Berlin: Ballons für Gülaferit

Solidarische Aktivistin 18.11.2013 11:35 Themen: Gender Globalisierung Militarismus Repression Soziale Kämpfe Weltweit
An einer Knastkundgebung in Solidarität mit Gülaferit Ünsal am 11.11.2013 in Berlin-Lichtenberg nahmen ca. 40 Personen teil.
Eine von solidarische Aktivist*innen organisierte Knastkundgebung für die politische Gefangene Gülaferit Ünsal vor dem Frauenknast in Lichtenberg brachte 40 Menschen auf die Straße. Bei Kaffee, Tee und Kuchen und mit musikalischer Begleitung aus der Büchse wurden Redebeiträge und Grußworte vom Antikriegscafé, dem Netzwerk Freihet für alle politischen Gefangenen, den autonomen frauenlesben, der Roten Hilfe Berlin und solidarischen Einzelpersonen verlesen. Abgeschlossen wurde die Kundgebung dadurch, dass Luftballons mit Postkarten, die dazu aufrufen Gülaferit zu schreiben, losgelassen wurden. Neben lautstarken Parolen wurde auch ein Geburtstagslied auf türkisch gesungen – der 11. November ist Gülaferits Geburtstag.
Gülaferit wurde erst kürzlich zu 6,5 Jahren Haft verurteilt. Ihr wird vorgeworfen Mitglied in der linken türkischen Partei DHKP-C sein. Da gegen die Verurteilung Revision eingelegt wurde, ist sie im Moment immer noch in Untersuchungshaft. Verurteilt wurde sie nach dem Antiterrorparagrafen § 129b, der es ermöglicht allein die Unterstützung einer von EU- oder BRD-Instanzen als terroristisch eingestuften Organisation mit legalen Mitteln unter Strafe zu stellen. Gülaferit sitzt seit 2011 in Lichtenberg in Untersuchungshaft, nachdem sie nach einer europaweiten Kooperation der Repressionsorgane von Griechenland nach Deutschland ausgeliefert wurde, nachdem sie sich dort schon mehrere Monate im Knast befunden hatte.
Gülaferits momentane Situation ist durch Isolation geprägt. Sie ist die einzige türkisch sprechende Gefangene im Knast, wodurch sie sozialer Isolation ausgesetzt ist. Die Teilnahme an Weiterbildungskursen wird ihr immer wieder erschwert. Der Bezug verschiedenster türkischsprachiger Medien (Bücher, CD`s, Filme, TV, ...) wurde lange Zeit durch die Justizorgane sabotiert.
Reißen wir die Mauern ein, die uns Trennen! Jede Art, die Isolation hinter Knastmauern zu durchbrechen, ist wichtig. Gefangene sind von der Außenwelt abgeschnitten. Ihre Kommunikation und jede Lebensäußerung wird überwacht. Post zu bekommen ist eine große Freude für Gefangene. Also greift zu Stift und Briefmarke und schreibt Gülaferit (möglichst auf Englisch oder Türkisch):

Gülaferit Ünsal
JVA für Frauen
Alfredstr. 11
10365 Berlin
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Solidarische Aktivistin 18.11.2013 - 11:51
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