Heute: Online-Aktionstag gegen „InStyle“
Online-Aktionstage gegen die Vermarktung von Echtpelz in der „InStyle“ am 19. & 20.01.2014
Das Lifestyle- und Mode-Magazin „InStyle Deutschland“ beginnt das Jahr 2014 mit einer fragwürdigen Ausgabe, die aus Tierrechts- und Tierschutzgründen zu kritisieren ist. Auf den überwiegenden Seiten werden, im Namen von nachzueifernden Trends und Stars, Echtpelzartikel vorgestellt und beworben.
Das Lifestyle- und Mode-Magazin „InStyle Deutschland“ beginnt das Jahr 2014 mit einer fragwürdigen Ausgabe, die aus Tierrechts- und Tierschutzgründen zu kritisieren ist. Auf den überwiegenden Seiten werden, im Namen von nachzueifernden Trends und Stars, Echtpelzartikel vorgestellt und beworben.
Das Lifestyle- und Mode-Magazin „InStyle Deutschland“ beginnt das Jahr 2014 mit einer fragwürdigen Ausgabe, die aus Tierrechts- und Tierschutzgründen zu kritisieren ist. Auf den überwiegenden Seiten werden, im Namen von nachzueifernden Trends und Stars, Echtpelzartikel vorgestellt und beworben. Laut „InStyle Deutschland“ ist dieses grausame Geschäft gerechtfertigt, so lange Mode dafür Pate steht (siehe dazu eine Stellungnahme der Zeitschrift auf Facebook vom 24.12.2013). Zudem wird in dieser 1. Ausgabe 2014 mit einem pseudojournalistischem Artikel scheinbar versucht, als würde sich mit der Frage, ob Menschen noch Echtpelz tragen sollten, differenziert auseinandergesetzt. Was folgt, ist das klägliche Scheitern am Thema und an einer seriösen Auseinandersetzung mit den Hintergründen der Pelzindustrie sowie ein Fazit, zu dem sogar uns die Worte fehlen:
„Vielleicht erfährt Pelz dank solcher Maßnahmen irgendwann die gleiche Akzeptanz wie das Essen von Fleisch oder die Verwendung von Leder. Letztlich bleibt die Entscheidung, Pelz ja oder nein, aber jedem selbst überlassen und kann nicht gesetzlich reguliert werden.“
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Magazine wie „InStyle“, die von sich behaupten den „Stil der Stars“ aufzuzeigen und damit einem breiten Publikum zugänglich zu machen, schaffen Trends und Statussymbole. Viele Menschen – die mit diesen Symbolen einen bestimmten Status erreichen oder ihn festigen möchten – verinnerlichen eine vermeintliche Notwendigkeit dieser Symbole, ahmen die vorgestellten Stars durch den Konsum bestimmter Produkte nach und verbreiten dies in ihrem Umfeld weiter. Sogenannte „Mode-Trendsetter“ wie die „InStyle“ haben somit eine ethische Verantwortung hinsichtlich der Statussymbole, die sie selbst erst schaffen.
Indem sie Echtpelz bewerben und zusätzlich versuchen, dies mit einem doppelseitigen Artikel vermeintlich zu legitimieren, schaffen sie bei LeserInnen ein Bedürfnis nach Produkten, die in unserer Gesellschaft aufgrund geeigneter Alternativen nicht benötigt werden und deren „Produktion“ mit Leid, Elend, Schmerz und unvorstellbaren Grausamkeiten verbunden ist. Dabei ist Mode, ebenso wie Geschmack oder Tradition, keine Legitimation für die Gefangenhaltung und das Töten von Tieren. Andererseits haben auch Magazine eine journalistische Verantwortung in Bezug auf eine ausgewogene Berichterstattung gegenüber ihrer LeserInnenschaft, der sie bei dem einseitig recherchierten, unausgewogenen und tendenziösen Artikel über Echt- und Kunstpelz nicht nachgekommen sind.
Wie viel Echtpelz tatsächlich in der Zeitschrift vorkommt, wird von einer Facebook-Userin sehr gut zusammengefasst:
„Also wollte ich es genau wissen und habe mal geschätzt durchgezählt, wie viele tote Tiere ihr so als Mode anpreist. Dabei kamen knapp 200 Tiere raus. Geschätzte 10 Ziegen, 6 Murmeltiere, 2 Hasen, 30 Füchse, 32 Kaninchen, 41 Lämmer, 1 Kojote, 58 Nerze, 1 Python, 3 Schafe, 1 Antilope, 2 Opossums, 7 Biber, 1 Kalb, 1 Krokodil sowie einige Vögel und einige undefinierte Tiere. Und hier spreche ich mal nur von den Fell/Feder/Haut-Artikeln … Leder mal ganz außen vor gelassen.“ (Quelle). Bei diesem Kommentar wird die erschreckend große Menge an Tieren deutlich, die für Echtpelzartikel ihr Leben lassen müssen.
