Hunger in Argentinien

NK Razin 12.06.2002 17:50 Themen: Globalisierung Weltweit
>> Pagina/12 >> Argentinische Tageszeitung >> Übersetzung eines Artikels über Hunger in Argentinien >> Autorin des Artikels: Alejandra Dardan >>

IN ROM WIRD DER HUNGER DISKUTIERT, IN ARGENTINIEN WIRD GEGEN IHN GEKÄMPFT.

WIE? PFERDE, FRÖSCHE, RATTEN.


Ein Viertel, in dem mit Katzen, Mäusen, Fröschen und Pferden gegen den Hunger gekämpft wird. Quilmes, wenige Kilometer von der Casa Rosada entfernt.

Die IAPI -Schule wird von 1208 Schüler besucht, alle leben unter der Armutsgrenze. Die Lehrerinnen sind wegen der Geschichten, die die Kinder in den letzten Wochen über die Jagd nach Mäusen und Fröschen, um sie zu kochen erzählen, sehr besorgt. Selbst die Pferde werden geschlachtet. In den Straßen des Viertels sind kaum noch Katzen zu sehen. Für die Hälfte der Kinder bildet die kleine Zwischenmahlzeit, die sie am Nachmittag in der Schule bekommen, die einzige Mahlzeit des Tages.
Von Alejandra Dardan

Die Lehrerinnen haben ihn gleich umstellt. Ariel ist an seinem Platz sitzen geblieben, ohne dass er hätte abhauen können. Ohne es zu wollen, war er zum Aulöser des Schreckens auf ihren Gesichtern geworden. Eine der Lehrerinnen bat ihn, die Geschichte mit den Pferden genauer zu erklären. Ariel hat gehorcht. Ein Moment lang tauchten die Bilder vom Kiezmarkt auf, und die Gestalt seines Onkels zu Pferd: "Das Pferd hatte sich Weh getan und schaffte es nicht mehr, fortzukommen. Mein Onkel hat ihm einen Hieb mit dem Messer versetzt, dann holte er die Innereien raus und fing an, es in Stücke zu schneiden." Kurz danach hatte er mit dem Abschlachten aufgehört und das Mittagessen in einem Topf zubereitet, er rührte und kostete mit einem Löffel. Ariel sagt, dass der Geschmack der Speise weder gut noch schlecht ist, versichert aber, dass Pferd viel besser schmeckt als Frösche.

- Und wie kannst du den Geschmack des Frosches und der Kröte unterscheiden?

- Durch den Geschmack: der eine ist deftig, die andere nicht. Die Kröte ist auch zäher.

Ariel ist einer der 1208 Schüler der Escuela 65 von IAPI, einem der ärmsten Viertel des Quilmes-Bezirks. 100% der Kinder leben unterhalb der Armutsgrenze. 90% ihrer Eltern haben keine Arbeit und in keinem Fall übersteigen deren Einkünfte die 400 Pesos. Für mehr als die Hälfte der Schüler stellt die Portion Brot oder die Factura, die sie als kleine Mahlzeit in der Schule bekommen, die einzige Mahlzeit des Tages dar.
In diesen letzten Wochen hat sich die Schulleiterin Beatriz Hamari bemüht, Kanäle zu finden, um gegen den Hunger zu klagen, den diese Kinder auf verzehrende und noch nie da gewesene Art und Weise erleiden. Die Menschen im Viertel haben sich ihre Nahrung schon immer aus dem Müll geholt, aber in letzter Zeit essen die Leute Mäuse, Ratten, Frösche und Kröten. Es wird Pferdefleisch geschmort und man lernt, ohne jede Zögerlichkeit, selbst das zarte, weiße fleisch der Katzen zu würzen.

- Reis, senora, wir essen Reis.

- Reis oder Reis mit Huhn?

- Reis.

