Rechte "Mahnwache" in Herford

AOK 09.05.2014 19:08 Themen: Antifa Antirassismus
Für Montag, 12. Mai 2014, ist in der Herford bereits die vierte neurechte "Montagsdemo / Mahnwache" angekündigt.
Für Montag, 12. Mai 2014, ist in der Stadt Herford (Ostwestfalen-Lippe) bereits die vierte neurechte "Montagsdemo / Mahnwache" angekündigt. Versammlungsort ist von 18.00 bis 21.00 Uhr: "Alter Markt", nicht weit entfernt vom Hauptbahnhof.

Ein Problem mit der Abgrenzung zur extremen Rechten gibt es in Herford bei der "Mahnwache für den Frieden" nicht: Die bisherigen drei Versammlungen (21. und 28. April, 5. Mai), die von rechten Verschwörungstheorien, offenen Antisemitismus und im Einzelfall auch kaum versteckter NS-Verherrlichung geprägt waren, wurden allesamt von Marcel Bauersfeld moderiert und mitorganisiert.

Bauersfeld, geboren 1983 in Erfurt, kandidierte im Wahlkreis 15 - Köln III bei der NRW-Landtagswahl am 13. Mai 2012 für die extrem rechte "Bürgerrechtsbewegung Solidarität" ("BüSo"). Er bezeichnet sich aktuell als "Sozialpädagogischer Helfer" und kandidiert im Wahlbezirk 12 für die Kommunalwahl in der Hansestadt Herford am 25. Mai 2014 für die Partei "Die Linke". Reaktionen vom Kreisverband Herford (MdB Inge Höger) der informierten Partei "Die Linke" sind bisher nicht bekannt.

Treibende Kraft neben Bauersfeld ist die bekennende Neonazistin Juliane Sprunk aus Herford, die in einem Redebeitrag auf der "Mahnwache" am 28. April breitwillig ausführte, wie sie die Neonazi-Demonstrationen gegen die ehemalige "Wehrmachtsausstellung" politisiert hätten.

Eine Brandrede hielt am 28. April auch der 23-jährige Riccardo Stork, Kandidat für die rassistische Rechtsaußen-Partei "Liste 2004 - Initiative für Herford". Im Wahlkampf 2009 erfüllte diese Rolle für die "Liste 2004" noch Hans-Ulrich Kalb (zuvor stellvertretender Vorsitzender und Kassierer von "pro NRW" in Ostwestfalen-Lippe), der ebenfalls Herforder Kandidat zur Kommunalwahl ist, inzwischen allerdings für die "Alternative für Deutschland", in dessen OWL-Vorstand er als Beisitzer gewählt wurde.

In weiteren kurzen Redebeiträgen - die Mahnwachen sind auf YouTube teilweise, diejenige vom 28. April in voller Länge, dokumentiert - fielen Äußerungen wie beispielsweise "Ist es nicht an der Zeit, dass diese Besatzungsmächte endlich verschwinden?" oder auch "Hitlers Rassenhygiene wurde von Rockefeller bezahlt!" Auf der Versammlung am 28. April ist bei YouTube auf zweimal der Bielefelder Neonazi Sascha Krolzig zu sehen, eine Ansprache hielt er nicht.

Das von Bauersfeld angebotene "offene Mikrofon" nutzen bisher ausschließlich Rechte unterschiedlicher Schattierungen - mit einer Ausnahme: Ein ehemaliger Linker aus Lemgo meinte, auf der "Mahnwache" einen Dialog führen zu müssen (zu sehen auf YouTube). In einem Internet-Forum schrieb er zur Begründung, er hätte "die Fähigkeit, auch mit Nazis zu sprechen". Kommentar überflüssig.

Zu allen bisherigen Herforder Mahnwachen regte sich bisher keinerlei zivilgesellschaftlicher Protest. Wir rufen deshalb dazu auf, am kommenden Montag nach Herford zu kommen - und der organisierten rechten Hetze deutlich Widerstand entgegen zu setzen!
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Ergänzungen

"Justiz-Opfer-Hilfe"

Löhne 09.05.2014 - 21:59
An der Mahnwache am 5. Mai nahm der heute in den Medien belächelte Missionar Gustav-Arnold Eggerking, 2005 aber NPD-Bundestags-Kandidat für den Wahlreis Diepholz - Nienburg I, teil. Wichtiger: Zu sehen sind dort auch Akteure der antitemitischen "Justiz-Opfer-Hilfe NRW / Deutschland" ("Reichsbürger")aus Löhne.

Weitere OWL-"Mahnwache"

Minden 09.05.2014 - 22:38
Eine weitere neurechte "Mahnwache" in Ostwestfalen-Lippe wurde - ebenfalls für den 12. Mai - in der Innenstadt von Minden, von 18 bis 20 Uhr an der "Martinitreppe", bei den Behörden angemeldet und genehmigt.

Fragen werfen sich auf

Bürger 10.05.2014 - 12:05

Zu diesem Bauersfeld

Bauersfeld, geboren 1983 in Erfurt, kandidierte im Wahlkreis 15 - Köln III bei der NRW-Landtagswahl am 13. Mai 2012 für die extrem rechte "Bürgerrechtsbewegung Solidarität" ("BüSo"). Er bezeichnet sich aktuell als "Sozialpädagogischer Helfer" und kandidiert im Wahlbezirk 12 für die Kommunalwahl in der Hansestadt Herford am 25. Mai 2014 für die Partei "Die Linke".

Was ist daran so neurecht???

Könnt Ihr dem Bürger mal bei der Beantwortung dieser Frage helfen?

Bauernfänger

Wachsamer Bürger 10.05.2014 - 15:49
Das Rechte an Marcel Bauersfeld sind seine Statements zu "Finanzoligarchie", Klimawandelleugnung, und anderen Positionen, die sich noch immer mit denen der BüSo und ihrer Frontfrau LaRouche decken. Bauersfeld hat sich zwar inzwischen bei der LINKEN eingeschlichen, verbreitet aber noch die verworrenen Ideen der BüSo.

"Deshalb wäre es wünschenswert, dass in der Öffentlichkeit BüSo nicht mehr nur als eine harmlose Partei mit verrückten Thesen wahrgenommen wird, sondern als das was sie ist – eine rechte Sekte."
Quelle:  http://www.refrat.de/antifa.bueso.vortrag.html