenner aller Faschisten auf der Welt (sei) der Antisemitismus", ist natürlich so nicht haltbar, es sei denn, man setzt den Begriff "Faschismus" einfach mit einer extremen Form des Antisemitismus gleich und verzichtet damit auf historische und sozioökonomische Analyse.

Jedoch trifft es keineswegs zu, dass sich "der spanische Faschismus (Franco) ... durch Indifferenz gegenüber dem Antisemitismus" ausgezeichnet habe. Dies mag vielleicht auf Franco persönlich und auf einen Teil seiner Unterstützer zugetroffen haben, keineswegs jedoch für diejenigen politischen Kräfte, die durch die systematisch betriebene Zerstörung der spanischen Republik erst die Grundlag für FRancos Putschversuch, den spanischen Bürgerkrieg und damit seine letztenliche Machtübernahme geschaffen haben (z.B. Falange Espanola unter José Antonio Primo de Rivera und CEDA unter José María Gil Robles) und auf die sich - im Falle der Falange, die es zu seiner Staatspartei machte - das Franco-Regime auch stets positiv bezogen hat.

Diese haben sich nämlich schon während der Jahre 1931-1936 explizit positiv nicht nur auf den italienischen Faschismus, sondern auch auf den deutschen Nationalsozialismus bezogen und den Antisemitismus zu einem integralen Teil ihres Programmes gemacht; dass dies tatsächlich keinerlei größeren Auswirkungen hatte, lag bloß daran, dass es in Spanien seit der Vertreibung der spanischen Juden zu Beginn der Neuzeit kaum noch Juden gab.

Es handelte sich somit hier um den typischen Fall eines "Antisemitismus ohne Juden". Dieser beruhte auf der Verbindung des traditionellen katholischen Antijudaismus mit der damals bei allen europäischen Faschisten verbreiteten Beschreibung des Sozialismus / Marxismus etc. (der ja der Hauptfeind auch der spanischen Faschisten war)als "volksfremd" und "jüdisch".

P.S. Übrigens gibt es auch heute in Spanien eine nur wenige Juden, hingegen eine starke antisemitische Strömung, und zwar auch innerhalb der Linken. Die von den sogenannten "Antideutschen" angeprangerten Erscheinungsformen von Antisemitismus und angeblichem "Antisemitismus" in der deutschen Linken sind im Vergleich dazu äußerst gemäßigt.

Erinnerungen

Warhead 10.10.2003 - 19:55
Rekapitulieren wir
Moslems und Juden lebten über die Jahrhunderte friedlich zusammen.
Einige arabische Stämme sind selbst semitischer Abkunft...z.B. Mauren,Tunesier,Libanesen,Syrer und Assyrer teilweise von Karthagern und Phöniziern abstammend.Und im Stammland vom Stammvater schlagen sie sich seit...seit...hm...seit Beginn der Chroniken die Köpfe ein,der Stamm Israel und der Stamm Juda.Die Kreuzritter waren diejenigen welche unter Juden und Moslems gleichermassen ein Blutbad anrichten.Es waren Christen die erst die Moslems und dann die Juden aus Spanien vertrieben bzw verfolgten.Juden lebten unverfolgt in allen arabischen Ländern,in christlichen und orthodoxen Ländern gab es wieder und wieder Pogrome.
Das Feuer was jetzt brennt hat seinen Ursprung im christlichen Antisemitismus,nicht in dem des Islam.Fanatiker aller Fachrichtungen hat dieser Umstand nie gekümmert,man stellt sich das beliebige Surrogat aus Anleihen und eigener abstrakter Deutungen einfach zusammen,das reicht um jene zu beeinflussen die sich nie in die Tiefen einer Lehre,einer Religion,eines Mystizismus begeben haben.Und es werden meistens die Umstände,die Sachlagen,die Systeme und Denkmodelle der jeweiligen Zeit welche diese oder jene Religion hervorbrachte,ausser Acht gelassen.
Zu Zeiten der Pythagoreer wären aus dem Islam und dem Christentun was ganz anderes geworden.So hat alles seinen römischen Stempel aufgedrückt bekommen.Hätten die Karthager die Oberhand behalten würde es hier anders aussehen

