Bundeswehr gegen den freien Markt?

Friedensinitiative Gera 23.02.2014 17:31 Themen: Militarismus
Über die Presse wurde am 20.2.2014 zu einem öffentlichen Gelöbnis der "Armee im Einsatz" auf dem Markt der Stadt Weida eingeladen. Dieser Einladung folgte die fünfköpfige Besatzung einer Panzerbrechenden Kriegswaffe (PKW) gern
Bundeswehr gegen den freien Markt?

Über die Presse wurde am 20.2.2014 zu einem öffentlichen Gelöbnis der "Armee im Einsatz" auf dem Markt der Stadt Weida eingeladen. Dieser Einladung folgte die fünfköpfige Besatzung einer Panzerbrechenden Kriegswaffe (PKW) gern. Die öffentliche Vorbereitung von Kriegen unter Teilnahme der lokalen Polit-Prominenz finden wir nicht erst seit der 50. Münchner "Sicherheitskonferenz" besonders spannend.

Leider hatte der Einlader versäumt, den Sicherheitskräften - welche den Zugang zum Ort der Veranstaltung (beide freundlicherweise vom Steuerzahler finanziert) bewachten - mitzuteilen, das der Einlass ohne Gästeliste erfolgt.

Während alle anderen Passanten problemlos zum Markt durften, wurden wir aufgrund mitgeführter Transparente sofort aufgehalten. Freundliche Polizisten prüften den Textes auf einem der Banner: "Kriegsbasis Gera-Hain schließen!". Zu unserem Schutz wollen die Ordnungshüter präventiv unsere Personalien aufschreiben, bevor wir uns in Reichweite der Militärs begeben dürfen. "Wenn Sie sich ruhig verhalten zerreißen wir den Zettel anschließend wieder". Da wir über Grundkenntnisse digitaler Datenübertragung und -speicherung verfügen, lehnen wir dankend ab.

Nach weiterer Diskussion über Grundrechte und den öffentlichen Raum rollen wir das Banner wieder zusammen. Die Polizei gibt an, dass die Bundeswehr auf dem Markt HAUSRECHT habe. Wir sollen unsere Personalien prüfen lassen, dann dürfen wir rein, aber nur wenn wir GERÄUSCHLOS protestieren. Wenn wir trotz dem laut würden, müssen wir mit der „Anwendung unmittelbaren körperlichen Zwangs“ durch Feldjäger oder Polizei rechnen. Dies "könne auch wehtun". Wir geloben brav zu sein, bleiben aber bei unserem Recht auf informationelle Selbstbestimmung: keine Personalien-Feststellung. Wir verlangen einen Vorgesetzten zu sprechen oder Jemanden vom Veranstalter. Die Polizei bleibt bei ihrem Wunsch, unsere Personaldokumente zu sehen. Unsere Gruppe diskutiert, unter diesen Bedingungen auf den Besuch des Marktes zu verzichten, da wir genug gehört haben und diese Zustände der unabhängigen J Presse mitteilen werden. Schließlich kommt ein weiteres TATÜ mit dem zuständigen Kollegen S. Dieser fragt sogleich einen von uns, ob er nicht Herr B. sei. Der Polizist verneint die Gegenfrage eines Friedensaktivisten, ob dieser Name von einer Liste stamme, welche die Polizei vor zwei Jahren anlässlich einer ähnlichen Veranstaltung gefertigt habe. "Natürlich nicht" sagt der Uniformierte, er kenne Herrn B. persönlich. Merkwürdig nur, dass er dann jemand anderen fragt ob er Herr B. sei! Nach dieser Blamage, fällt die Entscheidung uns doch durchzulassen, im letzten Moment. Beinahe hätten wir den Beginn des Aufmarsches der Prinzengarde verpasst und die Hunderten anderen Kriegsgegner auf dem Markt hätten ohne ein einziges Transparent dagestanden!

Übrigens - jetzt können wir es ja sagen: Wir sind alle Herr B.!
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freundliche Grüße von der Friedensinitiative Gera

ACHTUNG - Vormerken: OSTERMARSCH am 19.4.2014 in Ohrdruf (b. Gotha). Ticketreservierungen unter dieser Adresse möglich.
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Ergänzungen