Live Berichterstattung vom 5. Prozesstag gegen Free Isa

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Wir berichten live aus der dritten Prozesspause in zwei Stunden vom Schaugerichtshof der Richterin Keune. Es bahnt sich ein erster Showdown an!

Als zu Beginn der Verhandlung die zwei angeblichen Streifenpolizisten für die Belehrung in den Gerichtssaal gerufen wurden, konnte man staunen. Sie waren von oben bis unten verkleidet. Die Polizistin trägt die selbe Perrücke wie die Tatortbeobachterin im Prozess gegen Balu. Dazu hat sie hohe Absätze, eine extreme Gesichtsmaske und vermutlich Auspolsterungen an der Hüfte. Genauso wie ihr Kollege zeigte sie keine Mimik und auch ihr Gang war entweder geschult steif oder ihr wurde eigens etwas in die Hose eingeführt. Der männliche Beamte kam mit schamhaarähnlichem Haartoupé und ebenfalls Polsterungen.

Diese Farce veranlasste die beiden Anwälte von Isa dazu, die Entkleidung der beiden zu fordern - erste Prozesspause zur Beratung. Dann: Beschluss, dass dem Antrag nicht stattgegeben wird. Es folgte der Antrag der Anwälte, die beiden zunächst nur zu ihrer optischen Veränderung zu befragen, um zu klären, wer diese Veranlasst hat. Und natürlich, wieso. Es wurde mit einer Entscheidung des Gerichtshof für Menschenrechte argumentiert, dass nur im Äußersten Zeugen in Prozessen verkleidet werden sollen. Die beiden Bullen, um die es geht sind aber - laut Akte - ganz normale Streifenhörnchen, die als erstes am Geschehen eingetroffen sind. Von einer Bedrohung von normalen Abschnittsbeamten auszugehen, würde bedeuteten, dass in allen zukünftigen Verfahren Polizisten als Zeugen nurnoch anonym aussagen könnten. Was will das LKA hier wieder verbergen? Sind die beiden vielleicht garkeine normalen Streifen? Und waren die beiden überhaupt vor Ort? Oder gar schon vor Ort als Zeuge des Angriffs des "Opfers" auf den Hund und Isas Frau? Fragen über Fragen, die nur zu klären wären, wenn die bisherigen Zeugenaussagen mit dem Anlitz der beiden verglichen werden.

Doch die Richterin erklärt nach wenigen Minuten Prozessunterbrechung, dass der Antrag abgelehnt ist. Eine Begründung hält das Schöffengericht für überflüssig.

Es folgt die dritte Prozessunterbrechung, die bis 12 Uhr dauern wird, auf Antrag der Verteidigung. Isa und die Anwälte haben angekündigt, einen Befangenheitsantrag zu formulieren. Dieser Schauprozess könnte in den nächsten Stunden platzen oder aber unter krassesten Bedingungen und mit der offensichtlichen Vorverurteilung Isas durch Keune zum Ende gebracht werden.

Kommt vorbei! 12 Uhr geht es im Saal b129 in der Wilsnacker Straße weiter.

 

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Ergänzungen

es wurden zwei weitere prozesstage angesetzt. heute wurden zwei verkleidete zivis gehört und zwei streifenbullen, jeweils zu art der anzeigenaufnahme im nordkiez bzw den umständen der einsätze, ihrer verkleidung vor gericht usw. aber dazu bestimmt später mehr