[B] Pankow-Buch Rechte Aktivitäten halten an

_ 01.03.2013 15:08 Themen: Antifa
Antifaschistischer Kiezspaziergang:
2. März, 14 Uhr, S-Bhf. Buch, Pankow

Seit Frühjahr 2012 kommt es im Pankower Ortsteil Buch zu einer nicht abreißen wollenden Welle an rechten Propagandaaktionen. Übertrieben ist die Wortwahl definitiv nicht. Mindestens jede zweite Woche finden im Ortsteil größere Aufkleber-oder Sprühaktionen der lokalen Neonazis statt.

Die Gruppierung die Wahlweise unter dem Kürzel „A.G. Buch“ oder „Anti-Antifa-Buch“ auftritt verklebt vor allem die Propaganda anderer Organisationen.
Hierzu gab es bereits zwei Veröffentlichungen:

„Deutsche Eichen“ müssen weichen! – Neonazis in Berlin-Buch
Kurzabriss über die Entwicklung der rechten Szene in Buch. (North East Antifa, Februar 2013)
http://niemandistvergessen.blogsport.eu/?p=1716

Naziaktivitäten in Berlin-Buch – eine Einschätzung
Chronologie der Neonaziaktivitäten vor Ort (Indymedia Linksunten, eag, 10.10.2012)
https://linksunten.indymedia.org/de/node/68827

Trotz einer Hausdurchsuchung am 5. September 2012 und einer verhinderten Spontandemonstration, samt anschließender Hausdurchsuchung der Gruppe am 10. Januar diesen Jahres, ist der Personenzusammenhang weiterhin aktiv. So wurde das lokale Bürger*innenhaus nach Kenntnis von Antifaschist*innen seit letztem Jahr bisher acht Mal beschmiert.

Als Reaktion auf den antifaschistischen Stadtteilspaziergang am 2. März brachten Neonazis am Sprühereien wie „Antifa an 2.3.2013 stoppen.“ an (Datum: 24.02.2013). Es ist also damit zu rechnen, dass der Kiezspaziergang unerwünschten rechten Besuch bekommt.

Die Neonazis sind jedoch nicht das einzige Problem in Pankow-Buch. „Wissenschaftler aus über 57 Nationen sind hier tätig. Immer wieder klagen sie über Pöbeleien, auch Rempeleien auf dem Weg vom Bahnhof zum Bucher Campus“, weiß Dr. Ulrich Scheller (Geschäftsführer der BBB Management GmbH) vom Bucher Wissenschaftscampus zu berichten. Unter der Hand wurde zeitweise sogar überlegt Mitarbeiter*innen das Taxigeld für die Fahrt nach Prenzlauer Berg zu bezahlen, um diese zu schützen.“ heißt es im Text der North East Antifascists zu dem Thema.

Der Spaziergang wird von der linksjugend ['solid], lokalen Antifaschist*innen und von Die.LINKE Nordost getragen. Um Unterstützung für wird hier dringend gebeten.

Der Aufruf kann hier nachgelesen werden: http://www.ls-kreuzkölln.de/node/112
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Ergänzungen

auch in neukölln

M3nsch 01.03.2013 - 20:42
» 02.03 (Samstag) | 14 Uhr | Kiezsparziergang zum Entfernen von Neonazipropaganda
Wo? Alte Dorfschule Rudow (Alt-Rudow 60, U7 Rudow)


Einschüchterungsversuche, rassistische Hetze, rechte Aufmärsche, körperliche Angriffe, zerstörte Fensterscheiben, Hakenkreuzschmierereien und brennende Häuser – dies ist die erschreckende Bilanz der Neonazi-Aktivitäten im Bezirk Neukölln im Jahr 2012. Der Aktionsraum der hier aktiven Neonaziszene zieht sich vom Hermannplatz im Neuköllner Norden, über die Parchimer Allee und Britz, bis in den tiefen Süden Neuköllns nach Rudow an die Spinne. Die strategischen Ziele der Neonazis, die sich größtenteils im Umfeld der NPD organisieren, sind dabei klar: Gegner_innen sollen bekämpft und engagierte Bürger_innen eingeschüchtert werden. Zudem versuchen sie mit rassistischen Slogans im bürgerlichen Lager auf Stimmenfang zu gehen. Dieses Problem ist nicht neu: Organisierte Neonazis sind seit ca. zehn Jahren in Neukölln aktiv und versuchen vor allem im Süden des Bezirks einen Raumen der Angst zu schaffen.


Zeit zu handeln!

Diesem Treiben der Neonazis in Neukölln muss ein Ende gesetzt werden. Im November 2012 haben wir bereits bewiesen, dass wir einen Neonaziaufmarsch durch Rudow blockieren können. Wir müssen weitere Gegenaktivitäten planen. Dazu bedarf es einer breiten Vernetzung von zivilgesellschaftlichen Initiativen, antifaschistischen Gruppen, Parteien, lokalen Vereinen, Gewerkschaften und engagierten Einzelpersonen. Werde auch Du aktiv! Aus diesem Anlass wird es am Mittwoch, den 20. Februar 2013 um 19.00 Uhr eine Infoveranstaltung zum Thema „Neonaziaktivitäten in Neukölln“ in der alten Dorfschule Rudow geben. Dort soll zum einen darüber informiert werden, welche Neonazistrukturen es in Neukölln gibt. Zum anderen sollen gemeinsame Gegenstrategien vorgestellt und diskutiert werden.

Naziaktivitäten in Buch – Einschätzung

Indymedia 01.03.2013 - 20:44
Der Pankower Stadtteil Buch am nördlichen Rand Berlins findet selten Erwähnung, wenn es um Neonazistrukturen in der Stadt geht. Auch räumlich ist er von der Berliner Innenstadt abgeschnitten. Markant für Buch sind vor allem die Plattenbauschluchten, die einen Großteil des Wohngebietes ausmachen und das Krankenhausgelänge mit dem angeschlossenen Campus.

Denken Antifaschist_innen an den Stadtteil, verbinden sie ihn höchstens mit dem Mord an dem Sozialhilfeempfänger Dieter Eich durch vier junge Neonazis im Jahr 2000. Eine für Rassismus und Neonazismus sensibilisierte kritische Öffentlichkeit suchte man bisher im Buch vergebens – trotz des Nazimordes an Dieter Eich und schwer zu übersehener rechter Aktivitäten, die es im Stadtteil in den letzten Jahren phasenweise immer wieder gab. Gerade diese Voraussetzungen haben in Buch in diesem Jahr eine anscheinend kleine aber recht aktive Neonazigruppierung heranwachsen lassen. Unter dem Label „Aktionsgruppe Buch“ (A.G. Buch) - wahlweise auch „Freie Kräfte Buch“ und „Anti-Antifa Buch“- fallen die Bucher Neonazis in den letzten Monaten vor allem mit Propaganda-Touren auf.

Den ganzen ARtikel gibt es unter  http://de.indymedia.org/2012/10/336050.shtml