[B] Solidemo für Flüchtlinge und Hamburg

Kreuzberger*innen 15.10.2013 23:02 Themen: Antirassismus
Datum: Mittwoch, 16. Oktober 2013 | Ort: Berlin - Lausitzer Platz | Zeit: 20 Uhr

Solidarität mit Flüchtlingen in Hamburg, Berlin und überall. Wo in Hamburg in einer beispiellosen Riesen-Razzia gezielt rassistische Kontrollen zum Auffinden und zur "Rückführung" von Flüchtlingen genutzt werden, wo in Berlin die Menschen lieber verhungert werden lassen, als das menschenunwürdige Asylsystem anzutasten und wo vor Lampedusa in dem verzweifelten Versuch das europäische Festland zu erreichen, dank FRONTEX und der rassistischen EU-Mauer-Politik hunderte Flüchtlinge sterben, da muss man auf die Straße gehen und seiner Wut gegenüber diesen menschenverachtenden Zuständen freien Lauf lassen. Unangemeldet - unkontrolliert - spontan - widerständig.
Solidarität mit Flüchtlingen in Hamburg, Berlin und überall. Wo in Hamburg in einer beispiellosen Riesen-Razzia gezielt rassistische Kontrollen zum Auffinden und zur "Rückführung" von Flüchtlingen genutzt werden, wo in Berlin die Menschen lieber verhungert werden lassen, als das menschenunwürdige Asylsystem anzutasten und wo vor Lampedusa in dem verzweifelten Versuch das europäische Festland zu erreichen, dank FRONTEX und der rassistischen EU-Mauer-Politik hunderte Flüchtlinge sterben, da muss man auf die Straße gehen und seiner Wut gegenüber diesen menschenverachtenden Zuständen freien Lauf lassen. Unangemeldet - unkontrolliert - spontan - widerständig.

In Hamburg wurden am vergangenen Freitag mit 700 Polizeikräften gezielt nach Flüchtlingen gesucht, um sie in Abschiebeknäste zu stecken. Der Hamburger Innensenator, ein Sozialdemokrat, setzte ein Ultimatum bis zum heutigen Mittwoch. Flüchtlinge, die sich bis dahin nicht melden, werden Gegenstand einer Menschenhatz, an deren Ende die nur allzuoft im Tod endende Abschiebung steht. Eine Solidaritätsdemonstration mit 2000 Menschen am Dienstag wurde mit brutaler Gewalt schon Minuten nach dem Start aufgelöst.

Währenddessen werden in Berlin die Flüchtlinge aus München von der Gesellschaft im Stich gelassen. Ihr Hungerstreik wird zwar medial begleitet, aber nur geringfügig unterstützt. Ihre Forderungen erhalten kein Gehör, auch nicht am Pariser Platz, wo Bundestagsabgeordnete und Regierungsvertreter nur wenige Meter gehen müssen, um mit den Flüchtlingen direkt ins Gespräch zu kommen. Man lässt Menschen lieber erbärmlich verhungern und verdursten, als über die schnelle und notwendige Änderung des menschenfeindlichen Asylsystems überhaupt erst nachzudenken und zu debattieren, geschweige denn, sie zu vollziehen. Stattdessen nimmt sich der CDU-Innensentor Henkel, der den Volksmob in Hellersdorf seit Monaten nur halbherzig in seine Schranken weist, heraus, das Ende des Hungerstreiks zu fordern.

Und nicht nur in Berlin werden Tote ohne weiteres in Kauf genommen. Das europäische Grenzsystem nimmt die Toten vor Lampedusa systematisch in Kauf, FRONTEX geht gezielt auf Menschenjagd. Das es ein Fall in die Medien geschafft hat, ist umso erstaunlicher, als dass inzwischen das gesamte Mittelmeer blutrot von den jährlich tausenden Toten an den verschiedenen Grenzgebieten sich verfärbt hat. Eine Änderung der Politik der "Festung Europa" würde zwangsläufig bedeutet, den europäischen Sozialabbau zu beenden und damit die internationale Konkurrenzfähigkeit angeblich zu gefährden. Profitinteressen, Leistungsfähigkeit und imperialistische Hegemonie stehen weit vor den Menschenleben, die sie dafür opfern.

Deswegen müssen wir auf die Straße gehen. Beginnend in Kreuzberg, nahe des Görlitzer Parks - täglich Schauplatz von alltagsrassistischen Bullenkontrollen - am Lausitzer Platz, suchen wir uns unseren Weg in das Herz der Bestie. Gemäß der Direktive der Vollversammlung der Roten Flora werden auch wir über die legalen Aktionenformen hinaus unseren Widerstand artikulieren.

Dort, wo die Bullen unsere Demonstration zu stoppen versuchen, teilen wir uns auf und verwandeln diese Nacht in eine unkontrollierbare Situation. Dezentrale Aktionen sollen überall in der Stadt auf den rassistischen Alltag und dein Anteil, den Kapitalismus und Staat daran tragen, aufmerksam machen. Ob in Steglitz, ob in Hellersdorf, ob in Kreuzberg oder in Spandau. Ob Sparkassen, ob Schaltkabel der S-Bahn, ob Bullenreviere, ob Abschiebeknäste und "Ausländerverwaltungen". Organisiert euch, bildet Banden, lasst uns unsere Wut auf die Straße tragen und gleichzeitig Flüchtlingen überall zeigen: sie sind nicht alleine, ihrem Kampf gehört unsere Solidarität!

