Fünf Jahre Squat Tempelhof!

neuköllner*innen 07.05.2014 12:44 Themen: Freiräume
Vor fünf Jahren beförderten Aktionen des zivilen Ungehorsams die dauerhafte Öffnung des Tempelhofer Feldes bei Tageslicht. Gleichzeitig wurde die Bebauung des Feldes seitens des Senats angekündigt. Dann folgte eine massenhafte Nutzung des Feldes auf vielfälige Weise. Es entstand das Ziel, das kollektive Recht auf das Tempelhofer Feld gegen privatkapitalistische Verwertung zu verteidigen.
Wie soll es weitergehen, wenn...
wenn wir die Volksabstimmung am 25.5.2014 gewinnen?

Werden wir weiterhin von Security behelligt? Werden wir uns - wie bisher - kurz vor Einbruch der Dunkelheit an den Drehkreuzen drängeln, weil wir gezwungen werden, dass Feld zu verlassen? Die gegenüberliegende Hasenheide als öffentlicher Raum hat keinen Zaun. Ein Zaun ist ein Zeichen für Einhegung – für private Inbesitznahme. Doch das Feld ist unser Feld, wir brauchen und wollen keinen Zaun. Wir wollen das Feld nutzen, wann wir es wollen!

Werden wir weiterhin gezwungen werden, unsere Gärten so anzulegen und zu pflegen, wie es die Grün Berlin GmbH vorschreibt? Warum muss es überhaupt die privatkapitalistische Lösung der Verpachtung geben, damit wir auf unserem Feld öffentliche Gärten anlegen können? Das Feld ist Allmende!

Werden wir weiterhin hinnehmen müssen, dass der Senat Werbebauten und Werbeträger auf dem Feld errichtet, während uns dies untersagt bleibt? Faktisch behandelt der Senat mittels der Grün Berlin GmbH das Feld wie ein Privatgelände. Dagegen müssen wir Selbstverwaltungsstrukturen aufbauen mit dem Ziel, die Verwaltung des Feldes in eigener Regie zu nehmen!

wenn wir die Volksabstimmung am 25.5.2014 verlieren?

Werden wir uns dann vom Feld zurückziehen? Werden wir unsere Gärten abbauen und uns ein neues Gelände suchen? Oder wollen wir bei Grünberlin versuchen, dass wir auf der verbleibenden unbebauten Teil des Feldes wieder eine Gartenfläche pachten dürfen? Oder werden wir uns neue innerstädtische Grillplätze suchen? Wollen wir demnächst jahrelang auf ausgewählten Strecken an Baufeldern vorbei joggen und den Baudreck einatmen? Kommt dann das Ende fürs Windscating?

Werden wir uns einmischen, wenn dort hochpreisige Wohnungen erstellt werden, indem wir den Senat partnerschaftlich beraten, um auch ein paar „bezahlbare“ Wohnungen zu erbetteln? Oder werden wir durch zivilen Ungehorsam, Bagger, Baufahrzeuge und Betonmischer behindern, um einen sozialen Wohnungsbau durchzusetzen, wo die Mieter Kontroll- und Vetorechte über die Miethöhe haben und wo es einen umfassenden Kündigungsschutz gibt?

Um diese und weitere Fragen zu besprechen, um Perspektiven für die Zeit nach dem 25.Mai zu entwickeln, laden Aktivist*innen vom Tempelhofer Feld zu einer Film- und Diskussionsveranstaltung in den X-Berger Mehringhof am 12. Mai 2014 um 19.30 Uhr ein.

Squat Tempelhof – Das Tempelhofer Feld gehört uns!
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Ergänzungen