Warun auf start seite ?

palestina libera palestina rossa 10.10.2003 - 19:58
Ein Gespräch über die Einflüsse des Nationalsozialismus auf Ideologien der islamistischen Terrorgruppen.



ja ,ja,ja




Die nationalsozialistische Behörde, die sich intensiv mit der zionistischen Arbeit in Deutschland befasste, war der Sicherheitsdienst (SD) der SS. Bis 1937 unterstützte er die Tätitgkeit der ZVfD hinsichtlich der Hachscharah und der Emigration, während er gleichzeitig die assimilierten Organisation behinderte. Vor allem der erste Leiter des SD-„Judenreferates“ (Abteilung II/112), Leopold von Mildenstein, betrachtete die Förderung der Zionisten als probates Mittel zur „Lösung der Judenfrage“ in Deutschland. Nach seinem Rückzug aus dem SD im Jahr 1936 wandte sich der Sicherheitsdienst schrittweise von der „zionistischen Option“ ab. Es setzte sich die Haltung durch, daß die Unterstützung der Emigration nach Palästina den Aufbau eines mächtigen jüdischen Staates dort förderte, welcher zu einem gefährlichen Gegner NS-Deutschlands heranwachsen könnte. Auch an einer Fortführung des Haavara-Abkommens verlor man das Interesse. Als dem SD bewußt wurde, daß die Palästinawanderung nicht in dem erhofften Ausmaß stattfand und zudem nicht die erwarteten wirtschaftlichen Vorteile erbrachte, ging er dazu über, die geordnete jüdische Auswanderung durch eine Politik der Vertreibung zu ersetzen.

 http://www.shoa.de/dt_zionismushtml.html


Chaim Arlosoroff, führte gemeinsam mit Repräsentanten der Zionistischen Vereinigung für Deutschland im Frühjahr 1933 Verhandlungen mit dem Reichswirtschaftsministerium über eine Regelung, die eine Auswanderung größeren Ausmaßes unter besseren Bedingungen ermöglichen sollte. Im August 1933 schlossen beide Seiten das Haavara (Transfer)-Abkommen, in dem folgender Mechanismus galt: Auswanderungswillige Juden zahlten ihr Vermögen bei einer der Transfer-Banken in Deutschland ein.

 http://www.shoa.de/dt_zionismushtml_haavara.html

In Italien :

Decine e decine di ebrei parteciparono alla Marcia su Roma e, un decennio dopo – nell’ottobre 1933 – il PNF contava quasi cinquemila ebrei (pari al 12% dell’intera comunità italiana) tra i propri iscritti. Nel 1938 le leggi razziali giunsero quindi come un sorpresa per molti anche se alcuni studiosi hanno cercato di seguire non senza fatica le tracce di un antisemitismo diffuso e sotterraneo in tutta la storia del movimento di Mussolini. Il massimo storico del Fascismo, Renzo De Felice, si è invece mostrato convinto del contrario: il "razzismo" fascista non nasce antisemita ma lo diventa successivamente.

 http://www.storiadelfascismo.com/razzismo/

L’avvento del fascismo non mette in crisi l’integrazione degli ebrei in Italia. Nella famosa riunione in piazza San Sepolcro a Milano (23 marzo1919), fra i 119 fondatori del fascismo ci sono anche cinque ebrei, ed è uno di loro (Cesare Goldman) a procurare la sala all'associazione industriali dove Mussolini tiene a battesimo il movimento. Tra i "martiri fascisti" che muoiono negli scontri con i socialisti fra il 1919 e il 1922, figurano tre ebrei: Duilio Sinigaglia, Gino Bolaffi e Bruno Mondolfo. Più di 230 ebrei partecipano alla marcia su Roma nell’ottobre del 1922 e risulta che a quella data gli iscritti al partito fascista o a quello nazionalista (che poi nel 1923 si fondono) siano ben 746.

