[B] Kundgebung für den Erhalt der KvU
1988 erkämpfte eine Gruppe junger Menschen in der DDR eigene Räume um ihre Vorstellungen vom Miteinander zu verwirklichen. Zunächst befanden sich diese Räume in kirchlichem Eigentum. Somit war der Name Kirche von Unten, kurz KvU, schnell etabliert. 1992 erfolgte der Umzug in die Arkonahöfe in der Kremmener Straße 9-11, wo sich die KvU bis heute befindet. Seit 2011 wußte die KvU, dass ihr Mietverhältnis zum 01.01.2013 enden wird. Sie bemühte sich mit dem Eigentümer in Kontakt zu treten, was jedoch durch die Hausverwaltung, der Ernst G. Hachman GmbH, Sitz in der Westfälischen Straße in Berlin, nahezu unmöglich gemacht wurde. Nachdem es endlich gelang, mit der Eigentümerin, der Immowert Immobilien AG in Wien, in Kontakt zu treten, hüllte diese sich in Schweigen. Weder mit der KvU, noch deren Anwalt oder dem Berliner Senat wollte Michael F. Simoncic (MFS!) reden.
Der Senat selbst zuckte mit den Schultern, und erklärte, dass im Kapitalismus nun mal jede_r mit ihrem/seinem Eigentum verfahren könne, wie sie/er es für richtig hält. Da könne die Politik nicht viel machen. Nicht viel bedeutet in diesem Falle gar nichts. Zwar beschlossen verschiedene Bezirksverordnetenversammlungen, dass die KvU unterstützenswert wäre, das war dann aber auch schon alles an Unterstützung.
Die KvU nutzte die Räume weiterhin, bis es zu einem Gerichtsverfahren gegen den Verbund e.V., dem Hauptmieter der Räumlichkeiten, kam. Kurz vor dem Gerichtstermin gab dieser die Schlüssel an die Hausverwaltung ab. Da wir jedoch inzwischen mit unserem Verein Mobile Bausubstanz die Räume nutzen, konnten die Verwalter die Räume nicht betreten. Daher bestanden sie auf dem Verfahren. Im Verfahren erhielt die Verwaltung den ersehnten Räumungstitel. Dummerweise gegen den Verbund e.V.. Da dieser die Räume nicht mehr nutzt, dürfte sich die Freude in Grenzen halten. Was genau das für uns bedeutet ist etwas unklar. Auf jeden Fall sind wir akut räumungsbedroht. Was uns aber nicht davon abhält, unseren gewohnten Betrieb unter altem Namen aufrecht zu erhalten.
Da in Berlin, wie fast überall sonst auch, der Trend zum Luxuswohnen vorherrscht, ist es der KvU bisher nicht gelungen neue Räumlichkeiten zu finden. Ob dies auf Grund der herrschenden Verhältnisse überhaupt möglich ist, darf bezweifelt werden. Überall werden Menschen zwangssaniert und zwangsgeräumt. Inzwischen sogar mit tödlichen Folgen. Wir werden dies nicht weiter akzeptieren und uns eindeutig gegen eine derartige Politik positionieren. Schickt eure Polizei, wir werden da sein! Lasst uns von euren Bütteln Zusammenschlagen, wie es die Herrschenden seit Anbeginn der Entdeckung von Privilegien tun! Rettet euer Eigentum vor uns! Aber bedenkt Eines: wir werden unsere Räume nicht freiwillig verlassen!
Kommt daher zur Kundgebung am 29.06. um 15 Uhr in die Kremmener Straße und zeigt, dass auch ihr keine Räumungen wollt!
Weder der KvU, noch der Linienstraße, der Köpi, den Refugee-Camps, dem AZ in Köln, der Pizzeria Anarchia (Wien) oder von sonstwem!
Keine Räumung, nirgendwo! Wir bleiben Alle!
Außerdem erreichte uns folgender Hilferuf der KvU:
An alle Aktivist_innen und Unterstützer_innen der KvU!
Wie ihr bereits mitbekommen habt, hat die Ernst Hachmann GmbH, sesshaft in der Westfählischen Straße 37-41 in 10711 Berlin, die Nutzungsmietverträge des Jugendclubs KvU, die zum 31.12.2012 ausgelaufen sind, nicht verlängert. Seit wir dies wissen, sind wir wie wild dabei ein gleichwertiges Ersatzobjekt zu finden.Viele von uns haben jedoch ihre Freizeit und Kreativität, Kraft und Elan in die, nun bereits seit 22 Jahren genutzen Räume, gesteckt und wollen diese nicht einfach so hergeben. Im Januar 2013 klagte die Ernst G. Hachmann GmbH gegen die KvU, vertreten durch den VerBund e.V., und gewann das Verfahren am 15.5.2013. Die Hoffnung in der Zwischenzeit neue Räume zu finden, wurde leider nicht erfüllt. Das Verfahren führte dazu, dass es nun einen Gerichtsbeschluss gibt, der besagt, dass die KvU, die Räume zu verlassen hat.Die KvU räumte also die Räume. Der Verein Mobile Bausubstanz e.V., der auch unter dem Namen KvU auftritt ist dieser Forderung bis zum heutigen Tag jedoch noch nicht nachgekommen. Im gleichen Zug sind für die KvU imense Kosten entstanden. Diese schlagen mit etwa 3100 Euro zu Buche. Da wir nicht vorhaben diese Kosten durch erhöhte Getränke- und VoKüpreise zu kompensieren, bitten wir alle Aktivist_innen und Unterstützer_innen uns finanzielle Hilfe zukommen zu lassen. Es ist möglich, eine Spendenquittung zu bekommen. Fragt einfach!