Reis am Samstag, Reis am Sonntag, am Montag.... Am Morgen haben zwei der Kinder dieser Frau ihr Essen in der Schule vorgefunden: etwas abgestandenen Mate und Factura mit schwarzem Zucker, etwas, das aussieht wie eine Leckerei. Die Frau lebt in einem Haus auf der Calle Bermelo, nicht weit von dort, wo die Ratten geröstet werden und gehört zu denen, die für die Desinfektion des Schulgebäudes sorgen. Zwei Kinder von weniger als 10 Jahren baden sich in einer Regenwasserpfütze und kämpfen vergebens darum, sie trockenzulegen. Auf der Rückseite des Hauses hüpfen Hühner ´rum und eine Wellblechwand beschützt ein Pferd: " Am schlimmsten ist nicht, dass Pferde gegessen werden", wird später Sandra Somosierra vom psycho-pädagogischen Dienst der Schule erklären, "sondern dass sie dabei sind, ihre einzigen Arbeitswerkzeuge aufzuessen."

IAPI entstand als Arbeiterviertel während der zweiten Perón-Regierung. Als der zweite Fünfjahresplan angelegt wurde, entstanden Industrieanlagen, Lederbearbeitung und Kühlschränkeherstellung in grösserem Stil. Exakt an der Grenze zwischen Avellaneda und Bernal und um die Fabriken sind Häuser gebaut worden, die heute Teil einer dieser Villas Miserias der Südlichen Gegend sind, die eine präzedenzlose Phase absoluten Notstands durchmachen. Ihre Bewohner arbeiten jetzt nicht. Die traditionellen Beschäftigungsorte wie die der Lederverarbeitung sind seit Jahren belegt und die Fabriken haben in den vergangenen Jahren Reihenweise dichtgemacht. An ihrer Stelle haben sich die Produktionsknoten des Trueque etabliert, die Arbeisprogramme in den verschiedensten Ausführungen und die kleinen von Pferden gezogenen Karren. Abgesehen von 10%, die Dank der traditionellen Arbeitssegmente überleben, schlägt der Rest nur durch Schwarzarbeit auf eigene Faust oder im "Auftrag" dritter durch. Der Grossteil arbeitet als Kofferkuli oder sammelt Flaschen und Pappe. In diesem Kontext ist die Schule nicht das ganze Viertel, in ihr wird der Notstand aber besonders deutlich sichtbar. An einem einzigen Tag haben die Behörden 600 Bestätigungen über die Regelmässigkeit der Fürsorgepläne der Regierung verteilt.

- Willst du wissen, ob die Kinder eine ausreichenden Ernährungsgrad haben? Nein.

- Willst du wissen, ob das Einkommen ausreichend ist? Nein

- Und wenn du wissen willst, wie die Gesundheitsdaten stehen, ich sage dir, nein!.#


Somosierra ist die ""Sozial"-"Arbeiterin"" des Schuldirektoriums. Auf einem Pult liegen die Grafiken, die die Ergebnisse einer Befragung der Eltern der Schulkinder visualisieren. Mit diesen Daten haben sie Beschäftigungs- und Alfabetisierungsgrafiken erstellt, die von 3% Erwachsenen erzählen, die die "escuela secondaria completata" beendet haben, von 50% Frauen mit "primaria"-Abschluss und von 11% Schülern aus Haushalten ohne Mutter. "Ich bin vor kurzem 28 geworden" - sagt Carlos, einer der Väter - "und ich bin in der Koordination der Arbeitslosenbewegung in meinem Viertel aktiv: Willst du mir sagen, was sie mir genützt hat, die Schule, wenn ich manchmal nicht einmal mehr weiss was ich den Kindern zu essen geben kann?" Hier, und zwischen den Schulbänken, hat man seit einer Woche begonnen, den Geschichten anderer Rezepte zu lauschen, Rezepte, die nach Ansicht der Schulleiterin Teil eines makabren Phänomens sind.

