Mehr als 100% Grauzone–Vortex aus Hameln

RASH Hannover 17.04.2013 01:27 Themen: Antifa
Am 13.4.2013 war es mal wieder soweit, ein Grauzonenkonzert im JUZ Eschwege, bei dem neben beliebten Bands der unpolitischen Skinhead- sowie Rechtsrockszene auch die Band Vortex aus Hameln auftrat.
Historie der Band Vortex
Vortex, die sich seit ihrer Entstehung 1981 in Statements immer gegen jeglichen Extremismus ausgesprochen haben und sich selbst als unpolitische Spaß-Kapelle sehen, ist ein Paradebeispiel für rechtsoffene Tendenzen in der Oi-Szene.

Bereits in ihrer frühen Existenzphase zwischen 1981-1989 spielten Vortex Konzerte mit bekannten Nazibands wie „Kahlkopf“ oder „Kraft durch Froide“ zusammen und veröffentlichten ihre ersten beiden Platten bei dem rechten Label „Rock O Rama“, auf dem neben der Band Vortex auch eindeutige Nazibands wie „Oithanasie“, „Radikahl“, „Skrewdriver“ und „Störkraft“ ihre Platten veröffentlichten.
Nachdem die ehemaligen Bandmitglieder Thomas Kroll (Gitarre und Gesang) und Bernd Engel (Gesang) Vortex im Jahre 2000 mit 2 „neuen“ Personen wieder Konzerte spielten, machten sie dort weiter, wo sie gegen Ende der 80er Jahre aufhörten.

Es folgten Konzerte u.a. in den Nazikneipen „De Kastelein“ (heute Moloko Bar/Belgien) und 2007 im „Skinhouse Menfis“ (Neustadt an der Orla).
2007 und 2008 veröffentlichte die Band schließlich 2 weitere Platten auf Randale Records.

Thomas Kroll führt zudem seit mehreren Jahren eine Kneipe namens "MAD Music Club" in Hameln, in der regelmäßig Bands der Grauzone auftreten.

Rechtsrock trifft auf Grauzone
Etwas genauer wollen wir das Konzert in Eschwege betrachten.
Neben Vortex, spielten die Bands Schusterjungs, Bombecks und Roials. Auf dem Flyer befindet sich u.a. das Logo des rechten „Feindkontakt Fanzine“. Vertrieben wird das Fanzine u.a. von extrem rechten Mailordern und Plattenlabels.

Inhaltlich widmen sich die Macher_innen neben RAC- und Nazibands wie „Punkfront“, „Ultima Thule“ oder „Condemned 84“ auch vermeintlich unpolitischen Bands wie „Stomper 98“ oder „Lammkotze“. Auch findet man Konzertberichte von Nazikonzerten wie der „European Skinhead Party“ (Endstufe, Legitima Offesa, Faustrecht & Brassic), dem „Pride Firm Uelzen“ (Short Cropped, Les Vilains und Faustrecht) Konzert oder einem Auftritt von „Les Vilains“ in der Blood & Honour-Kneipe „Moloko Bar“.

Bombecks
Bei den Bombecks handelt es sich um eine Band zwischen stumpfem Proll-Oi! und RAC. Bereits beim durchstöbern der Internetpräsenz wird einem schlecht. So rühmt sich die Kapelle neben Gigs mit schlichten Oi-Bands, auch mit gemeinsamen Auftritten von rechten Bands wie Haircut, Spy Kids, The Jinx, Ultima Thule und und und…

2011 spielten sie ein Konzert in der „Moloko Bar“ (ehemals „De Kastelein“). Als wäre das nicht genug, steuerte die Band einen Song für einen „De Kastelein Sampler“ bei, indem sie ihre Verbundenheit zu dem Blood & Honour Laden besingen.

In ihren Texten findet sich neben dumpfer Selbstdarstellung und dem Jammern über die PC-Polizisten („Szene-Polizei, wir lassen uns nicht darauf ein“) auch ekligster Patriotismus („man steht zu seinem Land und darf es nicht sagen sonst wirst du von oben niedergeschlagen“).
Schusterjungs
Bei den Schusterjungs genügt es fast schon sich die bisherigen Konzerte auf der Internet Seite anzuschauen. Grauzonen- bzw. RAC-Konzerte ziehen sich wie ein roter Faden durch die Liste…
Gerbenok, Spy Kids, Frei.Wild, Brachial, Rampage, Glory Boys, um nur Einige zu nennen.

