"Nice to see you Deutsche Bank"

NoTroika 23.05.2013 11:33
Lautstarker Protest und Tumult vor und „Überflüssige“ in der Hauptversammlung der Deutschen BankDraußen belagern Kriegsgner/innen, Occupistas und NoTroika-Aktive den Zugang zur Aktionärsversammlung. Drinnen stören "Überflüssige" die Rede des Vorstandsvorsitzenden. Eine gelungene WarmUp-Aktion für die Blockupy-Aktionstage nächste Woche in Frankfurt.
Lautstarker Protest und Tumult vor und „Überflüssige“ in der Hauptversammlung der Deutschen BankKriegsgner/innen, Occupistas, NoTroika-Aktive und Überflüssige belagern und stören die Aktionärsversammlungdbjhv-banner_01.pngBereits seit den frühen Morgenstunden hatten sich Gegner/innen der Geschäftspolitik der Deutschen Bank vor dem Eingang der Messe aufgebaut. Die alljährliche Jahreshauptversammlung der Deutschen Bank hatte nicht nur ihre Aktionäre eingeladen, sondern auch den Protest angezogen. Wenige Tage vor den Blockupy Aktionstagen war das Anlass für ein buntes und lärmendes Warm-Up für die Proteste gegen die autoritäre Krisenpolitik – zu deren Akteurin auch die Deutsche Bank gehört.dbjhv-banner_03.pngWie in einer Staffel wurden vor und während der Eröffnung die verschiedenen Aspekte der Geschäftspolitik der Deutschen Bank aktionistisch kritisiert. Lautstark wurden die Aktionär/innen begrüßt und der Ausdruck des Missfallens war eindeutig. Im Mittelpunkt stand der Protest von Kriegsgegner/innen und NoTroika-Aktiven gegen die Beteiligung der Deutschen Bank an Rüstungsgeschäften, Nahrungsmittelspekulation und Landgrabbing. Jede Menge Transparente und Zelte standen im Weg und verlangten alle Aufmerksamkeit, durch sie hindurch zu kommen. „Das Leben ist kein Bonihof“, stand auf einem Zelt.20130523_dbjhv_05.jpegWährend diese Aktion vor dem Eingang der Messe stattfand, stürmte nach Beginn der Rede des Vorstandsvorsitzenden der Deutschen Bank, eine Gruppe "Überflüssiger", mit roten Pullis und weißen Masken ausstaffiert, zur Rednertribüne. Parolen wurden gerufen. „Deutsche Bank, Deutsches Geld, morden mit in aller Welt“, „Frankfurt im Mai . Blockupy“, aber auch „Kriegstreiber!“. Flugblätter wurden geworfen. (siehe Anhang) Minutenlang konnte die Rede des Vorstandsvorsitzenden Anshu Jain gestört werden. "Kapitalismus heißt Krise, heißt Krieg" war auf ihrem Transparent auf deutsch und griechisch zu lesen. Bei dem Versuch, den Protest zu beenden, kam es zu Tumulten – und die Aktivist/innen wurden rabiat aus dem Saal befördert. 23052013_dbjhv_07.jpegDie Deutsche Bank ist über Kredite, Anleihen und Aktienbeteiligungen nicht nur an der Finanzierung und Produktion von Kriegswaffen beteiligt. "Leistung aus Leidenschaft" ist das Motto dieser Bank. 792 128 075,14 € stehen zur Verteilung an die Aktionär/innen an, gewonnen nicht zuletzt aus der Finanzierung von umweltschädlicher Produktion (z.B. beim Bau von Atomanlagen), Rüstungsgeschäften, Nahrungsmittelspekulation und Landgrabbing. Die Deutsche Bank ist eine der Institutionen, die z.B. in Spanien an der Vertreibung von Mieter/innen aus ihren Wohnung verdienen.
