Student Revolution in Tamil Nadu Indien

Das Schicksal der Tamilen in Sri Lanka findet grosse Beachtung in Indien -Sri Lanka und sein vergessener Bürgerkrieg!!
2009 wurden die Tamil Tigers in Sri Lanka militärisch besiegt. Es war das offizielle Ende des blutigen Bürgerkriegs in Indiens südlichem Nachbarland.


Das Ende der militärischen Auseinandersetzunge löste aber nicht die grundsätzliche Konfliktsituation zwischen ethnischen Singhalesen und Tamilen auf Sri Lanka. Auch die offensichtlichen Kriegsverbrechen während des Bürgerkriegs wurden nicht aufgearbeitet. Die tamilische Minderheit in Sri Lanka wird weiterhin diskriminiert und diese Situation bereitet eine Grundlage für zukünftige Auseinandersetzungen im Inselstaat.

Indiens Tamilen empfinden starke Solidarität gegenüber ihren "Brüdern und Schwestern" in Sri Lanka. Der Umgang des Regimes dort mit der ethnischen Minderheit sorgt in Tamil Nadu in Wellen immer wieder für Unruhen.

Tausende indische Studierende trieb es in den vergangenen Tage auf die Straße- vor allem in Tamilnadu südindischen Bundesstaat, wo viele Tamilen leben. Sie trugen Plakate mit Fotos, die mutmaßliche Kriegsverbrechen zeigen.Die Studenten fordern unter anderem von der indischen Regierung, Veränderungen in der US-Resolution gegen Sri Lanka einzubringen, wie eine unabhängige Untersuchung der Kriegsverbrechen durch die Internationale Gemeinschaft. Unterstützt werden die Studentenproteste von mehreren Politikern und Persönlichkeiten aus der Filmbranche.

Aus Solidarität zu den Studenten in Tamil Nadu, protestierten auch tamilische Jugendliche in Deutschland, um auf die Lage in Sri Lanka aufmerksam zu machen.Am 20.03.2013 versammelte man sich vor dem Landtag in Düsseldorf und der indischen Botschaft in Berlin. Die Eelam Tamil Jugendlichen in Deutschland forderten die deutsche Regierung auf den von der srilankischen Regierung verleugneten Genozid zu beenden und die stattgefundenen Kriegsverbrechen im Jahre 2009 durch eine internationale unabhängige Untersuchung aufzuklären. Des Weiteren forderten sie die Ermöglichung eines UN-Referendums, um dem tamilischen Volk ihr Selbstbestimmungsrecht gemäß der UN-Charta einzuräumen. Die Abweisung des LLRC Reports und der US-Resolution wurde, während dem Protest symbolisch dargestellt. Auch nach der Verabreichung der Resolution heute, folgen weiterhin Proteste und Aufstände weltweit als Reaktionen zur Ignoranz der verletzten Menschenrechte.

Jetzt hat der Konflikt seine politische Fortsetzung in der indischen Regierungskoalition gefunden. Die tamilische Regionalpartei DMK ist aus der Regierungskoatlition UPA ausgetreten und lässt damit Manmohan Singhs Mehrheit im indischen Parlament schwinden.

Die Dravida Munnetra Kazhagam (DMK), eine der wichtigsten Koalitionspartnerinnen der Kongresspartei, ist wegen der nachgiebigen Haltung Indiens gegenüber Sri Lanka am Dienstag aus der Regierung ausgetreten. Die Partei aus dem südlichen Gliedstaat Tamil Nadu, in dem Tamilen die Bevölkerungsmehrheit ausmachen, verfügt im Parlament über 18 Abgeordnete und hatte 5 Minister im Kabinett. Die Regierung wird nach deren Austritt zwar nicht stürzen (da andere Regionalparteien angekündigt haben, sie von aussen zu unterstützen). Sie ist aber deutlich geschwächt und dürfte vor den nächsten Wahlen 2014 kaum mehr viele wichtige Reformen verabschieden können.

Der Grund ist eine UN-Resolution Sri Lanka betreffend, in der die Kriegsverbrechen der singhalesischen Regierung relativiert werden, und die die Regierung Manmohan Singhs in dieser Form mittragen wollte.


Die DMK fordert – nicht zuletzt aus wahltaktischen Gründen – seit Jahren eine härtere Gangart gegenüber Colombo. Ihr exaltierter Parteipräsident Karunanidhi hatte im Jahr 2009 mit einem Hungerstreik gegen die Armeeoffensive protestiert. Vor der jüngsten Debatte im Uno-Menschenrechtsrat hatte er Delhi aufgefordert, sich für eine Verschärfung der von den USA eingebrachten Resolution einzusetzen. Unter anderem sollte das Wort Genozid in den Text aufgenommen werden. Zudem forderte die DMK, dass Indiens Parlament eine Resolution verabschiede, in der Kriegsverbrechen der sri-lankischen Armee verurteilt würden.