Zudem spielten auch die “Schusterjungs” im Naziladen „Skinhouse Menfis“.
Mehr Informationen samt Fotos die eindeutig neonazistische Tendenzen der Band aufzeigen finden sich in dem Reader “Spreewald-Festival rockt rechts”

Roials
Die Band begrüßt beim Aufruf ihrer Myspace-Seite gleich mit einem Überblick ihrer Band-Biografie. Was sofort auffällt sind die zahlreichen Konzerte mit rechten Bands wie Rabauken, Test A, Ultima Thule und The Jinx. Doch auch ein Blick auf die Texte lässt Einblick in die politische Gesinnung der Band zu.

So heißt es z.B. in dem Lied „Söhne dieses Landes“, das in Punkto Nationalismus selbst „Frei.wild“ alt aussehen lässt.

Kurze Beleuchtung vergangener Konzerte mit Vortex
Juli 2009 fand zum Jahrestag „unserer“ Subkultur ein ganz besonderes Konzert mit hochkarätigen Bands der RAC- und Grauzonenszene statt. Neben den Ü-40 Rebellen der „4-Skins“ gab sich dort auch die Blood & Honour Band „Headcase“ die Ehre.

Im November 2011 gab es ein Konzert mit der vorzeige RAC-Band „Condemned 84“, neben „Razorblade“ und „Crossfire“ waren auch die Herren von „Pilsener Oi!quell“ aus Tschechien dabei.

JUZ Eschwege
Das JUZ Eschwege ist in Sachen Grauzone kein unbeschriebenes Blatt. In der Vergangenheit gab es bereits öfters Konzerte am braunen Rand. So gastierten dort neben oben genannten Bombecks auch schon einschlägige Bands wie „Spy Kids“ (2010).

Umso schlimmer, dass das Konzert im April bereits lange im Vorfeld ausverkauft war…

Als Veranstalter des Konzertes am 13.04.2013 fungierten „Reckless Gigs“, die sich auf ihrer Facebook-Seite ganz ungeniert mit der „De Kastelein“ Hymne der „Bombecks“ präsentieren.
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Ergänzungen

Fehlende Unterschriften

RASH Hannover 17.04.2013 - 01:46
1. Bild: Flyer des Konzertes im JUZ Eschwege (links) und eine Ausgabe des "Feindkontakt Fanzine" (rechts)

2. Bild: Songtext von "Roials"

3. Bild: vergangene Konzerte

4. Bild: Vortex im De Kastelein

5. Bild: Reckless Gigs Screenshot

6. Bild: Vortex-Schlagzeuger Marco mit einem Kameraden im T-Shirt der RAC-Band "Close Shave"

7. Bild: Konzertbesucher bei Vortex-Gig mit "88 Prozent Punkrock"-Shirt; auf der Bühne Bandmitglieder Thomas Kroll und Bernd Engel

8. Bild: V.l.n.r. Sebi von Stomper 98, Nazikonzertbesucher "Jim Clason", "Lars Frederiksen" und Thomas Kroll von Vortex

9. Bild: Jim Clason's Konzertzusage zur "European Skinhead Party", die von der Blood & Honour Nachfolgeorganisation "Honour & Pride Niedersachsen" organisiert wurde

Nur mal am Rande...

Dünnmeister 17.04.2013 - 12:25
... das Konzert hat in dieser Form nicht in Eschwege stattgefunden, wurde scheinbar kurzfristig nach Dresden verlegt, fand dort aber auch nicht statt. Hoffentlich wird im JUZ ESW jetzt überhaupt nicht mehr sone Grauzonenscheisse stattfinden...

WGT angreifen

bunt statt schwarzbraun 24.04.2013 - 00:03
Thomas Kroll ist übrigens auch der Livegitarrist der militaristischen EBMer "Funker Vogt", die auch dieses Jahr wieder auf dem rechtsoffenen "Wave Gothic Treffen" in Leipzig spielen, auf dem auch die Neonazis des VAWS (Von Thronstahl) oder dieses Jahr die Rassisten und Vergewaltigungsbefürworter "Sütcliff Jügend" gern gesehene Gäste sind.

WGT Leipzig angreifen!!!

ganz schlechte nummer

actionheld... 28.04.2013 - 21:14
schlecht recherchiert, ihr nasen. herr kroll ist schon lange nicht mehr bei funker vogt, und der gitarrist auf den bilder ist auch nicht herr kroll. setzen, sechs......

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

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@ Boa Ey — Ey!

@ Ey! — Nur mal so...

@nur mal so — Ey!