Cameron entschuldigt sich für Brandstiftung in „Mohammeds Schreibstube“

Erstmalig hat sich die britische Regierung öffentlich für den Brandanschlag auf eine historische Moschee aus dem 19. Jahrhundert im mittelenglischen Fenchurch entschuldigt. In einer Ansprache vor der Downing Street Nr. 10 räumte der Premierminister ein, die vom Gesundheitsministerium finanzierte örtliche Reservistenkameradschaft habe das denkmalgeschützte osmanische Bauwerk im Park einer zur Seniorenwohnanlage umgebauten Kaserne aus der Kolonialzeit gezielt in Brand gesteckt. Damit bestätigte er Einschätzungen antifaschistischer Initiativen in dem in christliche und muslimische Ortschaften zersplitterten Landkreis unmittelbar nach dem Anschlag im vorigen Sommer.

Bei der Kameradschaft „YZ TEAM“ handelt es sich um eine Organisation von Afghanistan und Irakheimkehrern, welche ihrem offiziellen Selbstverständnis zufolge dazu dient für die Kriegsziele der Cameron-Regierung in den als Teil einer Militärkoalition angegriffenen Ländern zu werben. Aufgrund der drastischen Häufung klinischer Traumatisierungen unter Kriegsheimkehrern erhält diese wie auch andere Reservistenkameradschaften zum Zweck der Einrichtung von Freizeit- und Beschäftigungsangeboten für die oftmals für den Arbeitsmarkt unbrauchbaren und von ihren Familien als schwierig empfundenen Ex-Soldaten seit 2003 regelmäßig Gelder aus dem Etat des Gesundheitsministeriums.

Zudem hatte Cameron unmittelbar nach seiner Wahl diverse Steuererleichterungen für die Kriegsheimkehrer durchgesetzt, welche etwa im Vergleich zu anderen britischen Einwohnern im Einzelhandel nur die halbe Umsatzsteuer zu bezahlen brauchen. Diese waren zuletzt auch im Rahmen der Euro-Beitrittsverhandlungen in Frage gestellt worden, bilden aber ein bedeutsames Bindeglied zwischen der Kameradschafts- und der Euroskeptiker-Szene.

Cameron erklärte, „YZ TEAM“ und vergleichbare Organisationen in Zukunft genauer kontrollieren zu wollen, gab jedoch keine Zusagen aufgrund der Tat die Zahlungen einzustellen. Dazu wolle er den Ausgang der Ermittlungen abwarten. Fest steht allerdings bereits jetzt, dass der Brandanschlag auf das einzeln an einer Waldwegkreuzung gelegene Holzhaus, bei dem umfangreiche Brandbeschleunigerspuren festgestellt worden waren, von den zuständigen Aufsichtsbehörden zumindest stillschweigend gebilligt worden war.

Am Tag vor dem Anschlag hatte Cameron in einer Parlamentssitzung energisch gegen einen von Umweltinitativen eingebrachten Gesetzentwurf gewettert, dem zufolge Imkerverbände in einigen mittelenglischen Regionen ihre Jahresausbeute an Blütenhonig aufgrund von Beimengungen genmanipulierter Pollen zur Müllverbrennung abliefern mussten. Das Gesetz kam dennoch durch, wenngleich ohne Schadensersatzregulierung, und die durch den Kompromiss enttäuschten Kleingewerbetreibenden fanden sich tags darauf durch den Moscheeanschlag aus den Schlagzeilen gedrängt.

Die offenkundige Brandstiftung an dem eher historisch als organisatorisch bedeutsamen Objekt wurde seinerzeit von der britischen Öffentlichkeit als mögliche Rivalität zwischen Sunniten und Schiiten gewertet, die lediglich auf europäischem Boden ausgetragen werde. Jetzt ist jedoch in Form von Wandzeitungen in Fenchurch ein Bekennerschreiben aus den Kreisen von „YZ TEAM“ aufgetaucht, in dem der Brandanschlag als Racheakt für Straßenüberfälle auf Kriegsheimkehrer bezeichnet wird, welche sich durch von den Reservistenkameradschaften aus ihrem Gesundheitsetat finanzierte Mitglieder-T-Shirts öffentlich als solche zu erkennen gegeben hatten.

Unter der Regierung Blair hatte der heutige Staatschef Cameron im interministeriellen Finanzierungsausschuss dafür gesorgt, dass anstatt der durch das Versicherungssystem vorgesehenen gesetzlichen Übernahme der tatsächlich anfallenden Gesundheitskosten die Reservistenkameradschaften pro registriertem Mitglied einen der Einstufung des Kriegsministeriums entsprechenden Kopfbetrag enthalten, welcher den „gesellschaftlichen Wert“ des Veteranen widerspiegeln soll, während sich diese im Gegenzug zu Betreuungs- und Integrationszielen für ihre Mitglieder verpflichten.

Insbesondere die in einer bereits vor dem ersten Weltkrieg durch Einwanderung geprägten Region aktive „YZ TEAM“ ist seit langem in dem Dilemma befangen, sich selbst – ebenso wie ihre Gönner im Staatsapparat – als eine Art Wohltätigkeitsverein ausgeben zu wollen, in weiten Teilen der Gesellschaft jedoch erfahrungshalber als Terrororganisation eingestuft zu werden. So verlor sie nur wenige Monate vor dem Anschlag ein Gerichtsverfahren welches sie gegen örtliche Initiativen angestrengt hatte, die auf ihren Kinderflohmarkt-Plakaten den Vermerk „YZ TEAM NOT WELCOME“ anbrachten.

Vom Antifa-Informationsdienst „Searchlight“ wird „YZ TEAM“ bereits seit dem Irakkrieg als „aktivste offizielle Terrorzelle“ eingestuft, welche in internen Besprechungen das Ziel verfolgt im Fall eines Scheiterns des neokonservativen Projekts in Form der Vertreibung der Militärkoalition aus Westasien prominente Gegner des Kriegseinsatzes flächendeckend zu eliminieren und zu diesem Zweck entsprechende „Einblick“-Listen in Umlauf bringt. Auf einer derartigen Liste fand sich auch ein Steuerberater aus Fenchurch wieder, der sich geweigert hatte für die Gruppierung tätig zu werden.

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Ergänzungen

Hey ich find weder zu diesem YZ-Team (OK, nicht gerade ein suchmaschinenfreundlicher Begriff) noch zu diesem Anschlag irgendwas im Netz, könnt Ihr mal bitte ein paar Quellen angeben? Wann soll der Anschlag gewesen sein? Wie nennt sich die Moschee auf Englisch?