[HH] Spontandemo in Gedenken an Clément Méric

antifa 10.06.2013 20:23 Themen: Antifa
Am 9.6.2013 fand in Hamburg eine spontane und unangemeldete Demo in Gedenken an Clément Méric statt.
Am Mittwoch, den 5.6.2013, wurde der 18-jährige Antifaschist Clément Méric in Paris von Faschist_innen ermordet.
Aus diesem Grund gingen am 9.6.2013 in Hamburg 300 Menschen spontan und unangemeldet auf die Straße.
Die Demo ging von der Roten Flora durch das Schanzenviertel über die Reeperbahn bis zum Hafen. Dort wurden zwei Redebeiträge verlesen und Flyer an Passant_innen verteilt.
Der anfängliche Versuch der Bullen die Demo aufzustoppen, konnte umgangen werden und die Demo lief in zügigem Tempo, unangemeldet, lautstark und kraftvoll bis zum Ende am Hafen.

Wir wünschen den Angehörigen, Freund_innen und Genoss_innen von Clément viel Kraft!

On est ensemble, on n'oubliera pas - Wir stehen zusammen, niemand wird vergessen!
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Ergänzungen

Nächste Gedenkdemonstration diesen Mittwoch:

Antifa Gençlik Enternasyonal! 10.06.2013 - 20:53
Demonstration: Gedenken an unsere kurdischen Freundinnen & den Antifaschist Clément
amburg
Demonstration zum französischen Konsulat | 12.Juni | 16:30h | Hamburg-Hauptbahnhof/Hachmannplatz

Wir rufen euch auf am 12.06.2013 gemeinsam mit unseren kurdischen Freund_innen in Hamburg auf die Straße zugehen:
Lasst uns gemeinsam den drei kurdischen Revolutionärinnen Leyla, Fidan und Sakine, die am 9.Januar dieses Jahres in Paris ermordet wurden, sowie dem Antifaschisten Clément Méric, am vergangenen Mittwoch ( 5.Juni ) von Faschisten in Paris ermordet, vor dem französischen Konsulat gedenken!


Artikel von ATESH zum Mord an unseren kurdischen Freundinnen Leyla, Fidan und Sakine:
 http://atesh.blogsport.eu/2013/01/17/der-dreckige-krieg-wird-euer-ende-sein/

Artikel von ATESH zum Mord zum Antifaschisten Clément Méric:
 http://atesh.blogsport.eu/2013/06/10/wir-gedenken-clement-meric-ni-oubli-ni-pardon/

Zum Atesh-Redebeitrag

Dagewesener 11.06.2013 - 20:04
Eigentlich ist es gut, wenn anlässlich des Mordes an Clement Menschen auf die Straße gehen, um ihre Solidarität, aber auch Trauer zu zeigen. Und es gab einen (szene-)öffentlichen Rahmen vor der Sponti in der Flora, in dem jede/jeder sich hätte einbringen können, was den Charakter der Demo anging. Und warum der Wunsch, spontan und unkontrolliert ohne Routenauflage, Spalier und den Bullennervkram zu demonstrieren in einigen Kommentaren jetzt so gedisst wird, bleibt ein Rätsel, so nach dem Motto: egal, was läuf, immer danach rumnölen. Ätzend, dass selbst anlässlich eines Mordes an einem Genossen vor allem eitele Szenebefindlichkeiten dominieren. Das vorausgeschickt muss ich aber trotzdem wegen des Redebeitrags von Atesh leider feststellen, dass ich es absolut trostlos finde und einen bezeichnenden Ausdruck von selektiver politischer Wahrnehmung, dass in dem Redeeitrag kein Wort darüber verloren wird, dass Clement neben seiner antifaschistischen Arbeit auch als Queeraktivist engagiert war. Ich finde es es "typisch", dass das komplett ausgeblendet wurde, obwohl das in Frankreich ein Thema der dortigen Gedenk- und Protestddemos war...

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

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Glanzleistung!

postautonomia 10.06.2013 - 23:24
Die Demo war ein Glanzstück autonomer Flora-Politik: Inhalt und Form komplett diametral gegeneinander. Eine Gedenkdemo, bei der keine Zeit zum Gedenken bleibt, ein Aufschrei, der nach 15 Minuten bereits zum Abschluss kommt, ein öffentlicher Aufruf, dem leider nur cis-previligierte Teilnehmer_innen folgen konnten.
Habt ihr super gemacht. Eure Politik wird mit Sicherheit zur Revolution führen.
Soll sie gar nicht? Oh ...

heterogene kämpferische demo

autonome 11.06.2013 - 08:08
die demo war heterogen strukturiert.. in den ersten reihen waren viele frauen und die demo hatte eine kämpferische ausrichtung..

soweit kommt das noch das es nach dem mord an einem genossen einen trauermarsch mit bullenbegleitung geben wird. aber sowas wünscht sich dein deutsches herz sicherlich..