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Um eventuell aufkommender Kritik und aufkeimenden Zweifeln unter den InStyle-LeserInnen den Wind aus den Segeln zu nehmen, greift die Redaktion dieses äußerst sensible Thema in einem doppelseitigen Artikel auf (S. 80/81). Unter der als Frage formulierten Überschrift „Im Falle der Felle: Fake-Fur oder Echtpelz?“ erwartet man seriöse und detaillierte Informationen, die eine möglichst objektive Betrachtung zulassen. Bereits eine kurze Analyse des Artikels läßt jedoch den Schluß zu, dass diese Frage lediglich rhetorisch gemeint war und die Beantwortung bereits von Anfang an, zugunsten der im Heft vorgestellten und beworbenen Echtpelzartikel, feststand. Ins Auge fällt ebenfalls der in der Mitte des Textes hervorgehobene „Informationskasten“ zur Frage „Was tun mit tollwütigen Füchsen und Waschbären-Plage?“. Dieser unterstellt, dass unter Tollwutverdacht stehende Füchse für Pelzartikel verwendet würden und es gegen eine vermeintliche Waschbären-Plage nur die Möglichkeit der Tötung der Waschbären und des Weiterkaufs ihrer Pelze an die Pelzindustrie gäbe. Auch hier gibt es keine recherchierten Hintergrundinformationen, z. B. wieviele Tiere qualvoll in Fangeisen verenden oder in Unterwasserfallen ersticken, wieviele Tierfamilien durch die Jagd auseinandergerissen werden, es fehlen Zahlen von Pelzfarmen und Dokumentationen der Zustände unter denen die Tiere darin gefangen gehalten werden, kein Wort über die niedrigen Tierschutz-Standards, die nicht nur für ausländische Farmen gelten (siehe hierzu ein Spiegel TV Beitrag vom 13.01.2014) und auch keine Aufstellung der für die Pelzindustrie jährlich ermordeten Tiere (mehrere Quellen sprechen hier von 300.000 – 400.000 Tieren alleine 2012 in Deutschland).
Der ganze Artikel ist einseitig darauf angelegt, dass viele Felle Abfallprodukte aus der Fleischproduktion oder aus der Regulierung von Wildbeständen seien. Tatsache ist aber, dass die weitaus größere Anzahl der für Echtpelzprodukte verwendeten Tiere ein entbehrungsreiches Leben – isoliert in engen Käfigen ohne ausreichende Bewegungsfreiheit sowie ohne Möglichkeiten, ihre sozialen, emotionalen und biologischen Bedürfnisse auszuleben – fristen müssen. Am Ende steht für sie, um für einen Mützenbommel oder Stiefelschaft herzuhalten, ein qualvoller Tod durch Erschlagen, Elektrokution, Vergiften oder Vergasen. Recherchen über Pelzfarmen, aktuelle (s.o.) und solche aus den vergangenen Jahren, zeigen, dass jährlich hunderttausende Tiere extra für die Pelzindustrie gezüchtet werden und sie zeigen gleichfalls die unhaltbaren Zustände auf diesen Farmen, die unabhängig vom Land immer mit massiven Verstößen gegen die grundlegende Bedürfnisse der eingesperrten Tiere einhergehen. Hinter flauschigen Stiefeln und trendigen Accessoires stecken elendige Lebensbedingungen und grausame Tötungsmethoden. Die zynische Aussage einer „Expertin“, dass kein Tier aufgrund der Pelzindustrie ausgerottet wurde, ist eine schwache Rechtfertigung für einen Wirtschaftszweig, der auf der massenhaften Reproduktion und Tötung empfindungsfähiger Individuen beruht. In ihren Augen ist die Gefangenhaltung und/oder Tötung von Tieren also erst dann diskutabel oder kritikwürdig, wenn es das letzte seiner Art ist.
Hier wurde ohne Recherche, dafür den Vermarktungslügen der Pelzindustrie folgend, ein nahezu einseitiger Artikel veröffentlicht, der zudem das Leid sog. Pelztiere sowie die grundlegende Infragestellung, ob Pelz für Mode tatsächlich notwendig ist, verschleiert. Es ist offensichtlich, dass die LeserInnen ganz einfach, dafür jedoch ganz bewusst in Richtung „pro Pelz“ gelenkt werden sollen.
