KA: 3000 Menschen blockieren Naziaufmarsch

Antifa Karlsruhe 26.05.2013 16:31 Themen: Antifa
Mehr als 3.000 Menschen verhinderten am Samstag den als "Nationale Großdemonstration" angekündigten Naziaufmarsch in Karlsruhe. Sowohl die geplante Route östlich des Hauptbahnhofs als auch alle möglichen Ausweichrouten waren durch Gegendemonstrant_innen blockiert, so dass die ca. 200 Nazis keinen Meter der geplanten Route zum Bundesverfassungsgericht marschieren konnten. Im Anschluss an die erfolgreiche Blockade zog eine antifaschistische Demonstration mit 500 Personen durch die Karlsruher Südstadt.
Bereits am morgen folgten mehr 2.000 Menschen dem Aufruf des Antifaschistischen Aktionsbündnis Karlsruhe (AAKA) und zogen vom Tivoli auf die Ettlinger Straße. An der Kreuzung zur Poststrasse verließen ca. 1.500 Menschen die Demonstration und überliefen die Polizeisperren zum Hauptbahnhof und umstellten für mehrere Stunden den Bereich zwischen Hauptbahnhof und Bahnhofsstrasse. Die verbleibenden Demonstrant_innen zogen weiter zur Kundgebung auf der Ebertstraße. Im weiteren Verlauf stellten sich Antifaschist_innen auch auf die Viktor-Gollancz Straße, so dass sämtliche Ausweichrouten der Nazis blockiert waren.

Gegen 12 Uhr sammelten sich die ersten Nazis am Hauptbahnhof, gegen 13:45 Uhr starteten sie deutlich verspätet ihre Kundgebung vor dem Hauptbahnhof, der durch laute Parolen und Pfeiffen der Gegendemonstrant_innen im Wesentlichen ünbertönt wurde. Kurz nach 15 Uhr erklärte die Polizei, dass aufgrund des großen Protests und der Vielzahls der Antifaschist_innen kein Aufmarsch möglich sei und die Nazis nur eine stationäre Kundgebung vor dem Hauptbahnhof genehmigt werden könne. Nachdem die Nazis sich in ihre Busse und Züge zurückzogen, formierte sich eine spontane Demonstration durch die Südstadt, die den antifaschistischen Erfolg feierte. Zudem wurde auf die staatliche Unterstützung des NSU und den auch in der so genannten Mitte vorhandenen Rassismus aufmerksam gemacht.

Nils Schnurr von der Antifa Karlsruhe zeigte sich erfreut über die große Beteiligung. "Einen so großen Protest gegen Nazis in Karlsruhe gab es seit Jahrzehnten nicht mehr. Bereits im Vorfeld ist es gelungen ein breites Bündnis mit mehr als 100 Organisationen aufzubauen, die sich den Nazis in den Weg stellen wollten. Die heutige Teilnahme hat unsere Erwartungen noch übertroffen".

Einziger Wehrmutstropfen für Schnurr war das teilweise überharte Eingreifen einzelner Einheiten: "Vermummte BFE-Einheiten griffen mehrfach mit Schlagstöcken Gegendemonstrant_innen an. Auch Pfefferspray wurde großflächig versprüht und traf neben den eigenen Kollegen auch protestierende Menschen." Der Sanitätsdienst der Demonstration behandelte eine schwer und mehrere leicht verletzt Personen. Eine Person erlitt einen offenen Bruch und muss operiert werden. 10 Personen wurden durch Pfefferspray verletzt, vier weitere Personen erlitten Hand- und Kopfverletzungen.

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