Datum: Mittwoch, 16. Oktober 2013 | Ort: Berlin - Lausitzer Platz | Zeit: 20 Uhr

Nutzt alle Kanäle, um die Information zu verbreiten. Kommt pünktlich, kommt entschlossen und lasst euch nicht auseinanderbringen. Bringt Transpis, bringt Seile, bringt Pyros, übernehmt Verantwortung und steht zusammen!
Creative Commons-Lizenzvertrag Dieser Inhalt ist unter einer
Creative Commons-Lizenz lizenziert.
Indymedia ist eine Veröffentlichungsplattform, auf der jede und jeder selbstverfasste Berichte publizieren kann. Eine Überprüfung der Inhalte und eine redaktionelle Bearbeitung der Beiträge finden nicht statt. Bei Anregungen und Fragen zu diesem Artikel wenden sie sich bitte direkt an die Verfasserin oder den Verfasser.
(Moderationskriterien von Indymedia Deutschland)

Ergänzungen

Ex-Linke Bahamas hetzt gegen Geflüchtete

egal 16.10.2013 - 02:32
Nur zur Information:

Die Ex-Linke Zeitschrift Bahamas ist mit einer Erklärung zur Auflösung des Refugee-Camps am Oranienplatz hervorgetreten und mokiert sich über die dortlebenden "Männerhorden".

Die gesamte Erklärung strotzt nur so von Rassismus


Die Erklärung findet sich hier:

 http://www.redaktion-bahamas.org/aktuell/20130920fluechtlingscamp.html

Nur zur Erinnerung.

Noch vor 10 Jahren verteidigte dieselbe Zeitung Antifamänner vor den Feministen.

Refugee Welcome-Demo in Rostock Sa.19.10.2013

Peter 16.10.2013 - 09:42
Am samstag ist eine große "Refugee Welcome"-Demo in Rostock geplant.
Sa. 19.10.2013 / 14 Uhr / Saarplatz / Rostock

Mobi-Video:  http://www.youtube.com/watch?feature=player_embedded&v=6LEl1a0y0Dg

Busse/Züge aus Hamburg, Berlin und Greifswald sind organisiert.

Weitere Infos:
 http://stopitkampagne.blogsport.de/

wo ist denn..

mayra 16.10.2013 - 09:49
... bei dem "bahamas" artikel ne hetze gegen flüchtlinge? sie kritisiert völlig zu recht eine sehr fragwürdige supporterspolitik", und erwähnt und hinterfragt völlig realistisch auch einen teil der flüchtlinge nicht als flüchtlinge, sondern als (vor allem männliche) menschen -- und eine auf effekt und selbstbefriedigung einen grossteil der flüchtlinge benutzende angeblich "linke" kampagnenpolitik --- das wort "männerhorde" beeindruckt mich nicht negativ, männer sind sich alle gleich, ob migrantisch, bürger, oder neusprech "nichtbürger" -

ähnlicher artikel hier:  http://radiochiflado.blogsport.de/2012/07/10/brennt-die-lager-nieder-bankraub-statt-landraub/

Ergänzungen

ELEFTERIA 16.10.2013 - 10:48
Hier mal etwas, was sich Aktive rein ziehen sollten, vor einiger Zeit reisten 300 Flüchtlinge von Kreta nach Athen und gingen in einen langen Hungerstreik. Die Reaktionen der Obrigkeit sind ähnlich der der antiberliner Mörderbande im Senat und um Henkel Furztrocken.
Allerdings hatte dieser Hungerstreik ein entscheidendes Moment auf seiner Seite und zwar Klassenkampf. Ein Resultat des Streiks war, daß die Tage, die mensch arbeiten muß, um in Krankenkasse und Arbeitslosenhilfe zu kommen -(auch wenn das inzwischen heute von der brutalen Realität durch Adolf Merkel, verantwortlich für Kundus und über 3000 Selbstmorde, aus wirtschaftlicher Not, ausgelöscht wurde)- weniger wurden (120 statt 150) und zwar für alle, alles auch für "Griechen", so hatte der Hungerstreik der Flüchtlinge einen Spaltpilz weniger und Verbesserungen für alle durch gesetzt.
 http://en.contrainfo.espiv.net/?s=immigrants+hungerstrike&submit.x=0&submit.y=0
 http://de.contrainfo.espiv.net/2011/03/10/der-hungerstreik-der-300-immigranten-in-athen-und-thessaloniki-wurde-am-9-marz-erfolgreich-beendet/
SOLIDARITÄT aus Griechenland:
 http://en.contrainfo.espiv.net/2013/10/16/serres-northern-greece-solidarity-gathering-for-antifascists-on-second-trial/

Soli-Besetzung am O-Platz

xxxx 16.10.2013 - 13:04

Bilder vom Abend

Lucy 16.10.2013 - 21:53

fotos und bilder

diggermaniac 16.10.2013 - 23:39

Schwelende Diskussion zu "Non-Citizens"

Mai Ling 18.10.2013 - 11:39
Im Anhang der Pressemitteilung der Unterstützer_innen haben sich viele kritische Stimmen zu Wort gemeldet:
 https://linksunten.indymedia.org/de/node/90076