[B] REWE kündigt Neonazi Christian S.

North East Antifa [NEA] Berlin 17.03.2014 11:59 Themen: Antifa
Der Berliner Nazi Christian S. (Nationaler Widerstand Berlin, NPD/JN, Freie Kräfte Buch) ist seit 2011 bei REWE beschäftigt. Vor seinem Arbeitsplatz, der REWE-Filiale in der Ostseestraße 23, hatten die Initiativen North East Antifa und Kein Kiez für Nazis für den 7. März zu einer Kundgebung gegen den berlinweit bekannten rechten Aktivisten aufgerufen. Anlass dafür war eine Veröffentlichung der Recherche-Gruppe „Recherche & Aktion“zur Personalie Christain S., vom 4. März 2014.
Das unmittelbare Abhalten der Kundgebung vor dem REWE wurde durch die Polizei untersagt, weshalb der Protest an die Kreuzung Prenzlauer Allee/Ostsee-Straße verlegt werden musste. Auf Grund des hohen Personenverkehrs an der Kreuzung erreichte mensch trotzdem viele Passant_innen . Insgesamt wurden 300 Flugblätter an Passant_innen verteilt. Viele von ihnen gaben an, selbst in der Gegend zu wohnen und regelmäßig in dem Supermarkt einzukaufen. In den Gesprächen und Redebeiträgen wurde angeregt, Protest mittels Beschwerden bei der Marktleitung zum Ausdruck zu bringen.

Wie die B.Z. in ihrer Ausgabe vom 15. März jetzt mitteilte, wurde Christian S. nun gekündigt. So heißt es hier: „Das Unternehmen reagierte auf eine Demo vor der Rewe-Filiale in Prenzlauer Berg. Christian S. wurde gefeuert. […] Als S. sich im April 2011 bei dem Unternehmen bewarb, habe sein polizeiliches Führungszeugnis noch keine Einträge aufgewiesen. “Insofern war uns das rechtsextreme politische Engagement nicht bekannt”, so der Sprecher.“

Vor ca. drei Monaten, so berichteten Anwohner_innen während der Kundgebung, waren an der REWE-Filiale bereits Parolen zu lesen gewesen, die sich gegen den beschäftigten richteten. Wenn dem so ist, hätte die Marktleitung schon früher von der Problematik rund um Christian Schmidt wissen müssen.

Einen zentralen Punkt der zu Kündigung führte war aus unserer Sicht die Veröffentlichung einer umfangreichen Recherche im Internet, die auch der Marktleitung gegenüber den Daueraktivismus von Christian S. detailiert darlegte. Bgeleitet wurde dies durch die Information der Marktleitung und Presseanfragen.

Mit der Kundgebung wiederum wurde die Auseinandersetzung, die sons nur im Internet oder REWE-intern stattgefunden hätte in die unmittelbare Nachabrschaft getragen. Für die Presse wurde so einen erwähn- und wahrnehmbarer Bezugspunkt in der Berichterstattung geboten. Gleichzeitig wurde deutlich gemacht, dass mit Protest zu rechnen ist, solange die Supermarktkette einen aktiven Nazi beschäftigt. Soweit uns bekannt ist, soll es nach der Kundgebung im REWE auch zu einigen Beschwerden durch Kund_innen gekommen sein.

Schlussendlich ziehen wir ein positives Fazit und halten fest: Im Kampf gegen Nazis macht’s letzten Endes die Mischung.

Für die kommenden Monate ist zu erwarten, dass die organisierte Rechte, so auch NPD/JN und „Nationaler Widerstand Berlin“, den Europawahlkampf wieder verstärkt für ihre Propaganda nutzen wird. Hierbei werden sie vor allem auf eine Anti-Asyl-Agenda setzen. Christian Schmidt war bei derlei Aktionen im vergangenen Jahr immer wieder zugegen. Wir stellen unsere Aktion gegen Christian Schmidt darum bewusst in einen Zusammenhang mit den Kämpfen, die sich gegen jegliche rassistische Hetze richten.

Keine Basis für Rechte Hetze(r)!
Den rechten Vormarsch stoppen!

North East Antifa (NEA), 17. März 2014
www.nea.antifa.de | nea@riseup.net

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Ergänzungen

Begründung?

name 17.03.2014 - 17:21
ein begrüßenswerter schritt, jedoch problematisch.
mit welcher begruendung wurde er denn gekündigt?
zumal wenn es die nasen trifft, kann das ganze auch schnell auf uns zurueck schwappen (berufsverbote, kündigung ohne arbeitsschutz usw.)

versteht mich nicht falsch ein nazi ohne kohle is immer gut aber es schürrt dennoch auch ein paar sorgen

Kündigung

Bohnen Heinz 17.03.2014 - 23:38
Ich kann mir nicht vorstellen, dass ein Konzern wie REWE, dessen Kundschaft
und auch Mitarbeiter vielfach einen migrantischen Hintergrund haben, solche
"geschäftsschädigenden" Zustände in irgendeiner Art und weise dulden möchte.
Es ist anzunehmen, dass dies den allgemeinen Firmengrundsätzen widerspricht
und auch irgendwo vertraglich festgehalten ist. Im Zweifelsfall hat man den
Vertrag im gegenseitigen Einverständnis aufgelöst.

REWE

Filialleiter 19.03.2014 - 13:03
Das Unternehmen reagierte auf eine Demo vor der Rewe-Filiale in Prenzlauer Berg. Christian S. wurde gefeuert. Unter Kollegen galt er als unauffällig. Von Kunden gab es keine Beschwerden. Doch niemand wusste, was Supermarkt-Kassierer Christian S. nach der Arbeit machte …
Zweieinhalb Jahre arbeitete der 24-Jährige bei Rewe in Prenzlauer Berg. Bis das Unternehmen vor wenigen Tagen herausfand, dass S. in der linken Szene aktiv ist.
Supermarkt rechnet mit Antifa-Kassierer ab!
“Mit Bekanntwerden der politischen Gesinnung haben wir uns unverzüglich von dem Mitarbeiter getrennt”, sagte ein Rewe-Sprecher am Freitag zur B.Z. Vergangenen Freitag hatten rechte Aktivisten vor der Filiale gegen Christian S. demonstriert. So wurde Rewe auf das Doppelleben des Angestellten aufmerksam…
Warum erst jetzt? Als S. sich im April 2011 bei dem Unternehmen bewarb, habe sein polizeiliches Führungszeugnis noch keine Einträge aufgewiesen. “Insofern war uns das linksextreme politische Engagement nicht bekannt”, so der Sprecher. Im September 2011 begann S. seine Tätigkeit als Supermarkt-Kassierer. Zeitgleich startete S. seine politische Karriere. Er ist in der ARAB (Antifaschistische Revolutionäre Aktion Berlin) aktiv, fotografiert bei rechten Demonstrationen politische Gegner.
Und ist mittlerweile mehrfach aktenkundig. Bei Antifa-Veranstaltungen soll er Gegendemonstranten attackiert haben. Die Staatsanwaltschaft ermittelte wegen des Verdachts auf gefährliche Körperverletzung, Bedrohung, Verleumdung und Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte. Ein Verfahren wegen des Verdachts auf gefährliche Körperverletzung läuft noch.

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