Massive Bulleneinsätze in der Hafenstraße. Aufruf zum Widerstand.

Regionen: 

Seit Montag, dem 11. April, finden unausgesetzt Bullenzugriffe in der Hafenstraße auf Geflüchtete statt. Am Montag und Dienstag gab es mindestens zwei Übergriffe, bei denen die Cops auf Privatgelände vordrangen, um jeweils gezielt Personen zu überwältigen und zu verhaften. Am Mittwoch war die Polizeipräsenz den ganzen Tag über massiv.

Am heutigen Donnerstag gegen 19.30 Uhr schlug ein Zivi-Cop, der als angetrunkener Flaschensammler kostümiert war und vor der Vokü herumwankte, vermutlich gezielt einen jungen Geflüchteten nieder. Er stürzte sich auf den jungen Mann und riss ihm im Verlauf der Auseinandersetzung die Kleider vom Oberkörper. Er und weitere hinzu eilende Beamte zerrten ihr Opfer über den Asphalt, bevor sie es in einen Polizeiwagen verfrachteten. Die hinzukommenden AnwohnerInnen konnten nichts mehr ausrichten.

Diese Situation ist nicht neu, neu ist jedoch die heimtückische Polizeitaktik: verkleidet oder als uniformiert auftretendes Überfallkommando gezielt junge Geflüchtete anzugreifen. Damit müssen sich die Bullen nicht einmal mehr den Fragen der AnwohnerInnen und Passanten aussetzen, da die Übergriffe blitzschnell vor sich gehen und jegliche Gegenwehr ins Leere läuft.

Seit eineinhalb Jahren gleicht die Situation in der Hafenstraße, der Hafentreppe und vor allem vor der Vokü einem polizeilichen Belagerungszustand. Ununterbrochen sind mehrere Zivis sowie uniformierte Bullentrupps im Einsatz. Dieser leider schon zum Alltag gewordene Zustand spitzt sich seit Jahresanfang, aber insbesondere seit Wochenbeginn aufs Unerträgliche zu. Die Bullen greifen vermutlich gezielt Leute raus, die einen Abschiebebeschied erhalten haben.Die AnwohnerInnen stehen in ständigem Kontakt zu AnwältInnen, die sich auch für die Festgenommenen einsetzen.

Diese heimtückische Polizeitaktik ist rassistisch, brutal gegenüber geflüchteten Menschen und setzt sich selbst über rechtliche Minimalstandards hinweg.

Um diesen bandenförmigen Taskforce-Terror zumindest an die Öffentlichkeit zu bringen, unsere Solidarität mit den von racial profiling zusätzlich zum europäischen Grenzregime betroffenen Menschen auszudrücken, rufen wir euch auf, am Freitag, den 15.04.2016 um 21.00 Uhr zur Sponti zum Park Fiction zu kommen.

Solidarität mit Geflüchteten! Stoppt die rassistischen Kontrollen!

Wir haben kein Problem mit Drogen, aber mit Rassismus!

Bullen raus aus der Hafenstraße! Und der Bernhard-Nocht-Straße. Und St. Pauli, Hamburg, usw. usf.

 

webadresse: 
Lizenz des Artikels und aller eingebetteten Medien: 
Public Domain (cc0): Weiternutzung ohne Einschränkung. Gemeinfrei im Sinne der Public Domain