 Es gibt genug Gründe, die Stimme und die Hand gegen die Geschäftspolitik der Deutschen Bank zu erheben. Alle diese Aspekte der Geschäftspolitik dieser Bank stehen auch im Focus der Blockupy-Aktionen gegen das Finanzzentrum Frankfurt und die autoritäre Krisenpolitik. Am Freitag, 31. Mai werden Aktive aus mehreren europäischen Ländern morgens die Europäische Zentralbank (EZB) blockieren – um anschließend verschiedene Krisenakteure kreativ zu markieren. Neben der Thematisierung todbringender Textilproduktion, von Reproduktionsarbeit , des uns unmöglich gemachten Rechts auf Stadt und dem Deportationsregimes am Flughafen, wird auch die Deutsche Bank erneut am 31. Mai belagert werden. Diese Störung des Geschäftsbetriebes in der Finanzmetropole Frankfurt wird am Samstag, 1. Juni, durch eine gemeinsame Demonstration vorläufig abgeschlossen. Aber wir kommen wieder. Eine befragte Überflüssige meinte zum Schluss, „wir waren genau richtig hier. Und auch wir kommen wieder, auch bei Blockupy“.20130523_dbjhv_03.jpegPresseerklärung zur Aktion in der Hauptversammlung:Tumulte auf der Hauptversammlung der Deutschen BankEine Gruppe "Überflüssiger", mit roten Pullis und weißen Masken ausstaffiert, stürmte heute Vormittag die Rednertribüne auf der Hauptversammlung der Deutschen Bank und störte minutenlang die Rede des Vorstandsvorsitzenden Anshu Jain. "Kapitalismus heißt Krise, heißt Krieg" war auf ihrem Transparent auf deutsch und griechisch zu lesen.Bei dem Versuch, den Protest zu beenden, kam es zu Tumulten. "Wir sind die Überflüssigen, ihr macht alles zur Ware, häuft Reichtum für Wenige an, raubt Land, zerstört Menschenleben und den Planeten", hieß es auf einem Flugblatt, das die Aktivisten in der Festhalle der Frankfurter Messe hinterließen. In Anlehnung an Bert Brecht fragten sie: "Was ist ein Überfall auf eine Bank gegenüber der Gründung einer Bank!" Seit 2007 störten "Überflüssige" wiederholt Auftritte von Unternehmen und Politikern oder tauchten überraschend in Jobcentern der Agentur für Arbeit auf.Flugblatt der ÜberflüssigenWir sind die Überflüssigen... ihr macht alles zur Ware, häuft Reichtum für Wenige an, raubt Land, zerstört Menschenleben und den Planeten. Wir sind überflüssig gemacht von einem System das Kapitalismus heißt. Wir setzen uns Masken auf, denn in diesem System sind wir nur gesichtsloser, auszubeutender Rohstoff. Wir sind hier, obwohl ihr uns nicht haben wollt. Wir zeigen, dass es uns gibt. Uns, die im Jobcenter fertig gemacht werden, nur weil wir nicht jeden Scheiß-Job machen, die wir uns unseren Mund nicht verbieten lassen; uns, die aus unserem Viertel wegziehen sollen, damit Immobilien nach Luxussanierung und Gentrifizierung mehr Profit abwerfen. Wir wollen eine andere Welt. Uns reicht nicht das Versprechen auf ein kleines Stück vom Kuchen, das wir sowieso nur bekommen sollen, wenn wir euer Spiel mitspielen. Wir wollen die Spielregeln selbst bestimmen. Wir wollen die ganze Bäckerei. Deshalb kämpfen wir gegen dieses System, denn es zwingt uns in einer Welt voller Ausbeutung und Krieg zu leben, voller Diskriminierung und Rassismus, voller Elend und Armut. Eine Welt in der nur das Recht des Stärkeren gilt, Menschen und Umwelt nur etwas wert sind, wenn sie sich der geltenden Verwertungslogik unterwerfen. Eine Welt, in der Menschen vor Hunger sterben, weil ihr Land raubt, wie in Mali, Sierra Leone, Philippinen, ihr mit Nahrungsmitteln zockt und daran Milliarden verdient. Wir wollen nicht in einer Welt leben, wo Menschen vor Hunger und Mord fliehen, dabei ihr Leben riskieren müssen und in Lager gesperrt werden. Beispiel Griechenland: Ihr beratet die Kanzlerin, die dem Land eine beispiellose Sparpolitik diktiert. Die Folgen sind Arbeitslosigkeit, Armut, Hunger, Obdachlosigkeit und immer mehr Selbstmorde. Ihr macht dabei gute Geschäfte und fordert weitere Privatisierungen, um Griechenland zum Billiglohnland zu machen. Doch die Menschen haben die Schnauze von euch voll und wollen ihr Leben zurück. Auch wir machen das nicht mehr mit und ändern das Programm. Gemeinsam überwinden wir, was uns alle von einem schönen Leben trennt. Wir nehmen uns unsere Welt zurück. Wir machen unser eigenes Programm: Enteignet die Banken! Was ist ein Überfall auf eine Bank gegenüber der Gründung einer Bank! (B.B.) Wir sind die Überflüssigen. oι παραπανήσιοι Download Flugblatt20130523_dbjhv_04.jpeg
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