Anti-Kriegsprotest in Belgrad

Protiv Rata 15.02.2003 18:03 Themen: Militarismus
Za globalnu solidarnost umesto globalnog rata!
Anti-Kriegsprotest in Belgrad

Am fruehen Nachmittag versammelten sich gut 200 Menschen auf dem Trg Republike in Belgrad, um gegen einen Krieg im Irak zu protestieren. Mit Transparenten, Flugblaettern und Plakaten machten die Teilnehmenden ihren Widerstand gegen einen drohenden Angriff der USA auf den Irak deutlich. Gleichzeitig riefen sie zur Solidaritaet mit den Menschen im Irak im Kampf gegen die Diktatur Saddam Husseins auf.

Die Aktion war von der Friedensgruppe Zene u Crnom (Frauen in Schwarz) im Rahmen des weltweiten Aktionstages gegen den Krieg organisiert worden. Ausserdem riefen AnarchistInnen und Aktivisten antikapitalistischer linker Gruppen zum Protest auf.

In Serbien lehnt nach Meinungsumfragen fast die gesamte Bevoelkerung den drohenden Angriff der USA auf den Irak ab. Trotz eigener Erfahrung mit dem Bombenterror der NATO vor vier Jahren bleiben die meisten Menschen aber passiv. Eine wichtige Rolle dafuer spielt, dass Rechtsextremisten wie Vojislav Seselj von der Serbischen Radikalen Partei die Ablehung des US-Angriffes mit nationalistischen Parolen verbindet, die schlimme Erinnerungen an die gerade ueberwunde Kriegszeit in Jugoslawien wecken. Seselj ruft zur Unterstuetzung Saddam Husseins auf.

Dennoch war der heutige Protest eine ermutigende Aktion, hat sie doch deutlich gemacht, dass sich eine kleine Bewegung bildet, die sich im Zusammenhang mit der weltweiten antikapitalistischen und antinationalistischen Linken sieht. Die Nachrichten von den Protesten in London, Australien, Berlin, Rom, Zagreb, Ljubljana und vielen anderen Staedten wurden in Belgrad mit grosser Freude aufgenommen.

Fuer globale Solidaritaet gegen den globalen Krieg!

Za globalnu solidarnost umesto globalnog rata!

Check:  http://www.tao.ca/~kontrapunkt/k.html
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Ergänzungen

Antikriegsdemos in ex-YU

josipbroz 15.02.2003 - 19:29
Es freut sehr, daß es endlich in Jugoslawien (ich weigere mich, den neuen Namen "Serbien-Montenegro" zu benutzen, höchstens in der Form crna,gora srbija) Linke gibt, die nicht absolut nationalistisch verblendet sind.
Es gab übrigens ebenso in "Kroatien" Antikriegsdemos, in Zagreb (10000 Leute) , Split , Dubrovnik , Osijek , Zadar und , äußerst erfreulich, in Knin und Vukovar. Knin war die Hauptstadt der bis 1995 mehrheitlich "serbisch" besiedelten Krajina, deren Bevölkerung in der Operation "Oluja" von der "kroatischen" Armee mit Hilfe der NATO vertrieben wurde. Vukovar war der Ort, an dem eine der ersten Inszenierungen der Balkankriege stattfand. In der Presse wurde von angeblichen Massakern der jugoslawischen Volksarmee an Zivilisten nach der Einnahme der Stadt berichtet, dabei wüteten vorher in der Stadt kroatische Neo-Ustasi. Die Demo heute wurde von "kroatischer" und "serbischer" Seite gemeinsam verantstaltet.

Es bleibt zu hoffen, daß dies insbesondere in "Serbien" so weitergeht und es eine Antikriegsbewegung jenseits von serbischem Nationalismus a´la Seselj gibt.

Protiv nationalizam !