Eine fragwürdige Großzügigkeit

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Übersetzung eines Kommuniqués des Zentralen Generalstabs der FARC-EP zur Politik von Präsident Santos

Seit Montagabend, dem 9. März und weniger als 24 Stunden nach der Rede von Präsident Santos über die Einstellung der Bombardierungen der Lager unserer Organisation, verbreitete sich die Nachricht über den Tod von Gilberto Becerro, Kommandierender der 57. Front und herausragendes Mitglied des Zentralstabs des Blocks Iván Ríos der FARC-EP.

 Während der Revolutionskommandant den Medien als ein getöteter gemeiner Drogendealer in einem Polizeieinsatz gegen kriminelle Banden vorgestellt wird, erscheint die angeordnete Aussetzung der Bombardierungen als eine rührende Geste der Großzügigkeit, die die FARC zu anerkennenden Applaus zwingen soll. Gilberto Becerro verbrachte 36 außerordentliche Jahre im Guerillakampf, es gibt nichts Fälschlicheres und Perverseres, als ihn als einen gewöhnlicher Verbrecher zu präsentieren. Es geht nicht um das Bild des Anführers der Guerilla, der dieser Stigmatisierung erleidet, sondern um das Bild der politisch-militärischen revolutionären Organisation, dessen Teil er war. Es liegt schon klar auf der Hand in der Erklärung des Präsidenten, den Anspruch jede unserer Deklarierungen für diese blutigen Tatsachen zum Schweigen zu bringen. Ihm zufolge sind die Todesfälle von Zusammenstößen mit Militärpatrouillen ein Teil des Spiels. Bei der Anordnung für einen Monat keine Bombardierungen auf die Lager der FARC durchzuführen, Lager, fügte er hinzu, dass dies unter der Bedingung geschieht, solange diese nicht die Bevölkerung gefährden. Es ist eine verwunderliche Regelung, denn die Klassifizierung dieser Risiken und Gefährdungen ist in den Händen der Militärs und der Polizei oder in derselben Regierung. Es muss hinzugefügt werden, dass über all dem die monatliche Erpressung schwebt. Der Präsident sagte auch, dass vor zwei Wochen die Anordnung an die Polizei erteilt wurde, nach einem Sicherheitsrat, die Leistungen in diesem Bereich zu konsolidieren und das gesamte Staatsgebiet einzukesseln, mit dem Ziel der Bevölkerung und unseren demobilisierten Aufständischen die Sicherheit zu bieten, jedoch letztendlich, um Militär- und Polizeioperationen im ganzen Land gegen die Guerilla voranzubringen. Es ist ein klarer Schritt, der uns zwingt, die Angriffe zu beantworten und um uns anschließend schuldhaft für die Verletzungen gegen die einseitige Waffenruhe zu machen. Die Ausschließung des Befehls der Nichtbombardierungen des ELN lässt die Möglichkeit offen, trotzdem gegen uns vorzugehen, weil wir als Schwesterorganisationen handeln. Es ist also eine bewaffnete Falle. Die infamen Anschuldigungen, dass die FARC-EP einen Pakt mit dem kriminellen Clan Usuga, der Urabeños, haben oder mit jede anderen kriminellen Organisation, kontrastieren mit der Realität, denn wir sind die einzigen, die direkt und frontal diese Banden bekämpfen, wie es die jüngsten Kämpfe in Unguía und Tarazá, sowie der Verlust von wertvollen Kämpfern als Teil der Konfrontation wie dem von Gabino vor wenigen Wochen belegen. Derselbe Tod von Gilberto ist eine Aktion gegen die kriminelle Banden und macht deutlich, dass nicht die Bekämpfung dieser Gruppen in Erscheinung tritt, sondern die staatlichen Kräfte wollen die Guerilla treffen und helfen ihnen, die Tür für ihre Mafia-Aktivitäten zu öffnen. Darüber hinaus haben die offiziellen Statistiken nie die Kämpfe zwischen Paramilitärs und den Sicherheitskräften registriert. Präsident Santos wurde gezwungen, die Seriosität der FARC-EP in den verschiedenen Stadien des Friedensprozesses mit seiner Regierung in Havanna anzuerkennen. Er gründet sogar seine angeblichen Taten der Deeskalation auf die überwältigende und unbestreitbare Realität des einseitigen Waffenstillstandes von uns. Aber trotz seiner Rhetorik, fährt er fort, um Gewalt und Terror gegen uns und andere populäre und soziale Sektoren auszuüben. Indigene Völker, Bergleute, Landkläger und Menschenrechtsverteidiger sind nun auch öffentliche Opfer seiner Regierung. Daher ist seine Großzügigkeit nicht glaubwürdig. Sekretariat des Zentralen Generalstabs der FARC-EPBerge von Kolumbien, 13. März 2015

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