 http://www.romacivica.net/anpiroma/fascismo/fascismo18.htm

Gli incessanti sforzi dei sionisti per nascondere il fascismo che sta alla base del sionismo hanno avuto successo, ma l'idea che il sionismo sia fondamentalmente
fascista rimane e non deve essere abbandonata.
Prima di tutto ci sono prove evidenti della collaborazione sionista con l'Italia di Mussolini e la Germania di Hitler, i due maggiori regimi fascisti presenti nella
prima metà del ventesimo secolo.

 http://www.geocities.com/csa_torr/torr/anarchia/fasion.txt


In einer Interviewet mit Gianfranco Fini ( President von neo Faschit Partei
Alianza Nazionale ) .

-"Noi sosteniamo lo Stato e il popolo di Israele, indipendentemente dall'identità politica dell'attuale governo. Io sono convinto che oggi, soprattutto dopo l'11 settembre, la sicurezza di Israele sia la sicurezza dell'Occidente e quella di tutte le nazioni democratiche. C'è chi lo dimentica, in Italia come in Europa; ma di fatto, Israele è l'unica democrazia in Medio Oriente, mentre i regimi delle nazioni arabe sono diversi da quelli che troviamo nell'Occidente democratico.

-L'attuale governo italiano è amico dell'Occidente, amico degli USA e amico di Israele. Se non vado errato, l'Italia è stata l'unico paese che dopo l'11 settembre ha celebrato l'Israel Day: una grande manifestazione popolare di sostegno alla sicurezza e alla pace in Israele". (...)

 http://www.msicivitavecchia.it/intervista_fini.htm








mehr zu Amin Mohammed al-Husseini

nix 10.10.2003 - 21:47
der Mufti von Jerusalem war einer der Führer während der Unruhen bzw. Aufstände in britischen Mandatsgebiet (Palästina) aber zu dieser Zeit wurden von arabischer Seite hauptsächlich die eigenen Leute ins Vesier genommen. Jeder der zu freundlich gegenüber der jüdischen Bevölkerung eingestellt war oder mit ihnen Geschäfte machte mußte mit erschiessung rechnen.

 http://www.adf-berlin.de/html_docs/berichte_deutschland/muslim_nazi.html

Missbrauch von „Antisemitismus“

palestina libera palestina rossa 10.10.2003 - 23:48
Ein Brief aus Israel

von Ran Ha Cohen


Der Vorabend des jüdischen Neujahrsfestes (26.9.2003) ist eine ausgezeichnete Möglichkeit für das, was jüdische Tradition Kheshbon Nefesh nennt oder ein In-Sich-Gehen und über sog. „Antisemitismus“ nachzudenken, der jetzt zum einzigen bedeutsamsten Element jüdischer Identität geworden ist.

Juden mögen an Gott glauben oder nicht glauben, sie mögen Schweinefleisch essen oder nicht essen, in Israel leben oder nicht dort leben – sie werden alle durch eines mit einander verbunden: durch den unbegrenzten Glauben an den Antisemitismus. Wenn ein Palästinenser einen unschuldigen israelischen Zivilisten tötet, dann ist dies Antisemitismus. Wenn Palästinenser einen Soldaten der israelischen Besatzungsarmee in ihrem eigenen Dorf angreifen, ist es AS. Wenn die UN-Hauptversammlung mit 133 zu 4 gegen Israels Entscheidung, den gewählten palästinensischen Führer zu ermorden, stimmt, bedeutet dies, dass außer den USA, Mikronesien und den Marschallinseln alle anderen Länder rund um den Globus antisemitisch sind. Sogar wenn eine hochschwangere Palästinenserin an einem israelischen Checkpoint festgehalten wird und sie deshalb auf offenem Feld ein Kind gebiert, so ist die einzige Lektion aus dem Artikel des Haaretz-Journalisten Gideon Levy, dass er antisemitisch sei. (Er hat übrigens von zwei derartigen Fällen in den vergangenen 2 Wochen berichtet: eins der Neugeborenen starb an Ort und Stelle.)

