Entschlossene Demonstration gegen die rechte “Imperium Fighting Championship” im Kohlrabizirkus

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Gegen die von Neonazis organisierte “Imperium Fighting Championship” gingen am 27. August 2016 1000 Menschen auf die Straße. Sie waren dem Aufruf der Kampagne “Rechte Netzwerke zerschlagen!” gefolgt. In diesem hatte die antifaschistische Kampagne auf die Verstrickungen der IFC-Organisatoren ins rechte Hooligan-Milieu und auf deren Beteiligung am Nazi-Angriff auf Connewitz am 11. Januar 2016 hingewiesen.

Gegen die von Neonazis organisierte "Imperium Fighting Championship" gingen am 27. August 2016 1000 Menschen auf die Straße. Sie waren dem Aufruf der Kampagne "Rechte Netzwerke zerschlagen!" gefolgt. In diesem hatte die antifaschistische Kampagne auf die Verstrickungen der IFC-Organisatoren ins rechte Hooligan-Milieu und auf deren Beteiligung am Nazi-Angriff auf Connewitz am 11. Januar 2016 hingewiesen.

Die Demonstration verlief ohne größere Zwischenfälle. Vor dem Kohlrabizirkus, dem Ort des rechten Events, kam es allerdings zu zwei Flaschenwürfen seitens der Zuschauer_innen der "Imperium Fighting Championship". Der erste Flaschenwurf galt anwesenden Pressevertreter_innen, der zweite den Teilnehmer_innen der antifaschistischen Aktion. Dennoch zieht Laura Ende, Pressesprecherin der Kampagne "Rechte Netzwerke zerschlagen!" ein positives Fazit: "Wir haben heute mit 1000 Menschen ein klares Signal an die rechten Kampfsport- und Hooligan-Strukturen gesendet. Wer alternative Projekte, People of Color und andere Menschen angreift, hat mit unserem entschlossenen Widerstand zu rechnen." Im Zuge der Kampagne waren zwei Sponsoren von dem Event abgesprungen. "Imperium Fight Team"-Trainer Benjamin Brinsa, selbst ein rechter Hooligan, forderte die "Antifa Leipzig" am Donnerstag in einem Facebook-Post zu sich "gerade" zu "machen". Laura Ende kommentiert diese Entwicklungen wie folgt: "Unsere Kampagne hat einen wichtigen Teil dazu beigetragen, dass man sich bei der 'IFC' nicht einmal mehr um ein unpolitisches Image bemüht. In Zukunft wird es sicherlich schwieriger für die 'Imperium Fighting Championship' Veranstaltungsorte und Sponsoren zu finden."

In der Nacht vor der Veranstaltung hatten 20 bis 30 Nazis versucht, gewaltsam in den im Kohlrabizirkus ansässigen alternativen Club "Institut für Zukunft" (IfZ) zu gelangen. Die Polizei, die selbst vor Ort war, hatte in einer beispiellosen Art und Weise den Nazi-Angriff geleugnet und die Behauptung verbreitet, die Ereignisse um den Kohlrabizirkus seien von der "linksextremen Szene" ausgegangen. Die angreifenden Nazis wurden als "Securitys" bezeichnet, die befugt zum Zutritt gewesen seien. Offensichtlich ist, dass bei einem rechten Kampfsport-Event mit großer Wahrscheinlichkeit auch rechte Securities arbeiten. Laura Ende kommentiert hierzu: "Wenn der Polizei-Pressesprecher Andreas Loepki die Kommentarspalte des Magazin 'Kreuzer' nutzt, um die Pressemitteilung des 'IfZ' als 'tendenziös' zu diffamieren, entlarvt er seinerseits das tendenziöse Vorgehen der Polizei. Die dreisten versuche rechte Gewalt zu leugnen und umzudeuten, werden jedoch zu keinem Erfolg führen. Dazu sind die Behauptungen der Polizei zu absurd."

Die antifaschistische Demonstration versuchte verschiedene Inhalte aufzugreifen. Ein Redebeitrag befasste sich mit den personellen Hintergründen des rechten Netzwerkes um die "Imperium Fighting Championship", ein weiterer erläuterte die Verstrickungen der Fanszene des 1. FC Lokomotive Leipzig in rechte Strukturen. Weiterhin wurde eine Rede zur materialistischen Kritik des rechten Bandenwesens vorgetragen. Die Veranstaltung wurde mit Reden über lokale Antifa-Kampagnen in Sachsen und Thüringen beendet.

Die Kampagne “Rechte Netzwerke zerschlagen!” hat sich anlässlich der Ankündigung der fünften “Imperium Fighting Championship” in Leipzig gegründet. Für Rückfragen stehen wir gerne unter der E-Mail-Adresse netzwerke@riseup.net zur Verfügung. Hintergründe und Neuigkeiten zur Kampagne und unseren Demonstrationsaufruf finden Sie auf der Homepage https://netzwerke.noblogs.org.

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