EINIGE GEDANKEN.....über die Lebenswirklichkeit nicht nur in Berlin

Auf Straßen und Plätzen und nicht nur in Parks “wohnen“ Menschen. Am frühen Nachmittag eines Werktages, kann man beispielsweise am U-und S-Bahnhof Wedding Menschen, in diverse Decken bzw. Schlafsack eingemummelt, campieren sehen. Ständig strömen Menschen zu Dutzenden  vorbei und nehmen diesen Zustand kaum noch wahr, er ist Normalität geworden.

Die Masse derjenigen, welche in Bahnen, vor Bahnhöfen, vor Supermärkten und an Straßenkreuzungen “betteln“ oder kleine Dienstleistungen bzw. Unterhaltung anbieten, ist unüberschaubar geworden.

 

Rauschgifthändler scheinen irgendwie inzwischen das ganze Stadtgebiet im Griff zu haben, der eine oder andere vielleicht wirklich aus einer Not heraus, zumindest unter den Kleindealern. Auch der eine oder andere junge Mensch, dem dieser kapitalistische Drecksstaat keine Lebensperspektive eröffnet, was dann auch gern von bestimmten Clan- und Mafiastrukturen ausgenutzt wird, um solche Menschen in ihre Verbrechen zu verwickeln.

Die überwiegende Mehrheit aber, wirklich krimineller Abschaum, dem es keinerlei Gewissensprobleme macht, unter anderem Minderjährige zu bedrängen um ihren Dreck loszuwerden, oder sogar ihr Gift an Stellen bunkert, wo eine massive Gesundheitsgefährdung von Kleinkindern stattfindet.

 

Es herrscht in dieser Stadt ein Verkehrsgeschehen, welches sich weitestgehend selbst überlassen wird. Das inzwischen nicht selten herrschende Faustrecht, oder Recht des Stärkeren, reguliert die Verhältnisse auf den Straßen zur Zufriedenheit von asozialen und kriminellen Elementen, die ja oftmals der Oberschicht dieser Stadt entstammen.

  

Gerade Berlin ist eine Stadt, die selbst inzwischen zu einem beträchtlichen Teil aus dekadentem Sumpf besteht und darüber hinaus auch noch erheblicher Anziehungspunkt für das ganze Sauf-, Rauschgift- und Dekadenzpack der Welt geworden ist.

Hier wird ein „Event“ nach dem anderen durch die Stadt gejagt, während die Bedürfnisse und die Möglichkeiten von arbeitenden Menschen sich in der Stadt auf vernünftige Art und Weise fortzubewegen und zu leben, erheblich eingeschränkt werden.

Warum fällt uns immer wieder in dem Zusammenhang das untergehende römische Weltreich ein, Brot und Spiele, Perversion und Dekadenz erscheinen uns doch sehr ähnlich.

 

Der Mangel an vernünftig bezahlter, auf Dauer angelegter Arbeit, ist für einen erheblichen Teil der Bevölkerung tägliches Brot oder besser tägliche Not.

Und dies bei explodierenden Mieten, explodierenden Energiekosten und der teilweisen Unmöglichkeit überhaupt noch eine Wohnung zu ergattern.

 

Das zusammengestrichene Gesundheitswesen bewirkt, dass Menschen nicht mehr ausreichend oder rechtzeitig behandelt werden, obwohl gleichzeitig unermessliche Summen in die Taschen von Kräften wandern, welche wohl im Gesundheitswesen ihre persönliche Goldgrube entdeckt haben.

 

Mit den Kindern wird sowohl in den Kindertagesstätten wie auch in den Schulen Schindluder betrieben. Irgendwelche wirren angeblichen Reformen, die unter dem Strich in der Regel nur Verschlechterung erbringen, aber den eigentlichen Zweck, Geld einzusparen um es den Reichen in die Tasche zu schieben, sehr wohl erfüllen. Und dabei haben wir über das kriminelle Verhalten von Verantwortlichen, z.B. Schulen zu Ruinen verfallen zu lassen, noch gar nicht gesprochen.

Aber warum sollen Schulen besser aussehen wie weite Teile der Stadt, in der es Gebiete gibt, die eher an Müllkippen denn an Wohnstraßen, oder Parks erinnern.

Aber das ist ja so schön morbide, das brauchen gewisse Kräfte der untergehenden bürgerlichen Klasse: Dreck, Scheiße, Rauschgift, Prostitution, Dekadenz - darin suhlt man sich gerne.

Aber das ist doch nicht das, was die arbeitenden Menschen für ihr Leben brauchen, eigentlich sollte kein Mensch so leben.

 

HABEN DIE ABGEORDNETENHAUSWAHLEN AUCH NUR EINEN HAUCH VON LÖSUNG FÜR DIESE UND VIELE WEITERE RIESIGE PROBLEME GEBRACHT?

 

Das kann man natürlich bisher nur vermuten, aber schließlich gibt es ja jahrzehntelange Erfahrung mit dem Spektrum, das nun zusammengefunden hat, um diese Stadt zu regieren und zu organisieren.

Wobei es einem schon schwer fällt, diese Allianz aus Unwillen, Unfähigkeit und Rückschritt mit einer Organisierung von Maßnahmen, die tatsächlich für eine breite Mehrheit der Bevölkerung nützlich sind, in Verbindung zu bringen.

Die vorherige Koalition war schon ein unwilliger und unfähiger Haufen, aber man muss befürchten, dass die künftige Truppe da noch einen draufsetzt.

Wobei tatsächlich noch abzuwarten bleibt, ob das wirklich funktioniert mit der Koalitionsbildung, und wenn ja, ob es dann bis zur nächsten Wahl trägt.

