[HH] Veranstaltung zu Rojava

... 01.12.2013 17:05 Themen: Gender Militarismus Soziale Kämpfe
Inmitten des Bürgerkrieges in Syrien hat sich in der westkurdischen/nordsyrischen Region eine gesellschaftliche Alternative durchgesetzt: Ein basisdemokratischer Aufbauprozess, an dem alle Bevölkerungsgruppen gleichberechtigt teilhaben. Am Dienstag, den 03. Dezember 2013, findet in Hamburg eine Veranstaltung mit Sanem Mohamad, der Co-Vorsitzenden des Volksrates von Rojava, statt.
Was als Protestbewegung gegen das rückständige Assad-Regime in Syrien begann, hat sich zu einem brutalen Bürgerkrieg entwickelt. Nicht zuletzt durch die Einmischung westlicher Staaten und der Arabischen Emirate gingen die anfänglichen Impulse für Demokratisierung und gesellschaftliche Teilhabe im Alltag des Krieges verloren. Besonders islamistische und andere reaktionäre Kräfte wurden logistisch, finanziell und militärisch unterstützt und gewannen in den letzten zwei Jahren deutlich an Einfluss. Es kam zu mehreren Massakern an der Zivilbevölkerung durch Gruppen wie der FSA, Al Nusra und das staatliche Militär. Doch neben dem Assad-Regime und den reaktionären Islamisten gibt es eine weitere politische Kraft: Die kurdische Bewegung.

In Rojava, der westkurdischen Region im Norden Syriens, konnte eine progressive Massenbewegung die Assad-Truppen verdrängen und weite Teile der Regierungsverwaltung und Infrastruktur ersetzen. Sie verteidigen ihre Strukturen gegen die islamistischen Banden, die Assad-Truppen und die Einflussnahme der Türkei und haben damit einen dritten Weg in Mitten des Krieges eingeschlagen. In Rojava wird durch Selbstorganisierung und Basisdemokratie eine gesellschaftliche Alternative aufgezeigt und konkret umgesetzt: Rätestrukturen fördern die Mitbestimmung der Bevölkerung, die Produktion von Nahrungsmitteln ist kollektiviert und auch die vollständige Teilhabe von allen nicht-kurdischen Bevölkerungsteilen wurde ermöglicht. Rojava ist damit ein Beispiel für eine fortschrittliche und solidarische Entwicklung in einem zunehmend militarisierten Konflikt.

Die Referentin Sanem Mohamad, Co-Vorsitzende des Volksrates von Rojava, wird in der Veranstaltung über die Erfolge und Schwierigkeiten des Aufbauprozesses sprechen, wobei sie insbesondere auf die Rolle von Frauen eingeht. Auch die Fragen, wie die Menschen in der Region mit den massiven Angriffen von islamistischen Gruppen und einer möglichen NATO-Intervention umgehen und welche Bedeutung das Projekt für gesamt Syrien hat, wollen wir diskutieren.

Dienstag – 3. Dezember 2013 – 19 Uhr – Planwirtschaft – Klausstr. 10 – Hamburg

Veranstalter:
ATESH – Für eine sozialrevolutionäre Perspektive /// www.atesh.blogsport.eu
Tatort Kurdistan – Hamburg /// www.tatortkurdistan.blogsport.de
Projekt Revolutionäre Perspektive (PRP) /// www.prp-hamburg.tk
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Ergänzungen

@Floristi

@Floristi 02.12.2013 - 00:05
Blödsinn.

"Dennoch hat sich die Situation 20 Jahre nach dem PKK-Verbot grundlegend geändert. (..) Auch das Verhältnis zu Israel hat eine überraschende Wendung genommen, zumindest auf israelischer Seite. Avigdor Lieberman, der israelische Außenminister, sprach sich 2011 angesichts der Spannungen mit der Türkei für die Unterstützung der PKK aus."

 http://jungle-world.com/artikel/2013/47/48848.html

Irritiert

B. Cole 03.12.2013 - 10:30
Dass "Floristi" so ein offensichtlicher Troll ist, wird wohl einige nicht davon abhalten ihn ernst zu nehmen und ihr eigenen Anti-D shaming darin bestätigt zu sehen.

Wie dem auch sei: Ich fänds interessant, wenn ihr darauf eingeht, dass die Berichte zur Situation der Kurden in Nordsyrien (zumindest jene, denen ich insgesamt begegnet bin) ein eher anderes Bild zeichnen und von politischen Häftlingen und einer gewaltsam erzwungenen "Neutralität" der kurdischen Bevölkerung sprechen. Nach allem, was ich weiss, kontrolliert die DYP dort das politische und zivile Leben recht weitgehend und setzt ihre politische Linie mit Gewalt durch, wohl in der Hoffnung, nach einem Sieg Assads mit Autonomie belohnt zu werden und im Falle einer Niederlage desselben, diese trotzdem faktisch durchsetzen zu können.

Wie gehen derartige Berichte mit eurer Darstellung zusammen?

toll

B. Uhl 05.12.2013 - 15:51
trotz anfänglichen Stromausfall: guter Beitrag zum verständnis der kurdischen Autonomie in Syrien. Interessanter Film und spannende Diskussion. Wer es verpasst hat, hat etwas gutes verpasst.

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

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wow — tzzz

Schön einfach — grenzgänger