Intersex-Proteste gegen Live-Genitalverstümmelungen in Seligenstadt/Offenbach/FFM

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Proteste gegen "4. ISHID Weltkongress" mit Live-Genitalverstümmelungen, London 17.09.2011

Unbemerkt von der Öffentlichkeit hat sich um Frankfurt/M eine eigentliche Intersex-Genitalverstümmelungs-Industrie für "vermännlichende Genitalkorrekturen" etabliert. ExponentInnen laden ab So 21.6. - Mi 24.6. TäterInnen aus der ganzen Welt zum 3-tägigen fröhlichen "Live-Verstümmeln" (!!!) nach Seligenstadt. Überlebende und Unterstützer_innen organisieren eine Infoveranstaltung und gewaltfreie Proteste vor dem Verstümmlerkongress und den lokalen Kliniken.

ISHID: Weltverband der Intersex-GenitalverstümmlerInnen

Die "International Society on Hypospadias and Disorders of Sex Development (ISHID)" ist eine 1999 gegründete, globale GenitalabschneiderInnen-Vereinigung, bestehend hauptsächlich aus KinderchirurgInnen und mit besonderem Schwerpunkt der Verbreitung von kosmetischen "Genitalkorrekturen" in "Schwellenländern".

(Der ursprüngliche Name, von dem die heute noch verwendete Abkürzung "ISHID" abgeleitet wurde, lautete "International Society on Hypospadias and Intersex Disorders".)

Seit 2005 führt die "I$HID" jedes 2. Jahr einen sogenannten "Weltkongress" durch, unter Betroffenen besonders berüchtigt wegen der im Programm jedes Mal prominent hervorgehobenen "Live-Genitalverstümmelungen". (2007 war z.B. auch "EuroD$D"- und "D$D-net"-Chef Olaf Hiort aus Lübeck prominent vertreten.)

Ethik und Menschenrechte stehen bei den "ISHID-Weltkongressen" traditionellerweise nicht auf dem Programm.

Umso grösser das Erstaunen (und z.T. auch die Empörung) unter den I$HID-TeilnehmerInnen, als sie sich beim "4. Weltkongress" 2011 in London während des gesamten Kongresses mit friedlichen Protesten und Mahnwachen von Zwischengeschlecht.org konfrontiert sahen (siehe Bild >>> mehr Bilder auf demotix).

Den 2011 überreichten, von IGM-Überlebenden aus Europa, Afrika und Nord- und Südamerika unterzeichneten Offenen Brief (englisch) ließen die "I$HID"-Verantwortlichen trotz gegenteiliger Beteuerungen bis heute unbeantwortet.

Seligenstadt: Live Pedo Surgery Nonstop

Der in Seligenstadt (FFM) vom 21.-24.6. stattfindende "6th ISHID Hypospadias Workshop" besteht hauptsächlich aus Live-Genitalverstümmelungen an wehrlosen Säuglingen (!!!) in der lokalen Emma Klinik und konzentriert sich (wie der Name sagt) auf sog. "vermännlichende Genitalkorrekturen", d.h. die besonders komplikationsträchtigen, chirurgischen "Hypospadie-Korrekturen", siehe Programm (englisch).  

(Der ursprünglich auf 24.-27.6. in Lübeck angekündigte, separate "D$D-Teil" (Provisorisches Programm, PDF) wurde inzwischen aus unbekannten Gründen stillschweigend abgesagt.)

Organisiert wird das Ganze u.a. vom berüchtigten, seit längerem in der Umgebung Frankfurts wütenden Serienverstümmler Prof. Ahmed T. Hadidi und einer seiner willigen lokalen Kliniken, der Privatklinik Emma Seligenstadt GmbH & Co. KG, wo auch die Live-Verstümmelungen stattfinden.

Weiterhin operiert Hadidi auch im Lehrkrankenhaus (Sana) Klinikum Offenbach GmbH, wo laut Weiße Liste im Jahr 2012 insgesamt 896 wehrlose Kinder verstümmelt wurden, wohlbemerkt bei unterdurchschnittlicher Zufriedenheit gemäß Versichertenbefragung der AOKs, BARMER GEK und der hkk (PDF).  

Hadidi ist einer der besonders unbelehrbaren GenitalverstümmlerInnen, der tatsachenwidrig immer mal wieder gerne behauptet, die kosmetischen Genitaloperationen an Kleinkindern seien aus körperlichen und psychischen Gründen notwendig, und sollten am besten möglichst früh durchgeführt werden, da die Betroffenen sich so kaum daran erinnern würden (Hanau Post, PDF)

Seit 2007 "arbeitet" Hadidi in Klinikum Offenbach und Emma Klinik Seligenstadt als "Leitender Arzt Kinderchirurgie", wobei die Emma Klinik und Hadidi sich in einer gemeinsamen Pressemitteilung bereits 2008 mit 300-480 Verstümmelungen jährlich brüsteten (PDF).

