Zwei dunkle Seiten derselben Medaille

BBU + DFG-VK NRW 12.11.2013 13:26 Themen: Atom Globalisierung Militarismus Soziale Kämpfe Weltweit
"Atomanlagen und Atomwaffen. Zwei dunkle Seiten derselben Medaille"

Unter dem Motto "Atomanlagen und Atomwaffen. Zwei dunkle Seiten derselben Medaille. Gemeinsame Wege gegen nukleare Bedrohung" steht die Tagung, die am Samstag (16. November) in Duisburg stattfindet. Sie bekommt eine besondere Aktualität durch die neuen Entwicklungen rund um das iranische Atomprogramm. Ort der Veranstaltung ist in Duisburg das Internationale Zentrum, Flachsmarkt 15. Beginn ist um 14.00 Uhr, die Teilnahme ist kostenlos. Veranstalter sind die Deutsche Friedensgesellschaft - Vereinigte KriegsdienstgegnerInnen (DFG-VK), Landesverband NRW, und der Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU) in Kooperation mit der Rosa-Luxemburg-Stiftung NRW und der Bertha von Suttner-Stiftung.
Mit einladende Organisationen sind das Aktionsbündnis Münsterland gegen Atomanlagen, die AKW-nee-Gruppe Aachen, das Anti-Atom-Bündnis Niederrhein, der Arbeitskreis Umwelt (AKU) Gronau, die Friedensinitiative Duisburg, die IPPNW-NRW, der Natur- und Umweltschutzverein Gronau (NUG), der Ostermarsch Rhein/Ruhr und die Initiative Sofortiger Atomausstieg (SOFA) Münster.

Die sogenannte zivile und die militärische Nutzung der Atomkraft sind eng miteinander verbunden und stellen die beiden dunklen Seiten derselben Medaille dar. Bei der Veranstaltung in Duisburg wollen die DFG-VK NRW und der BBU die Zusammenhänge der Atomanlagen und Atomwaffen thematisieren und aktuelle gemeinsame Aktionsansätze der Anti-Atomkraft-Bewegung und der Anti-Atomwaffen-Bewegung diskutieren und weiterentwickeln. Dazu sind engagierte und interessierte Menschen aus Friedens- und Anti-Atomkraft-Initiativen, aus Menschenrechtsorganisationen und Umweltverbänden, aus kirchlichen und entwicklungspolitischen Zusammenhängen, aus Gewerkschaften usw. eingeladen.

Gerade in Nordrhein-Westfalen (in dem Bundesland, in dem die Tagung stattfindet,) ist die Verknüpfung sogenannter ziviler und militärischer Atomtechnik von besonderer Bedeutung: In Gronau befindet sich die einzige deutsche Urananreicherungsanlage. Ebenso wie bei der Urananreicherung im Iran kommen auch in Gronau Zentrifugen zum Einsatz. Mit ihnen kann Uran für den Einsatz in Atomkraftwerken, aber auch hochgradig zur Atomwaffenproduktion, hergestellt werden. In direkter Nachbarschaft zu NRW, in Rheinland-Pfalz, planen die USA eine Modernisierung ihrer in der Bundesrepublik gelagerten Atomwaffen. Am Standort Büchel in der Eifel lagern schätzungsweise bis zu 20 Atombomben. Diese Atomwaffen des Typs B61 sollen zu präzisen Lenkwaffen umgerüstet werden, wie der Spiegel in diesen Tagen berichtete. Die Veranstalter der Duisburger Tagung halten einen sofortigen Atomausstieg inclusive der Stilllegung der Gronauer Urananreicherungsanlage und die Auflösung des Atomwaffenstandorts Büchel für zwingend erforderlich.

Am Samstag werden Mitglieder verschiedener Organisationen der Anti-Atomkraft-Bewegung sowie der Friedensbewegung aus der Bundesrepublik Deutschland und aus Japan zu Wort kommen. Kazuhiko Kobayashi (Tokyo) wird zu Beginn der Tagung den Zusammenhang zwischen Atomwaffen und Atomkraftwerken aus japanischer Sicht darstellen. Günter Wippel (AG uranium-network.org) berichtet über Uranabbau aus Sicht der Menschenrechts- und Umweltbewegung. Regina Hagen (Kampagne “atomwaffenfrei.jetzt”) hält einen warnenden Vortrag zur drohenden Modernisierung der Atomwaffen und informiert über eine Kampagne zur weltweiten Abschaffung der Atomwaffen. Michael Zerkübel (AntiAtom-Bündnis Niederrhein) prangert den nicht vorhandenen Atomausstieg in NRW an und informiert über den Widerstand gegen die Atomanlagen und Atomtransporte zwischen Rhein und Weser. Im letzten Vortrag wendet sich Hannelore Tölke (DFG-VK NRW) gegen Kriegsbeteiligung und Rüstung. Sie wird über "Mahnwachen, Ostermärsche und Blockaden der Friedensbewegung in NRW" informieren.

In einer abschließenden Diskussionsrunde sollen politische Ansätze und Aktionserfahrungen ausgetauscht und Möglichkeiten einer engeren Zusammenarbeit der Initiativen und Organisationen der Anti-Atomkraft- und der Friedensbewegung diskutiert werden. Für die Moderation der Tagung konnte die Bundestagsabgeordnete Kathrin Vogler gewonnen werden.

Weitere Informationen zum Programm der Tagung gibt es im Internet unter  http://www.bbu-online.de sowie unter  http://nrw.dfg-vk.de. Kontakt: DFG-VK NRW, Tel. 0231 – 818032; BBU, Tel. 0228 - 214032.




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