Nichts dergleichen geschah; im Gegenteil. Wie bereits 2012 versuchte Indien seinen Einfluss einmal mehr dazu zu nutzen, die Resolution im Menschenrechtsrat zu verwässern. Delhi hat hinter den Kulissen im letzten Jahr zwar für politische Zugeständnisse Colombos an die Tamilen lobbyiert und ist zunehmend verärgert über den sturen Nachbarn. Es will Sri Lanka aber nicht zu sehr vor den Kopf stossen, weil es eine weitere Annäherung Colombos an seine Erzfeinde China und Pakistan fürchtet. Ob die Regierung nach dem unerwarteten Austritt der DMK ihre Politik nun überdenken wird, bleibt abzuwarten.

"Diese Welt, die ihre Stimme für die Menschenrechte, die menschliche Gerechtigkeit und den Frieden erhebt , sollte auch für unsere Volk die Stimme erheben, das seine Rechte einfordert, das Gerechtigkeit fordert und das einen friedlichen Weg einnimmt, eine Lösung zu fordern. Dies ist gegenwärtig die moralische Pflicht der Welt!" - Gedenken von V.Pirabakaran, Chef der tamilischer Freiheitskämpfer



Quelle:

 https://www.youtube.com/watch?v=BwOHQ4_yd48

FB Seite von Tamil Nadu Studenten :

 http://www.facebook.com/tamilnaduhungerstrike

Auf Deutsch (wird bald Aktiv bitte liken!!!!): http://www.facebook.com/pages/10-milion-students-rise-up/236721299808056

 http://www.nzz.ch/aktuell/international/im-uno-menschenrechtsrat-und-innerhalb-des-commonwealth-macht-sich-unmut-ueber-die-anhaltenden-menschenrechtsverletzungen-auf-der-insel-breit-1.18050497

 http://www.firstpost.com/india/lankan-tamils-issue-protests-continue-in-tamil-nadu-668478.html


 http://www.vetd.org/2013/03/sri-lanka-und-sein-vergessener.html

 http://www.ndtv.com/article/south/tamil-nadu-shuts-down-colleges-to-prevent-student-protests-against-sri-lanka-342962






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Ergänzungen

Alternative

DingDong 26.03.2013 - 23:59
wer es jetzt noch nicht auf die Schnelle in den Dritte-Welt-Ladens seines Vertrauens geschafft hat und bis morgen warten muss, um die Soli-Fahne für die Freiheitskämpfer Sri-Lankas (in diesem Fall wohl die Tamilen) für die nächste Soli-Demo zu besorgen, der sollte folgendes Buch bestellen/ kaufen/ kopieren: "Jakob Rösel, Der Bürgerkrieg auf Sri Lanka, Baden-Baden (1997)" (fakultativ auch lesen, macht sich aber auch gut im Bücherregal)

Zeigt die Hintergründe des postkolonialen Konflikts auf (historische, die erst durch Kolonialzeit gesetzt wurden, wirtschaftliche und rassistische Aufladung)und (leider für den Verfasser des Textes oben), dass vlt. die Tameel Tigers nicht so als Vorbilder taugen könnten (Suicide-bombing-Erfindung im asiatischen Raum; ganz schön mieser Verheiz der eigenen Leute, Wahn und Despotismus)...auf der anderen Seite: der Nationalismus sinhalistischer Prägung war auch nicht besser...

fällt mir auch noch ein

DingDong 27.03.2013 - 00:23
...es gibt ja nicht DIE Tamilen. Die "Ceylon-Tamilen" haben sich in der Vergangenheit jeher von den "Estate-Tamilen" (in der Kolinalzeit zugewanderte "indische" Tamilen) abgegrenzt. Ökonomisch und machttechnisch gab das immr ganz gute Reibereien. Wer ist nun wer? oder gibt es sogar unter den Singhalesen Unterschiede (soziokulturell)?

Hättest du vlt. mal ein bisschen aufarbeite können. So siehts halt aus, wie eine Werbeseite vom "linken" Dritte-welt-Laden, der noch einen Überschuss an Fahnen der Tameel Tigers hat.

Vlt. hätten noch ein paar Worte zu dem "Rebellenführer" (was für ein Euphemismus) Velupillai Prabhakaran gut getan?? vlt hier:  http://news.bbc.co.uk/2/hi/south_asia/2713035.stm :

Zwangsverpflichtung von Kindersoldaten; finde ich jetzt soooo fortschrittlich nicht.

Na gut, ich gebe zu: Idol-verherrlichung vom Schreibtisch aus wird wohl Spaß machen, ne? Du und Karl Marx....Pffffff

Massaker an Tamilen 1956-2008

Karl Marx 16.04.2013 - 03:10
Wer mehr über den Völkermord an Tamilen in Sri Lanka erfahren will sollte das Buch lesen:
"Damit wir nicht vergessen..." Massaker an Tamilen 1956-2008.
Der besondere Wert dieses Buches liegt in seiner ausgedehnten Zeitperspektive von 1956 bis 2008. Dem Leser wird nun klar, dass die Zeit extremer Gewalt an den Tamilen von Januar bis Mai 2009 kein Einzelfall war, sondern in einer langen Folge von Verbrechen steht.