Wieder rechter Übergriff bei Stadtfest in der

addn.me 20.09.2013 09:09 Themen: Antifa Blogwire
Trotz der Beteuerungen aus der Politik, dass es sich bei dem Überfall auf eine Gruppe Hamburger Jugendlicher in Bad Schandau um einen "bedauerlichen Einzelfall" gehandelt habe, ist es in der Sächsischen Schweiz am vergangenen Wochenende auf einem Dorffest nur wenige Kilometer entfernt erneut zu einem rechten Übergriff auf einen Jugendlichen gekommen. Dabei verletzte ein 17jähriger den Betroffenen so schwer, dass dieser daraufhin in einem Krankenhaus operiert werden musste. Er befindet sich noch immer in stationärer Behandlung. Wenige Tage nach dem Angriff stellte sich der mutmaßliche Täter, ein 17jähriger Jugendlicher, bei der Polizei.
Am Wochenende kam es während eines Dorffestes in Cotta erneut zu einem rechten Übergriff auf einen 15jährigen Jugendlichen. Dabei wurde der Betroffene von einem bislang unbekannten Täter so schwer verletzt, dass er direkt im Anschluss in einem örtlichen Krankenhaus operiert werden musste. Nach Erkenntnissen der Polizei gebe es Hinweise darauf, dass die Tat politisch motiviert gewesen sei. Inzwischen hat der Staatsschutz der Dresdner Kriminalpolizei die Ermittlungen übernommen. Der Überfall in der rund 2.000 Einwohnerinnen und Einwohner zählenden Gemeinde Dohma in unmittelbarer Nähe zu Pirna, ist der vorläufige Höhepunkt einer Reihe von rechten Übergriffen in der vor allem bei Touristinnen und Touristen beliebten Wander- und Urlaubsregion.

Erst vor wenigen Tagen war in Bad Schandau ebenfalls nach einem Dorffest ein Jugendlicher in einer Jugendherberge von unbekannten Männern angegriffen und schwer verletzt worden. Nach einem ausführlichen Artikel im Hamburger Abendblatt wenige Tage nach der Tat war bekannt geworden, dass die Verletzungen des 15jährigen bei dem Überfall schwerer waren, als zunächst von der Polizei behauptet. Vor dem Gebäude soll zudem etwa ein Dutzend Jugendlicher rechte Parolen gerufen haben. Mittlerweile ermittelt das Operative Abwehrzentrum der sächsischen Polizei gegen elf polizeibekannte Verdächtige, die noch am gleichen Abend von der Polizei kontrolliert worden waren.

Während die Tat bundesweit für Entsetzen gesorgt hatte, bemühte sich der CDU-Bundestagskandidat des Wahlkreises Sächsische Schweiz - Osterzgebirge, Klaus Brähmig, in Schadensbegrenzung und verharmloste den Vorfall als "bedauerlichen Einzelfall". "Es könne nicht sein," so der Abgeordnete, "dass eine ganze Region für die Untaten von Einigen in Sippenhaftung genommen wird". Einer Region also, die in der Tat in den letzten Jahren weniger mit rechten Übergriffen, als vielmehr mit Wahlerfolgen der vor Ort stark verankerten NPD Schlagzeilen gemacht hatte.

Die Vorstandsvorsitzende der 1998 nach einer Reihe von rechten Übergriffen gegründeten und mehrfach für ihre Arbeit ausgezeichnete Pirnaer Aktion Zivilcourage e. V., Judith Brombacher, zeigte sich bestürzt über den Vorfall und kündigte an, die bisher geleistete Arbeit weiter fortzusetzen und zu intensivieren, um damit in Zukunft so etwas zu verhindern. Neben der Aktion Zivilcourage setzt sich auch das Alternative Kultur- und Bildungszentrum (AKuBiZ) e.V. seit einigen Jahren mit Themen wie Rassismus und Antisemitismus auseinander und organisiert dazu Vorträge, Seminare und Kulturveranstaltungen.
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Ergänzungen

Rechte Gewalt in der Sächsischen Schweiz nach

raa 21.09.2013 - 15:54


Rechte Gewalt in der Sächsischen Schweiz nach wie vor keine Einzelfälle

Innerhalb von 14 Tagen wurden im Landkreis Sächsische Schweiz zwei 15- Jährige schwer verletzt. Beide Taten hatten ein rechtes und damit menschenverachtendes Tatmotiv.

