Atomtransport in Köln-Mülheim gesichtet

Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz 24.10.2013 15:12 Themen: Atom Globalisierung Soziale Kämpfe Ökologie
Ungesicherter Atomtransport in Köln-Mülheim gesichtet / NRW-Koalitionsvertrag gegen Atomtransporte

Der Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU) will aufklären, welches Nuklearmaterial ein Zug geladen hatte, der gestern (Mittwoch, 23. Oktober) im Bahnhof Köln-Mülheim gesichtet wurde. Zu diesem Zweck hat der BBU das Innenministerium NRW und das Wirtschaftsministerium NRW angeschrieben, um konkrete Auskünfte zu bekommen.
Der BBU engagiert sich seit vielen Jahren gegen die zahlreichen Atomtransporte, die oft unerkannt mit LKW oder Zügen durch das ganze Bundesgebiet fahren – und international mit Schiffen unterwegs sind. Zudem fordert der Verband aus Sicherheitsgründen zum Schutz der Bevölkerung die sofortige Stilllegung aller Atomanlagen. Mit Blick auf die konkrete Situation in Nordrhein-Westfalen fordert BBU-Vorstandsmitglied Udo Buchholz: "Laut Koalitionsvertrag lehnt die rot-grüne Landesregierung in NRW sinnlose und gefährliche Atomtransporte quer durch NRW ab. Die Landesregierung muss endlich aktiv werden, damit die gefährlichen Atomtransporte quer durch NRW endlich und dauerhaft ausgebremst werden."

Der Zug mit der Atomfracht wurde am Mittwoch um 14:57 Uhr am Bahn¬hof Köln–Mühl¬heim ge¬sich¬tet. Er durch¬fuhr den Bahnhof ohne jeg¬li¬che Si¬cher¬heits¬be¬glei¬tung und ohne sicht¬ba¬re Ma߬nah¬men zum Schutz der Be¬völ¬ke¬rung. Der Transportinhalt war mit 70-3321 deklariert. Diese Deklaration kennzeichnet radioaktive Stoffe mit geringer spezifischer Aktivität.

In seinem Schreiben an die Ministerien in Düsseldorf fragt der BBU u. a. danach, welches Nuklearmaterial transportiert wurde, woher es stammt und welches Ziel es hat.

Konkret wurden folgende Fragen eingereicht:

1. Welches Nuklearmaterial wurde in welchen Mengen transportiert?
2. Wer ist der Besitzer des Materials?
3. Woher kam das Material?
4. Welches Ziel hat das Material?
5. Welche Hilfskräfte (Feuerwehr, THW, DRK etc.) waren im Bereich Köln vorab über den Transport informiert?
6. Ist das Hallen-Uranlager für Uranoxid in Gronau bereits in Betrieb?
7. Falls Nein: Wann soll es in Betrieb gehen?

Der BBU hofft, dass die Ministerien zeitnah antworten.

Ein Foto des Transports und Informationen zum Anti-Atom-Protest in Köln gibt es im Internet unter  http://www.antiatomkoeln.de.

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Zur Finanzierung seines vielfältigen Engagements bittet der BBU um Spenden aus den Reihen der Bevölkerung. Spendenkonto: BBU, Sparkasse Bonn, BLZ 37050198, Kontonummer: 19002666.

Informationen über den BBU und seine Aktivitäten gibt es im Internet unter www.bbu-online.de; telefonisch unter 0228-214032. Die Facebook-Adresse lautet www.facebook.com/BBU72. Postanschrift: BBU, Prinz-Albert-Str. 55, 53113 Bonn.

Der BBU ist der Dachverband zahlreicher Bürgerinitiativen, Umweltverbände und Einzelmitglieder. Er wurde 1972 gegründet und hat seinen Sitz in Bonn. Weitere Umweltgruppen, Aktionsbündnisse und engagierte Privatpersonen sind aufgerufen, dem BBU beizutreten um die themenübergreifende Vernetzung der Umweltschutzbewegung zu verstärken. Der BBU engagiert sich u. a. für menschen- und umweltfreundliche Verkehrskonzepte, für den sofortigen und weltweiten Atomausstieg, gegen die gefährliche CO2-Endlagerung und für umweltfreundliche Energiequellen.
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