[Köln] Kundgebung zum Putsch in der Ukraine

Rote Aktion Köln 25.02.2014 10:26 Themen: Antifa Globalisierung Soziale Kämpfe Weltweit
Wegen der Beteiligung des deutschen Imperialismus am Sturz der Janukowitsch-Regierung in der Ukraine fand am Montag, 24.2.2014, eine spontane Kundgebung mit ca. 40 Personen auf dem Wiener Platz in Köln-Mülheim statt. Die TeilnehmerInnen hielten Transparente und Schilder gegen die Deckung der ukrainischen Faschisten durch den deutschen Staat hoch und riefen Parolen wie “Hinter dem Faschismus steht das Kapital – der Kampf um Befreiung ist international” oder “Solidarität heißt Widerstand – Kampf dem Faschismus in jedem Land“. Es wurde ein Flugblatt zur Lage in der Ukraine verteilt, was wir hier dokumentieren.
#Die Rolle Deutschlands beim Putsch in der Ukraine

Am vergangenen Wochenende ist die ukrainische Regierung unter Janukowitsch endgültig durch einen Staatsstreich gestürzt worden. Angeführt wird dieser aus einer Allianz von faschistischen, nationalistischen und von Deutschland aufgebauten und geführten Parteien. Faschistische Milizen kontrollieren seit Samstag die Hauptstadt Kiew, große Teile der westlichen Landesteile und die Grenzen des Landes. Das Recht auf Verwendung der russischen Sprache wurde eingeschränkt. Kiewer Rabbi rät Jüdinnen und Juden, die Stadt zu verlassen und schließt vorsorglich jüdische Einrichtungen. MigrantInnen, KommunistInnen und Homosexuelle werden terrorisiert.
Die Proteste der ukrainischen Bevölkerung u.a. gegen Armut, Perspektivlosigkeit und die korrupte Janukowitsch-Regierung (die vom russischen Imperialismus gestützt wurde) sind zu einem Spielball US-amerikanischer und europäischer geopolitischer Interessen gemacht geworden und hauptsächlich unter die Führung faschistischer Parteien und Schlägerbanden gestellt. EU und USA verfolgen das Ziel, sich an den reichen Bodenschätzen der Ukraine zu bedienen und ihr Vorherrschaftsgebiet bis an die Ostgrenze der Ukraine auszudehnen, um sich so gegen ihre Konkurrenten um die Weltherrschaft Russland und China durchzusetzen.
An die Stelle der gestürzten Regierung ist nun eine Übergangsregierung getreten, die keine Zeit verliert, das Land so umzugestalten, dass es den europäischen Konzernen und den politischen Schwergewichten in Europa wie Deutschland frei zugänglich ist. Gleichzeitig hat sich die Polizei aufgelöst und den faschistischen Schlägerbanden, vor allem um den sogenannten “Rechten Sektor”, der sich positiv auf den NS-Kollaborateur und Antisemiten Stepan Bandera beruft, freies Feld überlassen. Diese Faschisten sind nach Vladimir Klitschkos Aussage, “die einzigen, die jetzt Ordnung schaffen können.” Der unverhohlene Judenhass, den die Faschisten auf die Straßen tragen und ihre Aufrufe, ihnen Waffen und Munition zu spenden, um den Putsch durchzuführen, sind schon seit Monaten bekannt. Schon seit Januar sind Regionalregierungen in vielen westlichen Landesteilen von ihnen gewaltsam abgesetzt worden.
Die deutsche Regierung hat all das gewusst und trotzdem ihre Unterstützung für die ukrainische Opposition samt der Faschisten um “Rechten Sektor”, “Swoboda” und Co. ohne Zögern fortgesetzt, um ihre Interessen in Osteuropa durchzusetzen.
Durch verschiedene Auftritte deutscher Politiker und insbesondere durch den Einsatz der Box-Legende Klitschko mit seiner “UDAR”-Partei spielt die deutsche Regierung die Rolle, die Machtübernahme der Faschisten in ihrem Interesse zu legitimieren. Steinmeiner wird durch sein Händeschütteln mit “Swoboda”-Führer Oleh Tiahnybok zum “demokratischen” Feigenblatt der Faschisten, akzeptiert sie als Ansprech- und Bündnispartner und legitimiert auch so den Terror gegen Minderheiten. Das alles zeigt deutlich, dass der deutsche Staat sein heuchlerisches Gerede von Frieden, Demokratie und Menschenrechten einzig und allein dann aus dem Hut zaubert, wenn es seinen Interessen dient, und sich umgekehrt seelenruhig mit Faschisten verbrüdert, um den eigenen Einfluss zu vergrößern.

