Wohnen ist ein Menschenrecht – Entmietungspraxis stoppen.

Event Datum: 
Montag, April 18, 2016 - 09:30
Stadt/Region: 
Wir sind nicht bereit uns dem zu beugen. Wir rufen euch auf: Organisiert den Widerstand gegen Immobilienhaie, unterstützt die Mieter in der Jahnallee 14 in Leipzig und kommt am Montag den 18.04. alle zum Haus.

Wohnen ist ein Menschenrecht – Entmietungspraxis stoppen. Die Wohnraumsituation in Leipzig spitzt sich zu. Der Immobilienmarkt boomt. Opfer dieses Booms sind diejenigen, die nicht ohne weiteres bereit sind, die Mietsteigerungen mitzumachen oder Sanierungen zu akzeptieren. Unter aller Augen findet eine Entmischung der Stadt statt und die sozialräumliche Segregation nimmt zu. Die Alternative besteht für viele Mieter nur darin, die nach einem fragwürdigen Modernisierungsprozess überteuerten Neumieten zu zahlen oder auszuziehen. Die Anzahl an Räumungsklagen hat zugenommen. Der Immobilienmarkt boomt, vermeldet stolz die LVZ. Immer wieder versuchen skrupellose Immobilienhaie in den Grenzbereichen der Legalität mit Mitteln im Bereich der Nötigung Menschen zum Auszug zu zwingen. Leitungen fallen plötzlich aus, die Wasserversorgung klappt nicht mehr, Gerüste werden ohne Baugenehmigung aufgestellt um Fenster abzuhängen, Drohschreiben kommen. Viele Menschen sind diesem psychischen Druck nicht gewachsen und können sich gegen die finanziell durch Banken aufgepumpten Immobilienfirmen mit ihren Heerscharen an Anwälten kaum zur Wehr setzen. Der Kampf um den Wohnraum, um eine soziale Stadt tobt auch in Leipzig. Ein Kampf um eine Stadt als sozialen Raum. Ein besonders gravierendes Beispiel der Entmietungspraxis spielt sich gerade in der Jahnallee 14 ab. Im November 2015 wurde den Altmietern der Auszug nahegelegt und eine rechtlich zweifelhafte Modernisierungsankündigung vorgelegt, die eine Mietsteigerung von mehr als 100 % vorsah. Nachdem die Mieter nicht folgten, fiel überraschend mitten im Winter für mehrere Wochen die Heizung und damit auch die Warmwasserversorgung aus. Temperaturen in den Wohnräumen bis zu unter 8 Grad waren die Folge. Im Wege eines Eilverfahrens gelang es, die Vermieter zu verpflichten, die Heizung zu reparieren. Die Schikanen gingen weiter. Einer Mieterin wurden drei ihr unbekannte Männer in die Gemeinschaftswohnung gesetzt, die auch vor anzüglichen Bemerkungen und starker Verunreinigung nicht halt machten und zugaben, dass sie dazu vom Vermieter angestiftet wurden. Der Keller wurde plötzlich ohne Ankündigung gesperrt und eine Kellerbox beräumt. Jetzt aktuell sollen die nächsten Mieter so unter Druck gesetzt werden, dass sie die Wohnung verlassen. Abermals sollen Bauarbeiter in eine Wohnung einziehen, ohne Genehmigung der Altmieter, in der bislang nur zwei junge Frauen wohnen. Diese Methoden sind an Skruppellosigkeit und Zynismus nicht zu überbieten. Dahinter steht mit der BSL eine bereits einschlägig bekannte Firma, deren Geschäftsführer in der Vergangenheit wohl auch vor Drohungen und Beleidigungen nicht halt machten. Wir sind nicht bereit, uns dem zu beugen. Wir rufen euch auf: Organisiert den Widerstand gegen Immobilienhaie, unterstützt die Mieter in der Jahnallee 14 und kommt am Montag den 18.04. alle zum Haus.

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