Antisemitismus ist eine all-umfassende Erklärung. Alles was anti-palästinensischen Ohren missfällt, ist ein weiteres Beispiel für AS. Jüdisches Bewusstsein, das sich auf AS konzentriert, hat die Form von antisemitischen Verschwörungstheorien angenommen, wie die Protokolle der Weisen von Zion, wobei der klassische Antisemit jedes Unglück jüdischer Verschwörung zurechnet. Juden rechnen jede Kritik an Israel antijüdischer Verschwörung zu. Wie wir sehen werden, ist dies nicht die einzige Ähnlichkeit zwischen anti-palästinensischer Haltung und antisemitischer Haltung.

Es ist höchste Zeit, dies deutlich und laut auszusprechen: während der ganzen jüdischen Geschichte seit dem Babylonischen Exil im 6. Jhdt. hat es keine bessere Zeit gegeben als die unsere: nie gab es weniger AS. Es gab für Juden nie eine bessere Zeit als die, in der wir leben.

Bis etwa vor zwei Generationen war der AS eine legitime, politische, kulturelle Haltung bei den meisten führenden Weltmächten. AS war etwas, was man offen aussprechen konnte, worauf man sogar stolz war. Juden nicht zu mögen, war so natürlich, wie man heute Ungeziefer verachtet. Heute ist AS ein Tabu und in jedem entwickelten Land der Erde ein kriminelles Vergehen. Selbst wirklich antisemitische Gruppen verleugnen ihren antisemitischen Charakter, da sie wissen, dass dies politisch unannehmbar ist. Nicht wie in früheren Jahrhunderten, wo AT in direktem Verhältnis zur Zahl der Juden im entsprechenden Land stand und so eine reale Bedrohung für sie darstellte – sind die Länder, in denen heute Antisemitismus herrscht (meist arme muslimische Länder) praktisch ohne Juden, sodass die aktuelle Gefahr für sie minimal ist: Vertreter muslimischer Gemeinschaften im Westen müssen ihre antisemitische Haltung als Vorbedingung ablegen, wenn sie ins politische System aufgenommen werden wollen.

Nur wenige Generationen vorher – lassen wir den Holocaust zunächst beiseite – wurden Juden in allen größeren Konzentrationen wie Bürger zweiter Klasse behandelt. Ihnen wurden fast universal die bürgerlichen und religiösen Rechte vorenthalten. Da gab es Beschränkungen beim Zugang zur Universität und vielen Berufen, beim öffentlichen Dienst und jeder Machtposition. Manchmal war sogar das Heiraten und Kinderkriegen von Quoten und Lizenzen abhängig. Solche institutionalisierte Diskriminierung und Unterdrückung ist heute nicht nur völlig abgeschafft: sie ist einfach unvorstellbar. Mit einer enthüllenden Ausnahme: (Israel, wo nicht-orthodoxe religiöse Juden benachteiligt werden) erfreuen sich Juden aller religiösen Freiheit, wo immer sie sich befinden. Sie haben volle Staatsangehörigkeit, wo immer sie leben mit vollen politischen, zivilen und Menschen-Rechten wie jeder andere Bürger auch. Das mag trivial klingen, aber bis vor nur wenigen Generationen und während des 1. und 2. Jahrtausends war es nicht so. Unterdrückerische Regime brachen entweder zusammen oder die jüdische Bevölkerung verließ das Land.