Letztlich ist noch nicht abzusehen, ob die Faschisten dauerhaft die Macht in der Ukraine halten werden. So oder so ist die ukrainische Bevölkerung auf unser aller Solidarität und Wachsamkeit angewiesen, um nicht unter den aktuellen Machtkämpfen der Herrschenden und der faschistischen Gewalt zertrampelt zu werden. Insbesondere gilt unsere Solidarität jetzt den fortschrittlichen Menschen in der Ukraine, deren politische Aktivität verboten und verfolgt wird.

*Solidarität heißt Widerstand – Kampf dem Faschismus in jedem Land!*
*Entlarvt die Rolle des deutschen Imperialismus in der Ukraine!*

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Ergänzungen

Muss mal gesagt werden.

Spieltkeinerolle 25.02.2014 - 21:29
Einfach traurig!Menschen welche sich gegen ein Korruptes Schweinesystem wehren und aufstehen "pauschal" als Faschisten abzustempeln.Anstatt sich erstmals mit der gesamt Situation in der Ukraine auseinander zuaetzen,welche überhaubt zu diesen Ereignissen geführt hat,ist einigen Linken,Rechten,Demokratischen oder was auch sonst für Kreisen zu schwierig! Klar beteiligen sich viele Nationalisten an der Revolte gegen das bestehende.(Aber das ist bei allen großen "Volksaufständen" so.)
ABER:Im Vorfeld ging und geht es noch immer vielen Menschen in der Ukraine um eine Klare Änderung Ihrer lebens Umstände,weg von der ewigen Armut dem Hunger der Korrupten und dem repressiven Regime unter der kontrolle Russlands also die Unabhängigkeit,sowie demokratische Annährungen an (das angeblich soo tolle und freie)Europa.(Angeblich ein Europa ohne Angst,Armut Rassismus,Korruption etc.pp.BLABLA) Aber auch Egal denn es geht ums ganze.
Lasst die weltweiten Aufstände nicht ohne Antwort und Solidarität.
Informiert Euch und glaubt nicht jeden Scheiß!
Gegen Jeden Staat und jede Form der Unterdrückung!
Für Freiheit und Anarchie!!

Hier

Hier 26.02.2014 - 00:05

Video

... 26.02.2014 - 17:23
Entweder hat der Kolumnist vom Stadard ein Problem damit Faschisten als solche zu erkennen, oder er verkauft die Zuschauer für dumm. Denn während er dort die vermeintlichen Ziele der Protestierenden mit Allgemeinplätzen für besonders freiheitlich und demokratisch erklärt, sind in dem Video jede Menge schwarz-rote Fahnen der Faschisten und nationale Symbole zu sehen... selbstentlarvend.

@...

What? 27.02.2014 - 09:51
Da sieht man mal wie unwissend einige hier sind, aber doch so tun als wüssten sie was.
Wenn dann haben die "Faschisten" in der Ukraine blaue Fahnen:  http://de.wikipedia.org/wiki/Allukrainische_Vereinigung_„Swoboda“

@ what?

nonazis 27.02.2014 - 10:53
Anderen Unwissenheit unterstellem, und dann ein Paradebeispiel selbiger liefern. Ja, die Swoboda-Faschisten haben blaue Fahnen. Die rot-schwarzen Fahnen sind jedoch auch Faschisten-Fahnen, und zwar der noch extremeren Fraktion ("Rechter Sektor"). Die rot-schwarze Fahne steht in historischer Traidtion zur Ukrainischen Aufständischen Armee von Stepan Bandera, die mit den Nazis kooperierte beim Judenjagen und Kommunistentotschlagen.

Warum lassen die Indy-Mods es zu, dass hier seit Wochen die übelsten und auch offenkundigsten Nazis, die es in Europa gibt, permanent verharmlost werden können?

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Tschernobyl — Klobürste