Im letzten Jahr bekam die Kooperatorin eine Monatliche Geldsummmme um zu versuchen, der Notstandssitution im Viertel etwas entgegenzusetzen. Die Schuldirektion der Provinz versperrte aber den Schulen die Möglichkeit, als Gemeinschaftsmensas zu funktionieren, unde erhöhte lediglich den Zuschuss für die täglichen Kleinmahlzeiten der Schüler: Jeden Monat wurden 25 Cent pro Tag und Schüler ausgezahlt. Der Zuschuss ist zwar nicht gesunken, in diesem Jahr, aber der Kontext hat sich verändert: " Ich kann dir erklären, warum" - sagt die Schulleiterin - "Zucker kostete früher 60 Cent, jetzt kostet er 1,10. H-Milch kostete damals 48 und heute 1,80 Cent, die Milanesa zu 2,30 kostet jetzt nicht unter 4. All das hat die Qualität der Mahlzeit verschlechtert, aber heute gibt es auch in den Häusern nichts mehr zu essen, während früher allen ein Stück Brot, etwas Mate oder eine Heiße Suppe bei der Heimkehr sicher war. Dieser Zustand ist jetzt beendet. Es gibt nichts. Absolut nichts."

Seit Wochen stoßen die Lehrer auf neue Geschichten: "Die Kinder kommen an und erzählen, wie sie sich am Samstag getroffen haben, um "pummelige Tierchen an einem Stöckchen aufzuziehen, die aus einem Erdloch krochen"". Mit der Naturkunde-Lehrerin hat man eine Auskundschaftung eines Bachs in der Umgebung organisiert. Kein Zweifel, die "pummeligen Tierchen" waren nicht die Fische aus dem Bach, der in vielen Abschnitten als schwer verseucht gilt. Es gab andere Sachen: Frösche, Kröten und Ratten und das Stöckchen war ein Spieß. Ganz wenige Aale, Kröten und Ratten für diese Spießchen. Und gerade wegen der hohen Zahl an Ratten gab es letztes Jahr im Quilnes-Gebiet verschiedene Leptospyrose Fälle . Auch wenn es im Kiez keine breiten Infektionsherde gab, blieb die Schule oft wegen Schädlingsbekämpfungsmassnahmmen geschlossen. Die Geschicht endet aber nicht mit den Ratten: "Im Viertel sind die Katzen von der Bildfläche verschwunden. Die wenigen, die noch durch die Strassen streunen werden angegukt wie exotische Tiere". Die Symptome der Schärfe der Situation sind nicht nur in den Erzählungen der Kinder sichtbar geworden. In den Straßen, gegenüber der Schule, wo üblicherweise die von Pferden gezogenen Karren entlang zuckeln, hat es Veränderungen gegeben: zuerst die Altglas-Sammler, die plötzlich mit Karren, aber ohne Pferde auftauchen, und jetzt die Kinder, wie sie nicht mehr in die schule kommen, weil sie statt der Pferde nun die Karren ziehen müssen.

- Worauf ist der Mangel an Pferden zurückzuführen?

- Auf die Tatsache, dass sie geschlachtet werden. Heute haben sie uns erzählt, wie sie sie schlachten, wo die Öfen sind, in denen sie gekocht werden, und mancher Vater hat uns erzählt, dass Pferdekoteletts in den Metzgereien dem in diesen Breiten nicht aufzutreibenden Rindfleisch preislich inzwischen durchaus Konkurrenz machen. Von da an begann ein Prozess der Prüfung der Lage jeden einzelnen Falls in den Familien des Viertels. In wenigen Familien schien die Frage nach Pferdefleisch zu verwundern: das Pferd ist Teil der örtlichen Alltagskultur, es ist kein zahmes Haustier, es ist ein lebender Körper und ein Instrument der Täglichen Arbeit. Manchmal kommt es zur Duldung der Möglichkeit, Pferde zu schlachten. Manchmal kommt es vor, dass man hin und wieder an öffentlichen Orten kauft, verkauft und die Tiere der Innereien befreit. Manchmal war es die durch den Hunger diktierte Verzweiflung, die in letzter Zeit Menschen veranlasste, halborganisierte Pferdefleisch Produktions-, Vertriebs und Versorgungssysteme auf die Beine zu stellen. Auf den Märkten in Buenos Aires ist es möglich, Pferdefleisch zu kaufen, und zur Bestätigung der verbreiteten Tendenz, sich von Pferdefleisch zu ernähren, dient auch die Tatsache, dass zahlreiche Fälle von aus Koppeln und Häusern gestohlenen Tieren verzeichnet werden.