Wir wagen mal die Prognose, sollte es tatsächlich zur Koalition kommen, gibt es irgendwann vorgezogene Neuwahlen, oder die Bildung einer neuen Regierungskoalition.

 

Auch wenn sich diese Kräfte zumindest in den Fragen der Dekadenz und anderen rückschrittlichen Tendenzen sehr nahe stehen, Verbreitung und Legalisierung von Rauschgift, Verhinderung eines vernünftigen Ausbaus von Straßen und Autobahn,

so werden sie doch das nicht allzu kleine Problem der sozialen Realität in Fragen von Wohnungen, Verwaltung und auch der Frage der zunehmenden Armut und Existenzlosigkeit haben.

Und es ist schwer vorstellbar, dass gewisse Elemente, welche schon in der Vergangenheit in erster Linie dafür gesorgt haben, dass die Finanz- und Immobilienoligarchen zu ihrem „Recht“ kamen, jetzt plötzlich in eine andere Richtung marschieren.

 

Das zeichnet sich auch schon ab, die gaaaanz wichtigen Themen sind ja sowieso, Legalisierung von Rauschgift, Radwege, Homo-Ehe und die Verteuerung der Energie, sowie diverse andere Punkte, die eher für Kreise ihrer eigenen Klasse wichtig sind, aber nicht für die arbeitenden Menschen dieser Stadt.

Und selbst da, wo scheinbar etwas Positives hervor blinkt wie Miethöhenbegrenzung, würde es uns nicht wundern, wenn das zerplatzt wie eine Seifenblase.

Unabhängig davon, ob tatsächlich eine ganze Legislaturperiode rumgewurschtelt wird, oder es früher Neuwahlen gibt, eine recht hohe Wahrscheinlichkeit für die Stärkung von sogenannten Rechtspopulisten durch die „Arbeits“weise dieser Koalition ist unserer Ansicht nach auf alle Fälle zu erwarten.

 

GIBT ES EINE ANDERE, EINE WIRKLICHE ALTERNATIVE

 

Die rechten Elemente in dieser Stadt und in diesem Staat sind doch auch nur Teil dieser bürgerlichen Klasse, die insbesondere die kapitalistische Gesellschaftsordnung krampfhaft am Leben erhalten will und sind ja da komischerweise ziemlich dicht bei allen anderen bürgerlichen Parteien, bis hin zur Führungsriege der Partei DIE LINKE.

 

Die Masse, insbesondere der arbeitenden Bevölkerung, hat in solchen Kreisen keine  Interessenvertretung. Hat sie nicht in der Politik und hat sie oftmals nicht mal in den Interessenverbänden, wie Gewerkschaften, Mieterverein oder andere.

Die herrschende Klasse sitzt und steckt hier in fast allem drin und nimmt führende Positionen ein, wo die Gefahr besteht, dass sich unzufriedene, rebellische Menschen eine Basis für einen fortschrittlichen Kampf schaffen könnten. Wer schon gewerkschaftliche oder Kämpfe eines Betriebsrates mitgestaltet, oder bewusst miterlebt hat, weiß wovon hier die Rede ist.

 

Aber die Verhältnisse geraten ins tanzen, die Kriegsgefahr wächst, die Armut wächst, das wird nicht nur international einiges durcheinander bringen, sondern auch national.

 

Wir wagen mal die Prognose, dass die Wohnverhältnisse dieser Stadt schon sehr bald für „Instabilität“ sorgen werden. Das kann man über die Jahrzehnte verfolgen, die Frage von (bezahlbarem) Wohnen hat hier schon sehr häufig das Gefüge krachen lassen.

Aber dann sollten auch die Erfahrungen dieser Jahrzehnte zum Tragen kommen. Fast alles was sich hier als Volksvertreter geriert, tut in der Praxis genau das Gegenteil.

Der Teil der Bevölkerung, der das nicht mehr ertragen will und kann, sollte sich andere Wege suchen, als sich auf die Vertreter des Geldadels im Staatsapparat zu verlassen.

Bietet sich auch in großen Teilen der Linken dieses Landes keine Stütze, so muss überlegt werden, wie man trotzdem sein berechtigtes Ziel erreichen kann.

Das, was noch an gewerkschaftlichen und betrieblichen Strukturen da ist, sollte man soweit wie möglich nutzen und weitere Möglichkeiten für Kampf und fortschrittliche Propaganda entwickeln.

Bewusste und organisiert arbeitende Menschen werden an allen Ecken und Enden gebraucht. Diesen dekadenten, verkorksten und auch verkoksten kapitalistischen Sumpf auszutrocknen, ist doch eine lohnende Aufgabe. Es wäre für uns, für unsere Kinder, für unsere Stadt, national und international, eben für den Fortschritt der Gesellschaft.

 

Gegen die kapitalistischen Verhältnisse und ihre brutalsten Verteidiger, die Faschisten, die hier schon wieder dreist ihr Haupt erheben.

Es ist doch offensichtlich an der Zeit, dass die arbeitenden Menschen wieder aktiv in die Geschehnisse eingreifen, wie soll sich denn sonst etwas ändern.

 

K. Lehmann                        8.11.2016

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Ergänzungen

Lieber NN

Sowohl diverse Löschungen unserer Artikel wie auch deine krampfhaften Versuche uns aus dem Blickfeld zu drücken, zeigen uns, das wir den Finger schon sehr exakt in der Wunde haben. Insofern sind wir regelrecht dankbar immer wieder eine Bestätigung auf diese Art und Weise zu erfahren. Wenn man etwas nicht widerlegen kann, muss man wohl zu anderen Mitteln greifen. Nur weiter so, wir spüren auf verschiedenen Ebenen welch gegenteiligen Effekt das hat.