Berlin - Demo mit linken Themen

DasExperiment 20.01.2014 20:05 Themen: Antifa Antirassismus Freiräume G8 Repression Soziale Kämpfe
Wir wünschen uns endlich radikalere Veränderungen. Wir möchten das sich was dreht & verändert. Wir möchten das Berlin endlich wieder die Dynamik der 80/90er Jahre entwickelt. Wir haben genug von der klassischen Latsch-Anmelde-Demo mit ein paar hundert TeilnehmerInnen. Wir haben keine lusten, uns nur noch nach den Terminen der großen Bündnisse (z.B. Antifa) zu richten. Wir möchten das auch kleine Gruppen Proteste organisieren und zu Demos aufrufen.



Wir wollen endlich unseren Horizont erweitern und uns von Friedrichshain-Kreuzberg lösen. Wir wollen den Protest in Berlin u.a. in die Nobelbezirke verlegen. Wir haben kein bock mehr auf eine perfekt eingestellte Polizei in Xhain, welche ihre Taktik mittlerweile perfektioniert hat.
Wir wollen so viel neues versuchen ...



Muss man denn immer auf die Aktionen von anderen warten, damit wir auch ja einen Grund haben, auf die Straße zu gehen? Muss man unbedingt gegen relativ kleine Dinge (Räumung des Oranienplatzes, hohe Mieten ...) demonstrieren? Wenn die Medien uns erzählen es läuft derzeit alles relativ okay in Berlin, haben wir dann keinen Grund auf die Straße zu gehen?



Was ist mit der ganzen Scheiße, welche wir jeden Tag erleben? Ob in der Schule, auf der Arbeit oder bei den Ämtern?

Was ist mit dem System, dem Kapitalismus? Die Tatsache, das die Reichen immer reicher werden, und die Armen immer ärmer?

Was ist mit der Ausbeutung und Kriegstreiberrei der politischen Mächte auf dem Planeten?



Wenn dich die Gesellschaft und die Mentalität genauso ankotzt wie uns, du etwas hast, was du der Welt sagen möchtest, dann komm auf die Straße und trage deinen Inhalt vor, mit welchen Mitteln auch immer.



Wir wollen jetzt einen Versuch starten, wozu wir dich herzlich einladen. Wir wollen das sich die Linke Szene weiter entwickelt und mehr zusammenrückt.

Wir haben jetzt mehrere Wochen an diesem Projekt gearbeitet, und gewisse Strategien entwickelt um den Protest in Berlin, oder anderswo zu stärken.



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Wir wollen in unserem ersten Test, zwei oben genannte Punkte miteinander kombinieren.

Verlagerung der Protestorte --- Protest-Inhalte sollen vor Ort abgesprochen werden



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Wir rufen daher zu einer Demonstration am 25.01.2014 um 17:30 auf ...



Die Themen könnten z.B. der Kapitalismus, Rassismus, hohe Mieten, Polizeigewalt usw. sein ...



Wir nennen die Demo daher einfach "Linke Demo" - in welcher alle möglichen Probleme angesprochen werden können.



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Der Aufruf:



25.01.2014 - Samstag - 17:30

Berlin - Charlottenburg - Adenauerplatz - Am Kurfürstendamm



Der Adenauerplatz am Kurfürstendamm ist umgeben von Geschäften, Banken, Restaurants & Hotels.

Es gibt viele kleine verwinkelte Straßen im Umkreis von 500 Metern, perfekt für gewisse Taktiken.

Der Ku-Damm ist außerdem sehr belebt an einem Samstag Abend und hat nur Bahnhöfe mit großer Besucherkapazität in der Nähe. Es gibt kaum leere Straßen im Umkreis.

Kesseln und Straßen absperren wäre eine extrem schwierige Sache für die Polizei. Hinzu macht sich Polizeigewalt in Anwesenheit von Touristen aus aller Welt nicht sehr gut.



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Verlassen wir also gemeinsam unseren Kiez und verlagern den Protest an andere Orte.



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Sollte die Polizei den Ort absperren, die Demo nicht loslaufen lassen, Gewalt anwenden oder anderen Mist veranstalten ist das kein Grund um wieder nach Hause zu fahren. Wir befinden uns schließlich in Charlottenburg, wo man ordentlich Frust ablassen kann, auf verschiedenste Weisen.



Sollte die Menge sich dennoch verlieren, auflösen etc. - versuchen wir es am späten Abend nochmal in Mitte.



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25.01.2014 - Samstag - 21:00

Berlin - Mitte - Gendarmenmarkt - Irgendwo vor dem Konzerthaus zwischen dem deutschen & französischen Dom.