Inhaber: Verbund e.V.
Spendenkonto Nr.: 170 68 68
BLZ: 100 602 37
Institut: Evangelische Darlehensgenossenschaft Berlin
Verwendungszweck: Unterstützung KvU
Wir bleiben, Alle!Eure KvU Kollektivist_innen
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Dem haben wir nichts mehr hinzuzufügen, außer, dass auch wir die KvU so weit wir können unterstützen.
Unsere Solidarität gilt allen kämpfenden Projekten , Personenzusammenhängen und Einzelpersonen weltweit!
weiterführende Infos:
- Firmengeflecht
ausführliche Grafik mit Adressen und Telefonnummern
gekürzte Version - Was bisher geschah
29.04.2012 Spontankonzert: KvU muss gerettet werden!
19.09.2012 Lerndemo statt Lärmdemo - KvU solidaridad
13.10.2012 Eine Insel mit 2 Gitarren - KVU probt Untergang
22.11.2012 K.v.U. würde gern bleiben. Besuch bei der Hausverwaltung Ernst G. Hachmann.
07.12.2012 Aufruf zur Unterstützung der KvU!
08.01.2013 KvU – Es brennt noch Licht!
02.02.2013 Freiraum-Demo in Wien für den Erhalt des Berliner Kulturprojektes KvU
11.01.2013 Wien - Demonstration for the culture-center KvU from berlin (and other projects)
15.05.2013 KvU - da war doch was?!?
14.05.2013 k.v.u.-aktion in der BVV-Mitte von Berlin
29.05.2013 Jetzt oder gar nicht! KvU verteidigen! / Solierklärung der Brunnenstraße 6/7 - Videos zur KvU
Die KvU - Ein Kampf ums Dasein
KvU - ein Kurzportait
Theater H.E.L.A.L. in der KvU
Video 1 vom Konzert im Mauerpark
Video 2 vom Konzert im Mauerpark
KvU-Demo im Juni 2012
Viele weitere Videos findet ihr, wenn ihr auf einschlägigen Videoportalen "KvU Berlin" eingebt... - weiterführende Links
Blog der KvU
Website der KvU
(Moderationskriterien von Indymedia Deutschland)
Ergänzungen
wieder ein Konzert?
...und was ist an Aktionen passiert? Vor Allem Demos durch Mitte/P-Berg (200 - 500 Leute) und am aller Meisten: Konzerte, Konzerte, Konzert.
Immowert, also die "Besitzer" der Arkona-Höfe machen ihre Kohle in Berlin und Wien. Folgende Immobilien liegen in ihrer Hand und werden grad aufgemotzt:
Charlottenburg:
Welserstraße 8 | 10777 Berlin
Zillestraße 107 | 10585 Berlin
Schöneberg:
Hauptstraße 134 | 10872 Berlin
Pankow:
Gustav Adolf Strasse 169 | 13086 Berlin
Greifwalderstrasse 224 | 10405 Berlin
und diesen samstag:
Musik und Texte von:
Hasenscheiße, 667, Isolation Berlin, Slime the Boogie, Thomas Papst, Dampf in allen Gassen, The Overall Brigade, Meas, Wundabunta Straßenpunk, Sahara B, Ahne, Geigerzähler, The Hinking Sinking Ladies, Berlinska Droha, Der singende Tresen...
19:00 @KvU
Beide Veranstaltungen übrigens im Rahmen der bundesweiten "Keine Profite mit der Miete" - Aktionstage.
um das bild mal zu komplettieren....
vollständige Bilder...
Aber falls mensch sich Mühe gibt, mal in die aktuelle KVU zu gehen, wird er dort keine Vera Lengsfeld, Havemannstifter*innen oder sonstwen von der CDU sehen, die sich für den Erhalt des Projektes und gegen die hässliche Aufwertung der Stadt wehren.
Die aktuelle KVU kämpft nicht nur für ihren eigenen Erhalt sondern ist auch solidarisch mit anderen von der Vertreibung durch Spekulation und Aufwertung betroffenen Menschen und Projekten. Auch wenn dort zumeist Kulturveranstaltungen stattfinden, ist die Orientierung ganz klar anti-kapitalistisch.
Meine Unterstützung haben und behalten sie jedenfalls.