Hast du das kämpfen schon verlernt postautonomia?

P.S.
Kannst ja zu atesh demo gehen und da trauern.. aber lass die Menschen die noch Wut im Bauch haben diese auch auf die straße tragen, egal welchen geschlechts..

@autonome

auch-autonome 11.06.2013 - 15:04
Tja, und das ist halt typisch pseudo-radiakles Gehabe. Wer denkt, eine Trauer-Demo, die zum Beispiel auch mal schweigen kann, könnte nicht kämpferisch sein verwechselt Inhalt mit Ausdruck oder Style. Die Demo hat gezeigt, das 50 Leute wenn sie wollen, schnell durch St. Pauli rennen können, scheller als die anderen 150 die auch demonstrieren wollen. Aber halt nicht schneller als die Polizei, also tut bitte nicht so, als ob durch das Gerenne ein Aktionsrahmen geschaffen worden wäre, der ja eh für nix genutzt wurde. Es war sicherlich ein Punktsieg gegenüber den Cops mal ohne Anmeldung laufen zu dürfen, aber dabei ging es um Hamburger Anifa und Hamburger Polizei.Wäre es um den ermorderten Genossen in Paris gegangen, wäre eine ach so konter-revolutionäre Latschdemo, die es vielen ermöglicht hätte teilzunehmen, und mi Redebeitträgen andere Menschen zu informieren und aufzurütteln eventuell sinnvoller gewesen. Aber das ist halt eine grunsaätzliche Entscheidung, ob Politik selbstreferentiell sein soll oder auf eine gesellschaftliche Wirkung ausgerichtet ist.

hä ?

paulianer 11.06.2013 - 16:39
wo issn das problem ?
endlich gabs mal ne unangemeldete demo mit nur ein paar bullen...
die demo war zu schnell ? wart ihr vielleicht zu langsam ? sind doch alle mit gekommen...
aber kla...sonntag...die sonne scheint da will man ja gemütlich gehn...
und sich wahrscheinlich wie immer kesseln lassen...

nächstes mal gleich noch die 25 bullen eindecken und der tag is perfekt ;-)

mehr demos davon... :-)

autonom heißt nicht allein

muss ausgefüllt werden 11.06.2013 - 17:25
Wut auf die Straße ist wichtig, aber anderen die Teilhabe zu ermöglichen ist emanziopatorisch. D.h. auf andere zu warten, die nicht so schnell laufen, die nicht so gut informiert waren (dass es pünktlich! losgehen sollte) und es allen anderen zu erklären, die Wut, die Trauer, die Notwendigkeit zur Aktion.
Autonom hat was mit Unabhängikeit zu tun, nicht mit Allein-Bleiben.
Das krasseste Label - ausschließend noch dazu - ist doch der von Seitentranspis umgebene "Schwarze Block", die autistischen Parolen, die die eigenen Leute ja nicht mal mehr glauben: "versenke dies, zerschlage das". Und die widerliche "North-Face"/"Carrhart"-Uniformierung: "Ich bin previligiert! Und das trage ich ohne Scham auf mir rum!" - ist das "autonom"?
Wenn Gruppen sich positionieren, offen zur Beteiligung einladen, hat das weniger mit "Labeln" zu tun, sondern viel mehr mit: "Komm, mach mit!"
Ein Zeichen der Wut wäre gewesen, wenn der Nazi-Laden in Glinde in Flammen aufgegangen wäre, oder die Lerchenwache, oder ein Burschi-Haus. Aber es ist meines Wissens nicht mal ein Farb-Ei geflogen.
Das ist das Engagement nicht wert, ehrlich.

super, dann bleib zu hause..

Dein Name 11.06.2013 - 17:39
wieso machst du "priviligiert" an Kleidung fest? bzw wieso ist es schlimm priviliegiert zu sein?

mal davon abgesehen das eine sponti immer bedeutet nicht nach den regeln des staates zuspielen und so etwas was du suchst genau das aber bedeutet.. Innerhalb der staalich vorgegebenen regeln öffentlichkeit zu schaffen..

deswegen: wenn du sowas suchst warst du da falsch und solltest evtl. eher zur spd gehen.. bzw. da wo du deinen hass auf reiche priviligierte ausleben kannst..