Der Gendarmenmarkt gilt als einer der schönsten Plätze Berlins, mit zahlreichen teuren Restaurants, Geschäften & Hotels.

Er ist Anziehungsort für die "Reichen & Schönen". Außerdem steht er in jedem Reiseführer als "Must-See".

SystemkritikerInnen sind hier nicht gerne gesehen, von vermummten "Chaoten" mal ganz abgesehen.



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Lasst uns am Samstag unsere Inhalte auf die Straße bringen, gemeinsam!



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Die Orte für den Protest sind nun gegeben, nachdem sie genau unter die Lupe genommen wurden.

Seht es wie wir als Experiment und Chance, mal was neues zu versuchen. Die 100. Demo am Lausitzer Platz oder Kotti wird uns nicht weiter entwickeln und antreiben, unter den aktuellen Bedingungen.



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Teilt den Aufruf auf allen Kanälen, ob über Twitter & Facebook oder über Freunde & Telefon.

Kommt pünktlich, geht nicht gleich wieder nach Hause wenn gerade mal nichts passiert und sprecht miteinander.

Achtet auf Taschenkontrollen und schützt euch.



Da Twitter immer beliebter wird, wenn es um linke Debatten und Mobilisierung geht, haben wir uns auch Gedanken um einen # gemacht.

#LD2501B < nichts schönes, aber praktisch und kurz.

LD steht für Linke Demo - 2501 für das Datum - B für Berlin



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Schreibt euch die Adresse + Uhrzeit der beiden Protestorte auf und beteiligt euch mit euren Wünschen & Themen an der Demo.

Wir sehen uns am 25.01 ;)
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Nich schlecht

Anarcho 20.01.2014 - 20:58
Ein sehr schöner Versuch aus den ritualisierten Abläufen auszubrechen, ich hoffe es gelingt euch!

Super Sache

Gast 21.01.2014 - 00:22
Es ist sehr wichtig für die Zukunft der Bewegung aus den ritualisierten Abläufen auszubrechen. Ob allerdings genug Leute den Mut haben so etwas (nicht ganz neues) auszuprobieren, wage ich jedoch zu bezweifeln.

gestern war gestern

aus der zukunft 21.01.2014 - 01:53
ey leute, geht mal in eure nachbarschaft, fangt mal an da was zu organisieren. mit ein bißchen ausdauer und gutem willen den szenelifestyle mal für ein paar stunden ruhen zu lassen findet ihr die kämpfe, die hundertausende in der stadt schon lange kämpfen. mieten, rassismus, zwangsräumung, jobcenter, lebenskosten, etc. die liste ist lang. das große ganze lässt sich ohne weiteres darin entdecken.

kaputter kudamm is natürlich trotzdem schön für die nostalgie.

son quatsch

lghj 21.01.2014 - 09:16
Einzig die vorgeschlagenen Idee, verstärkt die vorgeschlagenen Orte für Demonstrationen zu nutzen, sollte von den organisierten Gruppen in der Stadt weitergedacht werden.

Aber solche allgemeinen Aufrufe, bei denen Inhalte gar nicht vorkommen braucht kein Mensch.

Na ja

Jamadu 25.01.2014 - 00:22
Also Proteste aus Kreuzberg rauszubringen ist ja richtig. Aber dieser Aufruf ist ja schon ein bisschen gar infantil formuliert. Wenn man das liest:

"Was ist mit der ganzen Scheiße, welche wir jeden Tag erleben? Ob in der Schule, auf der Arbeit oder bei den Ämtern?...
...
Wenn dich die Gesellschaft und die Mentalität genauso ankotzt wie uns, du etwas hast, was du der Welt sagen möchtest, dann komm auf die Straße und trage deinen Inhalt vor, mit welchen Mitteln auch immer...
...
Protest-Inhalte sollen vor Ort abgesprochen werden...
...
Wir nennen die Demo daher einfach "Linke Demo" - in welcher alle möglichen Probleme angesprochen werden können...
...
Sollte die Polizei den Ort absperren, die Demo nicht loslaufen lassen, Gewalt anwenden oder anderen Mist veranstalten ist das kein Grund um wieder nach Hause zu fahren. Wir befinden uns schließlich in Charlottenburg, wo man ordentlich Frust ablassen kann, auf verschiedenste Weisen..."

Man könnte echt meinen das hat ein 13-Jähriger mit Aggresionsstörungen geschrieben. Linksalternative Politik ist doch ein bisschen mehr als sich zum Krawall zu verabreden und dort dann dort spontan "Inhalte" wie ich zitiere "z.B. der Kapitalismus, Rassismus, hohe Mieten, Polizeigewalt usw." pro forma vorzuschieben. Peinlich und Kontraproduktiv!