Aktueller Atomtransport nach Frankreich?

Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz 10.01.2014 14:53 Themen: Atom Globalisierung Medien Soziale Kämpfe Weltweit Ökologie
Atomtransport vom Hamburger Hafen nach Frankreich unterwegs?

Der Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU) versucht zu klären, welches Ziel ein Güterzug mit Nuklearfracht hat, der am Donnerstag (9. Januar) im Hamburger Hafenbereich beobachtet wurde. Der Transport könnte auf dem Weg quer durch das Bundesgebiet nach Frankreich sein.
Der Hamburger Hafen ist als Drehscheibe für zahlreiche und hochgefährliche Atomtransporte bekannt. Immer wieder haben Anti-Atomkraft-Initiativen und der BBU gegen diese Transporte protestiert. Grundlegend wird ein generelles Verbot der Atomtransport gefordert - in Verbindung mit der Forderung nach der sofortigen Stilllegung aller Atomanlagen. Auch andere Regionen sind ständig von Atomtransporten betroffen, so z. B. das Münsterland, das Ruhrgebiet und das Rheinland.

Aktuell hat der BBU in Bezug auf den Zug, der am gestrigen Donnerstag in Hamburg beobachtet wurde, vier Fragen bei der Hamburger Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt eingereicht.

1. Welches Material wurde transportiert?

2. In welchen Mengen?

3. Woher stammt das Material?

4. Welches Ziel hat das Material?

Der Zug mit Atomfracht wurde am Donnerstag (9. Januar) im Hamburger Hafenbereich um 16.30 Uhr in Fahrtrichtung des Güterbahnhofs Hamburg-Süd beobachtet, wo er anschließend um 16.45 Uhr rangierte. Es könnte sich bei der Nuklearfracht um Uranerzkonzentrat handeln, das in einer Urankonversions-Anlage (z.B. der Comurhex in Narbonne) zu Uranhexafluorid (UF6) umgewandelt werden soll.

Analog zu früheren Transportbeaobachtuungen könnte der Zug folgende Route haben: Hamburg, Köln-Gremberg, Apach, Woippy, Perrigny, Sibelin, Miramas, Bézier, Narbonne. Die gesamte Fahrtzeit könnte drei bis vier Tage ausmachen.

Gezogen wurde der Zug von einer roten dieselangetriebenen Rangierlok der DB. Die Lok zog 5 Waggons mit je vier Containern in unterschiedlichen Farben (dunkelblau, hellgrün, beige, braun und dunkelrot). Die Container waren augenscheinlich schon älter. Jeder Container hatte an allen Seiten ein Gefahrensysmbol für Radioaktivität. Es ist möglich, dass die Waggons zwischenzeitlich in einen anderen Güterzug eingekoppelt wurden.

Der Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU) bittet darum, mögliche Beobachtungen des Zuges zu melden (0228-214032). Beobachtungen, auch von anderen Atomtransporten, können auch per Internet anonym mitgeteilt werden:  http://www.urantransport.de. Weitere Informationen über Atomtransporte gibt es u. a.
unter  https://www.nadir.org/nadir/initiativ/sand.

Engagement unterstützen

Der BBU ist der Dachverband zahlreicher Bürgerinitiativen, Umweltverbände und Einzelmitglieder. Er wurde 1972 gegründet und hat seinen Sitz in Bonn. Weitere Umweltgruppen, Aktionsbündnisse und engagierte Privatpersonen sind aufgerufen, dem BBU beizutreten um die themenübergreifende Vernetzung der Umweltschutzbewegung zu verstärken. Der BBU engagiert sich u. a. für menschen- und umweltfreundliche Verkehrskonzepte, für den sofortigen und weltweiten Atomausstieg, gegen die gefährliche CO2-Endlagerung, gegen Fracking und für umweltfreundliche Energiequellen.

Zur Finanzierung seines vielfältigen Engagements bittet der BBU um Spenden aus den Reihen der Bevölkerung. Spendenkonto: BBU, Sparkasse Bonn, BLZ 37050198, Kontonummer: 19002666.

Informationen über den BBU und seine Aktivitäten gibt es im Internet unter www.bbu-online.de; telefonisch unter 0228-214032. Die Facebook-Adresse lautet www.facebook.com/BBU72. Postanschrift: BBU, Prinz-Albert-Str. 55, 53113 Bonn.
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