Schanzenfest 2014

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Refugees Welcome Schanzenfest am Sonntag, dem 28. September 2014

Nach vielen Diskussionen und Auseinandersetzungen findet in diesem Jahr wieder ein Straßenfest im Schanzenviertel statt. Das Schanzenfest findet nicht in einem sozialen Vakuum statt und hat sich über die Jahre immer wieder verändert und auf politische Missstände reagiert. In diesem Jahr wird es als Refugees Welcome Schanzenfest stattfinden.

"Wir wollen damit das Politikum Schanzenfest in die Waagschale werfen, für die Kämpfe von Lampedusa-Geflüchteten und allen anderen von Abschiebung bedrohten Refugees."
Florentina Strada - Schanzenfestvorbereitung 2014

"Wir erklären Hamburg mit dem Schanzenfest zur offenen Stadt, machen Türen und Fenster auf und halten nachbarschaftlich dagegen, wenn der Senat mit Polizei und Ausgrenzung gegen Geflüchtete vorgeht."
Florentina Strada - Schanzenfestvorbereitung 2014

INHALTE UND SELBSTVERSTÄNDNIS

Insbesondere die Situation von Lampedusa in Hamburg verschärft sich. Der Senat setzt auf eine harte Haltung und dieser will das Fest mit allen Nachbar_innen und solidarischen Menschen  Widerstand entgegensetzen. Auch die regelmäßigen Abschiebungen von Roma, Flüchtlingen aus Afghanistan oder anderen Ländern sind Ausdruck eines rassistischen Alltages, der nicht als Normalzustand zugelassen werden soll.

In der Pressemitteilung der Öffentlichkeitsgruppe heißt es: „ Die politischen Auseinandersetzungen um Stadt und Gesellschaft sind untrennbar verbunden mit der Situation von Refugees, Illegalisierten und rassistisch Stigmatisierten. Deshalb halten wir den Rahmen eines unangemeldeten Straßenfestes auch für den richtigen Ort für politische Intervention gegen rassistische Verhältnisse.

Während der Senat an seiner menschenverachtenden Politik festhält und Menschen ausgrenzt, gibt es auch eine andere Realität auf der Straße: Die von widerständigen Nachbar_innen und Aktivist_innen, welche sich unabhängig von ihrer Herkunft und sozialem Status im Alltag in ihren Kämpfen vernetzen und gegen diese Politik ebenso wie gegen rassistische Stimmungen im Stadtteil auf die Straße gehen.“

DER VERLAUF DES FESTES

Das Schanzenfest findet in diesem Jahr nicht wie in den letzten Jahren im Schulterblatt und der Susannenstraße statt.

Es führt stattdessen von der Bartelsstraße über die Schanzenstraße und Ludwigstraße in die Sternstraße zum Centro Sociale und es findet an einem Sonntag statt. Durch diese Verschiebung soll der zunehmenden Kommerzialisierung und deren Begleiterscheinungen im Rahmen der Gentrifizierung des Stadtteils begegnet werden.

Das Schanzenfest soll unkommerzieller, politischer und solidarischer als in den vergangenen Jahren verlaufen. Es wird immer noch gefeiert und getanzt, aber weniger Ballermann und mehr Inhalte auf der Straße geben.

WAS FINDET AUF DEM SCHANZENFEST STATT

Im Rahmen eines Schanzenfestsalons wird es z.B. Podiumsdiskussionen zur Situation von geflüchteten Frauen, zu Roma, die an vielen Orten von Abschiebung und Ausgrenzung bedroht sind und zu Protesten und Besetzungen von Refugees mit Gästen aus den Niederlanden, der Schweiz und Berlin geben.

Außerdem ein Kinderfest, Filmvorführungen, Redebeiträge und Livemusik von der Hauptbühne und Infostände von antirassistischen Gruppen und Stadtteilinitiativen.

Die vorbereitenden Gruppen rechnen nicht mit Auseinandersetzungen mit der Polizei an diesem Schanzenfest, fordern diese jedoch auf, Bedrohungsszenarien im Vorfeld und rassistische Kontrollen von Teilnehmenden zu unterlassen. Aus dem Aufruf: „Wir wollen dabei gemeinsam und entschlossen auf Übergriffe und Provokationen reagieren, aber auch besonnen auf die Sicherheit von Teilnehmenden ohne Pass oder traumatisierten Menschen achten. Stärke entsteht nicht durch Heldentum und Männlichkeitsrituale, sondern durch die Herstellung einer gemeinsam getragenen Basis zur Aktion. Mit dem Schanzenfest wollen wir einen Teil dazu beitragen, diese weiter aufzubauen. Dies ist unser Ziel an diesem Tag und wir fordern alle auf, dazu beizutragen.“

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