Güstrow: Wieder Anschlag auf Flüchtlingsheim

jk_mn 12.10.2013 15:05 Themen: Antirassismus Blogwire
++ erneuter Angriff auf Flüchtlingsheim in Güstrow Dettmannsdorf +++ Brand mit Hilfe von Feuerwerkskörper im Keller ausgelöst +++ Grenzenlose Solidarität statt begrenztem Nationalismus! +
In den frühen Morgenstunden ist heute ein Brandanschlag auf das Flüchtlingsheim in Güstrow-Dettmannsdorf verübt worden. Erst seit wenigen Monaten sind Flüchtlinge in dem ehemaligen Gebäude der Deutschen Bahn untergebracht.

Es ist nicht der erste Angriff auf das Flüchtlingsheim. Seit Monaten machen Neonazis gemeinsam mit „besorgten Bürgern“ Stimmung gegen die Flüchtlinge. Im März diesen Jahres marschierten mehrere hundert Rassist_Innen unter dem Banner der neofaschistischen NPD durch Güstrow und hetzten gegen in Deutschland asylsuchende Menschen (  http://ino.blogsport.de/2013/03/24/guestrow-die-zeit-des-schweigens-ist-vorbei-proteste-bei-npd-aufmarsch/ ). Nur wenige Stunden nach dem Eintreffen der ersten Flüchtlinge im Juni kam es zu einer Böllerattacke auf das Heim (  http://ino.blogsport.de/2013/06/20/guestrow-angriffe-auf-fluechtlingsheim-nur-wenige-stunden-nach-eintreffen-erster-fluechtlinge/ ). Fast zeitgleich wurde an der Wohnung des Güstrower Bürgermeisters das Graffiti „Lichtenhagen kommt wieder!“ gesprüht. Nur einige Tage später kam es zu einer weiteren Attacke (  http://ino.blogsport.de/2013/06/25/guestrow-erneut-boellerangriff-auf-fluechtlingsheim-in-dettmannsdorf/ ).

Nun kam es zu einem neuerlichen Angriff. Unbekannte warfen einen brennenden Feuerwerkskörper durch ein abgekipptes Fenster im Trockenraum im Keller des bewohnten Gebäudes. Die Hitze des Feuerwerkskörpers ließ einen leeren Wäschekorb aus Plastik schmelzen, wobei es zu einer starken Rauchentwicklung kam. Gegen halb fünf Uhr morgens stellte der Wachmann den Rauch fest, das Feuer hatte sich mittlerweile ausgebreitet. Dennoch lag eine Gefährdung der Bewohner_Innen angeblich zu keinem Zeitpunkt vor.

Güstrow gilt als Hochburg der neofaschistischen Szene in Mecklenburg-Vorpommern. Die NPD fährt hier regelmäßig überdurchschnittlich hohe Wahlerfolge ein. Arbeitslosigkeit, der soziale Abstieg großer Teile der Bevölkerung und eine auf ein Minimum reduzierte Zivilgesellschaft begünstigen rassistische Ressentiments und beflügeln fremdenfeindliche Übergriffe geradezu.
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