Kein neuer Braunkohle-Tagbau in der Lausitz!

Klimacamp Proschim 20.07.2013 13:05 Themen: Soziale Kämpfe Ökologie
Freitag Vormittag machte sich eine Gruppe von Klimacamper*innen mit Fahrrädern auf den Weg nach Spremberg (Lausitz), um vor Ort gegen den neu geplanten Tagebau Welzow II aufmerksam zu machen und mit den Bürger*innen ins Gespräch zu kommen. Die Lausitzer Rundschau berichtete im Vorfeld von der geplanten Aktion und die Polizei erwartete die Aktivist*innen bereits auf dem Spremberger Marktplatz. Der Bürgermeister Herr Dr. Klaus-Peter Schulze kam ebenfalls vorbei, um sich persönlich von der rechtmäßigen Durchführung der Aktion zu überzeugen. Unter dem Motto “Unsere Zukunft für eure Kohle” karikierten die Teilnehmer*innen den Slogan “Unsere Kohle für Unsere Zukunft” des Vereins “Pro Lausitzer Braunkohle e.V.”, für den Sigmar Gabriel am vergangenen Montag seine Stimme abgab.

Mit einem Straßentheater, Transparenten und Plakaten wurden der Dialog mit den Menschen vor Ort gesucht und schriftliche Einwendungen gegen den geplanten Tagebau gesammelt. Neben neugierigen Blicken und angeregten Diskussionen zeigte sich an den gespaltenen Reaktionen einiger Passant*innen jedoch auch, welche tiefen Gräben die Braunkohle nicht nur in der Landschaft, sondern auch in der Bevölkerung hinterlässt.
Zum Hintergrund:

Trotz Energiewende will der Konzern Vattenfall die besonders klimaschädliche Stromerzeugung aus Braunkohle in großem Maßstab fortsetzen. Für fünf neue Kohlengruben in der Region Lausitz sollen mehr als 3.000 Menschen ihre Heimat verlieren. Ganze Dörfer, Landwirtschafts-, Wald- und Naturschutzgebiete würden zerstört und der Klimawandel weiter angeheizt. Wie sich schon in den bisherigen Abbaugabieten gezeigt hat, würden auch die sozialen Beziehungen in den Gemeinden nachhaltig gestört; schon jetzt schaffen diese Pläne eine starke Veunsicherung bei den Betroffenen mit erheblichen seelischen Auswirkungen. Die mit dem Tagebau einhergehende starke Gewässerbelastung würde sich auch auf den Spreewald und bis nach Berlin schädlich auswirken.

Das Planverfahren für den neuen Tagebau Welzow-Süd Teilfeld II droht weitere 1.900 Hektar südlich von Cottbus den Braunkohlebaggern zu opfern. Ein erster Entwurf des Plans von 2011 musste wegen gravierender Mängel überarbeitet werden. Nun liegt eine neue Fassung öffentlich aus. Bis zum 17. September 2013 können alle Bürgerinnen und Bürger gegen diesen Tagebau einen Einspruch erheben. Ob man schon bei der ersten Beteiligung dabei war oder nicht - eine wirksame Einwendung gegen den Tagebau Welzow II sollte man jetzt abgeben!

Unterschriftenliste - weltweit ausfüllbar - unter:  http://www.kein-weiteres-dorf.de/index.php/download



Sämtlich Fotos in Originalgröße hier herunterladbar:

 http://www.flickr.com/photos/36881840@N06/sets/72157634712328257/
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Ergänzungen

EU fördert Bau neuer Atomkraftwerke:

( Wie poste ich HTML? ) 20.07.2013 - 20:12