Heutzutage könnte ein orthodoxer Jude das mächtigste Amt der Welt übernehmen und Präsident der USA werden ( Ich persönlich hoffe, dass er – Joe Lieberman – nicht gewinnen wird). Ein Jude kann Bürgermeister von Amsterdam sein – in einem antisemitischen Holland; ein Minister im „antisemitischen“ Britannien, ein führender Intellektueller im antisemitischen Frankreich, ein Präsident der antisemitischen Schweiz, der Hauptherausgeber der größten Tageszeitung im antisemitischen Dänemark oder ein industrieller Magnat im antisemitischen Russland. Das wäre vor hundert Jahren unvorstellbar gewesen. Juden haben heute unbegrenzten Zugang zu jeder Institution in jedem Land, in dem sie leben. Ironischerweise wird ein konvertierter Jude als möglicher Nachfolger auf den Heiligen Stuhl genannt. Gleichzeitig schenkt das antisemitische Deutschland ( inzwischen Heimat der am schnellsten wachsenden jüdischen Gemeinschaft) Israel drei Unterseeboote, das antisemitische Frankreich hat Israel mit dem Know-how nuklearer Technik für Massenvernichtungswaffen versehen und das antisemitische Europa hat Israel als das einzige nicht europäische Land zu allem eingeladen, sei es Fußball oder Basketball-Ligen oder zu Eurovision-Liederwettbewerben und hat israelischen Universitäten einen besonderen Status für wissenschaftliches Fund-Rising gewährt.

Der Holocaust ist die größte Katastrophe in der jüdischen Geschichte gewesen und gehört zu den größten Verbrechen der menschlichen Geschichte – aber allein die Tatsache, dass diese Worte so offensichtlich und klar klingen, ist ein klarer Sieg über den Antisemitismus. Der Ausdruck Genozid, von einem jüdischen Überlebenden des Holocaust (R. Lemkin) geprägt und mit dem Genozid nur der Juden verbunden, fand seinen Weg in die internationale Gesetzgebung und ist als Verbrechen von fast allen Ländern der Erde – am Ende auch ( mit beschämend langer Verzögerung) auch von den USA bestätigt worden. Der Holocaust ist mit Recht der Prototyp des Völkermords geworden, ein Synonym für Verbrechen gegen die Menschheit. Da gab es noch einige andere Völkermorde im 20. Jahrhundert, bedeutsam genug, um sie zu erwähnen: der armenische Völkermord durch die Türken ( der dem Holocaust vorausging und ihn mit anregte); oder der Völkermord an den Tutsi durch die Hutu in Ruanda ( der noch „effizienter“ war als der Holocaust). Während andere Völkermorde immer noch darum kämpfen, anerkannt zu werden, ist der Holocaust jedoch der einzige Völkermord, der fraglos soweit anerkannt wird, dass seine Leugnung in einigen Ländern als Verbrechen angesehen wird. Kein anderer Genozid kommt rund um die Welt an nahezu 250 Gedenkmuseen und Forschungsinstitutionen, die dem Holocaust gewidmet sind, und keine anderen Genozidüberlebenden sind finanziell so kompensiert worden wie verfolgte Juden. Wer in solch einer Welt zweimal pro Tag „Antisemitismus“ schreit, trägt eine schwere Bürde des Beweises auf seiner Schulter.

Im Staat Israel sind antisemitische Aussagen immer zynisch ausgenützt worden und je nach Belieben wurden tatsächliche Antisemiten entweder verurteilt oder es wurde mit ihnen zusammengearbeitet. Um nur ein kleineres Beispiel aus der letzten Woche zu nennen: als die Welt durch die Behauptung von Italiens Herrscher Berlusconi -- sein faschistischer Vorgänger Mussolini „hätte niemanden getötet sondern nur auf Ferien ins Exil geschickt“ -- gröblich beleidigt wurde, so war das ziemlich nah an einer Holocaustverleugnung. Die einzige offizielle israelische Reaktion war die eines ungenannten Sprechers des 2. Ministers im Finanzministerium, der folgendes murmelte: „Falls diese Worte gesagt worden sind, kann man diesen nicht zustimmen; denn die Geschichte spricht für sich selbst“ (Haaretz 14.9. S.12 unten) Der Grund für dieses Sich-taub-stellen ist einfach: Berlusconi hat innerhalb Europa - wie alle rechten Extremisten - eine entschieden Pro-Israel-Haltung. Also darf er sogar den Holocaust leugnen, wenn er will. Israel hat dafür Verständnis. Schließlich war Israel der nächste Verbündete des rassistischsten Regimes in der Zeit nach dem 2.Weltkrieg, des Apartheidregimes von Südafrika. Moralische Erwägungen haben in Israels Politik und Diplomatie niemals eine Rolle gespielt. Auf Staatsebene mag man dies mit Realpolitik entschuldigen. Die institutionelle Pro-Israel-Lobby hat ihre Integrität in dem Ausmaß kompromittiert, dass ich nicht überrascht wäre, wenn die Anti-Defamation-Liga, die täglich blinden Alarm wegen Antisemitismus schlägt, nun den faschistischen Apologeten Berlusconi als einen ausgezeichneten Staatsmann hinstellt. Tatsächlich hat genau dieser Weltrekord an Heuchelei in dieser Woche stattgefunden.