Es sind Magazine wie die „InStyle“, welche die LeserInnen in ihren Kaufentscheidungen beeinflussen möchten und gleichzeitig davon ausgehen, diese LeserInnen würden jede Modeerscheinung unreflektiert übernehmen. Da dies nicht der Fall ist, fordern wir deshalb die Redaktion der InStyle auf, zum einen ihrer journalistischen sowie ethischen Verantwortung nachzukommen und eine dem Thema entsprechende und ausgewogene Berichterstattung vorzunehmen. Zum anderen fordern wir, keine Echtpelzartikel mehr zu bewerben und stattdessen ausschließlich auf Alternativen zurückzugreifen und die Möglichkeit, dem Kunstpelz-Trend eine Richtung zu geben, zu nutzen. Wir hoffen, dass sich die Redaktion der „InStyle“ ihrer Verantwortung gegenüber Menschen und Tieren bewusst wird und keine Produkte mehr bewirbt, die mit so viel Schmerz, Leid und Grausamkeiten verbunden sind.
http://aln.blogsport.de/
„Vielleicht erfährt Pelz dank solcher Maßnahmen irgendwann die gleiche Akzeptanz wie das Essen von Fleisch oder die Verwendung von Leder. Letztlich bleibt die Entscheidung, Pelz ja oder nein, aber jedem selbst überlassen und kann nicht gesetzlich reguliert werden.“
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Magazine wie „InStyle“, die von sich behaupten den „Stil der Stars“ aufzuzeigen und damit einem breiten Publikum zugänglich zu machen, schaffen Trends und Statussymbole. Viele Menschen – die mit diesen Symbolen einen bestimmten Status erreichen oder ihn festigen möchten – verinnerlichen eine vermeintliche Notwendigkeit dieser Symbole, ahmen die vorgestellten Stars durch den Konsum bestimmter Produkte nach und verbreiten dies in ihrem Umfeld weiter. Sogenannte „Mode-Trendsetter“ wie die „InStyle“ haben somit eine ethische Verantwortung hinsichtlich der Statussymbole, die sie selbst erst schaffen.
Indem sie Echtpelz bewerben und zusätzlich versuchen, dies mit einem doppelseitigen Artikel vermeintlich zu legitimieren, schaffen sie bei LeserInnen ein Bedürfnis nach Produkten, die in unserer Gesellschaft aufgrund geeigneter Alternativen nicht benötigt werden und deren „Produktion“ mit Leid, Elend, Schmerz und unvorstellbaren Grausamkeiten verbunden ist. Dabei ist Mode, ebenso wie Geschmack oder Tradition, keine Legitimation für die Gefangenhaltung und das Töten von Tieren. Andererseits haben auch Magazine eine journalistische Verantwortung in Bezug auf eine ausgewogene Berichterstattung gegenüber ihrer LeserInnenschaft, der sie bei dem einseitig recherchierten, unausgewogenen und tendenziösen Artikel über Echt- und Kunstpelz nicht nachgekommen sind.
Wie viel Echtpelz tatsächlich in der Zeitschrift vorkommt, wird von einer Facebook-Userin sehr gut zusammengefasst:
„Also wollte ich es genau wissen und habe mal geschätzt durchgezählt, wie viele tote Tiere ihr so als Mode anpreist. Dabei kamen knapp 200 Tiere raus. Geschätzte 10 Ziegen, 6 Murmeltiere, 2 Hasen, 30 Füchse, 32 Kaninchen, 41 Lämmer, 1 Kojote, 58 Nerze, 1 Python, 3 Schafe, 1 Antilope, 2 Opossums, 7 Biber, 1 Kalb, 1 Krokodil sowie einige Vögel und einige undefinierte Tiere. Und hier spreche ich mal nur von den Fell/Feder/Haut-Artikeln … Leder mal ganz außen vor gelassen.“ (Quelle). Bei diesem Kommentar wird die erschreckend große Menge an Tieren deutlich, die für Echtpelzartikel ihr Leben lassen müssen.
