[B] Nazis und Rassisten in Berlin Adlershof
Mit zwei Informationsveranstaltungen will der Bezirk Treptow-Köpenick und die Initiative „Runder Tisch Adlershof“ den Ressentiments und Vorurteilen der Anwohner_innen argumentativ begegnen und über das Vorhaben informieren. Um organisierte Nazis aus der Veranstaltung zu halten, dürfen nur unmittelbare Anwohner_innen mit Einladungsschreiben teilnehmen.
Am Freitagabend zeigte sich bei der ersten Veranstaltung, wie die Stimmung im Bezirk ist. Rund ein Drittel der 140 teilnehmenden Anwohner_innen war offenbar nur erschienen, um gegen Geflüchtete zu hetzen und rassistische Stimmung zu machen. Zeitgleich hielt draußen die NPD um Landeschef Sebastian Schmidtke und den NW-Berlin Aktivisten David Gudra und Christian Schmidt eine Kundgebung mit zehn Nazis ab. An dieser beteiligten sich später auch eine genauso große Gruppe rassistischer Anwohner_innen, während knapp 25 Antifas von der Polizei abgedrängt gegen die Nazis und Rassisten protestierte.
Besonders unrühmlich war die Rolle der Polizei, die den kompletten Abschnitt der Straße vor dem Veranstaltungsort (Arndstraße) für die Nazis freihielt, während die Kundgebung der Antirassisten_innen abgedrängt wurde bis zur nächsten Querstraße (Radicke/Arndtstraße). Alle Menschen die in die Informationsveranstaltung wollten, mussten also durch den Polizeikorridor der Exklusiv für die NPD und ihre menschenverachtende Hetze freigehalten wurde, während Standpunkte, die solidarisch mit den Flüchtlingen waren, abgedrängt wurden. Allerdings sorgte das Läuten der Kirchenglocken dafür, dass zumindest die rassistischen Redebeiträge von Schmidtke im Krach untergingen.
Am kommenden Montag findet die nächste Infoveranstaltung statt. Die NPD hat wieder von 18 - 20 Uhr vor der Verklärungskirche eine Kundgebung gegen Flüchtlinge angemeldet. Auch diesmal wird es wieder eine antifaschistische Gegenkundgebung in der Arndstraße geben, um sich gegen die Nazis und Rassisten_innen klar zu positionieren.
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Ergänzungen
Mein Eindruck war ein anderer
Allerdings war mein Eindruck vor Ort ein anderer. Keineswegs sind die Anwohner nur erschienen um gegen Asylbewerber zu hetzen. Ein sehr großer Teil zeigte auch Unterstützung und Willen den Flüchtlingen zu helfen. Ich vermisse eindeutig die Trennung zwischen der sachlichen Diskussion über die Art und Weise der Aufnahme und der Tatsache, dass es wichtig ist, den Flüchtlingen zu helfen. Der obige Artikel ist leider sehr einseitig.
@Marco