Bewährungsstrafe für Neonazi Sascha Krolzig

O.M.F. OWL 29.10.2013 20:01 Themen: Antifa
Am 28. Oktober 2013 wurde der Bielefelder Neonazi Sascha Krolzig wegen Beleidigung vom Landgericht Bückeburg zu einer dreimonatigen Haftstrafe, ausgesetzt auf drei Jahre zur Bewährung, verurteilt.
Am 28. Oktober 2013 wurde der der wegen Körperverletzung und Volksverhetzung vorbestrafte 27-jährige Bielefelder Neonazi Sascha Krolzig wegen Beleidigung in einer Berufungsverhandlung vor der IV. Kleinen Strafkammer des Landgerichts Bückeburg zu einer dreimonatigen Haftstrafe, ausgesetzt auf drei Jahre zur Bewährung, verurteilt.

Bewährungshelfer und Sozialstunden

Außerdem muss sich Krolzig der Aufsicht eines Bewährungshelfers unterstellen. Zugleich verpflichtete ihn das Gericht zu 100 Stunden sozialer Arbeit, von denen er die 100 Stunden bereits im ersten Jahr seiner Bewährung ableisten muss. Aktenzeichen: 4 Ns 407 Js 8760/12 (35/13).

Rassistische Beleidigung

Krolzig wird vorgeworfen, bei der siebten Auflage des neonazistischen "Trauermarschs" am 4. August 2012 in Bad Nenndorf zu einem dunkelhäutigen Beamten gesagt zu haben, "Schwarz auf schwarz geht nicht, aber Schwarze bei der Polizei geht überhaupt nicht!". Dafür hatte ihn das Amtsgericht Stadthagen am 14. Juni 2013 in erster Instanz lediglich zu einer Geldstrafe von 15 Tagessätzen à 20 Euro verurteilt.

"Die Rechte"-Kandidat Sascha Krolzig

Am 5. Juli 2013 trat Krolzig für Christian Worchs Partei "Die Rechte" vor dem Bundeswahlausschuss im Berliner Marie-Elisabeth-Lüders-Haus des Bundestages auf. Zuvor, am 18. Mai 2013, wurde er auf dem 3. Bundesparteitag von "Die Rechte" bei der Aufstellung der Liste für die Europawahl 2014 auf Platz 5 gewählt. Am 16. Februar 2013 war Krolzig bereits auf einem Parteitag des Landesverbandes Nordrhein-Westfalen von "Die Rechte" auf Platz 2 der Kandidatenliste für die Bundestagswahl am 22. September 2013 gewählt worden. Krolzig fungiert aktuell als Kreisverbandsvorsitzender von "Die Rechte" in Hamm sowie als NRW-Landesvorstandsmitglied und Beisitzer im Bundesvorstand.

Jurastudent an der Universität Bielefeld

Krolzig, bis zum Verbot "Kopf" der "Kameradschaft Hamm", studiert seit Oktober 2009 (Wintersemester 2009 / 2010) an der Universität Bielefeld im Studiengang Rechtswissenschaften. Sollte das Urteil des Landgerichts Bückeburg rechtskräftig werden, dürfte sich der Bielefelder den Weg zum zweiten Staatsexamen verbaut haben, denn mit einer solchen Vorstrafe ist der Weg in den Staatsdienst versperrt. Bereits am 11. Februar 2013 fand in der Universität Bielefeld eine Podiumsdiskussion zum Umgang mit Neonazis statt. Anlass für die Diskussion war, dass neben Krolzig mit Julian Fritsch und Alexander Wilhelm zwei weitere bekennende Neonazis an der Universität Bielefeld im Studiengang Rechtswissenschaften eingeschrieben sind.

Rückblick: Razzia nach Verbot

Am 23. August 2012 durchsuchte die Polizei im Zusammenhang mit den Verboten der drei Neonazi-Gruppierungen "Kameradschaft Aachener Land", "Nationaler Widerstand Dortmund" und der "Kameradschaft Hamm" auch die Wohnung von Sascha Krolzig in der Dornberger Straße in Bielefeld.
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Ergänzungen

lachhaft

Andy 29.10.2013 - 20:31
Außerdem muss sich Krolzig der Aufsicht eines Bewährungshelfers unterstellen. Zugleich verpflichtete ihn das Gericht zu 100 Stunden sozialer Arbeit, von denen er die 100 Stunden bereits im ersten Jahr seiner Bewährung ableisten muss.

Solche Urteile kenne ich!
Im bekanntenkreis hatte jemand ein ähnliches Urteil.
Es sollte sich ein Bewährungshelfer melden was aber nicht passierte.
Er sollte Stunden abarbeiten was aber auch nicht passierte.
Es gab nie irgendeine Meldung nach der Verurteilung!