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Um eventuell aufkommender Kritik und aufkeimenden Zweifeln unter den InStyle-LeserInnen den Wind aus den Segeln zu nehmen, greift die Redaktion dieses äußerst sensible Thema in einem doppelseitigen Artikel auf (S. 80/81). Unter der als Frage formulierten Überschrift „Im Falle der Felle: Fake-Fur oder Echtpelz?“ erwartet man seriöse und detaillierte Informationen, die eine möglichst objektive Betrachtung zulassen. Bereits eine kurze Analyse des Artikels läßt jedoch den Schluß zu, dass diese Frage lediglich rhetorisch gemeint war und die Beantwortung bereits von Anfang an, zugunsten der im Heft vorgestellten und beworbenen Echtpelzartikel, feststand. Ins Auge fällt ebenfalls der in der Mitte des Textes hervorgehobene „Informationskasten“ zur Frage „Was tun mit tollwütigen Füchsen und Waschbären-Plage?“. Dieser unterstellt, dass unter Tollwutverdacht stehende Füchse für Pelzartikel verwendet würden und es gegen eine vermeintliche Waschbären-Plage nur die Möglichkeit der Tötung der Waschbären und des Weiterkaufs ihrer Pelze an die Pelzindustrie gäbe. Auch hier gibt es keine recherchierten Hintergrundinformationen, z. B. wieviele Tiere qualvoll in Fangeisen verenden oder in Unterwasserfallen ersticken, wieviele Tierfamilien durch die Jagd auseinandergerissen werden, es fehlen Zahlen von Pelzfarmen und Dokumentationen der Zustände unter denen die Tiere darin gefangen gehalten werden, kein Wort über die niedrigen Tierschutz-Standards, die nicht nur für ausländische Farmen gelten (siehe hierzu ein Spiegel TV Beitrag vom 13.01.2014) und auch keine Aufstellung der für die Pelzindustrie jährlich ermordeten Tiere (mehrere Quellen sprechen hier von 300.000 – 400.000 Tieren alleine 2012 in Deutschland).
Der ganze Artikel ist einseitig darauf angelegt, dass viele Felle Abfallprodukte aus der Fleischproduktion oder aus der Regulierung von Wildbeständen seien. Tatsache ist aber, dass die weitaus größere Anzahl der für Echtpelzprodukte verwendeten Tiere ein entbehrungsreiches Leben – isoliert in engen Käfigen ohne ausreichende Bewegungsfreiheit sowie ohne Möglichkeiten, ihre sozialen, emotionalen und biologischen Bedürfnisse auszuleben – fristen müssen. Am Ende steht für sie, um für einen Mützenbommel oder Stiefelschaft herzuhalten, ein qualvoller Tod durch Erschlagen, Elektrokution, Vergiften oder Vergasen. Recherchen über Pelzfarmen, aktuelle (s.o.) und solche aus den vergangenen Jahren, zeigen, dass jährlich hunderttausende Tiere extra für die Pelzindustrie gezüchtet werden und sie zeigen gleichfalls die unhaltbaren Zustände auf diesen Farmen, die unabhängig vom Land immer mit massiven Verstößen gegen die grundlegende Bedürfnisse der eingesperrten Tiere einhergehen. Hinter flauschigen Stiefeln und trendigen Accessoires stecken elendige Lebensbedingungen und grausame Tötungsmethoden. Die zynische Aussage einer „Expertin“, dass kein Tier aufgrund der Pelzindustrie ausgerottet wurde, ist eine schwache Rechtfertigung für einen Wirtschaftszweig, der auf der massenhaften Reproduktion und Tötung empfindungsfähiger Individuen beruht. In ihren Augen ist die Gefangenhaltung und/oder Tötung von Tieren also erst dann diskutabel oder kritikwürdig, wenn es das letzte seiner Art ist.
Hier wurde ohne Recherche, dafür den Vermarktungslügen der Pelzindustrie folgend, ein nahezu einseitiger Artikel veröffentlicht, der zudem das Leid sog. Pelztiere sowie die grundlegende Infragestellung, ob Pelz für Mode tatsächlich notwendig ist, verschleiert. Es ist offensichtlich, dass die LeserInnen ganz einfach, dafür jedoch ganz bewusst in Richtung „pro Pelz“ gelenkt werden sollen.
Es sind Magazine wie die „InStyle“, welche die LeserInnen in ihren Kaufentscheidungen beeinflussen möchten und gleichzeitig davon ausgehen, diese LeserInnen würden jede Modeerscheinung unreflektiert übernehmen. Da dies nicht der Fall ist, fordern wir deshalb die Redaktion der InStyle auf, zum einen ihrer journalistischen sowie ethischen Verantwortung nachzukommen und eine dem Thema entsprechende und ausgewogene Berichterstattung vorzunehmen. Zum anderen fordern wir, keine Echtpelzartikel mehr zu bewerben und stattdessen ausschließlich auf Alternativen zurückzugreifen und die Möglichkeit, dem Kunstpelz-Trend eine Richtung zu geben, zu nutzen. Wir hoffen, dass sich die Redaktion der „InStyle“ ihrer Verantwortung gegenüber Menschen und Tieren bewusst wird und keine Produkte mehr bewirbt, die mit so viel Schmerz, Leid und Grausamkeiten verbunden sind.
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Ergänzungen