35 Jahre nach Harrisburg-Reaktorkatastrophe

Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz 10.04.2014 14:17 Themen: Atom Globalisierung Medien Soziale Kämpfe Weltweit Ökologie
35 Jahre danach: BBU erinnerte an die Harrisburg-Reaktorkatastrophe

Der Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU) e, V. hat Ende März anlässlich des 35. Jahrestages der Reaktorkatastrophe im amerikanischen Atomkraftwerk Harrisburg (28.03.1979) seine Forderung nach der sofortigen Stilllegung aller Atomkraftwerke und Atomanlagen bekräftigt.
Am 28. März 1979 hat sich in einem der beiden Blöcke des Atomreaktors von Harrisburg eine der bisher schwersten Atomkatastrophen ereignet, bei der es auch zur Kernschmelze gekommen ist. Der betroffene Block 2 des Harrisburg-Reaktors ging nie wieder in Betrieb. Block 1 sollte eigentlich am 1. April 2014 endgültig stillgelegt werden, 2009 wurde jedoch eine Betriebsverlängerung bis 2034 genehmigt.

Die Sorgen der Bevölkerung aus dem Bereich des AKW Harrisburg wurden und werden seitens offizieller Stellen nicht ernst genommen. Symptome, über die geklagt wird, sind Brennen in den Augen und Kehlen, metallischer Geschmack im Mund, Kopfschmerzen, Durchfall und Schilddrüsenprobleme. Zwischen 1985 und 2005 hat es wahrscheinlich 65.000 zusätzliche Krebsfälle in Pennsylvania gegeben.
(Quelle:  http://www.br.de/radio/bayern2/sendungen/radiofeature/three-mile-island-harrisburg-katastrophe-atomkraft106.html).

Der BBU ist der Auffassung, dass der Betrieb von Atomkraftwerken und Uranfabriken unverantwortlich ist. Bereits im sogenannten Normalbetrieb setzen sie Niedrigstrahlung frei, zudem werden radioaktive Stoffe mit der Abluft und dem Abwasser freigesetzt. Das Atommüllproblem, das auch 35 Jahre nach Harrisburg ungelöst ist, beginnt bereits beim Uranabbau in Niger, Kanada und anderswo. Der weitere Betrieb der Atomanlagen in aller Welt, und die damit verbundene Atommüllproduktion, verschärft zudem jeden Tag das Atommüllproblem.

Die Katastrophe in Harrisburg führte zu einem Erstarken des BBU und der gesamten Anti-Atomkraft-Bewegung in der Bundesrepublik. Der Bau vieler Atomkraftwerke und einer Wiederaufarbeitungsanlage für Atommüll konnten verhindert werden. „Die Anti-Atomkraft-Bewegung wurde zu einer gesellschaftlichen Kraft, die bis heute aktiv und unverzichtbar ist“, so BBU-Vorstandsmitglied Udo Buchholz.

Anlässlich des Harrisburg-Jahrestages und im Vorfeld des 28. Jahrestages der Tschernobyl-Reaktorkatastrophe (26. April) ruft der BBU verstärkt zu Aktionen gegen die Atomenergie auf. Kommende Aktionen sind z. B. der Ostermarsch an der Urananreicherungsanlage in Gronau (Karfreitag) und ein Aktionstag am Atomkraftwerk Brokdorf direkt am Tschernobyl-Jahrestag. Umfassende Termininformationen unter  http://www.bbu-online.de;
Direktlink:  http://www.bbu-online.de/Termine/Termine.htm.

Weiterhin empfiehlt der BBU den Wechsel zu einem Stromanbieter, der keinen Atomstrom im Angebot hat. Informationen dazu unter  http://www.bbu-online.de/EWS/EWS1.htm.

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Zur Finanzierung seines vielfältigen Engagements bittet der BBU um Spenden aus den Reihen der Bevölkerung. Spendenkonto: BBU, Sparkasse Bonn, BLZ 37050198, Kontonummer: 19002666.

Informationen über den BBU und seine Aktivitäten gibt es im Internet unter www.bbu-online.de; telefonisch unter 0228-214032. Die Facebook-Adresse lautet www.facebook.com/BBU72. Postanschrift: BBU, Prinz-Albert-Str. 55, 53113 Bonn.

Der BBU ist der Dachverband zahlreicher Bürgerinitiativen, Umweltverbände und Einzelmitglieder. Er wurde 1972 gegründet und hat seinen Sitz in Bonn. Weitere Umweltgruppen, Aktionsbündnisse und engagierte Privatpersonen sind aufgerufen, dem BBU beizutreten um die themenübergreifende Vernetzung der Umweltschutzbewegung zu verstärken. Der BBU engagiert sich u. a. für menschen- und umweltfreundliche Verkehrskonzepte, für den sofortigen und weltweiten Atomausstieg, gegen die gefährliche CO2-Endlagerung, gegen Fracking und für umweltfreundliche Energiequellen.
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Ergänzungen