Kritische Aktionäre verurteilen Polizeiaktion

Dacherband der kritischen AktionärInnen 21.03.2014 15:02 Themen: Freiräume Repression Soziale Kämpfe Ökologie
Kritische Aktionäre verurteilen Polizeiaktion gegen Umweltschützer am Braunkohletagebau Hambach

Stromkunden sollen für die Fehler des RWE-Managements zahlen

"Die jüngste Polizeiaktion gegen Umweltaktivisten am Braunkohletagebau Hambach war überzogen und unverhältnismäßig hart", sagte Markus Dufner, Geschäftsführer des Dachverbands der Kritischen Aktionärinnen und Aktionäre.
130 Polizisten haben am Donnerstag ein Protestcamp von Umweltschützern am Tagebau Hambach durchsucht. Sie beschlagnahmten Handys, Laptops und andere Gegenstände von acht Aktivisten. Als Grund für die Durchsuchung auf dem privaten Wiesengrundstück bei Morschenich im Kreis Düren nannte die Staatsanwaltschaft Aachen Ermittlungen wegen angeblicher Straftaten, die seit Anfang 2013 rund um den Tagebau Hambach begangen sein sollen. So sei etwa ein Kettenbagger im Tagebau von Unbekannten beschädigt worden und dabei ein Sachschaden von 250.000 Euro entstanden.

Die Umweltschützer berichten, sie seien um 7 Uhr morgens von der Polizei harsch aus ihren Zelten und Unterkünften gerissen worden. Man habe sie ohne weitere Erklärung beiseite gebracht, damit Polizeibeamte ungestört mit der Durchsuchung beginnen konnten. Bei der fünf Stunden dauernden Polizeiaktion seien die von den Aktivisten selbst gebauten Gewächshäuser und Gemüsebeete weitgehend zerstört worden.

Ein Teil der Polizeibeamten habe sich mit Kettensägen zu den im angrenzenden Wald befindlichen Baumhäusern der Aktivisten begeben und dort die Sicherheitsseile gekappt. "Was allein diese Aktion seitens der Polizei für Gefahren für die Menschen auf den Bäumen bedeutet, ist überflüssig zu betonen", erklärte eine Aktivistin.

Der Dachverband der Kritischen Aktionäre warnt davor, Menschen, die sich friedlich für Ziele wie Umwelt- und Klimaschutz einsetzen, zu kriminalisieren. "Sie engagieren sich wirklich für das Gemeinwohl", so Dufner. "Angesichts der Übermacht des Konzerns RWE, der mit den Braunkohletagebauen Hambach und Garzweiler das Ökosystem schwerwiegend schädigt, ist es legitim, dass Bürgerinitiativen und Nichtregierungsorganisationen letztlich auch mit Mitteln des gewaltfreien Widerstands für Umweltschutz und die Rechte der Bevölkerung im Rheinischen Revier kämpfen."

Der Dachverband wird bei der Hauptversammlung der RWE AG am 16. April in Essen umfassend Kritik an der Geschäftspolitik des Konzerns üben. "Wir werfen dem RWE-Management vor, die Energiewende ignoriert zu haben. Wenn es nach dem Vorstandsvorsitzenden Terium geht, soll nun der Stromkunde für die Managementfehler zahlen."

Kontakt und weitere Informationen:
Markus Dufner, Geschäftsführer des Dachverbands der Kritischen Aktionäre Tel. 0221 / 599 56 47, mobil 0173 / 713 52 37,  dachverband@kritischeaktionaere.de
www.kritischeaktionaere.de
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