Viel beunruhigender ist jedoch die gezielte Ausflucht gegenüber Antisemitismusbehauptungen durch jüdische Personen oder Institutionen, die versuchen, ein integeres Ansehen zu bewahren. Solche Behauptungen nehmen viele kreative Formen an: z.B. haben einige Juden einen moralisch abstoßenden Zeitvertreib, indem sie auf die schlimmsten Fälle von Unterdrückung schauen: russische Gräueltaten in Tschetschenien ( deren Veteranen, nebenbei gesagt, sich der israelischen Armee angeschlossen haben) chinesische Gräueltaten in Tibet – was vermutlich „beweist“, dass der Medienschwerpunkt auf Israel antisemitisch motiviert sei. Als ob es nicht schon abscheulich genug ist, in die engere Wahl der Übeltäter gezählt zu werden, als ob nur die Goldmedaille bei diesem satanischen Wettbewerb und nicht die bronzene oder silberne, ein Protest wert wäre. Und ich frage mich, wie viele jener Sessel-pro-Israel-Tibetspezialisten sich tatsächlich jemals ernsthaft gefragt haben, was sie tun könnten, um Tibet zu befreien, außer dessen Leid auszunützen und damit von Israels Gräueltaten abzulenken. Der Missbrauch von angeblichem Antisemitismus ist moralisch verabscheuungswürdig. Es waren Hunderte von Jahren nötig und Millionen von Opfer, um Antisemitismus – eine spezielle Form von Rassismus, die historisch zum Genozid führte – in ein Tabu zu wandeln. Menschen, die dieses Tabu missbrauchen, um Israels rassistische und genozidale Politik gegenüber den Palästinensern zu unterstützen, tun nichts anderes, als die Erinnerung an jene jüdischen Opfer zu schänden, deren Tod aus humanistischer Perspektive nur insofern Sinn hat, als er eine ewige Warnung an die Menschheit ist vor allerart von Diskriminierung, Rassismus und Genozid.

Und außerdem die Täter als Opfer darzustellen – ein übliches Kennzeichen anti-palästinensischer Propaganda – ist genau das, was Antisemitismus immer getan hat: in Schmähschriften wird das wehrlose jüdische Opfer als Schänder christlicher Kinder dargestellt oder in der größten Anklage des Christusmordes, die die Verfolgung früher Christen missbrauchte, um die Verfolgung der Juden zu legitimieren, als sich das Kräftegleichgewicht der Macht geändert hatte. Dadurch dass die jüdischen Opfer der Vergangenheit heraufbeschwört werden, um die jüdischen Täter von heute zu verteidigen, - denk daran, dass Israel eines der mächtigsten Militärs der Erde hat – ist dies abgesehen davon ein moralischer Fehler und peinlicherweise dem Antisemitismus selbst ähnlich.

Ein gutes Neues Jahr 5764

Ran HaCohen lehrt in der Abteilung Vergleichende Literatur an der Tel Aviv Universität und ist Literaturkritiker für die israelische Tageszeitung Yedioth Ahronoth, Israels verbreitetste Tageszeitung.

Wenn Faschisten nicht "Faschisten" genannt w.

.. 12.10.2003 - 15:33

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

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"ucbs" Antwort vernuenftig! — Independent radical left human being

Wer ist "T."?? — K-Fee

ucb gleich nazikommentar — hallo mods

@hallo mods — ucb