In der Nacht zum 7. September griff in Bad Schandau eine Gruppe von etwa zwölf Personen eine Schulklasse aus Hamburg an. Dabei skandierten sie rassistische Parolen. Ein 15-Jähriger wurde dabei schwer verletzt. Nur eine Woche später wurde auf einem Ortsfest in Cotta/Dohma ebenfalls ein 15-Jähriger brutal geschlagen und mit schweren Verletzungen ins Krankenhaus eingeliefert. Auch hier soll der Täter der rechten Szene nahe stehen.

„Zwei schwerverletzte Jugendliche an zwei Wochenenden sind leider keine ‚bedauerlichen Einzelfälle‘. Unsere Statistik verdeutlicht, dass im Landkreis die Gefahr rechter und rassistischer Gewalt noch immer sehr hoch ist.“, sagt Andrea Hübler, Beraterin des RAA Sachsen e.V.

Die Zahlen sprechen für sich. Allein 11 rechtsmotivierte Angriffe zählte die Opferberatung des RAA Sachsen e.V. in den ersten neun Monaten des Jahres 2013 im Altkreis Sächsische Schweiz. Darunter Körperverletzungen wie in Bad Schandau, Dohma sowie in der Stadt Pirna. Dort wurde im Februar ebenfalls ein 15-Jähriger mit einer Flasche auf den Kopf angegriffen und bereits am Boden liegend weiter geschlagen. Zudem wurde durch die Opferberatung ein Brandanschlag auf einen Asia-Imbiss in Pirna Copitz registriert.

Die Folgen der beiden jüngsten Gewalttaten sind schwerwiegend, nicht allein die Verletzungen der beiden 15-Jährigen, sondern auch die psychischen und emotionalen Folgen für die Familien und Freunde.

„Wir brauchen eine ehrliche Auseinandersetzung über die Ursachen rechter Gewalt anstatt kurzfristiger Debatten über die Beeinträchtigung des Rufs der Region.“, gibt Andrea Hübler zu bedenken. „Unsere Anteilnahme gilt jetzt vor allem den betroffenen Jugendlichen, denen wir eine schnelle Genesung wünschen, und den Familien und Freunden.“

„Wir als Opferberatung des RAA Sachsen e.V. erwarten nun eine konsequente Vorgehensweise der Polizei und ein schnelles Ergreifen der Täter. Sie müssen für ihre brutalen und menschenverachtenden Taten unverzüglich zur Verantwortung gezogenen werden,“ fordert die Mitarbeiterin.

 http://www.raa-sachsen.de/pressemitteilung/items/pressemitteilung-1745.html

Rechte Schmierereien und Einbruch in Schulgeb

polizei 21.09.2013 - 15:59
Rechte Schmierereien und Einbruch in Schulgebäude – Zeugenaufruf

Zeit: 15.07.2013 bis 26.08.2013, 12.00 Uhr
Ort: Kurort Bad Gottleuba

Auf dem Gelände einer Oberschule beschädigten Unbekannte mehrere Gebäude und Gegenstände.

So kratzten die Unbekannten am Putz eines Nebengebäudes der Schule unterschiedlich große Hakenkreuze und Runen ein. Weiterhin finden sich mehrfach rechte Graffitischmierereien an den Wänden. In einer Ballfanganlage der Schule verunzierten sie Stangen und zerstörten ein Tornetz.

Die Randalierer brachen zudem in ein ehemaliges Gerätehaus ein, in dem sich diverse Sportutensilien befanden. Diese entwendeten sie. Im Außenbereich brannten sie zwei Bälle sowie einen Müllbehältereinsatz an. Auf dem Pausenhof beschädigten sie fünf Sitzbänke. Die aus Holzlatten bestehenden Sitzflächen wurden von der jeweiligen Halterung gerissen. Ein Maschendrahtzaun in einer Gartenanlage der Schule wurde durch Herunterdrücken- oder treten ebenfalls beschädigt.

Angaben zur Schadenshöhe liegen noch nicht vor.

 http://www.polizei.sachsen.de/de/MI_2013_23884.htm
Die Polizei fragt: Wer hat Wahrnehmungen im Zusammenhang mit der Straftat gemacht? Wer hat verdächtige Personen im Umfeld des Tatortes gesehen? Hinweise nimmt die Polizeidirektion Dresden unter der Rufnummer
(0351) 483 22 33 entgegen. (ak)

Jede Menge Einzelfälle...

Paul 25.09.2013 - 14:51
Kommentar zu den Äußerungen um rechte Gewalt in der Sächsischen Schweiz:

 http://www.akubiz.de/index.php/News/eine-geschichte-von-zahlreichen-einzelfaellen.html