- Antonia Boba ist Leherin für den sechsten Grad. Unter ihren Schülern gab es noch keine Fälle von Ohnmächtigkeit, aber Unterzuckerung tritt häufig auf, müde Gesichter und leere Mägen in den ersten Unterrichtsstunden.

- Kennst du das Thema des Tages? Diese kleine Mahlzeit, ohne die der Unterricht nicht beginnen kann.

Mehr als 50% der Schüler aus ihren Klassen bekommen über den ganzen Tag keine andere Nahrung. Die Schule liegt zwischen Malvinas Argentinas und los Andes, im Viertel Bernal. Die Transportdienste für Schüler, die weiter entfernt leben, wurden wegen Geldmangel gestrichen. Die Liste der notwendigsten Dinge schließt diese Ausgaben mit ein.
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Ergänzungen

vielen Dank für die Übersetzung!

12.06.2002 - 19:23

Kontrast

stw 12.06.2002 - 21:14
Heute erschien auf indymedia argentinien eine Fotoserie unter dem Titel '25 Blöcke von hier werden Kröten gekocht' mit dem folgenden Kommentar:

Eine Vorabveröffentlichung einer Arbeit, die kurz vor der Publikation steht. 25 Blöcke von hier, das ist dort, wo die Kommunikationsmedien krötenessende Kinder entdeckt haben. Wir fühlten die Notwendigkeit einen Kontrast zu zeigen zu dem anrührenden und tragischen Bild das dort entworfen wird, auch wenn er nur klein ist. Dies sind die Kinder der Piqueteros aufgenommen heute nachmittag im Gemeinschaftsraum der MTD Lanus (Piqueteroorganisation: Bewegung der ArbeiterInnen und Arbeitslosen) im Stadtteil La Fe. Der Kontrast besteht in dem Bild selbst. Morgen, so wir es schaffen, beginnen wir, über unsere Arbeit an diesem Ort zu berichten.


gaucho 12.06.2002 - 21:17
und jetzt noch an der wm ausgeschieden, also weder brot noch spiele...wenn das mal nicht ein kondensationspunkt für den volkszorn ist..

@Kontrast

Hm 12.06.2002 - 22:29
Also, ich habe ein Kind, in Deutschland. Und ich habe nicht nur ein Elternabend erlebt, wo die Lehrerin richtige Appelle gemacht hat, weil die Kids hungrig und ohne Pausenbrot in die Schule kamen, und das "hier" in "Deutschland". Klar hat sowas hier z.T. andere Hintergründe, doch möchte ich sagen, daß das wohl nicht ganz aus der Luft gegriffen sein kann, was Pagina/12 schreibt. Ich weiss ein Stück weit wenigstens, wie heftig Mangelsituationen bei Kindern hier einschlagen und wie es denen so ging, hungrig in der Schule zu sitzen. Das mit den Medienmaschen, ok, aber weniger ernst macht der
(berechtigte)Hinweis auf die Würde der Piqueteros die Sache nicht. Auch Riots werden nicht weniger ernst, bloß weil sie von den Medien völlig ekelhaft verwurstet werden. Eure Arbeit ist trotzdem schön.

Was soll immer dieser Ekel Ton

Hass 13.06.2002 - 02:05
Ich finde es immer etwas seltsam wenn mit den Essensarten auf die Armut hingewiesen wird. Dazu sollten lieber andere Dinge herangezogen werden (z.B. der Wohnungsmiete/Einkommens) unterschiede oder so.

In ganz Südostasien werden sich die Leute nur den Kopf schütteln, schliesslich können sie sich Frösche nur leisten wenn Sie mal ein reicher Europäer ins Restaurant mitnimmt (auch wenn ich meine die Dinger schmecken nicht). Und Katze gut zubereitet ist sicher weder aus Ernährungswissenschaftlicher noch aus Gourmet Sicht etwas schlechtes. Aber ja, immer braver Westeuropäischer Kulturimperialismus.

Btw. Heuschrecken und Spinnen ist sehr schmackhaftes Knabberzeug bei langweiligen WM Spielen.

Tschüss,

jemand aus Thailand

Nina ist in Thailand?

