Droht in Premnitz ein neues Hellersdorf?

Unabhängiger Korrespondent 29.08.2013 18:50 Themen: Antifa
Streit um künftiges Asylheim im brandenburgischen Premnitz (Landkreis Havelland) spitzt sich zu /
Unbekannte brachten heute fremdenfeindliches Banner an künftigem Heimstandort an
Auch in Premnitz (Landkreis Rathenow) spitzt sich die Diskussion um ein geplantes Flüchtlingsheim immer weiter zu. Lieferte sich zunächst die Stadt mit dem Kreis (Heimträger) einen leichten Disput um den Heimstandort, offenbaren sich im Zuge der Debatte immer offene, fremdenfeindlich motivierte Ressentiments gegen die künftigen Heimbewohner_innen.

Fremdenfeindliche Stimmung in Premnitz

Heute wurde beispielsweise ein weißes am Laken am künftigen Heim entfernt, auf dem Unbekannte mit roter Schrift "Asylheim nein Danke" und "Heimreise statt Einreise" forderten. Zu dem wurde die Flüchtlinge de facto als Parasiten dargestellt und aufgefordert sich woanders "einzunisten".

Analog dazu bewegen sich auch einige Kommentare unter der Berichterstattung der Lokalpresse im sozialen Netzwerk. Ein junger Mann meint hier u.a. das die (die Flüchtlinge) "sich vom Acker machen" machen sollen, ein anderer beklagt: "ach du schande! was wird bloß aus der schönen Heimat?" und eine junge Frau unterstellt "den wird bestimmt auch noch alles schön bezahlt" und findet dies "unmöglich". (Quelle:  https://www.facebook.com/rathenow24/posts/590384487651022)

Stadt ist ebenfalls gegen geplantes Heim

Und obwohl es auch Gegenstimmen gibt, bleibt die Lage weiter gespannt. Denn auch die Stadt Premnitz verhält sich skeptisch gegenüber dem Asylheim. Der Standort in einem "reinen" Wohngebiet sei "sehr kritisch" zu betrachten. Stattdessen befürworte die Stadt, die nicht grundsätzlich gegen Asylsuchende sei, als Alternativobjekte die Ruine einer ehemaligen Kindertagesstätte oder ein Bauwerk in einem Gewerbegebiet.

Auch NPD macht Stimmung gegen Flüchtlinge

Von der unmöglichen Diskussion noch zu profitieren versucht hingegen die NPD. Die neonazistische Partei hängte in den zurückliegenden Wochen dutzende Wahlplakate mit Slogans, wie "Asylflut stoppen" oder eben "Heimreise statt Einreise" auf.

Weitere Fotos:  http://www.flickr.com/photos/presseservice_rathenow/sets/72157635289591804/
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