Lukrative Menschenrechtsverletzungen:
Mit Intersex-Genitalverstümmelungen zum Millionär

"Mehr als eine Million Euro" hat Seligenstadt-Tycoon Ahmed T. Hadidi laut Offenbach Post 2013 in den I$HID-Tagungsort "MainChateau" reingebuttert – und schon dazumals das diesjährige Live-Verstümmeln offiziell angekündigt ("1. Internationaler Seligenstädter Hypospadie-Workshop").

Hadidi ist auch unter Kinderchirurgie-KollegInnen dafür berüchtigt, "Hypospadiekorrekturen" online und medial offensiv zu vermarkten – unter Beschönigung/Weglassung von Komplikationsrisiken. Eltern operierter Kinder berichten, einerseits würden Kinder bereits nach 1 1/2 Jahren ohne weitere Nachkontrollen als "geheilt" entlassen – obwohl die schwerwiegenderen Komplikationen (Harnröhrenverengung bis Harnröhrenverschluss, mit Sekundärschäden inkl. Nierenversagen!) bekanntlich erst nach 5-10 Jahren auftreten (!!!).  

Andrerseits beharre Hadidi gern auf wiederholten kosmetischen Nachkorrekturen ("er ist halt ein Perfektionist") – auch von anderen VerstümmlerInnen berichten Betroffene, dass dauernde "Nachkorrekturen" häufig erst aufhören, wenn die Betroffenen alt genug sind, sich weiteren riskanten "Nachkorrekturen" erfolgreich zu widersetzen.

Die internationale Intersex-NGO Zwischengeschlecht.org wird zum Live-Verstümmler-"6th I$HID Hypospadias Workshop" von So 21. - Mi 24.6. vor Ort informieren und friedlich protestieren:

• INFO-ABEND: Montag 22.6. 19:00h, Uni Frankfurt a.M.
Studierendenhaus am Campus Bockenheim, Raum K2, Mertonstraße 26-28,
"Intersex-Genitalverstümmelungen (IGM): Geschichte & Widerstand" 
mit Daniela Truffer and Markus Bauer (Zwischengeschlecht.org)
Vortrag + Diskussion
In Kooperation mit dem Autonome FrauenLesben Referat (AFLR) der Uni FFM

• 7 FRIEDLICHE PROTESTE + OFFENE BRIEFE:
   Seligenstadt + Offenbach, So 21. - Mi 24.
    "STOP Intersex Genital Mutilations!"

'6th I$HID Hypospadias Workshop' mit 'Live Surgery'

Sonntag 21.06.2015: MainChateau Seligenstadt
#1: 18:30-20:30  MainChateau, Kleine Maingasse 16-18, Seligenstadt (Nähe Haupteingang)

Montag 22.6.2015: MainChateau + Emma Klinik Seligenstadt
#2: 07:00-12:30  MainChateau, Kleine Maingasse 16-18, Seligenstadt (Nähe Haupteingang)
#3: 13:30-18:00  Emma Klinik, Frankfurter Straße 51, Seligenstadt (Nähe Haupteingang)

Dienstag 23.6.2015: Emma Klinik + MainChateau Seligenstadt
#4: 09:30-12:30  Emma Klinik, Frankfurter Straße 51, Seligenstadt (Nähe Haupteingang)
#5: 13:30-19:30  MainChateau, Kleine Maingasse 16-18, Seligenstadt (Nähe Haupteingang)

Mittwoch 24.6.2015: MainChateau + Sana Klinik Offenbach
#6: 07:45-12:30  MainChateau, Kleine Maingasse 16-18, Seligenstadt (Nähe Haupteingang)
#7: 13:30-15:30  Sana Klinikum Offenbach, Starkenburgring 66, 63069 Offenbach am Main (Nähe Haupteingang)

Helft mit, die TäterInnen daran zu erinnern, dass wehrlose Kinder zu verstümmeln NICHT OK ist! Wir sehn uns, wo die Action ist!

>>> Berichte von Betroffenen von "Hypospadiekorrekturen"
• Tiger Howard Devore: "Aufwachsen im chirurgischen Mahlstrom"
• Ernst Bilke: "Die Wut ist gut versteckt" - Biographie mit "Hypospadie"  
• Erich Marti: "Operiertes Geschlechtsteil extrem berührungsempfindlich"
• Erfahrungsberichte: "Sehr taube Eichel nach Op" vs. "unbehandelt gut leben"

>>> Kosmetische GenitalOPs: Ausklammerung von "Hypospadie" unethisch
>>> Live-Genitalverstümmelungen in Tübingen 2005-2001 

>>> Zwangsoperierte Zwitter über sich selbst und ihr Leben
>>> Intersex-Genitalverstümmelungen: Typische Diagnosen und Eingriffe
>>> IGM – eine Genealogie der TäterInnen

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