13.06.2002 - 02:12

Auch dank für die Übersetzung

Einer 13.06.2002 - 05:59
Bei all der Revolutionsromantik, die sich hierzuland breit macht, wenn von Argentinien un der basisdemokratischen Organisieruzng der Bevölkerung die Rede ist, wird schnell vergessen, wie dreckig es den Leuten den Leuten dort geht und daß es im Grunde genommen reine Notwehr ist. Vielleicht sollten auch hier die wohlhabenden Mittelklasse-Abkömmlinge, die Geld für Essen, Internet und Flatrate haben, wie sie den Menschen in Lateinamerika helfen können. Schliesslich kommt ein großer Teil unseres Wohlstandes von denen.

Der Hunger und die argentinischen Medien

stw 13.06.2002 - 12:03
Mittelspalten-Artikel von Indymedia Argentina (sinngemäße Übersetzung):

Es wird beschrieben wie die Medien in den letzten Wochen den Hunger in Argentinien entdeckt haben (den mensch auf der Strasse schon lange kennt: fast 60 % der Kinder in dem Land sind arm, 3 Mio überleben unter der Hungergrenze (linea de indigencia?)) und sich gegenseitig darin Konkurrenz machen, wer mehr Armut zeigen kann. Er kritisiert die Art wie Tageszeitungen und Fernsehsender das Thema aufbereiten und vermutet zwei Gründe für diesen momentanen Hype: Die Medien wollen sich volksnäher geben um wieder verlorenen Boden gut zu machen und die karitative Hilfe auf Kosten von anderen Formen, sich gegen Hunger und Arbeitslosigkeit zu wehren, propagieren. Die Lösungen die sie vorschlagen reichen von Einsparungen in der Produktion und Hilfen an die Provinzen zu schicken bis hin zur Kennzeichnung von (Abfall-)Restetüten, damit die Armen nicht so viel Arbeit haben, wenn sie etwas zu essen suchen. Und wie immer hüten sie sich wie die Pest davor, die Probleme mit dem andauernden Kampf und den Alternativen zu verbinden, die sich gegen den Hunger eng mit den am meisten gestraften Sektoren der Gesellschaft verbinden.


Original:

El hambre y los medios

En estás últimas semanas, los medios de comunicación descubrieron algo que ya se sabía en la calle: en la Argentina hay hambre. Según estudios, el 58,1 por ciento de los chicos que viven en el país, casi seis millones (5.727.806) son pobres. Y de estos casi tres millones (2.734.071) sobreviven bajo la línea de indigencia. Lo que comenzó cmo imágenes de nenas destrunidas en Tucumán, conmoviendo a la opinión pública, terminó en una campaña mediática para ver quién muestra mas pobreza. Diarios y televisión compiten para ver quién muestra pobres mas pobres. Ollas vacias, chicos raquíticos, caballos carneados y madres angustiadas son ahora el foco preferido de las corporaciones de la comunicación. "Argentina cada vez mas cerca de Africa" titulaba ayer Canal 26, y hoy Página 12 volvió a tomar la delantera recogiendo la denuncia de que en Quilmes se comen sapos y caballos.

Según algunos analistas, esta estrategía de los medios, tendría dos objetivos; el primero, mostrarse mas "cerca de la gente", después de la sacudida que recibieron durante todo el verano. El segundo, impulsar la caridad, en detreimiento de otras alternativas al hambre y la desocupación.

El dirigente y la salida que proponen, varía según el medio del que se trate; Para Tinelli, hombre que auspicia la carrera política de Macri, alcanza con ahorrar gastos de producción y enviar donaciones a las provincias. Para el grupo Clarín, la salida es mas participativa; clasificar las bolsas de residuos para que los pobres no tengan tanto trabajo al revolver buscando algo de comida.

Como siempre, se cuidan como de la peste de relacionar ese problema con la constante lucha y de las alternativas que, con todas sus limitaciones, se tejen en el seno de los sectores más castigados de la sociedad contra el hambre al que más de la mitad de la población está siendo condenado.

Además, según informaron fuentes oficiales, el problema de la pobreza terminará mañana cuando Argentina derrote a Inglaterra en el mundial de futbol.